Beiträge von Lucius Quintilius Valerian

    Zitat

    Original von Aulus Hadrianus Fontinalis
    Nein, ich habe im Moment keine weiteren fragen, Centurio sagte ich.


    zur Sicherheit wiederholte ich nochmal den Befehl:Ausrüstung aufnehmen, Unterkunft aufsuchen und Morgen nach dem Morgenappel auf dem Exerzierplatz einfinden


    "Hervorragend." Keine Fragen und alle Anweisungen verstanden. Der Junge machte sich für den Anfang wirklich nicht schlecht. "Abi*, Probatus Hadrianus."


    Sim-Off:

    *Wegtreten

    "Vierzig Reihen?" Valerian runzelte die Stirn. Gut, die Jungen waren noch neu, was konnten sie schon wissen? Man mußte eben Geduld haben. Bis zu einem gewissen Grad. "Die Sollstärke einer Centuria beträgt 80 Mann. Bei 5 Mann nebeneinander macht das 16 Reihen", erklärte er geduldig. "Jedoch an dem Endergebnis, das Dir gerade klar wird, ändert das nichts. 16 Mann nebeneinander nach der Drehung, das wäre dann doch für einen Marsch unpraktisch. Und nun stellt euch gar eine ganze Legion, an die 5.500 Mann, bei solch einer Drehung vor! Also, Probatus Terentius: Hast Du eine andere Idee, wie wir beim Marsch, noch dazu im Gleichschritt, das Problem einer Kurve lösen können?"

    Der Junge ging und machte sich an die Arbeit. Valerian nickte zufrieden und wandte sich gleich den Frauen zu, als der Junge im Keller verschwunden war. Calvenas Frage war berechtigt, aber nicht leicht zu beantworten. "Wie ich eben schon sagte: Rettest Du eine Handvoll, rückt die nächste Handvoll nach. Wir können nicht alle retten und ich habe auch nicht vor, hier ein Heim für Straßenkinder zu errichten. Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß ihr das tun möchtet." Er schaute die beiden Frauen an und hoffte auf Zustimmung, fürchtete aber vehementen Protest.

    "Genau so ist es, Probatus!" Valerian ließ seinen Blick noch für einen Moment mit dem von Tullus verbunden, dann wandte er sich ab und schritt an seinen Probati entlang. "Ist ein Offizier anwesend, sind ausschließlich seine Befehle ausschlaggebend! Ist kein Offizier anwesend, so wurde entweder einer von euch bestimmt, der das Kommando erhält - oder aber der Dienstälteste hat es inne. In ganz seltenen Situationen, zum Beispiel in einer Kampfsituation, wenn ihr voneinander getrennt wurdet oder euer Offizier ausgefallen ist, muß tatsächlich einer von euch selbtsicher das Kommando übernehmen. Für gewöhnlich tut es der, der weiß, was zu tun ist, also tut dann auch, was er sagt."


    Einen Augenblick ließ er den Männern Zeit, diese Informationen zu verinnerlichen. Dann kam er zum ursprünglichen Thema zurück und nahm natürlich gleich wieder Tullus aufs Korn. "Deine Idee, Probatus Terentius, war nicht vollkommen dumm, zumindest nicht bei einer Gruppe dieser Größe. Doch ich denke, Du kommst sehr schnell darauf, warum ihr lernen müßt, es anders zu machen: Wie groß ist eine Centuria und wieviele Männer gehen also hintereinander, wenn sie in einer Breite von fünf Mann nebeneinander marschieren? Was passiert, wenn ihr einfach eine Drehung vollzieht, wie Du es durchführen wolltet?"

    Als sie in die Unterkunft des Centurio zurückkehrten, deutete dieser auf den Ausrüstungshaufen. "Nimm Dein Zeug schon einmal auf, ich nenne Dir gleich Dein Contubernium. Wenn Du dort gleich hingehst, dann denk daran, daß Du noch sehr lange Zeit mit diesen Männern in einem Raum leben wirst. Du wirst mit ihnen trainieren, schlafen, essen, marschieren. Sie sind Deine neue Familie. Dementsprechend mußt Du Dich mit ihnen zusammenraufen, auch wenn es manchmal nicht leicht ist." Gerade als Anfänger hatte man oft unter groben Scherzen zu leiden. Aber erfahrungsgemäß rauften sich die acht Männer eines Contuberniums recht schnell zusammen.


    Der Centurio schaute einige Wachstafeln durch, bis er endlich nickte und den Namen des neuen Probaten darauf notierte. "In Contubernium III ist noch Platz für Dich." Diesem Contubernium hatte er vor kurzen noch einen anderen neuen Probaten zugewiesen. Vielleicht freundeten sich die beiden ja ein wenig an, so wie Valerian damals mit Drusus. Ein leichter Schatten zog für einen kurzen Augenblick über seine Miene, als er an den verstorbenen Freund dachte, doch er schob den Gedanken schnell beiseite.


    "Die Kameraden werden Dir helfen, Deine Ausrüstung unterzubringen und Deine Rüstung anzupassen. Morgen früh nach dem Morgenappell wirst Du Dich dann auf dem Exerzierplatz zur Ausbildung einfinden. - Hast Du noch Fragen? Dies ist der richtige Augenblick, um sie zu stellen."



    Hier absolviert der Probatus


    Aulus Hadrianus Fontinalis


    unter Anleitung von


    Centurio Lucius Quintilius Valerian


    seine Grundausbildung




    Ausbildungsplan:



    Grundausbildung - Aulus Hadrianus Fontinalis


    I. Einführung/ erste Exerzierübungen


    II. Kampf- und Waffenübungen


    - Ringen
    - Scutum/ Gladius/ Schwertkampf
    - Pilum
    - Bogenschießen


    III. Formationen
    - Testudo
    - Kavallerieabwehr
    - Keilformation


    IV. Schwimmübungen


    V. Theorie


    VI. Belagerungsgeräte


    VII. Reitübungen



    Grün = Abgeschlossen
    Braun = Laufend
    Rot = Ausstehend





    Sim-Off:

    Hinweise:
    Die Ausbildung wird in einer Gruppe durchgeführt. Das bedeutet, Du kannst und sollst die Kameraden der Gruppe mitbeschreiben.


    Bitte erst posten nachdem der Ausbilder begonnen hat.

    Die Feierlichkeit dieses Augenblicks schien auch den jungen Mann zu erreichen. Valerian bemerkte es am Tonfall und am Blick des jungen Hadrianus. Und so wartete er noch einen Moment, nachdem die Worte des Eides verklungen waren, bevor er wieder das Wort ergriff.


    "Nun bist Du ein Soldat der Legio II germanica fidelis constans. Willkommen bei den Adlern, Probatus Hadrianus. Wir werden nun in meine Unterkunft zurückkehren, damit ich Dich einem Contubernium zuweisen kann. Folge mir."

    Für Valerian war es jedes Mal aufs Neue ein feierlicher Moment, wenn er das Fahnenheiligtum betrat. Er grüßte die Ehrenwachen vor der Tür, bevor er mit Fontinalis eintrat. Daß dieser die Wachen ebenfalls grüßte, war für Valerian ganz selbstverständlich.


    Die Standarte stand im Zentrum der gegenüberliegenden Wand. Alle von der Secunda in ihrer Geschichte errungenen Ehrenzeichen waren hier zu sehen. Valerian wartete einen Moment, um den Raum auf den jungen Mann wirken zu lassen.


    Erst dann ergriff er wieder das Wort: "Und nun sprich mir nach: IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA." Seine Stimme klang feierlich. Er stockte nicht, er mußte nicht überlegen. Diesen Eid hatte er schon oft gesprochen und er war ein Teil seiner selbst. Doch ihn das erste Mal zu sprechen, war ein besonderer Moment. Zumindest hatte er selbst es damals so empfunden. In diesem Raum. Vor dieser Standarte. Ob es dem jungen Hadrianus wohl genauso erging?

    Einen Moment lang musterte Valerian den jungen Mann. Groß war er. Kräftig auch. Nach dem reinen Anschein durchaus geeignet, auch wenn er mit seiner Größe ein wenig hervorstach. Der Tonfall ließ außerdem vermuten, daß er schon mehrfach gefragt worden war, ob er den Entschluß nicht allzu leichtfertig gefaßt hatte. Valerian wußte, daß das nerven konnte. Doch notwendig war es dennoch. Wer sich verpflichtete, kam nicht so leicht vorzeitig wieder heraus, wenn es dann doch nicht das Richtige war.


    "In Ordnung, Hadrianus. Dann leg Deine Ausrüstung hier ab, ich sage Dir später, wo Du untergebracht bist und die Sachen verstauen kannst. Jetzt werden wir beide zum Fahnenheiligtum gehen. Du wirst dort den Treueeid leisten. Sobald Du die Worte des Eides gesprochen hast, bist Du ein Teil dieser Legion. Sei stolz darauf, denn die Secunda ist eine großartige Truppe." Er stand auf, nahm seinen Helm und richtete kurz seine Rüstung. Er wollte sicherstellen, daß er ein makelloses Äußeres bot. Wenn er bei den Praetorianern etwas wirklich gründlich gelernt hatte, dann das. Schließlich ging er nicht zur Latrine.


    Sie verließen das Officium gemeinsam und schlugen den Weg ein, den Fontinalis gerade gekommen war: Zur Principia, in der sich das Fahnenheiligtum befand.

    Salve :)


    Auch von mir ein herzliches Willkommen im Imperium Romanum! =) Wie schön, daß sich mal wieder jemand für die Quintilier interessiert. *freu*


    Da wir in unserer Gens mit den letzten Bewerbern sehr viel Pech hatten, habe ich ein paar Fragen an Dich:


    - Ist Dir bewußt, daß es sich hier um ein Schreibspiel handelt und nach der Anmeldung keine weitere Spielebene eröffnet wird, wo lustige, bunte Männchen durch eine hübsch gestaltete Cyberwelt laufen? Leider melden sich hier viele an, die sich dessen nicht bewußt sind, deshalb diese Frage.


    - Hast Du schon Rollenspielerfahrung? Wenn ja, Forum? P&P?


    - Wie stellst Du Dir im Groben Deinen Charakter vor? Wie alt soll er sein? Hast Du schon eine bestimmte Laufbahn im Auge oder ein Handwerk oder etwas ganz anderes?


    - Willst Du wirklich Bambalio heißen? Wenn die Online-Übersetzung mich nicht täuscht, dann heißt das soviel wie Stammler ;)


    - Hast Du schon einen Blick in unseren Stammbaum geworfen? Wo würdest Du Dich ungefähr wiederfinden wollen?

    "Herrein!", donnerte es, als es klopfte. Valerian vermutete natürlich einen seiner Männer oder seinen Optio. Erstaunt mußte er angesichts der Menge an Ausrüstung, die der Mann mit sich führte, feststellen, daß ihm offenbar schon wieder ein neuer Probatus zugeteilt worden war. "Salve, Hadrianus. Du hast Dich also zur Legion gemeldet? Sicher hat man Dich das schon gefragt, doch bevor ich Dir den Eid abnehme, frage ich Dich noch einmal: Hast Du Dir das gut überlegt? Zwanzig Jahre bist Du verpflichtet, Rom zu dienen, Deinen Hals zu riskieren, täglich bis zum Umfallen zu trainieren, zu kämpfen, hart zu arbeiten. Willst Du das tatsächlich?" Es war nicht das Schlechteste, unter den Adlern zu dienen. Valerian hatte es nie bereut, sich verpflichtet zu haben. Aber allzu oft stellten Probati fest, daß das Soldatenleben doch zu hart für sie war.

    Valerian nickte zu Calvenas Worten. "Mach Dich bitte sofort an die Arbeit. Und gründlich! Ich will da unten nichts mehr sehen oder riechen, was nicht dorthin gehört, verstanden?" Er wußte, er klang streng. Aber im Moment hielt er es noch für richtig so. Der Junge durfte sich keine falschen Hoffnungen machen, bevor sie nicht besprochen hatten, was mit ihm geschehen sollte. Doch genau das wollte er auf keinen Fall in der Gegenwart des Jungen tun.

    Natürlich wusste Valerian, dass die Worte des Jungen auf sich selbst und auf seine Freunde bezogen waren. Aber selbst das waren schon zu viele. "Romaeus, es gibt keinen Ort an den Deine Freunde oder Du gehen könntet. Ihr wäret überall Diebe und in keiner Stadt können Kinder einfach so als Diebe leben. Sie gehören einer Bande an – oder sterben. So ist das Gesetz der Straße. – Meine Frau, meine Schwester und ich werden uns jetzt besprechen. In der Zeit machst Du die Sauerei im Keller weg. Wenn Du das ordentlich machst, bekommst Du etwas Gutes zu essen."

    Arm in Arm folgten sie dem alten Mann und ließen sich ankündigten. Dabei staunte Valerian, wie formvollendet dies geschah. Selbst im Palast des Kaisers hätte das nicht feierlicher geschehen können. So betraten sie nun das Kaminzimmer, das wie damals vor Jahren gemütlich-rustikal eingerichtet war. Bequeme Liegen standen bereit. Ob die Duccier inzwischen die römische Art, beim Essen zu liegen, übernommen hatten? Oder ob die Liegen wohl extra für sie aufgestellt worden waren?


    "Salvete, ehrenwerter Duccius Marsus und ehrenwerte Duccia Elva. Habt Dank für eure freundliche Einladung. Anscheinend gibt es auch Grund, Glückwünsche auszusprechen zur Geburt des neuen Familienmitglieds." Er deutete lächelnd auf das Kind in den Armen der Frau*. "Möge es stets stark und gesund sein und euch nur Freude bereiten." Er hoffte, daß gute Wünsche zu diesem Zeitpunkt nicht den Traditionen der Germanen widersprachen.




    Sim-Off:

    Ich hoffe, ich habe nichts überlesen. Wenn das Kind nicht mehr dabei sein sollte, dann bitte ich um einen kurzen Hinweis, damit ich editieren kann.

    "Consistite!*", donnerte Valerian, als er hörte, wie einer der Männer einen Befehl gab und dann sogleich das reinste Chaos entstand. Er stapfte mit festen Schritten vor und sein Blick bohrte sich in den des jungen Terentiers, den er für den Übeltäter hielt. "Wer gibt hier die Befehle, Probatus Terentius?"





    Sim-Off:

    *Halt!

    "Natürlich, was denkst denn Du?" Valerian lachte leise und zwinkerte seiner Frau zu. Doch zu mehr war kein Zeit, denn schon öffnete sich die Tür und sie wurden begrüßt. "Ja, ich bin dieser Quintilius", erwiderte Valerian und unterdrückte ein Grinsen. "Quintilius Valerian, um genau zu sein." Er hatte mal gehört, daß ständige Wiederholung helfen konnte, sich etwas zu merken. "Dies ist meine Ehefrau Germanica Calvena. Und ja, Du hast uns in der Tat schon willkommen geheißen. Drei mal nun insgesamt. Danke, das ist sehr freundlich von Dir." Der Mann war merkwürdig. Er war auch beim letzten Mal merkwürdig gewesen. Aber es war unwichtig, wie merkwürdig er war. Hauptsache, er führte sie zu den Gastgebern.

    "Ja, so ist es gut", kommentierte Valerian, als es überraschend gut klappte. "Links, rechts, links, rechts. Und weiter bis zum Rand des Exerzierplatzes. Ihr umrundet den Exerzierplatz einmal komplett!" Er war schon sehr gespannt darauf, wie sie die Ecken versuchen würden zu nehmen. "Links, rechts, links, rechts." Danach verstummte er und beobachtete, ob sie es auch ohne Ansage schafften, im Gleichschritt zu bleiben.

    "Uns?" Valerian schüttelte den Kopf. "Ich kann nicht jedem Straßenkind in der Stadt helfen. Ist eines von der Straße runter, kommen dafür zwei andere nach. Und wie willst Du Knirps mir denn helfen? Wobei?" Er blickte dem Jungen ernst in die Augen. Das Kind schien wirklich zu glauben, daß er auf dessen Wissen angewiesen war. Doch mit den Namen, die er nun kannte, würde er auch fündig werden. Auch wenn der Junge ihm nicht aufmalte, wo dieser Varius hauste.


    "Deine Freunde, wo würden sie hingehen, wenn dieser Varius nicht wäre?" So wie Valerian es sah, nützte es nichts, den Kerl einzukassieren. Sinnvoller war es, ihn unter Druck zu setzen, damit er den Jungen in Ruhe ließ. Außerdem konnte er sich als guter Informant erweisen.

    Der Weg war nicht weit, man konnte es kaum einen Spaziergang nennen. Arm in Arm kamen Valerian und Calvena am Haus der Duccier an. Kurz lächelte Valerian seine Frau an. "Sei vorsichtig mit Met. Das Zeug steigt einem sofort zu Kopf. Und es ist so verflixt lecker, daß man schnell zu viel davon trinkt." Dann hob er die Hand und klopfte an.

    "Gut. Auf Dich wird sie gewiß hören." Jedenfalls eher als auf ihn, das wußte er nur zu gut. Auch wenn Romana sich auf bewundernswerte Weise für ihn eingesetzt hatte, so gab er sich doch keinerlei Illusionen hin: Sie hatte das für ihre Freundin getan, nicht für ihn. Nichts desto trotz war er ihr dankbar für diesen Einsatz.


    Aaach... dieser Blick! Valerian wäre beinahe schwach geworden. Immerhin ergab sich kaum noch die Gelegenheit, ihr Eheleben auszukosten. So fiel es schwer, eine solche Gelegenheit ungenutzt zu lassen. "Ja, laß uns schnell gehen, bevor ich es mir anders überlege." Er lachte leise und zog sie nochmal eng an sich, um sie zärtlich zu küssen. Erst dann bot er ihr den Arm an, um sie aus dem Haus zu führen zur nahe gelegenen Casa Duccia.