Beiträge von Lucius Quintilius Valerian

    Valerin hustete bei diesem Vorschlag. "Mach mich nicht älter, als ich bin. Nein, bitte nenne mich nicht Vater. Lucius ist völlig in Ordnung." Er lachte und schüttelte den Kopf. "Vater genannt zu werden von jemandem, der älter ist als man selbst, das wäre schon sehr eigenartig."


    Sie schritten die Stufen herab, um in Richtung Markt zu gehen. Es gab noch ein paar Besorgungen zu machen, denn Marhabal... ach nein Promotus wollte ja baldmöglichst nach Germanien aufbrechen.

    "Wenn das Dein Wunsch ist, dann zahle es mir zurück. Sobald Du kannst. Du weißt, daß ich das Geld nicht dringend brauche, also bitte entsage Dir nicht das Nötigste, nur um den Betrag an mich schneller zurückzahlen zu können." Er hatte durchaus Verständnis für diese Einstellung. Marhabal hatte viel Stolz. Und das war nicht die schlechteste Eigenschaft.


    Als er ihm erzählte, wie er seinen Speiseplan aufzubessern gedachte, lachte Valerian. "Ich sehe schon, um Dich muß man sich wirklich nicht sorgen. Ich bin sicher, Du machst Deinen Weg." Sie waren mit dem Mahl so langsam zu einem Ende gekommen.


    Hier befindet sich die Stube des Centurios der I. Centurie der V. Cohorte der Cohortes Praetoriae






    Während der Dienstzeit ist Centurio Quintilius für gewöhnlich in seinem Arbeitsraum anzutreffen, der sich gleich gegenüber der Eingangstür befindet. Hier steht ein Schreibtisch, mehrere Truhen und ein paar Regale. Auch seine Ausrüstung ist hier gelagert. Ein Bursche kümmert sich um Sauberkeit und Ordnung in der Unterkunft des Centurios und ein Schreiber unterstützt ihn bei seinen verwaltungstechnischen Aufgaben.

    "Ich schwimmen? Wer behauptet denn, daß ich so etwas kann?" Valerian schmunzelte und bestieg das Boot direkt hinter Calvena. Sie ließen sich auf den Plätzen nieder, die ihnen der Bootseigner zugewiesen hatte. Das Boot stellte sich als gar nicht so klein heraus. Die Männer jedenfalls schienen mit der Anwesenheit der Gäste keine Probleme zu haben. Schnell legten sie ab und zogen das Segel wieder auf. Der Wind blies beständig und aus günstiger Richtung, so daß sie bald wieder mitten auf dem Fluß segelten. Sie segelten unter der Brücke durch, über die sie gekommen waren, dann näherten sie sich der Tiberinsel mit dem Tempel des Aesculap und wieder fuhren sie unter einer Brücke hindurch.


    Derweil hatte Valerian den Korb entdeckt, den Pindarus nach seinen Wünschen besorgt hatte. Er entnahm ihm zwei Becher und einen Krug mit verdünntem Obstsaft. Er füllte die Becher und reichte einen davon an Calvena weiter. Dann nahm er auch noch ein Bündel hervor und entfaltete das Tuch. Süßes Gebäck war darin eingeschlagen. "Bitte, bedien Dich doch. Und sag mir, ob Dir meine Überraschung gefällt." Er strahlte sie an. Natürlich hatte er noch ein paar weitere Überraschungen parat, aber er wollte nicht alles auf einmal verraten.

    Valerian zahlte das notwendige Standesgeld. "Danke, Praetor Decimus. Es war sehr freundlich von Dir, das zu übernehmen."


    Dann überließen sie das Feld dem nächsten Besucher und verließen die Basilika Ulpia. "Davon gehe ich ganz fest aus, Appius. Möge es Dir und auch unserer Gens Glück bringen."

    Valerian lachte wieder. "Ja, scheint ganz so zu sein."


    "Du hast bessere Voraussetzungen als ich damals. Ich war ein Sesselpuper, anders kann man das kaum bezeichnen. Wenigstens hatte ich schon einiges für meine Kondition getan, sonst hätten sie mich vermutlich gar nicht genommen. Die erste Zeit war für mich wirklich hart."


    Auch wenn Marhabals Vergangenheit viele dunkle Zeiten gekannt hatte, so hatte dies ihn auch stark gemacht. "Ich wünsche es Dir, daß Du nicht abstumpfst. Wenn Du Dich immer mal wieder daran erinnerst, dann wird es auch nicht passieren."


    Etwas Käse und eine Olive wanderten in Valerians Mund. "Wie bald willst Du aufbrechen? Wir werden Dir vorher noch einiges an Kleidung besorgen müssen. Und sag nicht, Du hättest genug. Hast Du nämlich nicht. Laß mir die Freude, Dich ein wenig auszustatten."

    Valerian schaute den Praetor fest an. Er hatte sich Monate Zeit genommen, um diesen Entschluß zu fassen. Und er wußte, es war die richtige Entscheidung. "Ja. Es ist mein Wunsch, Appius Tiberianus Marhabal an Kindes Statt anzunehmen und ihn unter dem Namen Appius Quintilius Promotus als Mitglied meiner Familie anzuerkennen. Mit allen damit verbundenen Rechten und Pflichten."

    Es machte umso mehr Spaß wenn man sah, wie gerne sie zuhörte. Valerian hatte lange nicht mehr so viel Freude daran gehabt, jemanden durch Rom zu führen. Und ihre Ungeduld und Neugierde machte ihm noch mehr Freude. Er setzte sich zu ihr und sie hatten zusammen einen guten Blick flußabwärts. Einige Boote waren unterwegs und glitten langsam, wenn es flußaufwärts ging oder eben schnell, wenn es flußabwärts ging, über das Wasser. Der Wind stand günstig, um auch mit Segelkraft flußaufwärts voranzukommen, wie Valerian freudig bemerkte.


    Eines dieser gemächlich dahingleitenden Boote hielt nun genau auf sie zu. Das dreieckige Segel sah vielfach geflickt aus und auch das Boot war sicherlich nicht neu. Doch alles war gut gepflegt und der Bootsführer wußte anscheinend genau, was er da tat. Das Segel wurde eingeholt und ganz langsam glitt das Wasserfahrzeug auf das Ufer zu. Im letzten Moment drehte es ein wenig, um längs des Ufers liegenzubleiben. Ein Mann sprang mit einem Tau ans Ufer und machte das Boot sogleich fest. Vom Heck wurde ihm ein weiteres Tau zugeworfen, so daß er das Boot noch etwas enger ans Ufer heranziehen konnte. Ein Holzbrett wurde nun ausgelegt und der Eigner des Bootes kam nun an Land. "Salvete, meine Freunde", begrüßte der Mann Valerian und Calvena. Er hatte ein wettergegerbtes Gesicht und etwas wirres, ehemals schwarzes, aber nun an vielen Stellen graues Haar.


    Valerian stand auf und ging dem Mann grinsend entgegen. "Salve, Pindarus. Darf ich Dir die ehrenwerte Germanica Calvena vorstellen? Calvena, dies ist mein alter Freund Tiberius Livius Pindarus. Er ist Fischer und hat sich bereit erklärt, uns heute mitzunehmen, wenn er seine Reusen flußaufwärts kontrolliert. Es ermöglicht uns einen einmaligen Blick auf Rom von einer ganz anderen Perspektive. Bist Du bereit, mit an Bord zu gehen?"


    "Sehr erfreut, Dich kennenzulernen, Calvena. Ich darf doch Calvena sagen? Wir vom Fluß sind nicht so förmlich, weißt Du?" Pindarus lachte sie freundlich an und stemmte dann seine Hände in die Hüften. "Also dann an Bord mit euch, wir haben ja heute noch so einiges zu erledigen." Er reichte Calvena die Hand, um sie sicher auf sein Boot zu geleiten. Außer ihm gehörten noch zwei weitere Männer zur Besatzung. "Für euch sind die Plätze dort im Schatten des Segels vorgesehen. Wenn ihr im Weg seid, dann sagen wir es euch schon."

    Freudig überrascht schaute Valerian den Praetor an. "Vielen Dank, Herr!" Er hielt das Geld schon bereit, denn sicher würde das Standesgeld sogleich auch anfallen. Zur Namenswahl seines zukünftigen Sohnes nickte er zustimmend. Und lauschte dann den feierlichen Worten des Praetors. Es war nun an Marhabal, darauf zu antworten.


    Sim-Off:

    An Staatskasse II?

    Lachend nickte Valerian. Er hätte ohnehin in der ersten Zeit nicht mit einem Brief gerechnet. Auch wenn ihm die Wartezeit sicher lang erscheinen würde.


    "Da Du schon so lange wünschst, zur Legion zu gehen, denke ich auch, daß Du dort richtig bist. Ja, zupacken muß man können. Und einiges aushalten. Aber gehöre nie zu denen, die ihre Gefühle und ihren Verstand abschalten. Ja, die gibt es. Und manche halten sie für besonders gute Soldaten. Aber das sind sie nicht. Das sind Mordmaschinen."


    Er dachte an jenen Übungsmarsch zurück, als sie mit wenigen Mann bei einem verletzten Kameraden zurückblieben und prompt überfallen wurden. "Als ich das erste mal tötete, habe ich meinem Gegner nicht in die Augen gesehen. Und das war gut so, Appius. Es ist nicht leicht, zu töten. Und das darf es auch nie sein."

    "Nun, ich war mir dessen nicht sicher, ehrenwerter Praetor. Er ist kein Peregrinus, sondern ein Freigelassener. Er besitzt ja bereits das Bürgerrecht, wenn auch eingeschränkt. Doch seine Nachfahren werden es uneingeschränkt besitzen. Bevor ich hierher kam, habe ich verschiedene Schriftrollen studiert, doch wie die Adoption eines Freigelassenen zu sehen ist, habe ich nirgends gefunden." Valerian hatte schon befürchtet, von einem zum anderen geschickt zu werden. Doch wer nun wirklich zuständig war, ließ sich nicht so leicht beantworten. "Gerne bin ich bereit, das fällige Standesgeld zu entrichten. Wenn Du sagst, daß der Praetor Peregrinus zuständig ist, dann werden wir uns an ihn wenden." Und er konnte nur hoffen, daß der sich nicht auch für unzuständig hielt.

    Valerian mußte unwillkürlich grinsen. "In der ersten Zeit wird es damit wirklich schwer, Du wirst am Abend so tot sein, daß Du kaum Deine Ausrüstung in Ordnung bringen kannst und dann nur noch auf die Pritsche fällst. Aber nach einiger Zeit wird das besser, glaub mir. Und dann hast Du auch Gelegenheit und Zeit zum Schreiben." Dier erste Zeit war wirklich hart gewesen. Und Valerian mußte zugeben, daß er ein paar mal gezweifelt hatte, ob seine Entscheidung auch wirklich die richtige gewesen war.


    "Ja, im Grunde sind die einfachen Leute die Helden. Sie müssen am meisten erleiden, sind aber auch die, die am Ende alles wieder zum Laufen bringen." Valerian machte sich keine Illusionen darüber, daß Krieg eine schmutzige und im Grunde unwürdige Angelegenheit war. Aber er war genauso davon überzeugt, daß die Legionen unerläßlich waren, um den Frieden zu sichern. "Und das von jemandem, der mit Herz und Seele Soldat ist", mußte er schließlich über sich selbst lachen. "Zum Glück kommt es selten vor, daß man gegen einfaches Volk kämpfen muß. Und denk an die Aufbauarbeiten, die von den Legionen geleistet werden. Du kannst im Dienst auch so manches Handwerk erlernen."

    Zitat

    Original von Marcus Decimus Livianus
    Nach einer langen Reihe Bürger, die in die Basilica Ulpia gekommen waren, um beim Prätor vorzusprechen, waren schließlich Quintilius Valerian und sein Klient an der Reihe. Livianus grüßte die beiden mit einem Kopfnicken und wartete darauf, dass sie ihre Anliegen vorbrachten.


    Respektvoll trat Valerian vor den Praetor. "Salve, Praetor Decimus. Mein Name ist Lucius Quintilius Valerian und ich bin Centurio der Cohortes Praetoriae." Das tat zwar eigentlich nichts zur Sache, doch Valerian wollte damit deutlich machen, daß er niemand war, der unüberlegt oder gar ohne die nötigen Hintergrundinformationen solch einen bedeutsamen Schritt unternahm. "Dieser Mann hier ist Appius Tiberianus Marhabal, ein Freigelassener des verstorbenen Appius Tiberius Iuvenalis." Er deutete auf Marhabal. "Ich möchte Appius Tiberianus Marhabal adoptieren und somit rechtlich zu meinem Sohn machen."

    Valerian nickte. "Ja, wenn Du zur Reiterei gewollt hättest, dann wäre die Ala sicher die bessere Wahl gewesen. Allerdings hättest Du Dich da zu fünf zusätzlichen Jahren verpflichtet." Dann hätte er auch gleich nach seiner Frelassung nach Germanien gehen können.


    "Ja, ich wünsche, daß Du mir oft schreibst. Es müssen ja keine Romane sein. Nur damit ich weiß, wie es Dir ergeht. Ich werde Dir natürlich auch schreiben. Du glaubst nicht, wie froh man um jede Nachricht ist, die man aus Rom erhalten kann." Er selbst hatte nur wenig Post erhalten. Umso wertvoller war ihm jeder Brief erschienen.


    "Natürlich gab es die wirklich. Das Problem ist, daß viele Germanen einfach zu stolz sich, um sich in römische Dienste zu begeben." Er war fest davon überzeugt, daß es andere Wege als Diebstahl und Mord gegeben hätte. "Alles was sie erreicht haben, ist Tod und Blut und noch größere Not bei ihren Familien. Und die können nun wirklich am allerwenigsten dafür."

    "Naja, Du wirst kaum ins gleiche Contubernium kommen wie ich. Von daher kannst Du mit den Kameraden auch Pech haben. Es hat sich mittlerweile viel verändert bei der Legio II. Ein neuer Legat. Mein alter Centurio ist in den Ritterstand erhoben worden und nun als Tribun bei der Prima. Mein alter Kamerad Drusus ist Lagerpraefect. Primus und Lupus bei der Reiterei." Ja, es war vieles anders geworden bei der Legio II. Aber natürlich mußte das nicht heißen, daß es schlechter geworden war. "Ich hoffe natürlich, daß Du mir regelmäßig schreibst! Es gibt in Germanien eine Familienwertkarte, die ich eigentlich für Valentina erworben hatte. Du gehörst zur Familie, also nutze sie bitte. Als Probatus und Legionär ist der Sold so gering, daß Du Dich mit den Kosten für die Briefbeförderung wirklich nicht belasten solltest."


    Zum Thema Borbetomagus seufzte Valerian. "Es war ein schlechter Sommer gewesen, die Ernten waren sehr mager ausgefallen. Die Leute begriffen bald, daß ihre Vorräte für den Winter nicht reichen würden. Also fingen sie an, römische Güter, aber auch einheimische Ansiedlungen zu überfallen und auszurauben. Sie haben sich ein richtiges Räubernest im Wald gebaut. Und immer mehr schlossen sich ihnen an. Das war schon keine Räuberbande mehr. Das war eine ernstzunehmende Truppe. Wir sind gegen sie gezogen. Ach, es war alles irgendwie... Unrecht. Wir brauchten Verpflegung, also mußten wir denen, die ohnehin schon nicht genug hatten, noch mehr wegnehmen. Dann haben wir diese Bande vernichtet. Sie haben sich nicht ergeben. Wir... haben den Menschen dort also auch noch die Ernährer weggenommen. Sicher, es mußte sein. Sie hatten sich gegen uns erhoben, sie hatten Unglück mit Unrecht ausgleichen wollen und das können wir natürlich nicht durchgehen lassen. Aber es... ist schwer gegen Bauern anzutreten, die eigentlich nur ihre Familien ernähren wollen. - Diese dummen Leute! Es hätte doch nun wirklich andere Möglichkeiten gegeben." Es war ein furchtbarer Kampf gewesen. "Wir haben gute Männer verloren. Die Ala II hat es noch härter getroffen als uns. Sie haben noch mehr Männer verloren...."

    Valerian nickte mit düsterer Miene. "Das war ein wahrhaft schwarzer Tag für Rom. Umso bewundernswerter all jene, die ihn überlebt und den Kaiser zurück nach Rom gebracht haben. Zu der Zeit war ich in Germanien. Und Du kannst Dir sicher vorstellen, wie schleppend die Nachrichten über die Geschehnisse in Parthien dort anlangten. Wir fühlten uns, als würden wir auf Kohlen sitzen." Wobei man nicht sagen konnte, daß sie tatenlos geblieben waren in der Zeit. Germanien war nun einmal ein Unruheherd und würde es wohl auch immer bleiben.


    "Ja, Spinner allesamt. Anstatt sich eine ordentliche Arbeit zu suchen und durch Fleiß zu Wohlstand zu kommen, verschwenden sie ihre Energie darauf, andere gegen den Staat aufzuwiegeln und anderen ihre Reichtümer abzunehmen. Überflüssiges Pack ist das." Valerian hoffte, daß sie bald alle von dieser Spinnergruppe hatten.


    "Also, wenn Du kein besonderes Interesse an den Kloaken hast, wüßte ich nicht, was noch interessant sein könnte für Dich." Da er nicht davon ausging, lenkte er seine Schritte bereits zum Ausgang, um den Vigintivir zum Tor zurückzuführen.

    Valerian zögerte nicht einen Augenblick mit der Antwort. "Nein, ganz bestimmt nicht. Nicht ohne einen erheblichen Anlaß. Mir hat es bei der Legio II gefallen, die Kameraden waren in Ordnung, die Offiziere auch. Es gab nur zwei negative Dinge: Der kalte Winter. Und der Einsatz in Borbetomagus, der war.... schrecklich. Aber als Soldat muß man damit rechnen, kämpfen zu müssen. Und zwar gegen jeden, der gegen Rom die Waffen erhebt." Trotzdem war es damals nicht leicht gewesen. Diese Kerle hatten es durchaus verdient, sie waren auch gegen ihre eigenen Leute rücksichtslos gewesen. Aber trotzdem war es nicht leicht, solch einen Kampf zu führen.

    "Das klingt schon besser", grinste Valerian, denn er konnte es nicht leiden, wenn jemand immer nur das Schlechte erwartete und nicht an eine gute Wendung der Dinge glaubte. Sicher konnte man enttäuscht werden, aber sich das ganze Leben vergällen war doch noch schlimmer.


    "Nun, eines Tages tauchte ein Praetorianer in Mogontiacum auf und sprach zuerst mit dem Legaten. Dann beobachtete er das Training, dann sprach er wieder mit dem Legaten. Am nächsten Tag mußten bestimmte Männer antreten. Auch ich. Uns wurde mitgeteilt, daß wir auserwählt wurden und für die Praetorianer in Frage kämen. Natürlich hat niemand abgelehnt. Zwei Stunden später befanden wir uns schon auf dem Marsch. Eilmarsch wohlgemerkt. Ich hatte nicht einmal Zeit gehabt, mich von meiner Schwester zu verabschieden. Ich konnte ihr lediglich durch einen Freund einen Brief überbringen lassen. Dieser Marsch war grausam, kann ich Dir sagen. Aber wir brauchten wirklich erstaunlich wenig Zeit, um nach Rom zu gelangen. Hier mußten wir gleich nach der Ankunft auf dem Exerzierplatz zeigen, was wir können. Keine Zeit, sich zu waschen, keine Zeit zum Ausruhen. Einige Männer wurden gleich wieder zurückgeschickt. In den nächsten Tagen wurde weiter ausgesiebt. Der Rest durfte bleiben. Immer noch werden wir regelmäßig geprüft. Nur die besten dürfen bleiben. Ein guter Grund, ständig hart zu trainieren."