Beiträge von Marcus Decimus Triarius

    Marcus sah von seinen Unterlagen auf. Die Versandübersicht für September musste noch einmal ins Reine geschrieben werden und dann an den Legatus weitergeleitet werden. Etwas erstaunt über die Frage, dachte er dennoch kurz nach und antwortete dann.


    "Tut mir Leid, wenn die Cohortes Urbanae keine Werkarte besitzen, dann musst du sie wohl oder übel bezahlen." Er murmelte kurz etwas vor sich hin, ging dann zu einem Regal und zog ein etwas zerknittertes Papyrus hervor. Nach einiger Zeit des Suchens widmete er seine volle Aufmerksamkeit wieder dem Centurio. "Die Cohortes besitzen eine Wertkarte. Es befinden sich noch 510 Sesterzen auf dieser. Sollen die beiden Briefe von derselbigen abgebucht werden? Und als Normal- oder als Eilbriefe?"



    M' Decimus Triarius

    casa decima, Roma
    provincia italia



    M' Aurelius Corvinus

    decemvir litibus iucandis
    basilica ulpia, Roma
    provincia italia



    M' Decimus Triarius M' Aurelio Corvinio decemviro litibu iucandi salutem dicit


    Mit tiefstem Bedauern vernehme ich den Tod meines Onkels - Caius Decimus Hadrianus. Da mich nichts zu meinem Onkel zog, und nichts mich mit ihm verband, bin ich nicht gewillt sein Erbe anzunehmen. Ich lehne das Erbe ab.


    Vale, M' Decimus Triarius


    PRIDIE KAL OCT DCCCLVII A.U.C. (30.9.2007/104 n.Chr.)

    Er genoss es, wie sie sich an ihn lehnte. Wie nur noch ein Stück Stoff die beiden trennte. Verträumt schaute er sein Essen an, vergaß fast, dass es noch da war. Er träumte von der Zukunft. Davon, ob sie sich verloben würden. Vielleicht sogar heiraten. Als er wieder in die Wirklichkeit zurückkam, legte er seinen Arm um Lucia. Mit dem anderen nahm er sich eine Hähnchenkeule, in die er herzhaft reinbiss.

    Höchst erfreut darüber, dass Lucia nicht so schüchtern ist, holt er sich die Traube, isst sie um danach Lucia an den Schultern zu fassen und liebevoll auf den Mund zu küssen. Ihre sanften Lippen fühlen sich gut an auf denen von Marcus. Hoffentlich stört sie der Bart nicht. 8) Als er wieder von ihr abließ beschloss er das Essen nebenbei doch nicht zu vernachlässigen, denn Geld wie Heu hatte er auch nicht.

    Kurz überlegte Marcus sich eine 'Überraschung'. Und zwar hielt er einen vorbeilaufenden Sklaven an. Dieser übergab das gebratene Huhn gegen ein kleines Trinkgeld gerne sofort an Marcus und Lucia. Die anderen Gäste mussten warten. ;)
    "Voilà, Huhn à la Fronto, mit Trauben, Datteln, Feigen und noch vieles mehr." Fröhlich grinsend wartete er ab, ob es Lucia schmecken würde, ansonsten würde er ganz schnell etwas neues bestellen.

    Irgendetwas war los in Rom, denn kaum jemand verschickte momentan Briefe. Marcus hatte sich das etwas anders vorgestellt. Er hätte gedacht, dass er für das hohe Gehalt auch richtig hätte arbeiten müssen, aber irgendwie konnte er fast den ganzen Tag die Beine hochlegen und verdünnten Wein mit süßem Gebäck genießen. Zum Glück hatte er ein officium mit Fenster auf die Straße. So hatte er immer den vollen Überblick. Amüsiert beobachtete er also eine kleine Schlägerei vor den sedes administrationis Italiae.

    Auch Marcus widerstand der Versuchung Lucia zu berühren. Obwohl er meinte, das selbe Glitzern in ihren wie in seinen Augen zu sehen. Zu gerne würde er auch mehr von ihr sehen, aber das musste noch warten. Außerdem waren sie hier in der Öffentlichkeit. "Dann folge mir nach in die taberna." :D

    Vor Lucia betrat der die Taverne. Schnell hatte er einen Sklaven entdeckt, der sie zu einem gemütlichen Tisch in einer Ecke führte. Marcus ließ Lucia den Vortritt sich auf einer der Klinen niederzulassen, und legte sich dann neben sie. "Hier gibt es den besten gallischen Wein..." Er bestellte auch sogleich selbigen für sie beide. Dann rückte er lächelnd etwas näher an Lucia heran und fragte sie, was sie essen wolle.

    Die blauen Augen von Marcus trafen die gleichfarbigen von Lucia. Ob sie wohl das erneute Aufblitzen in den Augen des Decimers wahrgenommen hatte? Verträumt schaute Marcus die blonde Schönheit an.
    "Na, dann. Was hältst du von der taverna apicia, auf dem mercatus urbis?" Er lächelte sie liebevoll an und ließ ein wenig seine Muskeln spielen, um die junge Frau zu beeindrucken. Ob das gut ankam, wusste er nicht wirklich, aber einen versuch war es auf alle Fälle wert.

    Plötzlich machte sich Marcus ganz andere Gedanken. Wenn Crassus Lucia vollkommen vertraute, ob sie ihn, als Vorgesetzen von Avarus, wohl zu einer schnelleren Beförderung von Marcus überreden könnte? Aber das war relativ unwahrscheinlich. Auch als sie ihm an die Schulter fasst und etwas sagt, fasst Marcus neue Hoffnung. Sie war so wunderschön, und sie wollte anscheinend etwas von Marcus. Ein erotisches Blitzen war in Marcus' Augen zu sehen, aber nicht für Lucia, denn diese kehrte ihm schon wieder den Rücken zu. :D
    Als er aber ihren Rücken sah, so wunderschön gebräunt von den Reisen, verstärkte sich das Gefühl, dass sich momentan in ihm ausbreitete.
    Langsam trat er von hinten an sich heran und berührte sie leicht mit seiner Brust an ihrem Rücken. Alle anderen Äußerungen von ihr nicht beachtend fragte er sie: "Bist du für heute Abend schon vergeben, Lucia? Es würde mich freuen, wenn ich dich in eines der besseren Lokale Roms einladen dürfte."

    Marcus hatte sich darauf gefasst gemacht irgendeinen unbekannten Namen zu hören. Er hätte geschätzt, dass der Bruder von Lucia einen niederen Verwaltungsposten inne hatte. Doch diese Antwort überraschte ihn. "Der praefectus ...", sprach er leise, " ... praetorio." Etwas geschockt blickte Marcus immer noch, fasste sich aber schnell. Außerdem musste er genau aufpassen, was er noch tat. Wenn er Lucia zu hart anmachte, könnte diese es Crassus erzählen und Marcus war erledigt. "Dein Bruder hat momentan die gesamte Macht ... Er vertritt den Kaiser, kommandiert die Stadtkohorten...", sagte Marcus immer noch etwas leise. Er wunderte sich wieso Lucia ohne Schutz herumlief. Wenn man sie erkannte, könnte man sie leicht entführen und Unsummen an Lösegeld fordern.

    Auf Reisen? Das hörte sich spannend an. Neugierig blickt er Lucia an, um zu erfahren wo genau sie war. "Warst du auch im Osten? Da wo unsere tapferen Legionen gerade einen Sieg nach dem anderen erringen?" Der arme Bruder. Das klang so, als ob der nicht auf sich selber aufpassen könne. "Wer ist denn dein Bruder?" Allzu große Dreistigkeit würde Marcus sich vorerst nicht erlauben. Man will es sich schließlich nicht gleich verderben. "Bei letzterem warst du wohl im römischem Imperium? ;) Hier werden oft Sklaven getötet. Oder bis kurz davor bestraft." Marcus ist an sich gegen harte Bestrafungen, will aber trotzdem, dass die Sklaven immer gehorchen.

    Anscheinend war Lucia nicht wirklich gläubig, ansonsten würde sie das Thema Religion nicht meiden. Aber es stört Marcus nicht im geringsten. Er selber ist auch nicht streng gläubig, aber aus einfacher Tradition in der Gens Decima opfert er regelmäßig. "Wo warst du davor, wenn es mir erlaubt ist zu Fragen, Lucia?" Er bestaunte ungläubig ihre wundervolle blonde Haarpracht. Er sah jetzt bestimmt komisch aus, aber er konnte nicht anders als Lucia dauernd anzuschauen.

    Etwas überrascht ist Marcus schon. Schließlich gibt es in ganz Rom Gesindel, dass vor so manchen Straftaten nicht zurückschreckt. Und eine Frau, vorallem eine solch zierliche, kann sich nicht gut gegen die starken Burschen aus der subura wehren. "Ich opferte eben den Göttern." Die Pflicht eines jeden römischen Bürgers. 8) "Wofür tagsüber keine Zeit ist, das muss abends erledigt werden." Er lächelte schwach und zwinkerte kurz der 'blonden Schönheit' zu.

    Wie sagt man so schön auf griechisch. "No Risc, no fun." :D Den Spruch hatte sein Vater einmal gebracht. Seitdem ist es ein wichtiger Bestandteil im Leben von Marcus. Dieser grinst breit. "So ganz allein? Wo hast du denn deine Sklaven gelassen, ... Lucia?" Caecilia. Der Gens gehört doch der praefectus praetorio an. Wie kann der es wagen solche Wunder der Natur ohne Schutz abends durch Rom laufen zu lassen?
    Etwas enttäuscht, dass Lucia nicht ihn sondern weiterhin die Tempel anschaut, überlegt Marcus was er als nächstes sagen sollte. Nach den Verwandtschaftsbeziehungen zum Prätorianerpräfekten fragt er lieber nicht, die Frage kann sie bestimmt schon nicht mehr leiden.

    Zu den besoffenen Halunken, die um die Zeit in den Tavernen rumhängen, gehört Marcus nicht. Er zieht eine ruhigere Umgebung vor. Der Tempelbezirk erfüllt ihn mit Erfurcht. Er war erst wenige male hier. Die Tempel sind ein wahres Wunderwerk. Die Größe und die Architekturkunst.
    Langsam schreitet er am templum des Jupiter vorbei. Er wendet seinen Blick vom Tempel ab und er fällt auf eine junge Frau. Er tritt etwas näher. Salve. Darf ich mich erkundigen, was eine solche Schönheit um diese Zeit hier macht?", fragte er lächelnd. Ein wahrlich dreister Annäherungsversuch 8) "Wenn ich mich vorstellen darf, Decimus Triarius, aber du darfst mich natürlich Marcus nennen." ;)

    Sein Körper fühlte sich grausam an. Es entspannte ihn der Last des Alltags entfliehen zu können. Sein Leibsklave - der Germane Bruno - folgte ihm jetzt nach. Eben noch hatte er seine Kleidung im apodyterium verstaut, jetzt war er stets zur Stelle seinem Herren zu Diensten zu sein. Die angenehme Luft des tepidariums tat ihm gut. In vollen Zügen atmete er tief ein und aus. Es war ein Wunder, dass er bei der schlechten Luft in den engen und stickigen Gassen von Rom noch nicht erstickt war. Marcus mied meistens die großen, vollkommen überfüllten viae.


    Langsam ließ er sich in das lauwarme Wasser gleiten. Sein Körper stellte sich auf die angenehme Temperatur im tepidarium ein. Als sein Bauchnabel mit Wasser bedeckte war, ließ er sich ruckartig fallen. Das erfrischende Wasser umgab seinen Körper, seine schwarzen Haare, sonst so strubbelig und abstehend, lagen flach an seinem Kopf an. Die Haare, die im Gesicht lagen, schob er beiseite und ließ dann seinen Blick durch die thermae gleiten.


    Sim-Off:

    Wer mag, ist willkommen :)