Nur zwei Personen traten ein und eine davon erkannte er sofort, obwohl es einige Jahre her war, daß er ihn das letzte Mal gesehen hatte. Valerian entspannte sich sofort und verneigte sich leicht. „Salvete, Consular Aelius, Germanicus.“ War das der Germanicus Corvus, der mal Praefectus in Aegyptus gewesen war? Er war sich nicht ganz sicher, es war zu lange her. „Ich bin Centurio Lucius Quintilius Valerian von den Cohortes Urbanae. Dein Klient, Senator Germanicus Sedulus, ist mein Patron. Ich kenne Dich, Consular, wir sind uns mehrfach begegnet, auch wenn Du Dich sicher nicht daran erinnern wirst. Vor Jahren diente ich bei den Praetorianern und hatte auch die Ehre, zur Wache Deines Bruders zu gehören, als er sich noch hier in Rom aufhielt. Ich fühle mich Dir verpflichtet. Nicht nur, weil Du der Patron meines Patrons bist. Sondern auch, weil ich weiß, daß Du Deinem Bruder immer treu warst und niemals zu diesem Mordkomplott gehören kannst, das ihn das Leben kostete. Das ist der Grund, warum ich heute nicht hier bin, um diesen Befehl hier auszuführen, sondern um Dir anzubieten, Dich aus der Stadt zu bringen.“ Er reichte Quarto den Befehl. „Ich persönlich bin fest davon überzeugt, daß mein Kommandant hinter dem Tod des Kaisers steckt. Er ist gerade dabei, nach und nach alle seine Feinde zu verhaften und sie als Verräter und Kaisermörder hinzustellen. Dieser Befehl zeigt deutlich, daß er sich an Dich nicht offen herantraut. Aber ich fürchte, Dein Leben ist nicht mehr viel wert, wenn Du die Porta Praetoria zur Castra Praetoria erst durchschritten hast.“
Beiträge von Lucius Quintilius Valerian
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Valerian seufzte. Sollte er es wirklich wiederholen? Ja, anscheinend. „Auf einem der Märkte, als dort Unruhen ausbrachen. Ich befahl ihr, heimzugehen, sie hat sich geweigert. Also haben wir sie hergebracht. Ich nehme an, ich bin für sie in Zukunft Luft. Was ich bewußt in Kauf genommen habe.“ Der kleine Sohn von Sedulus war es, der vom Thema ablenkte, indem er tat, was eigentlich Valerians Aufgabe gewesen wäre. „Danke, Victorius. Eigentlich hätte ich das ja tun müssen. Aber Du hast mich sehr würdig vertreten.“ Daß sein eigener Sohn ihn plötzlich mit völliger Mißachtung strafte, traf ihn zwar, aber er verstand absolut nicht, warum er das tat. Darum würde er sich wohl später noch kümmern müssen.
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„Für uns bedeutet das, immer auf der Hut sein zu müssen. Es wird Kämpfe geben. Deshalb sollten wir in den nächsten Tagen mit den Männern Kampfsituationen üben. Wir werden gegen Römer kämpfen müssen, Optio. Dabei sollten wir darauf achten, daß es nicht zu viele Tote gibt. Es sind unsere Brüder, Vettern und Nachbarn, gegen die wir werden kämpfen müssen. Es genügt, sie kampfunfähig zu machen. Neuigkeiten gibt es nicht. Noch nicht. Wir werden alle diejenigen sein, die es als erstes erfahren. Denn jede Neuigkeit wird wohl von unserem Kommandanten ausgehen. Ich rechne damit, daß er sich zum Kaiser ausruft.“ Er sagte dies ohne Begeisterung. Aber auch nicht mit deutlicher Feindseligkeit. Er hoffte, aus der Reaktion seines Optios ablesen zu können, wie der eigentlich zu Salinator stand.
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Am Anfang sah alles sehr gut aus. Die Männer hatten die Bewegungsabläufe ja schon geübt, sie wußten, was sie zu tun hatten. Doch nach einiger Zeit begannen die ersten Arme lahm zu werden. „Scutum höher!“ Das war der häufigste Befehl, den Valerian gab, während er die Reihe abschritt. Er ließ sein vitis auf die Körperstellen der Männer knallen, die mal für einen Augenblick ungeschützt waren und vom Gegner hätten getroffen werden können. Eine Weile ließ er sie so weitermachen, dann gab er den Befehl, aufzuhören. „Verdammt schwer, so ein Scutum, wenn man es lange hochhalten muß, nicht wahr? Genau deswegen werdet ihr hier geschunden! Um es länger auszuhalten, als der Gegner! Und so zu siegen! Paarweise gegeneinander antreten! Wir machen es wie gestern: Wer drei mal getroffen wird, ist der Verlierer! Kämpft!“
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Ah, noch ein Soldat, sehr löblich
In Mogontiacum starten merkwürdigerweise die meisten Quintilier. Muß eine Familienkrankheit sein *hust*
Alles weitere per PN, sobald Du freigeschaltet wurdest. Dann suchen wir Dir auch ein lauschiges Plätzchen im Stammbaum.
Also: Herzlich willkommen in der Familie!
Nur als Hinweis: Heute werde ich nicht mehr on sein, ich muß gleich noch weg. Aber morgen bin ich dann wieder mehr da und stehe für Fragen gerne zur Verfügung
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*reinhetz* Ist man mal einen Abend unterwegs....
Hallo erstmal und herzlich Willkommen
Bevor ich mich äußere, würde ich gerne ein bißchen mehr über Deine Pläne hören. Hast Du Dir schon Gedanken über Deinen Charakter gemacht? Was soll er mal werden? Hast Du Dich hier inzwischen ein wenig umgesehen und Dich für einen Ort entschieden? Familienmitglieder sind zur Zeit in Rom und in Aegyptus aktiv, aber auch das stellt natürlich keine Verpflichtung dar, einen dieser Orte zu wählen.
Ja, ich bin neugierig
*wieder raushetz*
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Valerian betrat den kleinen Raum und nickte, als der Sklave ihn überraschend höflich bat, zu warten. Während er dem Sklaven nachblickte, stellte er sich so, daß er Fenster und Tür im Blick und eine Wand im Rücken hatte. Seine Hand lag auf dem Griff seiner Waffe, um sie schnell ziehen zu können. Nur für den Fall, daß er mißverstanden worden war und nun angegriffen wurde. Er war sich wirklich nicht sicher, ob der Sklave anstatt seines Herrn nicht am Ende eine Handvoll Schläger holte. Wobei er in diesem kleinen Raum ohnehin kaum Chancen hatte, sich ordentlich zu verteidigen. Es fehlte schlicht an Platz. Trotzdem würde er im Fall eines Falles sein Leben so teuer verkaufen wie möglich.
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Valerian verdrehte leicht die Augen. Der Mann hatte Glück, daß er nicht einfach hier war, um den Consular zu verhaften. Denn sonst läge er jetzt nach einem kräftigen Kinnhaken am Boden für diesen unverschämten Ton und vor allem für die Frechheit, Valerian Befehle erteilen zu wollen. Aber angesichts der Tatsache, daß er Quarto eigentlich helfen wollte, machte er gute Miene zum bösen Spiel. Auch wenn er seine Männer lieber mitgenommen hätte, da sie eh eingeweiht waren und hören sollten, was er mit dem Consular plante, so erkannte er doch, daß der Sklave die ganze Geschichte entweder nicht glaubte oder nicht begriff. „Sichert den Eingang, es geht keiner rein und keiner raus!“ Er sah seine Männer der Reihe nach an. „Kann sein, daß ihr gleich nachgeholt werdet, ich will diesen Sklaven nicht weiter verunsichern und erst einmal mit dem Consular sprechen.“ Dann folgte er dem Ägypter ins Haus.
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Ah, der Optio. Na, bei dem konnte man wohl davon ausgehen, daß er nicht mit den Männern unter einer Decke steckte, um unerwarteten Inspektionen zu entgehen. "Du denkst, es ist schon vorbei? Ich persönlich denke, das war nur der Vorgeschmack. Wir erleben gerade quasi die Ruhe vor dem Sturm. Es wird nicht nur einen Bewerber um die Macht geben."
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Zitat
Original von Marcus Aemilius Classicus
Classicus klopfte an der Türe des Centurios.Jetzt aber. Die Inspektion der Stuben war lange überfällig. Die Männer konnten sich warm anziehen, wenn er grobe Unstimmigkeiten vorfinden sollte. Doch es war wie verhext. Gerade als er losgehen wollte, klopfte es schon wieder. Wurde er irgendwie überwacht und die Männer schickten rechtzeitig jemanden los, der ihn ablenkte? "Herein!"
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Original von Iullus Octavius Ofella
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Aufmerksam hörte Valerian zu und legte den Kopf leicht schief. Iunius Seneca war ein guter Mann. Hoffentlich geriet er in den zu erwartenden Unruhen nicht unter die Räder. "Hast Du mitbekommen, woher der Mann kam? War er in Rüstung? Legionsrüstung oder Hilfstruppen?" Er lächelte, als Ofella sich enttäuscht zeigte darüber, wie wenig aufregend diese Aufgabe war. "Leider ist das bei derlei Aufgaben meistens so, daß es wenig aufregend ist. In der Zusammenfassung später klingt es viel interessanter, als es beim mühsamen Zusammensuchen der Informationen war. Trotzdem ist solche Arbeit sehr wichtig. Und manchmal hat man Glück - und es wird doch spannend." Allzu oft gab es solche Aufgaben bei den Urbanern ja nicht. Bei den Praetorianern hatte man eher damit zu rechnen. "Hör Dich trotzdem weiter um. Manchmal beschert einem der Zufall die besten Hinweise." -
"Salve! Ich bin Centurio Lucius Quintilius Valerian von den Cohortes Urbanae, diese Männer hier gehören zu mir, und habe mit Deinem Herrn, dem Consular Aelius Quarto zu sprechen. Ich muß leider auf diesem Gespräch bestehen auf Befehl des Praefectus Urbi." Valerian sprach mit fester Stimme und zeigte seine Dienstmarke vor. Allerdings beugte er sich dabei leicht vor und sagte sehr leise: "Erwähne dabei, daß ich ein Klient von Germanicus Sedulus bin." Der widerum ein Klient des Aeliers war. Dies würde dem Mann vielleicht den nötigen Hinweis geben, daß dieser Besuch vielleicht anders verlaufen würde, als es im ersten Moment den Anschein hatte. Damit er sich nicht zu übereilten und tragischen Schritten hinreißen ließ, um einem Gespräch zu entgehen.
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Als Valerian am nächsten Morgen den Platz betrat, rannten die letzten seiner Ausbildungsgruppe schnell zu ihren Kameraden, um Aufstellung zu nehmen. So gerade noch rechtzeitig. Valerians Blick war finster, als er herankam. „Salvete, Schlafmützen! Das ist hier kein gemütlicher Veteranenverein, sondern die Grundausbildung! Du, Du und Du“, er deutete auf die letzten drei, die dazu gestoßen waren, „Latrinendienst für drei Tage. Das wird euch helfen, demnächst pünktlicher zu sein.“
Er schritt die Reihe der jungen Männer ab wie jeden Morgen und kontrollierte die Ausrüstung. Es war wie immer. Einer hatte seine Waffen nicht ordentlich gepflegt, ein anderer hätte einen Lederriemen, der angerissen war, längst austauschen müssen, einem fehlte gar das Halstuch. Nach ein paar geharnischten Verweisen und kleineren Strafen, wandte sich der Centurio dann dem Tagesprogramm zu. „Wir werden uns heute mit Gladius und Scutum befassen. Gestern gab es schon einen Vorgeschmack und heute geht es richtig zur Sache. Die Stiche mit dem Gladius sind die gleichen wie gestern geübt. Nur daß sie nun am Scutum vorbei gehen müssen. Zugleich müßt ihr eure Deckung beachten. Ihr werdet feststellen, daß das Übungsscutum schwerer ist, als das normale. Das ist Absicht! Es stärkt eure Arme und wird euch den Marsch und den Kampf mit dem normalen Scutum sehr erleichtern, auch wenn es euch jetzt als Schinderei vorkommen mag! Wir beginnen mit unseren Übungen wieder an den Pfählen, um die Bewegungsabläufe zu trainieren. Vergeßt das Scutum nicht! Es ist sowohl eure Deckung als auch eine Waffe!“ Er nahm selbst Scutum und Gladius zur Hand, um vorzuführen, wie sie üben sollten. Dann ließ er sie es selbst versuchen. -
In Begleitung seiner drei Männer erreichte Valerian die Porta des Domus Aeliana. Er konnte nur hoffen, mit seiner Mission Erfolg zu haben. Es kam jetzt ganz darauf an, ob der Consular ihm Vertrauen schenkte oder nicht. Ohne zu Zögern klopfte er an. Durchaus energisch, wie zufällige Zuschauer es von Urbanern wohl auch erwarten würden.
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„Wunderbar. Ich danke Dir, Antoninus.“ Sie hatten eine Chance. Es war nur die Frage, ob Quarto sie nutzen wollen würde.
„Folgt mir, Männer“, forderte er seine drei Soldaten auf und führte sie nun aus der Kommandantur heraus in Richtung Domus Aeliana. Jahrelang hatte er hier im Palast Dienst getan. Er kannte jedes Gebäude, jeden Gang, jede Tür. Nunja, abgesehen vom Wohnhaus der Aelier natürlich. Das würde er heute zum ersten Mal betreten.
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Diomedes
"Bitte nimm doch Platz. Ich werde Duccia Vera holen gehen." Diomedes verneigte sich leicht und verschwand dann in den hinteren Räumen. Irgendwo war sie bestimmt. Hoffentlich war sie nicht in die Stadt gegangen, als er gerade in der Küche beschäftigt gewesen war.
SKLAVE - IULLUS QUINTILIUS SERMO
VILICUS - IULLUS QUINTILIUS SERMO -
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Diomedes
Duccia Vera? Diomedes schaute erstaunt drein. "Ähm. Ja, natürlich. Bitte tritt doch ein und folge mir ins Atrium. Ich werde dann mal nachschauen, wo sie steckt." Der Grieche ging voran und führte den Besucher ins Haus.
SKLAVE - IULLUS QUINTILIUS SERMO
VILICUS - IULLUS QUINTILIUS SERMO -
Ah, der Octavier. Valerian erwiderte den Gruß und verschob seine kleine Inspektion spontan auf später. „Salve, Miles Octavius. Sehr schön, dann laß mal hören.“ Er war schon sehr neugierig, ob sein Miles erfolgreicher gewesen war, als er selbst. Bisher waren die Ergebnisse mehr als mager.
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Valerian lächelte leicht, als Sabina ihm zu entlocken versuchte, was Laevina so aufgebracht hatte. „Nun, sie schätzt es nicht, zu etwas gezwungen zu werden, nicht wahr? Wir zwangen sie, nach Hause zu gehen, das fand sie reichlich empörend und hat auch erstaunlich farbige Umschreibungen für meine Männer, für mich und natürlich auch für ihre arme Sklavin gefunden.“ Noch immer ließ er sich nicht entlocken, wie würdelos Laevina nach Hause transportiert worden war. Es würde sich auch so herumsprechen, davon war er überzeugt. Aber wenigstens wollte er es nicht sein, der ihr den letzten Rest Würde raubte.
Calvena kam zu ihm und begrüßte ihn mit einem Kuß, den Valerian sehnsüchtig erwiderte. Viel zu selten gab es Gelegenheiten zum Austausch solcher Zärtlichkeiten. Ein wenig übertrieben fand er allerdings ihre Sorge um Rufus. „Jungen raufen nun einmal. Er hat sich gut gehalten und ein bißchen Nasenbluten bringt keinen starken Kerl wie unseren Sohn um.“ Er legte seine Hand auf die Schulter seines Sohnes und drückte sie leicht, um ihm zu zeigen, wie stolz er auf ihn war. Die Erklärung des Jungen, Victorius sei ein Blödmann, quittierte Valerian mit einem Grinsen. Jungen! Pack schlägt sich, Pack verträgt sich, pflegte sein Vater zu sagen. Und er hatte sehr Recht damit gehabt.
Wenig später betrat dann auch noch Germanicus Sedulus das Atrium. Bald war die ganze Familie versammelt, viele fehlten nicht mehr, stellte Valerian amüsiert fest. „Salve, mein Patron. Nun, der Dienst führt uns her. Wir fanden Deine Verwandte Laevina inmitten von Unruhen auf einem der Märkte. Da sie sich weigerte, heimzugehen, ich nehme an, sie wollte nichts Aufregendes verpassen, haben wir sie eben gezwungen. Die Ausgangssperre gilt für alle. Auch für eigensinnige, abenteuerlustige alte Damen. Ich fürchte allerdings, ich habe es mir damit für alle Zeiten mit ihr verdorben.“ Er sah nicht so aus, als wäre dieses Schicksal völlig unerträglich für ihn.Als nun der kleine Victorius es übernahm, dem Senator und den beiden Frauen den jungen Annaeus vorzustellen, mußte Valerian schmunzeln. Sicher, es wäre seine Aufgabe gewesen, aber bei dieser Menge an Leuten konnte man schließlich auch mal den Überblick verlieren. Außerdem machte der Zwerg das doch schon ganz gut. Blieb abzuwarten, was Sedulus davon hielt.
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Was für ein Glück, Antoninus hier getroffen zu haben. „Ich werde Consular Aelius diese Möglichkeiten aufzeigen. Soll er entscheiden ob und wie er fliehen will. In Ordnung, ich schicke Dir dann einen meiner Männer. Dürfen wir jetzt einfach zum Domus Aelianus gehen oder mußt Du uns begleiten lassen?“ Er kannte sich ja aus, aber die Vorschriften waren streng, was den Aufenthalt im Palast anging. Wobei es eigentlich albern war, den Urbanern da Einschränkungen aufzuerlegen. Zumindest zur Zeit.