Beiträge von Cleonymus

    Clenymus lächelte etwas verquer und das Bild kam mehr einer Grimasse als einem Lächeln gleich ...


    "Nunja ... dieser Aufmarsch vor dem Tychaion hatte verschiedene Wirkung ... zum einen begrüßten inige Bürger das die Römer nun scheinbar auch der griechischen Oberschicht zu leibe rücken während andere es einfach als belanglos abtaten ... dies sind allerdings eher Minderheiten, die sich hauptsächlich in Rhakotis befinden. Den größten Schaden dieses "Auftritts" liegt bei der sonst so loyalen Oberschicht, sie fühlen sich verraten und ersuchen nun ständig um verstärkung der Wachen und teilweise sogar um persöhnlichen Schutz ... es werden zur Zeit unmengen Leibwächter angeworben. Das Vertrauen der besser situierten Bürger hat stark gelitten, was gefährlich ist, da dies neue Spendengelder für die Aufrührer bedeutet sollten sie so dumm sein zu glauben das diese etwas ausrichten können!"

    Während die beiden Wächter warteten wie Pius reagieren würde war dieser noch kurz am überlegen wie er sich hier wohl wieder rauswinden konnte ... immerhin war er darin ein warer Profi ...


    "Centurio, mein Name ist Manius Egnatuleius Pius und wir drei sind im Rahmen unseres Dienstes unterwegs, solange du uns also nicht erläuterst inwiefern wir uns irgendetwas zu Schulden haben kommen lassen, werden wir unsere Dienstwaffen nicht ablegen! Solltest du aber einen plausieblen Verdacht haben und vortragen, sind wir gern bereit deiner Forderung nachzukommen!"


    Der Centurio war kein Befehlsvorgesetzter, es sei denn ein Aufstand herschte, und bisher war allles was sie getan hatten drei verkleidete Legionäre mit Waffen zu bedrohen, welche sie wieder eingesteckt hatten ... im Gegensatz zu den Römern ...



    Sim-Off:

    arr ich vergess immer die Signatur

    Drei Gestalten liefen durch die Straßen auf das Lehmhaus zu, scheinbar unbeirrbar und vollends überzeugt das dies die richtige Richtung war ... man konnte ihnen ansehen das sie nicht zur Bande gehörten ... aber dennoch schienen sie zuversichtlich, für den gewöhnlichen Beobachter waren sie wandelnde Tote und für den Geübten schien es als wären sie Unterhändler einer anderen Bande ... was der Realität ja auch durchaus nahe kam ...


    Cleonymus sah sich kurz um, wie erwartet sah ihn niemand direkt an, das war hier so üblich immerhin musste man die beiden Männer die ihm folgten bedenken ... Kleios, ein Hüne von mehr als 2 Metern Größe und einem Kreuz wie ein Wagenrad und Pryphios ein junger Grieche der in diesen Vierteln nicht ganz unbekannt war ... hatte er doch früher selbst für die Banden als Bote gearbeitet. Doch nun war dies belanglos denn dort wo sie hingingen hatten sich die Männer längst daran gewöhnt das Unerwartete zu erwarten und das Äußere eines Menschen völlig zu ignorieren ...


    Als sie das schwere Holztor erreichten klopfte Cleonymus gut vernehmlich und seine beiden Begleiter bezogen hinter ihm Posten ...

    Völlig überrascht warfen sich die drei Wächter Blicke zu, sie waren es gewöhnt das sich Strauchdiebe in letzter Not als jemand anders ausgaben, aber dabei war sicher noch nie die Variante des Legionärs gefallen. Etwas ungläubig linste Pius an den Männern vorbei in Richtung der Stelle an der eben noch der Centurio gestanden hatte ... und sah nur wie dieser mit gezogenem Gladius auf sie zugerannt kam ...


    Pius schluckte und gab mit einem Handzeichen Entwarnung, woraufhin die beiden anderen die Lanzen hoben und jediglich ein wachsamer Blick zurück blieb, Pius hingegen steckte sein Gladius wieder in die Scheide die er unter seinen Gewändern trug. Tja zeit sich eine gute Ausrede auszudenken ... immerhin hatte Cleonymus daran gedacht das jeder nur Stichpunkte ohne Meinung aufschreiben sollte ... verdammt warum musste er immer diese Randnotizen machen ...

    Cleonymus setzte sich und versuchte dabei möglichst keine seiner unzähligen Waffen zu zeigen, denn wenn er ehrlich war hatte er auch noch mit den verschiedensten anderen Szenarien gerechnet ...


    "Es gibt nicht viel was in dieser Polis passiert das mir verborgen bleibt ... und schon garnichts militärisches!"


    Cleonymus wandte den Blick kaum von Nikolaos ab nur um sich der Größe des Raumes gewahr zu werden, wer weiß was noch nötig sein würde ...

    Cleonymus ging nun etwas langsamer denn den restlichen Teil seines kleinen Vortrags wollte er nicht unbedingt mit der gesammten Patroullie teilen ...


    "Um dieser Sache Herr zu werden werde ich diesen Bakhen in naher Zeit aufsuchen und ihn so gut als möglich beeinflussen bzw. wenn möglich sammt seiner Bande einkerkern ... allerdings schaft das das Grundproblem nicht aus dem Weg ... die Befremdlichkeit der römischen "Besatzer". Viele der Bürger verbinden nur schlechtes mit Rom und vorallem mit der Legion und solange das sich nicht ändert wird der innere Konflikt dieser Stadt nie aufhören vor sich hinzuschwelen. Da dein Oberbefehlshaber aber gemeinsame Patroullien ablehnt ... kann ich in dieser Sache nichts tun, was wiederum bedeutet das die Intelligenteren unter euch" Cleonymus warf dem Optio einen eindeutigen Blick zu "das allein beweltigen müssen ... Schritt für Schritt! Also wenn du irgendwann einmal Hilfe brauchst, scheue dich nicht an meine Tür zu klopfen! Solange du dem Frieden und der Ordnung zuträglich bist ... bin ich dein bester Freund, auch vor dem Statthalter!"


    Cleonymus hoffte das dies weniger wie ein Bestechungsversuch klang als vielmehr wie die Hilfsbereitschaft die er eigentlich ausdrücken wollte ...

    Der Vertreter des Strategen machte einige nervöse Geräusche als er die Daten aufschrieb und meldete sich dann recht schüchtern zu Wort ...


    "Ähm .. wehrte Pyrtanen verzeiht, wenn ich im Namen des Strategos anfrage ob es möglich wäre das ganze noch etwas hinauszuzögern, da der ehrenwerte Cleonymus im Moment noch mit umfangreichen Ermittlungen beschäftigt ist."

    Cleonymus stand, über eine Karte gebäugt und mit dem Rücken zu Thimótheos, an seinem Schreibtisch und hob zum Gruss vorerst nur eine Hand bevor er auf eine Stelle tipte und diese markierte. Nun drehte der amtierende Stratege sich um und sah Thimótheos mit einem aufmunternden Lächeln an ...


    "Sei mir gegrüßt Thimótheos, ich nehme an du bist wegen der kommenden Pyrtanei hier?"

    Cleonymus nickte zufrieden mit der Reaktion des Optios ... überlegt und nicht aufbrausend, zwar unerwartet aber dennoch nur umso besser ...


    "Wir können der Patroullie ruhig folgen das macht nichts ... ich habe noch etwas Zeit und du solltest deine Männer nicht allein lassen!"


    Die letzten Worte dieses Satzes mochte man auf verschiedene Weise verstehen können, aber Cleonymus ging davon aus das der Optio den gut gemeinten Rat darin warnahm.
    Mit hinter dem Rücken verschrenkten Armen ging der Stratege nun neben Octavius Matrinius her, wobei sein Blick nie länger als nötig auf einem Punkt verharrte sondern stets von einer dunklen Ecke zur nächsten wanderte ...


    "Zuvor sollte ich dir etwas über Rhakotis erzählen .. denke ich, denn hier unterscheidet sich alles etwas vom Rest der Stadt ... Einwohner, Architektur, Versorgung, der Wohlstand der einzelnen Einwohner ... alles ist hier etwas anders und durch die vielen kleinen Gassen und die baufälligen Häuser verändert sich auch ab und zu mal wieder was. Hinzu kommt das die Mittel der Stadtwache nicht ausreichend sind, um diesem Stadtteil dieselbe Aufmerksamkeit zukommen zu lassen wie den anderen, so kommt es das es hier hin und wieder dazu kommt das sich kleine Banden zusammenrotten und der Meinug sind das Recht in die eigenen Hände nehmen zu müssen ...
    Und Bakhen ist einer der örtlichen .. "Verbrecher" .. und das Mädchen ist ein sogenanntes Botenkind! Klein, hungrig und für jede Sesterze mehr als dankbar ... wahrscheinlich sollte sie über euch Meldung machen, was mir zu denken gibt, denn für gewöhnlich legen die Banden sich mit niemandem an der in irgendwelcher Form zur Polis gehört, oder zur römischen Legion. Wenn sich das jetzt also ändert wird Rhakotis ein gefährliches Pflaster ... oder besser formuliert ein "noch" gefährlicheres Pflaster!"


    Cleonymus sah sich kurz um und konnte einige Schritte hinter sich Kleios und Numios ausmachen und noch einige Schritte weiter folgte Pryphios ...

    Pius war geschockt ... er hätte nie gedacht das es tatsächlich noch "Menschen" in Alexandria gab, die im Broucheion einen Mann römischer Abstammung anpöbelten noch dazu so offensichtlich als Gesindel zu erkennen ...


    Aber darum musste sich Pius keine Sorgen machen, die zwei Stadtwächter folgten ihm schließlich nicht aus Spaß und da er sie bereits einige Schritte hinter dem Kerl, der ihm die Hand auf die Schulter gelegt hatte, sehen konnte setzte er einfach ein höhnisches Grinsen auf und hob seine rechte Hand an der der Siegelring der Stadtwache prangte ...


    "Tut mir ja Leid "Großer" aber ... "das hier" war ein echt großer Fehlgriff!"


    Mit einer flüssigen Bewegung kam das Gladius unter den langen Gewändern zum Vorschein und prangte nun auf engem Raum zwischen dem Gesindel und Pius ...


    Die beiden Wächter erkannten die gezogene Waffe und richteten ihre Lanzen auch sofort auf die Männer welche, so "eingekesselt" höchstens noch in Richtung der Legionäre fliehen konnten ... wenn sie das denn riskieren wollten ...

    Kleios warf dem Legionär einen amüsierten Blick zu, das diese Männer weit abseits der Realität lebten wusste hier jeder, aber das sie selbst in einer solchen Situation weder ihre direkten, römischen Vorgesetzten noch einem Pyrtan der Polis genügend Respekt entgegenbrachten machte sie einfach nur zu unfähigen Soldaten. Gerade als er etwas erwiedern wollte fing er den Blick des Strategos auf und schwieg stattdessen lieber ...


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    Cleonymus hatte gesehen was er hatte hören wollen, also war es nicht weiter notwendig das sie das Mädchen festhielten ... bis der Legionär übereifrig seinen Mund nicht halten konnte ... hier fehlte Respekt ... nun konnte er das Mädchen nicht runterlassen zumindest nicht sofort das wäre einer Fügung gegenüber des Legionärs gleichgekommen und soetwas lag nun wirklich weit unter seiner Würde ...


    "Optio? Ich weiß ja nicht wie ihr das bei der Legion handhabt aber in der Stadtwache geben die Offiziere Befehle und die Soldaten ..." , nun blickte Cleonymus zu Scato "Machen was man ihnen sagt! Aber wie dem auch sei ich weiß jetzt was ich wissen will ... von daher ... Kleios? Wärst du so nett?"


    Kleios setzte das Mädchen ab, hielt sie jedoch weiter fest, denn so einfach ging es hier nie zu ...
    Cleonymus ging nun in die Hocke und lächelte das Mädchen aufmunternd an ...


    "So nun dann geh zu Bakhen und richte ihm aus das Cleonymus in Kürze zu Besuch kommt, er wird sich freuen ... ach und ich möchte das du dann auch da bist ... sag ihm das! ... Kleios!"


    Der Hüne lies von der Kleinen ab und nun war sie wirklich "frei" ...
    Wahrscheinlich hasste sie ihn auch wenn er ihr soeben das Leben gerettet hatte ... aber das würde sie wohl erst wesentlich später verstehen ...


    An den Optio gewand fuhr Cleonymus fort ...


    "Ich denke wir zwei sollten uns kurz unterhalten ... natürlich könnt ihr währenddessen gerne die Patroulie fortsetzen! Was meinst du?"

    Cleonymus lächelte, ein kluger Mann hatte einmal gesagt das sich aus Mistrauen nur Mauern errichten liesen ... und solche hatte er ja schon ...


    "Dieser Bonus wird dich noch zusätzlich freuen, glaub mir ... oder zumindest die Kinder!"

    Kleios hatte das Mädchen am Arm erwischt und hob sie hoch um sie sich auf die Schulter zu hieven während sich Numios schon nach anderen Boten umsah ... denn sie musste eine Botin sein, denn hier in Rhakotis gab es keine Kinder die alleine unterwegs waren ... außer den Botenkindern denn die fasste keiner an, außer die Stadtwache und die wusste mehr als den meißten Gaunern lieb war ....
    Kleios machte bereits kehrt und wollte wieder zu Pryphios damit er entschied was mit ihr passieren sollte doch da waren schon die Rhomaer ...


    "Kein Problem! Zumindest nicht mehr! Ich hoffe dir genügt diese Antwort denn ich habe nicht vor das Kind lange auf dem Arm zu halten!"



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    Pryphios mochte Kleios er war sehr konsequent und vorallem einer der besten Speerkämpfer in der ganzen Stadtwache ... es hieß er könne eine Münze im Flug erwischen ...
    Aber ein großartiger Diplomat war er wohl nicht, deshalb machte sich Pryphios auch sofort auf den Weg um die kleine Gruppe zu erreichen als er sah das die Römer sich näherten, auch wenn das bedeuten würde das er seine Tarnung aufgab. Doch bevor er auch nur drei Schritte gegangen war trat ein Mann in einer schwarzen Kutte aus einer Seitengasse, unter der man noch leicht den Muskelpanzer erkennen konnte ... Pryphios erschauderte, wie war er ihnen gefolgt ohne das sie es bemerkten ...


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    Cleonymus schob die weite Kapuze zurück und näherte sich der kleinen Gruppe, er sah Kleios erleichtert aufatmen, während Numios die Luft erschrocken einzog, tja es war doch zu etwas nutze wenn man selbst aus den Eldensvierteln kam zumindest dann wenn man es einmal raus geschaft hatte ....


    "Ich erledige das gleich hier optio keine Sorge wir essen auch keine Kinder hier!"


    Er lächelte kurz den Römer an und sah dann ernst zu der Kleinen, die Kleios nun vor der massigen Brust hielt ...


    "Ich nehme an du weißt wer ich bin? Gut! Also Bahken, Saliar oder Prusias?"


    Cleonymus hoffte das seine Informationen bezüglich der hiesiegen Banden noch aktuell waren denn leider wechselten die Bandenchefs hier wie Ebbe und Flut am großen Strom ...

    Cleonymus nickte zufrieden ...


    "Gut ich habe veranlasst das dir ein "Bonus" zukommt für deine Mühen um die Stadtwache!
    ...
    Wenn das dann alles war kannst du dich nun deiner neuen Arbeit widmen ... sofern es nicht noch etwas anderes zu besprechen gibt?"

    "Dankesehr werter Agoranomos Castor!"


    Mehr Worte waren vorerst nicht nötig hoffte Cleonymus da er sich doch selbst viel eher als Mann der Tat sah ...


    "Nun .. sofern nicht noch jemand anders Einwände bzw. Vorschläge hat würde ich gerne zur Abstimmung übergehen ... werter Archiprytanes?"


    Merkte der Stratege an Nikolaos gewandt an, er ging nicht wirklich davon aus das noch jemand etwas beizutragen gedachte ...

    Cleonymus lächelte müde ...


    "Das kann auch niemand von dir verlangen aber sagen wir mal so, ich nehme an das ich mich auch dann noch stets auf dich verlassen kann!"


    Andere Menschen hätten jetzt wohl verschwörerisch gezwinkert und blöd gekichert, Cleonymus allerdings hatte das nicht nötig seine bloße Erscheinung schien schon auszureichen ...