Beiträge von Cleonymus

    Cleonymus verneigte sich in angemessener Demut als der Statthalter seine vorschnellen Vorschläge ablehnte ...


    "Selbstverständlich Praefectus, du bist der Statthalter du entscheidest! Doch wem soll ich sie nun zustellen lassen, Legion oder Stadtwache?"


    Cleonymus hoffte er hatte nicht gerade den Zorn des Statthalters geweckt und verharrte daher noch in seiner demütigen Haltung ...

    Cleonymus sah sich da er dieses Thema angesprochen hatte als denjenigen mit dem der Praefectus nun sprach also antwortete er auch sofort ...


    "Selbstverständlich ist diese Sache bereits erledigt Praefectus, für uns! Allerdings scheint irgendjemand das anders zu sehen.
    Nunja wer die Informationen weitergereicht hat kann ich dir nicht sagen, allerdings kann ich dir sagen das wir es mit Sicherheit nicht waren, denn für uns, als Pyrtanen, hat sie dieselbe schlechte Wirkung wie für dich Praefectus, noch dazu da wir auf die Stimmen der Bürger selbst angewiesen sind!
    Demzufolge muss es nach meinem Verständnis jemand sein der davon profitieren könnte das Rom denkt wir wären nicht in der Lage die Ordnung aufrecht zu erhalten! Denn die wahrscheinlichste Reaktion Roms dürfte wohl die Aufhebung unserer partiellen Eigenständigkeit sein!"


    Das Cleonymus selbstverständlich auch herrausfinden könnte wer die Informationsquelle ganz genau war, wollte er nicht so offen publizieren, immerhin könnte das falsche Schlüsse bei den Mitpyrtanen hervorrufen, würde Corvus jedoch danach verlangen würde er es selbstverständlich erledigen ...

    Cleonymus traute seinen Augen kaum, Nikolaos Kerykes, seines Zeichens Gymniasarchos der Polis Alexandria und langjähriger Pyrtan, binnen Sekunden verwandelt in einen überschmickten reichen Säufer ... das konnte er so nicht zulassen ...


    "Nikolaos? Ich denke wir sollten vielleicht auf den Klinen dort drüben (weit weg von Axilla und Thimótheos ;) ) Platz nehmen, das wäre wohl besser als diese .. Treppe hier!"


    Wenn Cleonymus es nicht schaffen würde den Gymniasarchen zur Vernunft zu bringen musste er ihn wohl wegschaffen lassen, um dessen Gesicht zu wahren ...

    Cleonymus hatte beschlossen dem theoretischen Unterricht seines Freundes öfter beizuwohnen, um so die verschiedenen Themengebiete vielleicht in seinem eigenen Unterricht öfter einzubinden. Mit einem freundlichen Nicken begrüßte er Nikolaos und stellte sich dann etwas abseits auf, um in den Gesichtern der Epheben zu lesen ...

    Cleonymus hätte Marcus überhaupt nicht sehen müssen um sofort zu wissen wer das gesagt hatte, niemand in Alexandria hätte es wohl gewagt den amtierenden Kosmetes so herrauszufordern ... mit einer Ausnahme halt ...


    "Chaire Marcus Achilleos, sei mir abermals willkommen im Gymnasion Alexandrias, allerdings muss ich ehrlich zugeben das ich bezweifle das du gekommen bist um mir beim Wassertragen zuzusehen ... also was kann ich für dich tun?"

    Cleonymus Hände waren blutbesprenkelt, seine Sandalen waren schon das ein umsandere Mal im blutgetränkten Schlamm eingesackt und er schwitzte wie nur selten zuvor, doch dann sah er das Licht am Horizont, die Abteilung des Carcers war entlang der Straße eingetroffen und gesellte sich nun zu ihren Kameraden ...
    Cleonymus gab seinen Begleitern ein Zeichen und diese zogen sich erstmal zurück, hinter den Schildwall ...


    Cleonymus ging eiligen Schrittes auf Thimótheos zu und hoffte das dieser ihn trotz seiner Verkleiung erkennen würde, immerhin trug er keine Amtsroben oder anderen Schnick Schnack, er trug schwarze Hosen, ein weites schwarzes Wams und sein Gesicht wurde zur Hälfte von einer schwarzen ledernen Maske verborgen. Das einzige Erkennungszeichen war die Münze der Stadtwache die die Männer an ihrer Gesichtsmaske trugen ...

    Cleonymus hatte gerade eben erst einen der Aufhetzer ins Reich der Träume geschickt als er im Augenwinkel den Gymniasarchos entdeckte, allerdings war er wohl nicht der einzige der ihn gesehen hatte ...


    "Da kommt der Gymniasarchos! Er kommt um sich bei den Römern einzuschmeicheln und ihnen die Hinterteile zu lecken! Lasst den Heuchler ein paar Steine spüren!"


    Allerdings schienen die Leute in seiner Umgebung nicht darauf zu reagieren, allerdings störte ihn das nicht, er griff nach einem Stein und wollte ihn gerade werfen, als Cleonymus Dolchknauf ihn an der Schlefe traf. Der Mann ging wie ein nasser Sack zu Boden und Cleonymus Gehilfen zerrten ihn zum Rintstein wo sie ihn in den Dreck warfen ...

    Cleonymus und seine Leute hatten sich alle in mehr oder weniger unansehnliche Kleider gehüllt und dann unter den Mob gemischt, um zum einen gut auf die Leute einzureden, wie Pryphios es tat, oder einfach selektiv für "Ruhe" zu sorgen ...


    Cleonymus bemühte sich nach Leuten Ausschau zu halten die die anderen mit ihren Ausrufungen anstachelten und gab deren Position dann an an seine Leute weiter, damit diese die Person dann "beruhigen" konnten ...

    Durch den Lärm auf dem Flur aufgescheucht öffneten unzählige Schreiber die Tür doch eine von ihnen wurde nicht geöffnet sie wurde aufgerissen, das Schwert in der Hand und feindliche Soldaten im Flur erwartend betrat Cleonymus den Flur, dicht gefolgt von Pryphius der selbst einen Pugio in Händen hielt ...


    Cleonymus blickte den Gang in beide Richtungen hinunter und erblickte schließlich den Stadtwächter der vor den Räumlichkeiten des Gymniasarchos stand, das Schwert landte in seiner Scheide und ein Böser Blick sorgte dafür das die meisten Schreiber wieder in ihren eigenen Räumen verschwanden. Entschlossenen Schrittes näherte Cleonymus sich nun dem Stadtwächter, wobei er Fetzen des Gesprächs, das dieser mit Iunia Axilla führte, mithören konnte und selbst sofort ein etwas bleicheres Gesicht bekam. Cleonymus blieb stehen und blickte sich zu Pryphos um ...


    "Hol die Jungs, wir müssen zur Basilea und den Mob auseinandertreiben! Ich spreche kurz mit dem Gymniasarchos, wir treffen uns auf der Straße!"


    Damit war dann auch schon wieder alles gesagt, Pryphius machte sich auf den Weg und Cleonymus wollte in die Räume von Nikolaos doch dieser kam ihm schon entgegen. Cleonymus hielt den Pyrtanen kurz am Arm fest und flüsterte ihm etwas ins Ohr ...


    "Ich mache mich ebenfalls auf den Weg, also wenn irgendetwas ist ruf einfach!"


    Cleonymus konnte seinen Freund nun nichtmehr so leicht beschützen wie früher als er noch Strategos war aber dennoch musste er es versuchen also griff er sich auch noch den Stadtwächter bevor er selbst auch das Gebäude verlies ...


    "Ich will das du auf den Gymniasarchos aufpasst! Schütze ihn mit deinem Leben, wenn nicht wird das eine äußerst bedauerliche Erfahrung für dich werden ... verstanden?"


    Dann war der Kosmetes auch schon wieder weg ... es gab schmutzige Arbeit die erledigt werden musste, und das war nunmal sein Spezialgebiet ...

    Cleonymus war nicht froh darüber sich selbst als seinen primären Angestellten zu sehen, denn hier in Rhakotis war die Bildung die er im Gymnasion anbot noch nicht angekommen, und so leid es ihm tat sie würde es wahrscheinlich auch nie ....


    Die Gasse die sich Cleonymus ausgesucht hatte war nicht schlecht für den Zweck den sie erfüllen musste, hier konnte er seinem Schüler die erforderlichen Lektionen beibringen ohne allzusehr vom Tageslärm gestört zu werden. Kleios und Numios hatten die Kisten mit Büchern gestapelt und Cleonimus überprüfte gerade ob alle Lehrmittel vorhanden waren, als plötzlich ein gehetzter Mann am anderen Ende der Gasse einbog ...



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    Nashar Shaubin


    Das war nun schon das dritte Mal diese Woche das ihn dieser Schläger verfolgte, dabei war Nashar gestern nichteinmal nach Hause gegangen, warum hatte er nur diesem Man vertraut, Djeserkare, er wünschte ihm Ceberus auf den Hals, auf das er ewiglich Schmerzen leide ...


    Aber nun musste er ersteinmal verschwinden, ansonsten passierte noch etwas schlimmes mit ihm, diese Seitengasse dort ... ja von da aus konnte er leicht in einen leer stehenden Keller verschwinden da würde ihn der Schläger nicht kriegen ... Nashar bog ab und wähnte sich bereits in Sicherheit als vor ihm plötzlich drei vermumte Männer standen, der eine hatte Wurfmesser in der Hand die anderen Türmten links und rechts der Straße Kisten ... Nashar packte die Angst... "Sie haben auf mich gewartet ... sie kommen wegen mir ...


    Er machte kehrt und wollte in die nächste Gasse einbiegen doch da stand er schon vor ihm ... Mokhtar ...


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    Cleonymus sah den Mann für nur einen Augenblick an doch dieser machte bereits kehrt, also verschwanden die drei Männer in den Schatten und warteten ... ausgerechnet Mokhtar musste der Schläger sein der diesen armen Tropf erwischte jeden hätten sie erledigen können doch er war heute vorerst sicher ... so warteten sie und lauschten den letzten Lauten des armen Bäckers ...


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    Pryphios hatte schon den ganzen Tag so ein komisches Gefühl im Magen immer diese Missionen neben dem eigentlichen Job ... früher war das ja noch lustig ... aber es hörte nicht auf und er konnte die Gesichter doch nicht vergessen ... vor allem nich das der jungen Iunia Axilla, die den Kosmetes vor einigen Wochen aufgesucht hatte ... nur für einen kleinen Moment hatte er sie gesehen, aber er konnte sie nicht vergessen ... was würde sie sagen wenn sie wüsste was er jeden Dienstag tat ... an seinem "zusätzlichen freien Tag" nicht auszudenken...


    Endlich hatte er das Haus erreicht ... hier wohnte also Shoshenq, gut rein und die Botschaft abgeben, dann weiter zu Djeserkare schließlich mussten ja beide von der Kapitulation des anderen erfahren ...


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    Cleonymus und seine Getreuen warteten geduldig in der Gasse, der Bäcker war bereits beseitigt und von Pryphios wussten sie das Soshenq sich seines Rivalen bereits entledigt hatte, Mokhtar war zu seinem persöhnlichem Pech erstickt als er sich seinem neuen Besitz hingeben wollte, schließlich sollte man sich nicht darauf verlassen das eine gerade erst versklavte 16 Jährige einen warnt wenn ein Mann mit Garotte hinter einem steht ...
    Nun warteten sie nur noch auf den "Schüler" schließlich hatte Pryphios nicht vergessen gegenüber Soshenq zu erwähnen wo er die Laiche seines Sohnes, den selbstverständlich sein Rivale erledigt hatte und nicht etwa der Sekretär des ortsansässigen Lehrers, finden würde.


    Und da kamen sie auch schon ... 8 Männer und ein zierliches Mädchen ... nur 7 Leibwächter? Eine Beleidigung für den eigenen Berufsstand wie Cleonymus fand ... aber diesen Fehler würde Soshenq sicher nicht wiederholen ...
    Zielstrebig stapften die Männer durch die Gasse, was sollte schon passieren sie waren ja zu siebt und recht gut bewaffnet ...
    An den Kisten konnten sie nicht nebeneinander vorbei also gingen sie nacheinander ... als der letzte die Kisten passierte war ein kurzes STöhnen zu vernehmen und die Männer fuhren herum ... Kleios streifte gerade den toten Körper des Leibwächters von seinem Pugio und grinste den anderen freudig entgegen, während er ihn am Hemd des toten abwischte ...


    "Wer bist du? Was willst ..."


    Weiter kam Soshenq nicht, den ein mark erschüternder Schrei gellte durch die Gasse, als das Mädchen neben ihm in Ohnmacht fiel ... nein moment das war nicht das Mädchen was er im Augenwinkel gesehen hatte sondern einer seiner Leibwächter ... ein Wurfmesser steckte in seinem Nacken, bis zum Heft ins Mark eingedrungen ... was war hier los woher kamen diese Verrückten ... ein weiterer Wächter ging zu Boden, in seiner Brust steckte ein schwarz gefiederter Pfeil ... Soshenq konnte seinen Augen nicht glauben er taumelte und bekam eine Wand zu fassen, er musste sich abstützen ... all dieses Blut überall. Kaum dachte er er hätte sich beruhigt fing es erst richtig an und er übergab sich auf den schlammigen Bode der Gasse ... und als er so nach unten sah fiel ihm auf das er scheinbar nicht der einzige war der das hier jemals getan hatte ... aber nun rappelte er sich wieder auf, er musste kämpfen mit seinen Männern sonst war vielleicht alles zu spät ...


    Cleonymus lies den leblosen Körper fallen und wandte sich Soshenq zu der gerade in die Gasse gereiert hatte, nur um dann bei dem Versuch ihn anzugreifen in seiner eigenen Kotze auszurutschen. Mit einem müden Lacher, denn zum Lachen war ihm eigentlich nicht, trat Cleonymus das Messer zur Seite und ging neben Soshenq in die Hocke ...


    "Einen schönen guten Abend Soshenq "der Geldwechsler", tut mir leid das ich dich so .. "überrumpelt" hab, aber ich hatte das dringende Bedürfnis mit dir zu plaudern!"


    Cleonymus stand auf und sah zu Kleios und Numios herrüber, Numios hatte einen leichten Schnitt im linken Oberschenkel und Kleios schien sich beim zertrümmern eines Schädels die Faustknöchel gestaucht zu haben, ansonsten sah alles gut aus ... im Gegenteil zu den Leibwächtern die sich momentan ihre Körpersäfte mit der Gosse teilten ...


    "Die Herren? Bücher bitte!"


    Cleonymus nahm eines der Bücher aus der Kiste die ihm Numios reichte und las den Buchrücken ...


    "Nashar Shaubin, 11 Winter ... der gute Bäckersmann war recht lange dein Kunde was ... nur irgendwie sind deine Zinsen ziehmlich hoch wie ich hier sehe. Du hast ihm 150 Sesterzen geliehen damit er sein Geschäft eröffnen kann und später nochmal 300 Sesterzen für renovierungen ... aber du hast ihn um 1250 Sesterzen erleichtert, mal von seinem Leben abgesehen, seinen drei Töchtern und seiner Frau."


    Cleonymus schmeißt ihm das Buch an den Kopf und nimmt das nächste während der Geldverleiher sich jammernd die Schlefe hält ...


    "Ich .. Ich ... wenn es um Geld geht ... ich kann dich bezahlen, mehr als dein Auftraggeber dir bietet!"


    "Oh keine Sorge wir arbeiten unentgeltlich!"


    Cleonymus liest im nächsten Buch und danach in einem weiteren ..


    "Peltrasius Bibulus, 1400 Sesterzen betrogen!"


    Und wieder trifft den Verleiher eines seiner Bücher hart am Kopf ...


    "Paneios Vestalin, knapp 3000 Sesterzen ...


    und wieder ein Buch ... Cleonymus zieht sein Schwert und hält es dem Mann unter sein Kinn ...


    "Wie kann man so arme Menschen nur so ausbeuten ... ausgesaugt hast du sie, bis sie nicht mehr zahlen konnten und dann hast du sie als Sklaven verkauft.


    "Ich .. Ich erlasse alle Schulden wenn du es willst ... ich erlasse sie .. ich äh befreie sie davon ..."


    Cleonymus Gesicht wird zu einem hämischen Grinsen, als er mit dem Schwert ausholt ...


    "Falsch! Ich befreie sie davon!"


    Das Schwert saust nieder und noch während die letzten Worte in der Gasse leise wiederhallen, schlägt der Schädel eines hinterhältigen Geldleihers auf dem schlammigen Boden auf ... ein Boden getränkt in Blut und den Fäkalien der hier Gestorbenen ...
    Wenn einst jemand diese Gasse betritt, wird einen Kopflosen und einem Berg von Büchern, voller Zahlen, finden ... oder auch nicht ....

    Cleonymus folgte interessiert dem Gespräch der beiden jüngeren Gesprächspartner bis er plötzlich Nikolaos in seinem Augenwinkel erblickte, ein kurzer Seitenblick verriet ihm das dieser sich scheinbar in eine der nicht so gut einzusehenden Ecken des Gartens verzog. Ein weiterer Blick zu einem der Athleten brachte nur ein Schulterzucken hervor, scheinbar hatte der Mann auch nichts gesehen was dieses Verhalten erklären könnte und das wo er doch für die Sicherheit des Gymniasarchos zuständig war ...


    "Entschuldigt mich doch bitte einen Moment ich bin gleich wieder hier!"


    ... und schon war er weg, Cleonymus gab dem Mann auf der Treppe ein Zeichen das er dort bleiben könnte, immerhin wollte er nicht zuviel Aufmerksamkeit auf sich ziehen ...
    Als er die Ecke erreichte kam ihm Nikolaos bereits lachend entgegen, ein recht seltsames Lachen wie der Kosmetes fand ...


    "Nikolaos! ...


    Wein, Cleonymus konnte ihn nicht nur riechen er konnte ihn fast schon schmecken so dicht hing der Duft in der Luft ...


    "Ist alles in Ordnung? Was machst du hier .. lachend ... in der Ecke des Gartens?"

    Cleonymus lachte und klopfte Anthi freundlich auf die Schulter ...


    "Nunja das kann ich natürlich nicht verantworten, Anthi, ich denke wir fangen mit Eimern an!"


    Die letzten Worte des Satzes waren an die beiden anderen Männer gerichtet, welche auch sofort wussten was zu tun war, sie holten einige Eimer vom Wagen und füllten sie am nahegelegenen Wasserbecken bis zu den Rändern ...


    "Bei dieser Übung tauschen wir die Gewichte gegen Eimer voll Wasser, das Ziel ist es möglichst wenig davon beim Laufen zu verschütten! Der gewöhnliche Läufer macht während des Laufens unnötige Zusatzbewegungen die den Körper auf und ab wippen lassen, das verbraucht überflüssige Kraft und schwächt das Gleichgewicht, da man permanent hin und her taumelt! Mit Hilfe dieser Übung lassen sich diese Bewegungen abbauen bzw. sogar ganz vermeiden, wodurch wiederum mehr Kraft für das Laufen selbst und eventuelle Hürden bleiben!"


    Cleonymus lies sich einen der Eimer am Rücken befestigen und lief dann eine demonstrative Runde, sein Tempo war noch schneller als zuvor und er verschüttete nicht einen einzigen Tropfen.
    Während Cleonymus seine Runden lief und dabei versuchte auf alle wichtigen Dinge hinzuweisen beugte sich Kleios leicht zu Anthi herrüber ...


    "Unheimlich oder? Er trainiert das fast jeden Tag, ich frage mich wie gut er noch werden will ... Wahrscheinlich will er sich vor der Stadt ein Anwesen errichten und trainiert jetzt fürs allmorgentliche Wasserholen!"


    Die beiden Hünen glucksten vergnügt vor sich hin während Cleonymus langsam zum Ende seiner Runde kam ...

    Cleonymus begrüßte Nikolaos wie üblich sehr freundlich bevor er ihm schließlich antwortete ...


    "Nunja ich denke die werten Kollegen müssen nicht erst von mir gelangweilt werden bevor du ihnen die Fakten vorlegst, allerding verspreche ich dir beizustehen sofern Fragen oder dergleichen aufkommen!"


    Cleonymus fügte dem ganzen noch ein freudiges Grinsen hinzu und sah dann wieder zu Thimótheos der scheinbar wirklich etwas angeschlagen war ...

    Cleonymus der sich erst im Hintergrund gehalten hatte räusperte sich nun leicht um noch etwas anzufügen ...


    "Verzeih mir das ich nun so dazwischen rede Praefectus doch es erschien mir wichtig folgendes gleich jetzt zu erwähnen ... wie du sicher weißt gibt es im Raum des Imperiums die Acta Diurna, welche von vielen Bürgern und Peregrinii gelesen wird ... nunja und in der letzten Ausgabe gab es auch einen Artikel der uns betrifft, "Gespannte Atmosphäre zwischen Römern und Griechen" war der Titel und es ist von dem Aufmarsch vor dem Tychaeion die Rede, ich dachte nur wir sollten vielleicht gemeinsam ein Symbol der "Versöhnung" setzen um unser aller Gesicht zu wahren!"


    Sim-Off:

    Sorry das ich damit so reingeplatzt bin, dachte es wäre ganz gut das gleich mal hier mit abzuhandeln ;)

    Cleonymus nickte, zwar hatte er beiden mehrere male versprochen sie würden Strafminderung bekommen, allerdings hatte Cleonymus nicht unbedingt ein Herz für Verbrecher ...


    "Wie du wünschst Praefectus, soll ich meinem Nachfolger bescheid geben das er sie der Legion überstellen soll, oder soll die Stadtwache sich selbst darum kümmern?"


    Mit "sich selbst darum kümmern" wäre wahrscheinlich eine weniger öffentliche Variante der Hinrichtung gemeint allerdins war sich Cleonymus gar nicht mal sicher ob es niht sogar von Vorteil wäre wenn die Pyrtanen das erledigen würden ...


    "Vielleicht wäre es ein gutes Symbol, das Pyrtaneion diesen Gerichtsspruch fällen zu lassen, sicher wäre das Urteil das Gleiche und mit unter würde es der Bevölkerung die Verbundenheit zwischen den Obrigkeiten aufzeigen."


    Cleonymus hatte das recht plötzlich auf der Zunge gelegen und nun war er sich nicht sicher ob er sich nicht vielleicht zu viel gewagt hatte ...

    Cleonymus nickte, er selbst hatte zwar einst auch als Sklavenjäger gearbeitet, allerdings waren dies stets Schulden-Sklaven gewesen ...


    "Was gedenkst du soll nun mit den beiden Männern geschehen Praefectus, nach meinem Wissensstand haben sie sich hauptsächlich mit Helerei und Schmuggel beschäftigt, schwere Delikte sowohl nach römischem als auch nach alexandrinischem Recht!"

    Und wieder ein Schmunzeln erst über die verlegene Reaktion Axillas dann über ihre Antwort ... scheinbar hatte sie etwas für den neuen Strategos übrig, allerdings war das in Cleonymus Welt nichts besonderes immerhin war Thimótheos Bantotakis eine gute Partie für die junge Römerin und zum anderen war er ja auch nicht alt und bucklig. Kurz überlegte der Kosmetes ob er die beiden allein lassen sollte doch dann entschied er sich dagegen das wäre jediglich unhöflich gewesen, sowohl gegenüber seinem Kollegen als auch gegenüber der jungen Dame ...


    "Die Feier ist großartig Thimótheos, ich denke wir sollten dich auch bald verkuppeln damit ich mal wieder so gut versorgt werde! Aber Scherz beiseite, die Feier ist wirklich gelungen und ich denke das es auch allen anderen gefallen hat ... oder?"


    Das letzte Wort war an Axilla gerichtet, Cleonymus hoffte ihr so die Chance zu geben etwas geistreicheres zu sagen, immerhin hatte er das Gefühl ihre erste Antwort wäre ihr peinlich gewesen ...

    Cleonymus widmete jedem seiner Freunde eine leichte Verbeugung und eine freundliche Begrüßung, besonders natürlich Ánthimos, immerhin erhoffte er sich von ihm zurecht einiges an Unterstützung in dieser Sitzung ...
    Als dann jedoch Thimótheos den Saal betrat wurde Cleonymus Miene etwas ernster und er grübelte über den Grund für den Zustand des neuen Strategos, hoffentlich war dieser nicht krank den in Cleonymus Augen füllte er immernoch eines der wichtigsten Ämter dieser Polis aus ....


    "Ich hoffe dein Optimismus wird uns ein gutes Ergebnis bescheren, schließlich sind uns nicht alle Pyrtanen so freundlich gesonnen wie unser kleiner Kreis es ist Ánthimos."


    Damit spielte Cleonymus natürlich auf die "Namenlosen", wie er sie gern nannte, an schließlich gab es davon auch den ein oder anderen und Cleonymus war so ziehmlich jedem von ihnen in seiner bisherigen Karriere schonmal auf die Füße getreten ...

    Cleonymus wartete im Saal auf das Eintreffen der anderen Pyrtanen, während er sich bereits überlegte wie er ihnen die Spiele schmackhaft machen konnte, wobei er sich dabei allerdings hauptsächlich auf Nikolaos verlies, immerhin konnte der Mann seine Zunge in Gold aufwiegen lassen ... ;)

    Cleonymus war sich nicht sicher wie er darauf antworten sollte immerhin war er kein Grieche oder Römer und was ihn anging würde es ihn kaum stören wenn Frauen ihn beim Sport beobachten würden ... allerdings waren die üblichen Sitten auch nicht immer Cleonymus bestes "Fach" gewesen ...


    "Nunja ich denke, diese Entscheidung wird deine Cousine für dich treffen müssen bzw. jemand anderes aus deiner Gens immerhin bin ich mit den römischen Sitten nicht allzu gut vertraut wie ich leider zugeben muss!"


    Das "leider" hatte er mehr oder weniger aus Höflichkeit hinzugefügt, schließlich interessierte er sich nicht einmal für die ägyptischen geschweige denn die griechischen Sitten ...