Beiträge von Cleonymus

    Pryphios saß hinter seinem neuen Schreibtisch und war gerade dabei die Post für Cleonymus zu sortieren, nach den 3-4 Briefen an den neuen Kosmetes, den 10-20 Briefen an den ehemaligen Strategen, den 1 Brief an Cleonymus persöhnlich (was verwunderlich war, da sich Pryphios nicht errinnern konnte das es Leute gab die sich privat mit seinem Boss beschäftigten) und den Briefen an den Pyrtanen Cleonymus in denen die Leute ihn um Gefallen baten, welche in der Regel sofort entsorgt wurden ...


    Als es dann klopfte, erhob sich der junge Grieche von seinem Platz und ging zur Tür hinüber ... Seltsam normalerweise treten diese Bürokraten doch sofort ein, gibt es etwa auch einige höfliche Personen hier? ... in diesen Gedanken verhangen und mit einem Grinsen auf dem Gesicht öffnete er die Tür ...


    "Ja was wol...Oh Chaire! Was kann ich denn für dich tun?"


    Beinahe wäre ihm die Kinnlade heruntergeklappt aber er konnte sich doch noch beherschen ... da hatte er sich wohl richtig entschieden weiter für Cleonymus zu arbeiten ... bei der Stadtwache gab es nie solche hübschen Besucherrinnen ...

    Cleonymus blickte von einigen schriftlichen Ausführungen auf, die seine Schüler im Laufe ihres Unterrichts verfasst hatten und lächelte den Neuankömmling freudig an ...


    "Nein gewiss nicht, jetzt habe ich zumindest einen Grund um diese schrecklichen Aufsätze zur Seite zu legen ... PRYPHIOS ... ich lasse dir schnell einen Stuhl und etwas Essbares holen!"


    Als Pryphios eintrat und Marcus entdeckte, warf er ihm ein wissendes Lächeln zu und nickte, ohne ein einziges Wort, dem neuen Kosmetes zu bevor er wieder verschwand um kurz darauf mit einem Stuhl und einer kleinen Platte mit Früchten wiederzukehren ...


    "So nimm doch Platz ... danke Pryphios, ich bin vorerst nicht zu sprechen! ... Also was kann ich denn nun für dich tun, Marcus Achilleos, soll ich dir vielleicht wieder ein paar Waffen leihen? oder brauchst du nur einen passenden Helm zu deiner Rüstung? Du musst verstehen ich habe nur selten so gut gerüstete Gäste hier!"


    Sagte der Ex-Stratege mit einem breiten Grinsen im Gesicht ...

    Schon kurz darauf kam Pryphios mit dem römischen Botenjungen im Schlepptau zur Tür herrein und wartete dann geduldig auf weitere Befehle ...


    Cleonymus erhob sich und ging zu Pius hinüber um ihm auf die Schulter zu klopfen, und ihm dann mitzuteilen was sie nun vorhatten ... woraufhin der Junge nur nickte ...


    "Nungut Centurio dann lasst uns aufbrechen, wir folgen euch gern nach Nikopolis um diesen "Zwischenfall" mit dem Legaten genauer zu erläutern!"


    Cleonymus sah den Centurio lächelnd an, wobei dieses Lächeln vielmehr politisch als ehrlich war ...





    Die neue Amtsstube des Cleonymus war, neben dem Regal mit seltenen Waffen, sogar noch spärlicher eingerichtet als die Stube während seiner Zeit als Straegos, es gab keine Stühle für Besucher, denn meistens waren es Schüler und die konnten ruhig noch etwas stehen und wenn es mal jemand anderes war lies Cleonymus einfach ein paar Stühle bringen ...
    Die Wände waren fast gänzlich Schmucklos, nur eine Karte Alexandrias war aufgehängt.
    Auch wollte Cleonymus daran nichts änder, immerhin war er die meiste Zeit woanders ... im Unterricht oder draussen ...

    Auf die Worte des Nikolaos erwiederte Cleonymus nur ein demütiges Nicken, zwischen ihnen gab es nichts an Schmeichelleien auszutauschen fand Cleonymus ...


    Als er dann Mithridates mit einem Lächeln hinterher gesehen hatte, ging er hinüber zu Thimotheos und Urgulania. Urgulania nickte er freundlich zu während er Thimotheos die Hand reichte ...


    "Meinen Glückwunsch an euch beide! Thimotheos wir beide sollten uns bei Gelegenheit nochmals über all die Dinge die dich nun erwarten werden unterhalten, damit dir keine unnötigen Überaschungen begegnen!"

    Cleonymus lauschte dem Centurio, aha dann ging es also um die Sache mit den Frumentarii ... tja das kam nicht unerwartet ...


    "Selbstverständlich, ich werde ihn holen lassen und euch dann nach Nikopolis begleiten ... ich nehme an das dich das nicht stört?"


    Cleonymus warf Pryphios einen Blick zu und machte eine scheuchende Handbewegung, woraufhin dieser die Amtsstube durch eine Seitentür verlies ...



    Cleonymus war etwas spät dran wie er das Gefühl hatte, die letzten Arbeiten als Strategos und die neuen als Kosmetes nagten stark an seinem Terminplan ... umso überraschter war er als er scheinbar noch unter den ersten Pyrtanen war, die den Saal betraten, so grüßte er Urgulania und Nikolaos und nahm dann selbst Platz ... als er so zu Urgulania hinüber sah wurde ihm gewahr das sie sich nun noch besser anzog, sie war eben eine Frau unter Griechen, das musste irgendwelche schlimmen Auswirkungen haben ... :D
    Er selbst war in recht einfache weiße Gewänder gekleidet die ihn bei seiner Arbeit mit den Atlethen nicht behinderten, außerdem war ihm zweckmäßige Kleidung immerschon wesentlich logischer erschienen als die pompösen Gewänder mancher anderen Pyrtanen ...

    Cleonymus nickte dem Meroer nur zu und folgte ihm während Kleios und Pryphios vor dem Tor warteten und beide einen langen Seufzer ausstießen ... lieber hier draußen als dort drinnen, der Stratege wusste schon auf sich aufzupassen, vielmehr sorgten sie sich um die Banditen die ahnungslos ihren ärgsten Feind in ihre Stube geladen hatten, wobei sie beide immernoch nicht wussten was genau Cleonymus hier wollte ...


    Cleonymus hingegen wusste genau was er wollte und folgte dem Hünen durch den Innenhof ins Haus, weder Gestank noch die offensichtliche Verwarlosung konnten Cleonymus schrecken, dafür hatte er zu lange selbst in diesem Viertel gewohnt.
    Als sie dann die Halle betraten musterte Cleonymus alle anwesenden schnell und erkannte Bakhen der auf einem thronähnlichen Stuhl in der Mitte des Raumes saß ...


    "Nun von jemandem wie dir will das Gesetz für gewöhnlich nichts ausser einem schnellen Tod ... Ich allerdings bin mehr als nur ein Verfechter von beschriebenem Papyrus, ich stehe für Gleichgewicht Bakhen ... und Gleichgewicht beinhaltet Licht und Schatten! Allerdings bin ich nicht gekomen um dir eine Lehrstunde zuteil werden zu lassen sondern um mit dir über deine Zukunft zu sprechen!"

    Nachdem nun das Geplänkel ein Ende gefunden hatte und man sich der Abstimmung zuwandte, beobachtete Cleonymus genaustens die teilung der verschiedenen Lager ... wobei ihm bewusst wurde das es nunmehr scheinbar nur noch ihr eigenes gab ... selbstverständlich stimmte er für alle die sich dem "Interessenbund" angeschlossen hatten, allerdings bekam auch Anthimos seine Stimme, war er doch ein vielversprechender Neuzugang in ihren Reihen ...



    Sim-Off:

    Ánthimos als Agoranomos: :dafuer:
    Thimótheos als Strategos: :dafuer:
    Iunia Urgulania als Exegetes: :dafuer:
    Cleonymus als Kosmetes: :dafuer:
    Nikolaos als Gymnasiarchos: :dafuer:

    Sim-Off:

    Kein Problem!




    Cleonymus hasste es zu warten, doch hier blieb ihm nichts anderes übrig, eine aufgebrochene Tür und ein - zwei tote Wachleute würden Bakhen sicherlich nicht zum reden ermutigen.
    Als dann endlich das Guckloch geöffnet wurde und sich aus dem Schwarz nur zwei weiße Augen absetzten, lächelte Cleonymus erfreut und ging näher an das Loch heran ...


    "Sag Bakhen das ich mit ihm reden möchte und ein wirklich gutes Angebot zu unterbreiten habe!"

    Cleonymus hatte schon zuvor vorgehabt Nikolaos erneut vorzuschlagen doch nun da er ihn schon fast direckt dazu aufgefordert hatte muste er erst noch warten um den Schein zu wahren ...


    "Hmm nun denn ... da scheinbar niemand mehr jemanden vorschlagen will möchte ich an dieser Stelle jemanden vorschlagen, der eigentlich nicht mehr vorgeschlagen werden brauch ... dessen Tauglichkeit und dessen Hingabe für die Polis mittlerweile sogar in Marmor gemeißelt auf der Agora zu finden sind ... niemand geringeren als unseren ehrenwerten Gymniasarchos Nikolaos Kerykes! Doch in welches Amt sollen wir ihn setzen? Es scheint hoffnungslos, denn scheinbar ist kein Amt Hindernis genug um die Hingabe dieses Mannes zu schmälern .. und welches Amt wäre da wohl besser geeignet als jenes das er bereits inne hat? Blicken wir in die Gesichter der jungen Griechen die hier vor uns sitzen und schon in ihrem jungen Alter in die Rolle eines Pyrtanen zu schlüpfen vermögen, wenn das nicht von den Leistungen des Nikolaos zeugt so fällt mir kein besseres Beispiel ein!"


    Kaum das Cleonymus seinen Satz beendet hatte setzte er sich wieder und lies die Wellen des Applauses für Nikolaos übrig, dem nun sämtliche anwesenden Stadtwächter und die kleine Anhängerschaft des Cleonymus zujubelten ...
    "Nikolaos sorgt für die Polis!" ... "Bei ihm sind unsere Kinder in guten Händen!" ... "Er kümmert sich um den Erhalt der Traditionen!"

    Pryphios öffnete die Tür und sah zuerst den Centurio, dann den Mann in dem Mantel an ...


    "Tritt ein Centurio der Strategos erwartet dich bereits!"


    Cleonymus der selbstverständlich niemanden erwartet hatte, schob hastig einige Berichte in die Schublade des Schreibtischs, bevor der Centuro eintrat und setzte sich in einer bequemeren Haltung wieder in seinen Stuhl ...


    "Sei mir gegrüßt Centurio, was kann ich für dich tun?"

    Ein Botenjunge der Stadtwache brachte einen Brief für den Statthalter ...


    An
    Praefectus Aegypti
    Decius Germanicus Corvus
    Regia Praefecti



    Salve Praefectus,
    mit großem Bedauern musste ich in letzter Zeit wiederholt feststellen, dass sich die Einstellung der römischen Verwaltung gegenüber der alexandrinischen Verwaltung stark verändert hat. Während noch vor einiger Zeit stets ein offenes Ohr und Verständnis zu erwarten waren, wird man nun vielmehr abgewiesen und herablassend behandelt. Ich hoffe inständig das nicht wir die Schuld an dieser Veränderung tragen, da ich bisher immer gerne mit der römischen Obrigkeit zusammengearbeitet habe und dies auch weiterhin tun werde.


    Hochachtungsvoll
    Cleonymus
    Strategos Alexandrinos

    Cleonymus sah sich selbst wieder einmal als gescheiterte Person an der Hürde der Bürokratie so hinterließ er einen Seufzer und machte auf dem Absatz kehrt ...


    "Magister ... ich denke du solltest den Statthalter über die eventuell ausbleibenden Steuergelder informieren, denn wenn ich nicht bescheid bekomme wenn einige hundert Soldaten sich durch eines unserer Tore zwängen kann ich auch keine Händlerkarren umleiten und dann gibt es halt weniger Steuereinnahmen ... ganz simpel! Kaum zu schweigen von der Verstopfung in den Straßen, die sowohl Einheimische als auch die Legionäre behindert. Ich wünsche noch einen schönen Tag!"


    Damit verlies Cleonymus das Officium und beschloss demnächst einen Brief zu schreiben ...

    Das der neue Magister Officiorum in seiner eigenen Wlet der Kurzsicht lebte, war in Alexandria bereits bekannt aber das er auch so öffentlich seinen Dienstherren blamierte hätte Cleonymus nicht gedacht. Das das ganze römische Reich am Strohfaden Ägyptens hing, wie man so schön sagte, schien dem MO nicht bewusst zu sein ... Würde Alexandria sich gegen die Römer erheben gäbe es in Rom eine Hungersnot die gewiss für einige Unruhe im gesamten Reich sorgen würde, selbst wenn die Römer sie niederschlagen würden, und in Angesicht der Tatsache das man sich zuvor für eine friedliche Lösung entschieden hatte bewies nur das die Chancen für eine militärische schlecht standen!!


    "Hmm interessant also überprüft eine gesammte Kohorte die Mauern ja? Entweder willst du mich nicht korrekt informieren oder aber du hast selbst keine Ahnung! Ich würde gern den Statthalter deswegen sprechen und was deinen Patron angeht so fehlt es mir leider an Vertrauen!
    Was wiederum deine politischen Ansichten angeht solltest du die vielleicht lieber für dich behalten, denn die Steuereinnahmen aus dem Handel sind sicherlich nicht so bedeutungslos wie du sie darstellst!"


    Cleonymus war nicht in der Stimmung mit einem Schreiberling zu diskutieren, der sich offensichtlich für wichtiger hielt als er war ...

    "Es ist eigentlich ganz simpel, hoffe ich, im Moment passiert eine komplette Kohorte der Legio das Sonnentor und ich bekomme einen Melder nach dem anderen, weil die Anwohner sich Sorgen machen und fragen warum nun soviele Soldaten einmarschieren. Daher wollte ich wissen was da gerade vor sich geht!"

    Cleonymus fand das Officium der Schreiberlinge ohne Mühe und trat auf einen dieser Scribae zu ...


    "Salve Scriba, ich suche den Magister Oficiorum, ich benötige einige Informationen von ihm oder vom Statthalter je nachdem wer mir weiterhelfen kann!"

    Cleonymus war nun wieder vom Folterknecht zum langjährigen Freund geworden und bedachte seinen Gegenüber mit einem sanften Lächeln ...


    "Ah ... sehr schön! Nun .. Hanam dann schreib mir doch mal von Adherbal und wo ich ihn finden kann! Oder zumindest die Leute aus der Karawane! Denn jetzt bin ich der einzige auf der ganzen Welt der dir helfen kann!"


    Iimmernoch lächelte Cleonymus so süß, dass einem unbeteiligten Zuschauer unweigerlich übel werden musste ...

    Eiligen Schrittes und in Begleitung zweier Leibwächter erreichte Cleonymus das Tor zum Königsviertel, dort wurden sofort alle Waffen ausgehändigt und Cleonymus musterte streng die römischen Wachleute ...


    "Ich bin Strategos Cleonymus und ich muss in einer dringlichen Sache zum Statthalter!"


    Der Bote hatte keine guten Nachrichten gebracht und Cleonymus ging nicht davon aus das man hier etwas davon wusste und wenn doch dann musste er vorsichtig sein ...