Beiträge von Lucius Quintilius Valerian

    Valerian überließ das Reden seinem Optio. Der machte seine Sache gut und so blieb ihm mehr Zeit, sich umzusehen. Während die Männer in die verschiedenen Räume der Villa eindrangen, sah er sich im Atrium um. Der Hinweis des Maiordomus, wem die Villa eigentlich gehörte, war lächerlich. Flavius Felix war ewig nicht in Rom gewesen. Aber sein Optio würde das nicht wissen. Und noch wußte Valerian nicht, inwieweit er dem Mann vertrauen konnte. Wenn es nach Valerian ging, würden die Flavier völlig ungeschoren davonkommen. Flavius Gracchus kannte er als äußerst ehrenhaften Mann, der vor allem den Göttern diente. Der war kein Kaisermörder. Absolut absurd, so etwas zu behaupten. Wie konnte es überhaupt jemanden geben, der dem Praefectus Urbi glaubte?

    "Niemand verläßt das Haus!", befahl Valerian und schaute den Nubier prüfend an. Ängstliche Sklaven. Wenn die Herrschaften schlau gewesen waren, und davon konnte man wohl ausgehen, dann wußten die Sklaven wirklich nicht, wo sie hingegangen waren.


    "Durchsucht gründlich alle Räume! Was ihr an Schriftstücken findet, das nehmt mit. Es wird nicht geplündert! Erwische ich einen von euch mit Raubgut, dann darf er um die Gnade der Götter flehen. Von mir hat er keine zu erwarten!"

    Valerian seufzte innerlich. „Ich verstehe, daß es Deinen Stolz zutiefst verletzt. Natürlich kannst Du genauso gut stolz und aufrecht in den Tod gehen. Aber mal ehrlich: Wem nützt das etwas? Du bist ein Mann, der etwas bewegen kann. Ich weiß, sehr viele Menschen in Rom halten große Stücke auf Dich. Vielleicht gerade weil Du nie nach der Macht des Kaisers gegriffen hast, sondern Deinen Bruder immer treu und mit ganzer Kraft beiseite gestanden hast. Ich glaube, das Gelächter würde sich in Grenzen halten, selbst wenn die Maskerade eines Tages bekannt würde. Denn so etwas erfordert auch großen Mut und zeigt die Bereitschaft, sich mit den einfachen Menschen auf eine Stufe zu stellen. Glaube mir, das wird von vielen sehr positiv gesehen. Diejenigen, die lachen, kannst Du getrost zu Deinen Gegnern oder zumindest zu Neidern rechnen.“ Immerhin war er selbst oft genug getarnt unterwegs gewesen, als er noch bei den Praetorianern gedient hatte.


    „Dann wollen wir keine Zeit verlieren. An der Porta warten drei meiner Männer*, sie sind mir treu ergeben. Und Dir auch. Wir können ihnen vollständig vertrauen. Einer von ihnen soll zum diensthabenden Offizier der Praetorianer, Centurio Iulius Antoninus gehen, damit er uns aus dem Palast bringt.“


    Sim-Off:

    *Zwei davon sind Spieler-IDs

    Zitat

    Original von Faustus Annaeus Milo
    Vom Tor der Castra kommend begab sich Milo direkt zur Habitatio seines Centurio, um Meldung über einen fremden Besucher zu machen. Sicher war sicher, er konnte schließlich nicht das Leben seines Vorgesetzten leichtfertig aufs Spiel setzen, indem er einfach jemanden in die Castra ließ, der ihm verdächtig vorkam.
    Nun stand er wieder einmal vor der Tür des Centurio, wie einige Tage vorher auch, als er mit einem sehr persönlichen Anliegen hier stand. Dieses Mal war es dienstlich.


    *poch, poch, poch*


    Seit der Ermordung des Kaisers hatte sich alles verändert. Viele der Befehle, die erteilt wurden, wollte Valerian eigentlich gar nicht ausführen. Es gab viel mehr Fragen, viel mehr Mißtrauen und auch Angst. Auch unter den Männern, die es allerdings nicht unbedingt so deutlich zeigten. Es klopfte schon wieder. Hoffentlich keiner dieser unliebsamen Befehle des PU. "Herein!"

    Zitat

    Original von Faustus Annaeus Milo
    Milo war erleichtert zu hören, dass sein Centurio ihn als Klienten akzeptieren würde. Gut gemacht, dachte er bei sich, ließ sich aber davon äußerlich nichts anmerken, außer einem kleinen Lächeln, das um seine Mundwinkel spielte. "Danke Centurio, es ehrt mich, dass du mich als Klient akzeptierst." Als der Quintilier dem Annaer dann sagte, dass er durchaus das Zeug dazu hatte, eine höhere Position beim Militär erreichen zu können, fühlte sich Milo geschmeichelt. Ihm war es auch ziemlich gleichgültig, ob der Praefectus Urbi seinen Centurio nun leiden konnte oder nicht, Milo hatte sich entschieden, und er würde davon nicht mehr abrücken. Darüber hinaus kannte er die Gründe für das Verhalten des Praefectus Urbi gegenüber dem Quintilier nicht und sie interessierten ihn auch nicht wirklich, zumindest nicht in diesem Moment. "Es macht mir nichts aus, dass der Praefectus Urbi dir das Leben schwermacht. Das ändert nichts an meiner Entscheidung, dein Klient sein zu wollen. Wir warten einfach ab, wie sich das Machtgefüge entwickelt, ich stehe hinter dir, egal, ob der Praefectus Urbi oder jemand anders Kaiser wird." Hatte sich Milo nicht eben schon eindeutig positioniert, Klient des Quintiliers sein zu wollen, so bekräftigte er seine Entscheidung nochmals mit dieser Aussage.


    Das war mal eine Treueerklärung. Valerian fühlte nicht gerade wenig Stolz, daß sein Tiro so große Stücke auf ihn hielt. Es erinnerte ihn ein wenig an die Bewunderung, die er selbst für seinen ersten Ausbilder, Petronius Crispus, verspürt hatte. „Der nächste Punkt ist mein eigener Patron. Als mein Klient wärest Du auch ihm verpflichtet. Mein Patron ist der Senator Quintus Germanicus Sedulus. Der widerum ist der Klient von Consular Lucius Aelius Quarto, der der leibliche Bruder des ermordeten Kaisers Valerianus war. Auch ihm wärest Du über Senator Germanicus und mich verpflichtet. Ich sage Dir das, damit Du Dir dessen bewußt bist, auf was Du Dich einläßt. Im Gegenzug kannst Du natürlich auch darauf rechnen, daß ich mich über meinen Patron und dessen Patron für Dich einsetzen werde.“ Wobei wieder die Frage war, wo sie alle stehen würden, wenn die Machtverhältnisse sich geklärt hatten.

    Annaeus wieder einmal. Sehr gut. Der Junge machte sich. Ein paar der anderen sahen so aus, als hätten sie es ebenfalls gewußt. Selbst schuld, wenn sie den Mund nicht aufbekamen. Andere wieder sahen völlig ratlos aus. Die würden niemals mehr sein als einfache Soldaten. Naja, die mußte es ja auch geben. „Genau so ist es. Hier in der Stadt kommt das Pilum nicht zum Einsatz, deshalb werden wir seinen Gebrauch heute nur einmal kurz üben. Es könnte immerhin sein, daß es euch einmal zu den Legionen verschlägt, dann solltet ihr zumindest mal eines in der Hand gehabt haben. Danach werden wir uns der Hasta widmen. Dies hier ist ein Übungspilum. Bei dem wird die Spitze sich nicht verbieten, wir wollen hier keine Materialschlacht veranstalten. Für gewöhnlich kommt diese Waffe aus der Formation heraus zum Einsatz. Dabei werden die Pilae der weiter hinten stehenden Männer nach vorne zur ersten Reihe durchgereicht, die dann in der Lage ist, in relativ schneller Abfolge zu werfen. Wir machen das heute nicht, denn ihr sollt alle zwei Mal werfen. Die Übungswaffen liegen dort bereit.“ Er deutete auf den Rand des Platzes. Er selbst nahm sich auch ein Pilum. Er erinnerte sich noch gut, daß das am Anfang seine schlechteste Waffe gewesen war. Was hatte er trainieren müssen, um endlich vernünftige Ergebnisse zu erzielen! Hoffentlich blamierte er sich heute nicht. „Für einen guten Wurf bedarf es ein wenig Anlauf. Nur ein paar Schritte.“ Auch ein Übungsscutum hatte er in der Hand. Wenn schon, dann sollte es richtig vorgeführt werden. „Achtet darauf, das Pilum von vornherein gut ausgewogen in der Hand zu haben. Ein wenig Anlauf und …. Wurf.“ Es gelang, den Göttern sei Dank! Das Pilum flog in einem schönen Bogen eine anständige Strecke weit und bohrte sich kraftvoll in den Boden. Gut, er hatte auch schon bessere Würfe gemacht. Aber immerhin keine Blamage! „Vergeßt euer Scutum dabei nicht! Jeder nimmt sich zwei Pilae, ihr stellt euch in Reihen von je vier Mann auf und werft zugleich.“ Er gab jeweils den Befehl zum Abwurf und behielt die Männer dabei genau im Blick.

    Die Bitte war die Frage beziehungsweise umgekehrt. Innerlich schmunzelte Valerian, ließ sich davon aber nichts anmerken. Ruhig hörte er sich an, was der junge Annaeer zu sagen hatte. Das alles hatte Hand und Fuß und die kleine Schmeichelei entging Valerian auch nicht, es tat immer gut zu hören, daß man etwas richtig machte. "Annaeus, es ehrt mich, daß Du mein Klient sein möchtest. Ich würde auch gern Dein Patron sein, denn ich halte Dich für einen fähigen und ungewöhnlichen Soldaten, der mir in mehr als einer Weise nützlich sein könnte. Du hast tatsächlich das Zeug, weiterzukommen. Es gibt nicht viele Männer, von denen man das sagen kann. Gerne würde ich Dich fördern. Aber ich muß Dir leider sagen, daß ich beim Praefectus Urbi keinen guten Stand habe. Schafft er es, sich als Kaiser zu etablieren, werden meine Klienten sicherlich eher behindert werden als gefördert. Natürlich wird das voraussichtlich anders sein, wenn sich das Machtgefüge anders entwickelt. Ich sage Dir das, damit Du Dir bewußt machst, daß meine Zukunft - und somit auch die meiner Klienten - davon abhängt, wer die Macht erringt." Eigentlich eine sehr eindeutige Aussage dazu, wo er stand und vor allem hinter wem. Beziehungsweise hinter wem auf gar keinen Fall.

    Warum dieses Haus wohl auf der Liste stand? Die Praetorianer hatten es doch garantiert schon gründlich durchsucht! Und wo die suchten, da blieb normalerweise nichts Brauchbares mehr zurück. Valerian konnte sich nur wundern über den Befehl seines Kommandanten. Aber den verstehen zu wollen, war ohnehin müßig. Würden sie also suchen. War ja auch ganz schön mal zu sehen, wie die reichsten der Reichen so lebten. Wieder wurde das Haus umstellt beziehungsweise alle Ein- und Ausgänge bewacht.


    Er trat an die Porta heran und hämmerte mit der Faust ein paar Mal kräftig dagegen. "Aufmachen! Auf Befehl des Praefectus Urbi! Sofort aufmachen!"

    Noch ein patrizisches Haus. Gut, die Flavier der Machtgier zu bezichtigen lag nahe. Aber wirklich ehrgeizig hatten sie sich in den letzten Jahren eigentlich auch nicht gezeigt. Das war doch alles eine Farce. Aber bitte, auch hier würden sie gründlich suchen. Das Haus wurde umstellt, so wie sie es auch bei den anderen getan hatten.
    Er trat an die Porta heran und hämmerte mit der Faust ein paar Mal kräftig dagegen. "Aufmachen! Auf Befehl des Praefectus Urbi! Sofort aufmachen!"

    Was der Praefectus Urbi sich wohl von der Durchsuchung dieses Hauses versprach? Dieser Aurelier war doch Legat der Prima und seit Jahren nicht mehr in Rom. Aber bitte, wenn es so befohlen wurde, dann wurde eben auch dieses Haus durchsucht. Valerian ließ zunächst das Haus umstellen. Dann trat er an die Porta heran und hämmerte mit der Faust ein paar Mal kräftig dagegen. "Aufmachen! Auf Befehl des Praefectus Urbi! Sofort aufmachen!"

    Dem Befehl des Praefectus Urbi folgend ließ Valerian das Haus umstellen, um jegliche Flucht und vor allem Vernichtung von Beweisen zu verhindern. Nicht, daß er davon ausging, daß hier noch etwas zufinden war. Aber Befehl war eben Befehl. Er trat an die Porta heran und hämmerte mit der Faust ein paar Mal kräftig dagegen. "Aufmachen! Auf Befehl des Praefectus Urbi! Sofort aufmachen!"

    Die Idee war gar nicht schlecht. Andererseits wurden Karren natürlich besonders gründlich durchsucht, weil Personen eben am ehesten in ihnen versteckt werden konnten. „Das könnte ich zwar, aber das würde zu lange dauern. Wir müssen zumindest den Palast jetzt verlassen, solange Iulius Antoninus noch im Dienst ist.“ Die beiden waren vielleicht doch schon etwas zu alt, um noch glaubwürdig als aktive Soldaten durchzugehen, sonst hätte Valerian sie einfach als Teil seiner Truppe aus der Stadt geschleust. „Klug wäre es sicherlich nicht, diese Straße zu nutzen. Man muß das Schicksal nicht unnötig herausfordern.“ Er würde sie zumindest nicht als erste Wahl betrachten.


    „Ich bin der Meinung, daß Du die Stadt sofort verlassen solltest und Dich nicht bis zur Dunkelheit verstecken. Ich muß relativ schnell in die Castra zurückkehren und melden, daß ich Dich hier nicht angetroffen habe. Sonst gefährde ich nicht nur mich, sondern ebenfalls meine Männer und vor allem auch meine Familie. Der Praefectus Urbi wird Dich mit Sicherheit suchen lassen. Entweder brauchst Du dann einen wirklich sehr sicheren Ort in der Stadt und jedes Verlassen der Stadt wird so gut wie unmöglich. Oder aber Du mußt schon weg sein, wenn die Suche losgeht. Ich würde Dir mein Haus anbieten, aber Salinator hat mir noch nie wirklich vertraut, er würde dort sicher auch suchen. Meiner Meinung nach ist das Normalste das Sicherste. Ein paar beladene Maultiere oder Pferde, ein Händler auf dem Weg nach Misenum mit zwei, drei Sklaven in seinem Gefolge. Ein sehr gewöhnlicher Anblick am Tor, da schaut niemand richtig hin. – Germanicus, wie bekannt bist Du in Rom? Ich kannte Dich nicht, obwohl ich in meiner Zeit bei der Garde gelernt habe, mir viele Gesichter und Namen zu merken. Darf ich das als Zeichen werten, daß Du nicht so leicht erkannt wirst? Du bist kein Senator, also gilt für Dich das Verbot, Rom zu verlassen, ohnehin nicht. Trotzdem wäre es wohl besser, Du würdest unter falschem Namen reisen. Eben als Händler. Ich kann euch noch einen Sklaven meiner Familie mitgeben. Einen treuen, braven Griechen. Er könnte helfen, die Tarnung zu verbessern.“ Der Plan war wirklich unausgegoren. Aber einen Karren auftreiben, das war in aller Schnelle nicht möglich. Zumal der auch nur nachts fahren dürfte.

    „Das ist richtig, Annaeus. Das Pilum ist ein Wurfspeer, der bei den Legionen Einsatz findet. Die Spitze ist sehr lang und aus weichem Metall gefertigt. Warum ist das der Fall? Weiß das jemand von euch?“ Er schaute seine Tirones der Reihe nach prüfend an. Schon um zu sehen, wer wegschaute, um der direkten Ansprache zu entgehen.




    Hadrianus? Ein Verwandter von Fontinalis am Ende. „Was ist denn vorgefallen mit dem Tribun?“ Wie schade, daß der Optio nichts über den jetzigen Kommandanten sagen konnte. Und somit auch nicht zu der Einstellung der Truppe zu Salinator. Man mußte also befürchten, daß sie auf der Seite des PU standen.

    Zitat

    Original von Faustus Annaeus Milo
    Während Milo darauf wartete, eintreten zu dürfen, ging er in Gedanken noch einmal durch, was er den Centurio fragen wollte. Die letzte Nacht hatte er lange wachgelegen, und darüber nachgedacht, ob er wirklich das Richtige tat. Irgendwann war er dann eingeschlafen und heute Morgen mit der Gewissheit aufgewacht, seinen Plan in die Tat umzusetzen. Nachdem ihm der Quintilier erlaubt hatte einzutreten, betrat Milo die Unterkunft und schloss die Tür hinter sich."Salve Centurio Quintilius!!!", grüßte er ordnungsgemäß. "Heute komme ich mit einer Bitte und zugleich einer Frage zu dir", fügte er auch sogleich an, damit sein Vorgesetzter gleich wusste, um was es ging. Milo blieb daraufhin erst einmal nichts anderes übrig, als die Reaktion des Quintiliers abzuwarten.



    „Salve, Annaeus“, grüßte Valerian zurück und blickte den jungen Mann gar nicht mal so unfreundlich an. Milo war ihm schon mehrfach positiv aufgefallen. „Gleich zwei Wünsche auf einmal. Dann laß mal hören, Tiro.“ Eine Bitte und eine Frage. Vermutlich eine Bitte um Ausgang. Tirones kamen ja doch eher selten aus der Castra und bekamen auch nur als Ausnahme Ausgang. Valerian erinnerte sich noch gut, wie sein erster Ausgang als Tiro geendet hatte. In einer Katastrophe. Wenn es auch eine lehrreiche gewesen war.

    Als ihm Platz angeboten wurde, setzte sich Valerian. Solche Dinge sollten tatsächlich nicht im Stehen besprochen werden. „Wenn Germanicus Dein Vertrauen besitzt, so sehe ich keinen Grund, ihm nicht zu vertrauen. Vor allem, wenn er ein Verwandter meines Patrons und somit auch meiner Frau ist.“ Er nickte Corvus zu. Daß er das Vertrauen des Aeliers nicht ohne Grund besaß, bewiesen denn auch seine weiteren Worte.


    „Es gibt keinen ausgereiften Plan“, gab Valerian unumwunden zu, „Immerhin habe ich den Befehl gerade erst erhalten und ebenso frisch ist mein Entschluß, etwas zu tun. Doch wir haben einige Trümpfe, die wir ausspielen sollten – und wir sollten schnell sein. Die Männer, die mich begleiten, besitzen mein volles Vertrauen. Sie werden uns mit ganzer Kraft unterstützen. Zudem ist der diensthabende Wachoffizier der Praetorianer mein Freund. Centurio Iulius Antoninus ist Dir ebenso treu ergeben wie er es Deinem Bruder war. Er wird den Wachbericht so abändern, daß es es für uns alle passend wird, - und vor allem wird uns alle aus dem Palast herauslassen. Er kennt sichere Orte in der Stadt und außerhalb der Stadt und bietet sie Dir an. Ebenso ein Schiff, solltest Du eines brauchen. Er sagt, diese Orte sind den anderen Praetorianern nicht bekannt. Am besten wird es vielleicht sein, Dich zu verkleiden, um Dich aus der Stadt zu bekommen. Am unauffälligsten reist man als Sklave im Gefolge eines Römers – oder eines Händlers. Sklaven beachtet kein Mensch. Wenn Du das mit Deinem Stolz vereinbaren kannst?“

    Zitat

    Original von Faustus Annaeus Milo
    Milo suchte an diesem Tag die Habitatio des Centurio Quintilius auf. Er hatte in den letzten Tagen sich weiter seiner Ausbildung gewidmet und es ging alles seinen Weg. Den Quintilier hatte er schätzen gelernt, weswegen er ihn heute mit einer Bitte aufsuchte. Nun stand er vor der Tür der Centurionenunterkunft und klopfte an.


    *poch,poch,poch*



    Papierkram! Er hätte Miles bleiben sollen, da war das Leben noch geradezu unbeschwert gewesen. Befehle befolgen und gut ist es. Ja, das waren noch Zeiten gewesen. Wie merkwürdig, daß man im Rückblick die Mühsal so gerne vergaß. Es klopfte. Verdammt, jetzt mußte er das noch einmal berechnen. Seufzend schob er die Tabula beiseite. "Herein!"

    Zitat

    Original von Marcus Aemilius Classicus
    Gut Centurio antwortete Classicus ohne die Miene zu verziehen.


    Ich werde mit den Männern solche Situationen einüben.
    Dies würde eine aufregende Zeit werden.




    Na, das hatte ja mal so gar nicht funktioniert. Der Mann ließ sich einfach nicht in die Karten gucken. Valerian seufzte innerlich. Er konnte also immer noch nicht davon ausgehen, seinem Optio vollständig vertrauen zu können. Na, vielleicht war es besser für den Mann, denn Valerian ahnte schon, daß er keine strahlende Zukunft vor sich hatte, wenn Salinator wirklich Kaiser wurde.


    „Wie gut kennst Du eigentlich den Befehlshaber der Classis in Misenum?“ Es war eine interessante Frage, wo die eigentlich standen bei der ganzen Geschichte.

    Ja, das schmeckte den Jungs gar nicht, daß sie schmerzhaft auf die Lücken in ihrer Verteidigung aufmerksam gemacht wurden. Doch lieber eine kräftige Prellung, als das Leben verlieren. Schweiß floß an jedem Tag, doch an diesem in besonderem Maße. Das war gut so, sie sollten jeden einzelnen ihrer Knochen spüren. Die Zweikämpfe verliefen größtenteils brauchbar. Diejenigen, die zuerst endeten, wurden mit neuer Paarung in einen weiteren Zweikampf geschickt. Bei den anderen reichte schon der eine Kampf, um ihre Kräfte an die Grenze zu bringen, so lange dauerte er. Am Ende gab es wieder Gewinner und Verlierer. „Die Verlierer sind heute dafür zuständig, hier aufzuräumen. Gut. Wir werden mit dem Gladius nun jeden Tag eine Stunde üben. Jetzt möchte ich von euch hören, was der Unterschied zwischen einem Pilum und einer Hasta ist.“