Beiträge von Lucius Quintilius Valerian

    Natürlich würde es dauern. Die alte Sklavin mußte ja die Großtante informieren. Was die alte Dame sich wohl dieses mal ausdenken würde, um bei dem Gespräch dabei sein zu können? Bestimmt war sie nicht so einfallslos, wieder ihren Stock suchen zu wollen.


    "Natürlich. Vielen Dank", sagte er liebenswürdig und grinste abermals. Wie gut, daß er mit Calvena nicht in diesem Haus leben wollte, sondern ein eigenes Haus hatte.

    Valerian wußte sehr woh, daß die Alte nicht so deppert war, wie sie tat. Sonst wäre sie für Laevina nicht so eine gute Spionin. Aber es war immer besser, wenn das Gegenüber glaubte, unterschätzt zu werden. Das machte unvorsichtig. Außerdem hätte sie bestimmt so getan, als würde sie sich nicht an ihn erinnern.


    So grinste er in sich hinein und folgte ihr ins Haus.

    Ui, war das nicht die alte Sklavin, die der Großtante gehörte? Da war wohl mal wieder mit einem großen Lauschangriff zu rechnen. "Salve. Lucius Quintilius Valerian ist mein Name, falls er Dir entfallen sein sollte. Ich möchte mit Germanica Calvena und Senator Germanicus Sedulus sprechen, sofern dies möglich ist." Sein Blick war stolz erhoben. Hoffentlich hatte er Glück und beide waren zuhause.

    Ach, was war das doch für ein wunderbarer Tag! Gut gelaunt hatte Valerian sich auf den Weg zur Casa Germanica gemacht, denn er hatte seiner Liebsten einige mehr als erfreuliche Dinge zu berichten. Ganz abgesehen davon, daß er sie lange nicht gesehen hatte und sich unendlich nach ihr sehnte. Und natürlich hatte er auch Sedulus einiges zu berichten. Jetzt konnten sie endlich daran gehen, genaue Planungen in Angriff zu nehmen! Er wollte so bald wie möglich die Verlobung bekannt geben.


    Da war das Haus, da war die Tür. Er klopfte kraftvoll an. Vielleicht ein wenig zu kraftvoll. Aber war das denn ein Wunder bei der Stimmung, in der er gerade war?

    Da drängel ich mich doch einfach mal ganz frech vor :D


    Der Legion beizutreten, ist ein überaus ehrenvoller Plan. Und gegen die Legio II in Germanien ist auch nicht das Geringste einzuwenden. Immerhin habe ich bei dem Haufen auch angefangen ;)


    Also: Willkommen in der Gens Quintilia!


    Die Verwandschaftsverhältnisse müssen wir noch besprechen und werden später nachgereicht.

    Ja, das war genau das, was Valerian befürchtet hatte - und alle anderen mit ihm: Daß Centho schon auf dem Heimweg war, bevor die Feier richtig vorbereitet werden konnte. "Och, ich dachte, ich schau mal, wie Du Dich so schlägst als Kandidat. Ich glaube, dieses mal schaffst Du es!" Wieder klopfte er ihm auf die Schulter und lobte ihn wortreich, denn ein Senator flanierte gerade vorbei.


    "Komm, wir trinken einen kleinen Becher Wein. Soviel Zeit hast Du doch sicher noch?" Er deutete auf einen Stand, an dem guter Wein ausgeschenkt wurde. Wenigstens soviel Zeit mußte er doch rausschinden können. Sonst würden die Frauen ihn bei lebendigem Leib filetieren.

    Das erklärte natürlich einiges. Valerian nickte zu ihren Worten. Campania sollte ja landschaftlich herrlich sein. Aber das Leben tobte da nicht gerade. "Ich wußte nicht, daß Du nicht aus Rom kommst, bitte verzeih meine Neugierde. Dann ist es natürlich kein Wunder, daß Dir derartige Feiern fremd sind. Ich selbst bin ja auch nicht dauernd bei so feinen Leuten zu Gast, wobei ich mich wohl daran gewöhnen sollte, was? Die Feier war aber wirklich sehr schön. Ich hatte eine viel steifere - und langweiligere Veranstaltung erwartet. Dabei hätte ich doch wissen müssen, daß eine Feier, die Calvena organisiert, niemals langweilig sein kann." Er lachte, denn fand tatsächlich, daß er da ein wenig mehr hätte nachdenken können.


    "Ich danke Dir. Hoffentlich dauert es nicht allzu lange, bis ich sie erhalte. Die kaiserliche Kanzlei entscheidet darüber. Mein Patron setzt sich dafür ein, daß ich die Erlaubnis bekomme, deshalb rechne ich einigermaßen fest damit." Er hatte großes Vertrauen zu seinem Patron und dessen Einfluß. Da müßte ihm schon jemand übles wollen, damit diese Erlaubnis nicht erteilt wurde.

    Es war noch zu früh, viel zu früh. Centho durfte auf keinen Fall jetzt schon nach Hause. Valerian wußte, daß der Freund hier irgendwo sein mußte. Aber wo? Hoffentlich hatte er sich nicht schon auf den Weg nach Hause gemacht. Suchend glitt sein Blick über die Menge. Er hatte sich auf den Rand eines Brunnens gestellt, um einen besseren Überblick zu haben. Ah! Da hinten! Das war er! Na also.


    Valerian war sehr geübt darin, sich auch durch Menschenmengen schnell zu bewegen. Geschickt drängelte er sich durch und tat dann so, als würde er gemütlich schlendern und Centho ganz zufällig treffen. "Salve, Centho! Na, was gibt es Neues in der Welt der Kandidaten?" Er klopfte Centho auf die Schulter, um den Umstehenden zu zeigen, wie großartig er diesen schon an seiner schneeweißen Toga erkennbaren Kandidaten fand.

    "Na, dann werde ich in meiner Antwort schreiben, daß ich Dich mitbringe", beschloß Valerian kurzerhand und grinste dabei breit. Er konnte sich kaum vorstellen, daß jemand etwas dagegen hatte. "Schenken... achja, man schenkt ja auch was. Hm." Grübelnd legte er eine Hand an sein Kinn. "Irgendetwas, wo sie gemeinsam was von haben. Andererseits leben sie ja noch nicht zusammen. Das wird schwierig. Also am besten etwas, was man verbrauchen kann. Einen besonders guten Wein vielleicht? Oder hast Du eine bessere Idee?" Er mußte zugeben, daß er so auf Anhieb nicht sonderlich einfallsreich war.

    Valerian würde eine ganze Menge von Möglichkeiten einfallen, was alles passieren konnte. Gefahren gab es in Rom stets, in der Nacht erst recht. Nicht, daß er sich fürchtete, er wollte nur seiner Aufgabe, Serrana sicher heim zu bringen, ordentlich nachkommen. Serrana bedeutete Calvena viel, das wußte er nur zu gut.


    "Du hast noch nicht allzu viele solcher Feste erlebt? Ich dachte, alle jungen Frauen in Rom würden regelmäßig auf derartige Feste gehen?" Er war ganz erstaunt zu hören, daß dies ihr erstes Fest gewesen sein sollte. Das gesellschaftliche Leben in Rom war doch schließlich mehr als lebhaft.


    "Ich befürchte, sie wird nicht immer singen mögen", lachte Valerian, wobei er sich aber doch darüber freute, daß er solchen Genuß in Zukunft öfter haben würde. "Dann hat sie also mit Dir schon über unsere Heiratspläne gesprochen? Dabei ist das noch gar nicht offiziell. Bitte, sprich noch nicht darüber. Ich muß erst eine Heiratserlaubnis erhalten, vorher können wir uns nicht offiziell verloben."

    Zitat

    Original von Iunia Serrana
    Serrana hatte die letzten Augenblicke geduldig bei Adula gestanden und scheinbar hochinteressiert in eine andere Richtung geschaut. Sie gönnte Calvena und Valerian deren Glück von Herzen, und wenn sie etwas dazu beitragen konnte, dass die beiden eine ungestörte Minute miteinander bekamen, dann tat sie das sehr gern.


    "Ja gern." antwortete sie dann lächelnd auf Valerians Frage und winkte Calvena noch ein letztes mal zu. "Komm, Adula, jetzt gehen wir nach Hause."



    "Gut", sagte Valerian und bot ihr galant den Arm an. Einen kurzen Blick warf er noch zu Calvena zurück und erwiderte ihr Lächeln. Dann traten sie auf die Straße. Ein Fackelträger gesellte sich zu ihnen, anscheinend hatten die Gastgeber reichlich davon kommen lassen. Valerian kannte den Weg und zeigte keinerlei Unsicherheit.

    Der Fackelträger schritt voran und beleuchtete ihnen den Weg. Valerian war das eigentlich gar nicht so recht, da er der Meinung war, daß man ohne Fackel mehr im Dunkeln sehen konnte. Außerdem machte man Gesindel durch diese Beleuchtung doch nur noch zusätzlich auf sich aufmerksam. Doch er wollte Serrana nicht beunruhigen, daher nahm er es einfach hin und hoffte, daß es zu keinem Zwischenfall kam.


    "Es war ein wunderbares Fest, nicht wahr? Ich finde, Calvena hat sich selbst übertroffen. Sie hat ganz neue Maßstäbe gesetzt, was solche Feiern angeht. Und dann ihr Gesang. Ich kann es immer noch nicht fassen, was für eine herrliche Stimme sie hat." Wenigstens konnten sie sich die Zeit mit einem kleinen Gespräch vertreiben, nicht wahr? Außerdem konnte er sie dann ein wenig näher kennenlernen. Calvena schien sie sehr zu mögen und das war ein guter Grund, sie näher kennenlernen zu wollen.


    Ad
    Sergia Chaerea
    Casa Sergia
    Roma


    Salve Sergia Chaerea,


    für Deine nette Einladung möchte ich mich hiermit sehr herzlich bedanken. Selbstverständlich komme ich gerne zu der Verlobungsfeier. Wenn Du nichts dagegen hast, würde ich gerne meinen Vetter Iullus Quintilius Sermo mitbringen. Er kennt die beiden auch sehr gut und freut sich genauso wie ich über die Nachricht, daß sie sich verlobt haben.


    Sollte noch irgendetwas für die Feier zu organisieren sein, so wende Dich ruhig an mich, ich helfe gern.


    Vale bene,


    Lucius Quintilius Valerian



    Zitat

    Original von Servius Artorius Reatinus
    ...


    Das Leben des Quintiliers schien allgemein nicht besser laufen zu können... er kam an ein Grundstück, er vermählte sich nun und er diente in einer Elitetruppe. Nur wenigen Männern war so viel Erfolg beschieden. "Es würde mich freuen, kommen zu dürfen", lächelte Reatinus, lehnte sich zurück, "Ob Ehrengast oder nicht. Wird nicht nötig sein, ich komme auch so gerne. Ich erinnere mich dunkel an den Germanicer, ja." Es war schon eine Weile her, aber einige Männer behielt man einfach im Gedächtnis.


    Sie schwenkten anschließend ins Geschäftliche über... dieses unangenehme Thema, die Rekrutierungen! "Es gibt viele gute Soldaten bei uns... die Veteranen sind in der ersten Kohorte. Wenn ich ein Barbar wäre, hätte ich ernsthaft Angst vor den Kerlen. Auch außerhalb gibt es einige Milites, die sich hervortun. Ab Besten sehen wir uns das vor Ort an. Ich will den Prätorianern keine Männer abtreten, die dort nicht dienen möchten. Ein unmotivierter Soldat, das wäre in unserem Fall beiderseitiger Verlust."


    Es war schwer, nicht andauernd auf die Urkunde zu schauen, die ihn zum Eigentümer eines guten Stücks Land machte. Aber er war nicht umsonst Praetorianer. Er hatte gelernt, solchen Versuchungen zu widerstehen.


    "Ich hatte großes Glück, daß mir Senator Germanicus seine Zustimmung zur Hochzeit gab. Die Heiratserlaubnis von der Kanzlei habe ich auch schon. Alle Hindernisse sind beseitigt. Ich werde Dir schreiben, sobald der Termin feststeht. Es ist uns eine große Freude, Dich dabei zu haben." Immerhin hatte Reatinus ihm seinen Zukunftsweg in zweierlei Hinsicht geebnet. Erst durch eine gute Ausbildung, dann durch den Verkauf dieses Grundstücks. Valerian würde das niemals vergessen.


    "Die Männer sollten nicht zu alt sein. Auch bei uns haben sie noch einen guten Teil Ausbildung vor sich. Nein, ich würde mich lieber bei denjenigen umschauen, die, sagen wir mal, innerhalb der letzten zwei bis drei Jahre mit ihrer Grundausbildung fertig wurden. Nun, Du weißt, daß immer alle gefragt werden. Allerdings wagt es für gewöhnlich niemand, diese Ehre abzulehnen. Wenn Du also erst allein mit den Männern reden möchtest, dann mache ich in dieser Beziehung eine Ausnahme. Aber verrate mich nicht bei meinem Praefecten, der sieht es nicht gerne, wenn die Neuen allzu verhätschelt werden."

    Zitat

    Original von Germanica Calvena
    Adula finden wir sicherlich!“, meinte sie halblaut und recht zuversichtlich. Aber eigentlich hatte sie etwas ganz anderes im Sinn, sie warf Valerian einen kurzen Blick zu. Mehr oder weniger hatte sie Sedulus und Salinator einfach stehen lassen. Manchmal gab es eben für eine junge Frau wichtigeres, als ein höfliches Gespräch und die üblichen Floskeln. Sie konnte diese Gelegenheit die sich ihr bot einfach nicht verstreichen lassen. Später würde sie ja zu den verbliebenen Gästen zurück kehren und dann auch noch die Sklaven anweisen, Ordnung ins Haus zu bringen.


    Ohne viel Worte schien Serrana zu verstehen, worauf Calvena hinaus wollte. Sie drückte den Arm ihrer Freundin und murmelte ihr ein leises „Danke“ ins Ohr. Serrana wusste sicherlich, was sie meinte und worauf sie hinaus wollte. Auch wenn es sicherlich nicht von ihrer Freundin beabsichtigt gewesen war, Valerian und ihr eine solche Gelegenheit zu geben. Ihre Liebster folgte ihnen Beiden, während sie noch kurz die Köpfe zusammen steckten. Ein Sklave der Gens rannte derweil zur Küche um Adula zu finden. Im Eingangsbereich war niemand zu sehen, was um so besser war. Sie drehte sich zu Valerian um, Serrana würde es ihr sicherlich verzeihen, dass sie sie kurz stehen ließ. Calvena strahlte ihren Verlobten und Bald-Ehemann an. Sein Arm lag federleicht um ihre Hüfte und sie vergaß kurz, dass sie nicht allein waren. Ihre Wangen färbten sich rot, als er so viele Komplimente aussprach und sie konnte nichts anderes darauf erwidern, als ihn zu küssen. Kurz schlang sie ihre Arme um seinen Nacken und genoss es einfach, dass er da war. Es war zwar nur ein kurzer Augenblick, in dem wie so häufig die Welt stehen blieb, aber mehr brauchte sie für den Augenblick nicht.
    Nach einer gefühlten Ewigkeit, in Wahrheit waren es nur wenige Herzschläge gewesen, lösten sie sich wieder von einander. „Es hat mich sehr glücklich gemacht, dass du da warst“, sagte sie leise zu ihm. Ihre Stirn ruhte kurz an seiner.


    Diesen Moment nutzte der Sklave der Gens um mit Adula um Schlepptau zu erscheinen. Was sie daran erinnerte, dass Serrana ja noch da war. Vorbei war der Moment. Sie löste sich nun ganz von Valerian und lächelte Serrana etwas verlegen und auch entschuldigend zu.
    „Kommt gut nach Haus. Pass mir ja auf Serrana auf“, ermahnte sie Valerian mit einem ernstem Grinsen. Sie umarmte ihre Freundin noch einmal kur


    Der Kuß kam ein wenig unerwartet, aber keineswegs unerwünscht. Es blieb zu hoffen, daß wirklich niemand zusah. Doch eigentlich war es Valerian in diesem Moment völlig schnurzepiepegal. Zu schön war es, sie im Arm zu halten. Der Kuß war viel zu kurz. Es fiel Valerian schwer, loszulassen. "Es macht mich glücklich, bei Dir sein zu dürfen. Bald... bald, Liebste." Und schon war der Moment wieder vorbei. Doch es war der schönste Moment des ganzen Abends gewesen. "Versprochen. Ich werde sie gesund und munter zuhause abliefern. Wir sehen uns bald wieder. Ganz bestimmt." Er lächelte ihr liebevoll zu.


    Dann wandte er sich an Serrana. "Wollen wir gehen?"

    "Sergia Chaera? Nanu..." Valerian nahm den Brief entgegen, um ihn zu lesen. Gerade hatte er den groben Inhalt erfaßt, als Sermo hinzukam. "Salve, Iullus. Mir geht es sehr gut. Und der Dienst macht Arbeit, wie immer. - Wie geht es Dir? Schubst Du auch ordentlich die Leute aus dem Weg für den Praetor?" Er grinste breit, doch seine Augen zeigten den Stolz über den Vetter, der als Liktor eine ehrenvolle Stelle innehatte.


    "Sag mal, Du kennst doch auch Iulius Centho und Furia Calliphana? Hier ist eine Einladung zu ihrer Verlobungsfeier. Die ganze Feier ist eine Überraschung für die beiden. Hm. Ist an mich adressiert. Aber hier steht ihr... also denke ich doch mal, daß Du auch eingeladen bist. Gehen wir also zusammen hin?" Er reichte Sermo die Schriftrolle, damit er selbst nachlesen konnte.

    "Deine Sklavin? Die kann doch ein Sklave holen, der hier zuhause ist." Kurzerhand winkte er einen Sklaven heran und befahl ihm, die Sklavin von Iunia Serrana aus der Küche zu holen und zur Porta zu bringen. Er wandte sich kurz an Sedulus. "Bitte entschuldigt die Störung", sagte er vor allem in Richtung des Praefectus Urbi. Dann aber eindeutig zu Sedulus: "Vielen Dank für das herrliche Fest. Es war mir eine Ehre, hier sein zu dürfen. Valete."


    Anschließend folgte Valerian den beiden Frauen zur Porta. "Deine Sklavin kommt gleich", sagte er zu Serrana, um sie zu beruhigen, denn er hatte sehr wohl bemerkt, wie Calvena die Ärmste abgeschleppt hatte.


    Neben seine Liebste trat er nun und legte den Arm leicht um sie. "Es war das schönste Fest, auf dem ich je anwesend sein durfte. Du hast da eine unglaublich gute Organisation zustande gebracht. Es hat einfach alles gestimmt."

    Wo steckte eigentlich Calvena? Ach da, bei ihrem Onkel. Ups. Der Praefectus Urbi stand auch dabei. Valerian seufzte, ging aber trotzdem langsam zu der Gruppe. Iunia Serrena war offenbar dabei, sich zu verabschieden und Valerian hörte die besorgten Worte von Sedulus. "Ich könnte die Dame auch nach Hause begleiten. Besseren Begleitschutz als einen Praetorianer wirst Du nur schwer finden", bot er galant an.

    Valerian schaute so oft wie möglich zuhause vorbei. Leider war das nicht so sehr oft möglich, aber heute hatte Valerian wieder eine Gelegenheit dafür gefunden. "Ist irgendwer zuhause?", rief er ins Atrium hinein, während Diomedes schon herbeieilte, um ihm den Mantel abzunehmen. "Ist Post gekommen?", fragte Valerian den Sklaven freundlich, während er mit einem Ohr danach lauschte, ob sich im Haus etwas regte.

    Zitat

    Original von Servius Artorius Reatinus
    So wie Valerian trank, schienen die Prätorianer doch so etwas wie Durstgefühl zu empfinden. Innerlich musste er grinsen. Waren also doch nicht diese Übermenschen, von denen immer wieder die Rede war... nicht, dass er ein solches Gerücht jemals geglaubt hätte!
    "Ich denke, das müsste reichen... wärest du jemand anders, würde ich mehr verlangen, aber da du ja einer meiner Rekruten warst, fällt mir der Entschluss umso leichter. Ich werde dir sofort die Urkunde überstellen. Ich denke, es wird in guten Händen sein."
    So nahm der Artorier eine frische Schriftrolle hervor und begann, sie vor den Augen seines ehemaligen Rekruten zu beschriften.


    ...


    Er ließ kurz die Tinte trocknen, versiegelte das Schreiben und reichte es anschließend Valerian. "Ich denke, es wird in guten Händen sein... es befindet sich nur wenige Fuß außerhalb von Patavium und ist in bestem Zustand. Es wird dir von Nutzen sein. Nun, wollen wir uns nun der Rekrutierung annehmen?"



    Valerian konnte es kaum glauben, daß sein alter Centurio ihm das Grundstück tatsächlich zum normalen Preis überließ. Bei der angespannten Lage auf dem Grundstücksmarkt war dies mehr als nur Entgegenkommen. "Ich danke Dir, ich kann Dir gar nicht sagen, wie sehr!" Er mußte ein paar Schnallen an seiner Rüstung lösen, um an den Geldgürtel heranzukommen, in dem er sein Vermögen verstaut hatte. In weiser Voraussicht hatte er mehr mitgebracht und so zählte er nun die Summe auf den Tisch und nahm anschließend die Urkunde entgegen. "Natürlich bist Du zu unserer Hochzeit eingeladen. Es dauert zwar noch bis dahin, weil wir erst das Verlobungsjahr hinter uns bringen müssen, aber Du wirst unser Ehrengast sein. Meine Braut ist übrigens die Nichte von Germanicus Sedulus. An ihn erinnerst Du Dich sicher auch noch." Seine vor Freude strahlende Miene sprach Bände. Er war Reatinus wirklich dankbar und würde ihm dies gewiß niemals vergessen.


    Der ging geradewegs zur Tagesordnung über. "Ja, das sollten wir. Ich würde mich gerne einfach ein wenig umschauen. Vor allem auf dem Übungsplatz. Und Dir später dann eine Liste mit Namen vorlegen, über die wir dann diskutieren können. Was hältst Du davon? Hast Du vielleicht schon ein paar Vorschläge für mich?" Keiner gab gerne seine besten Männer ab. Aber da die Praetorianer für die Männer auch eine große Chance waren, würde Reatinus vielleicht den einen entsprechend fördern wollen.