Beiträge von Cleonymus

    Cleonymus neigte demütig den Kopf ...


    "Natürlich würden wir uns sehr geehrt fühlen wenn du uns die Chance geben würdest dich als Gast für eine Feier im Kapeleion Archaon zu gewinnen, ich beabsichtige ohnehin auch alle anderen wichtigen Leute der Provinz einzuladen ... man könnte fast schon sagen diese Feste haben Tradition."


    Natürlich hatten sie auch den Vorteil das nur die Leute reinkamen die Cleonymus da haben wollte ...

    Spiele? Nun sicher wäre Cleonymus der erste der sich daran beteiligen würde aber oft fehlte es hier in Alexandria nur an Atraktionen die ausreichend Publikum anlockten ... und ganz ohne Profit war Cleonymus nunmal auch nicht ganz so begeisterungsfähig ...


    "Ich bedauere ehrenwerter Eparchos doch zur Zeit sind keine Spiele geplant, doch wenn du welche anlässlich deiner Amtsübernahme wünschst bin ich dir diesbezüglich gerne behilflich!"

    "Nun grundsätzlich verwaltet Alexandria sich schließlich selbst, immerhin sind dafür wir Pyrtanen zuständig. Die Märkte werden zur Zeit von Eukloimius beaufsichtigt ... was allerdings die Barbaren angeht solltest du da vielleicht lieber mit dem Präfekten der Legion sprechen, immerhin verlassen wir Pyrtanen Alexandria nicht oft!"


    Was eigentlich sogar hies das sie es niemals taten immerhin bedurfte dies der Erlaubnis der anderen Pyrtanen bzw. der Volksversammlung und diese sahen es nicht gern wenn ihre Anführer in den Urlaub fuhren ...

    Freie Bürger der Polis Alexandria!


    Am ANTE DIEM XVI KAL SEP DCCCLXI A.U.C. (17.8.2011/108 n.Chr.) findet eine Ekklesia statt. Die Ekklesia wird sich dem Thema der nächsten Neuwahlen widmen und außerdem soll dabei wieder der Verbleib mehrerer Betriebe in Stadtbesitz geklärt werden. Selbstverständlich darf auch jedes andere Thema zur Sprache gebracht werden!
    Kommt also Zahlreich!


    Cleonymus
    Archipyrtanes und Gymniasarchos
    Alexandria


    ANTE DIEM XVIII KAL SEP DCCCLXI A.U.C. (15.8.2011/108 n.Chr.)

    Cleonymus schmunzelte, der neue Statthalter war zumindest um einiges lockerer als der Terentier soviel stand schonmal fest ...


    "Keine Seuchen, kein Aufruhr und die wütenden Horden haben gerade erst von der Legion einen Denkzettel verpasst bekommen! Was die Bauprojekte angeht ... Eukloimius?"


    Einer der weiter hinten stehenden Pyrtanen hob den Kopf wie ein scheues Huhn das den Ruf des Schlachters vernahm. Eukloimius, seines Zeichens der Agoranomos der Polis, war ein ausgesprochen fetter Mann. Seine Familie lebte schon lange in Alexandria und der Posten war die Konsequenz vieler Gefallen die sie Cleonymus erwiesen hatten und die vieler weiterer die noch folgen würden ... denn wirklich kompetent war Eukloimius nur am Esstisch ...


    "Bauprojekte? Bau .. ahja wir erweitern gerade die Xenai Agorai um ein paar Meter die bei einem Sturm im letzten Monat verwüstet worden waren! Die Arbeiten laufen hervorragend sicher sind die Arbeiter schon Ende der Woche fertig mit ihren Bemühungen!"


    Das stolze Grinsen das dieser Ausführung folgte, würde einen Unbeteiligten wohl glauben lassen der Mann hätte gerade über den Bau einer Pyramide gesprochen, doch tatsächlich handelte es sich bei diesem Projekt bereits um die obere Grenze der ihm zumutbaren Aufgaben ...

    Unschlüssich wer nun etwas sagen sollte blickten die Pyrtanen einander an, der gute Mann schien nicht wirklich gut informiert zu sein oder aber er wollte alles nochmal aus dem Munde der Einheimischen höhren ... doch während die anderen sich noch fragend ansahen ergriff Cleonymus wie üblich das Wort ...


    "Nun im Moment ist es sehr still in Aegyptus, die Menschen freuen sich über die sinkenden Preise und die erneut sicheren Handelsrouten gen Süden, die Wirtschaft erlebt einen Aufschwung, jeder will der erste Händler sein der wieder mit einer vollen Ladung aus Nubien zurückkehrt und die Nubier fürchten um ihre Bestände. Ansonsten bleibt schon nichtmehr viel zu sagen, die sommerliche Hitze drückt selbst uns Griechen und Ägyptern aufs Gemüt so das Alexandria etwas träge und faul ist ... zu dieser Jahreszeit!"


    Eigentlich war Alexandria schon länger nichtmehr von irgendwelchen Nachrichten oder Taten durchgerüttelt worden ... was wohl vor allem daran lag das der Terentier und dieser Fabier nichtmehr in der Legion gedient hatten ... aber nun gab es ja schon wieder einen neuen Praefectus Aegyptii und einen neuen Legionskommandanten, es konnte sich also alles noch ändern ... wiedermal ...

    Cleonymus trat als letzter ein, so wie es ihm mit seinem Stand gebührte und erhob als erster das Wort ...


    "Salve wehrter Eparchos, Statthalter des mächtigen Basileus. Wir die Pyrtanen Alexandrias möchten dich recht herzlich in Aegyptus willkommen heißen und sind gekommen um dir Rede und Antwort zu den aktuellen Entwicklungen zu stehen, sofern du Fragen dazu hast."


    Die Pyrtanen verneigten sich leicht und warteten auf die Fragen des neuen Statthalters, wobei alle natürlich auf dessen Wesen gespannt waren ...

    Cleonymus neigte höflich den Kopf und bedeutete seinen Begleitern ihm zu folgen, es wurde allerhöchste Zeit das sie sich dem Praefectus vorstellten, so wie es Brauch war ...

    Nachdem der ungehobelte und vermutlich ungebildete Legionär aus dem Weg war stellte CLlonymus sich und seine Begleiter noch einmal vor ...


    "Salve Scriba, wir sind die Pyrtanen Alexandrias, die Führer der Polis, und sind gekommen um den neuen Praefectus zu begrüßen und ihn über den aktuellen Stand der Polis zu informieren!"


    Natürlich waren sie vor allem auch neugierig und wollten wissen in wie weit man nun mit dem neuen Praefectus umzugehen hatte ... war er ein neuer Hardliner wie der Terentier oder eher ein Diplomat wie der Germanicer vor Terentius Cyprianus ...

    Cleonymus schritt der kleinen Scharr voran, wie üblich, folgten sie ihm doch wie die kleinen Enten ihrer Mutter ... ebenso sah es auch auf gedanklicher Ebene aus, solange niemand sich direkt bedroht sah wurde einfach jeder Vorschlag des Ägypters abgenickt. So auch der Vorschlag sich dem neuen Praefectus Aegypti vorzustellen, hoffte Cleonymus doch inständig auf eine bessere Beziehung als er sie zu dem Terentier gehabt hatte ...


    Als die kleine Prozession das Tor zur Basileia erreichte ließen sich die Pyrtanen bereitwillig durchsuchen, immerhin hatte man sich an dieses Misstrauen gegenüber den Politikern der Polis schon gewöhnt ...


    "Salve Milites, wir, die Pyrtanen der Polis Alexandria, möchten gerne dem neuen Statthalter unsere Aufwartung machen!"

    Wie feinstes Öl flossen die Komplimente über seine Sammlung die Kehle des Gymniasarchen hinunter, nur zu gern lies er sich dafür rühmen die eindrucksvollen Werke anderer erlangt und eingelagert zu haben ....


    "Oh ja die Bilder, mein ganzer Stolz ... Anthimos Bantotakis, ein mittlerweile leider verstorbener Freund malte sie damals für meine Sammlung! Ein gar außergewöhnlicher Mann, Arzt, Maler und einer von Alexandrias vielversprechendsten Athleten! Ich selbst habe ihn trainiert ... in meiner Zeit als Kosmetes des Gymnasions! Ja wahre Talente sind rar und kurzweilig!"


    Natürlich hätte Clonymus gerne noch mehr Bilder aus der Feder Anthimos gehabt ... jedoch waren sie so nun wesentlich wertvoller, da der schaffende Künstler verstorben war ...

    Cleonymus lächelte zufrieden, im Moment schien es als würde alles ganz nach Plan laufen ...


    "Gut ich werde nach euch schicken wenn die Feierlichkeiten begonnen haben, ich denke ihr werdet euren Spaß haben ... ich erwarte einige sehr interessante Gäste!"


    Damit erhob sich der Ägypter aus seinem Sessel und folgte der Krähe nach draussen, während der junge Grieche und die Sklaven die zwei Frauen in ihr eigenes Zimmer führten ...


    "Oh es wird euch hier gefallen, der Gymniasarchos kann sehr großzügig sein, wenn man gute Dienste leistet! Seht mich an, mein Vater war ein Säufer und Taugenichts und ich habe es trotzdem zu einem angesehenen Bürger der Polis geschafft!"


    Plauderte der Grieche aus dem Nähkästchen, er war offensichtlich sehr zufrieden mit sich selbst, allerdings dauerte es auch nicht lange bis die kleine Gruppe das Zimmer der zwei neuesten Talente erreicht hatte ...

    Der junge Grieche öffnete die Tür und es eröffnete sich der Blick auf ein sehr geräumiges Zimmer, für das Reisende sonst sicher Unsummen bezahlen mussten ...


    "So da wären wir, möchtet ihr das wir euch helfen beim umkleiden oder schafft ihr das allein?"


    Die Frage war völlig ohne Hintergedanken formuliert und für einen guten Menschenkenner war sicher klar das dem Griechen der Gedanke an nackte Frauen eher wiederstrebte als das er ihn motiviert hätte ...

    In diesem großzügig ausgestatteten Zimmer des Kapeleion Archaon wohnen Celeste und Amneris.


    Neben den üblichen Schlafgelegenheiten verfügt das Zimmer auch über mehrere Schränke Truhen und Sitzgelegenheiten die es einem ermöglichen auf kurzem Raum viel Ausrüstung zu verstauen. Außerdem verfügt das Zimmer über einen Zugang zum Dach und ein mit Tuch verhängtes Fenster von wo aus man den Innenhof gut im Blick hat.

    Cleonymus nickte verständnisvoll so als ob ihm das schon vorher bewusst gewesen wäre, er schnippte mit den Fingern und sah den Griechen an ... dieser schien wie aus einem Winterschlaf zu erwachen und musterte kurz die beiden Damen ...


    "Hmm hmm ... ja doch kein Problem, ich denke für unsere hübsche Keltin habe ich eine breite Auswahl an Farben parat, doch die Nubierin muss wohl zwischen weiß, Smaragdgrün, violett, margenta-rot, rot und schwarz entscheiden! Tut mir Leid aber du weißt sicher am besten das Seidenkleider in deiner Größe recht rar sind, meine Liebe!"


    Der junge Grieche wartete erst gar nicht auf eine Antwort sondern sauste aus dem Zimmer, um wenig später mit zwei Sklaven zurückzukehren die scheinbar einen Schneider überfallen hatten da jeder von ihnen gut 10 verschiedene Seidentuniken trug, der Grieche hielt eine Schatulle in Händen die er, mit fragendem Blick an Cleonymus, vorzeigte ... dieser nickte nur und deutete auf das Kästchen ...


    "Betrachtet es als eine Art Anzahlung, ihr werdet von nun an öfter in den gehobeneren Kreisen der Gesellschaft verkehren da ist es nur recht das ich euch entsprechend ausstatte!"


    Der Grieche öffnete das Kästchen und brachte einiges an Gold und Silberschmuck zum Vorschein, jedes passend zu einem der Kleider ...



    Sim-Off:

    WiSim ;)

    Cleonymus nickte grinsend, die Keltin konnte wirklich feilschen und er war ohnehin knapp an Leuten also was sollte das ganze ... Cleonymus würde ohnehin irgendwann einlenken und er wollte die Keltin lieber nicht reizen ... hier zu Lande sagte man den germanischen und keltischen Frauen recht schlimme Dinge nach ... was den Zorn und die Bettgeschichten betraf ...


    "Einverstanden 50%, nicht das ich mir schon jetzt deinen Zorn zuziehe!"


    Cleonymus lachte kurz dann deutete er auf die Tür und die Krähe klopfte erneut, doch diesmal war es ein dünner und recht junger Grieche der hereinkam ...


    "Diese beiden werden sich uns anschließen, ich will das sie vernünftige Ausrüstung und Schlafstätten bekommen!"


    Cleonymus quatierte alle seine Leute im Kapeleion ein ob sie dann hier schliefen oder nicht war ihre Sache. Der junge Grieche nickte nur eifrig und schien im Gedanken bereits die entscheidenden Dinge vorauszuplanen, doch Cleonymus war noch nicht fertig ...


    "Ich gebe heute Abend eine Feier zu Ehren der römischen Besatzer und ihres Sieges über die 'Kopflosen'! Ich würde euch gerne auch dort sehen, viele sehr wichtige Männer werden dort sein!"

    Völlig begeistert seine Sammlung präsentieren zu dürfen nickt Cleonymus eifrig auf die Fragen seiner zwei neuen Bekanntschaften, nur der Ausflug den die beiden für Lycidas planen gefällt ihm garnicht. Normalerweise verleiht Cleonymus keinen seiner Schätze, doch diesen Gefallen auszuschlagen könnte ein vielversprechendes Bündniss schon im Keim ersticken, also beschließt der Ägypter wie beinahe immer List und Vorsicht walten zu lassen ...


    "Oh sicher würde er sich über dieses Angebot freuen, doch ich will ihn nicht unterbrechen, ich werde ihn fragen sobald der Abend vorrüber ist! ... Meine Sammlung? Nun ich bin ein Bewunderer aller Arten von Kunst, besonders jedoch schwärme ich für die Bildhauerei und die Malerei ... die Kunst Geschehen abzubilden und darzustellen ist atemberaubend, aber was schwärme ich von meinen kleinen Schätzen ... lasst sie uns ansehen!"


    Dann errinnert sich Cleonymus an den Iulier und wirft ihm ebenfalls einen fragenden Blick zu ... allerdings wird er nicht auf ihn warten oder ihn ansprechen, dafür war der Mann nicht wichtig genug, noch nicht ...


    "Folgt mir, ich lasse uns noch etwas mehr zu trinken in den Kunstsaal bringen!"


    Damit schritt Cleonymus auch gleich vorran, begierig seine Schätze zu präsentieren. Doch so gern er sie auch zeigte und sich ihres Besitzes rühmte, präsentierte er sie doch nur den wirklich besonderen Gästen seines Gasthauses ... >>>

    Gefolgt von seinen römischen Ehrengästen näherte sich Cleonymus, durch den mit Samt verkleideten Flur, dem Kunstsaal. Vor der Tür hielten zwei athletische Männer in Hoplitenrüstung Wache, wer genauer hinsah konnte leicht erkennen das hier keine Schmuckwaffen ausgegeben worden waren und für erfahrene Soldaten war auch leicht erkennbar das diese Männer ihre Waffen einzusetzen wussten. Cleonymus rekrutierte stätig die fähigsten Stadtwächter für das Kapeleion, seine eigene private Prätorianergarde wenn man so wollte ...


    Die Wächter nahmen Haltung an und einer von beiden öffnete die Tür mit einem Schlüssel den er um den Hals trug, Cleonymus folgte den beiden Wächtern hinein und bedeuteten seinen Gästen es ihm gleich zu tun ...


    Im Inneren hatte ein weiterer Wächter gewartet, der sich nun mit den anderen an der gegenüberliegenden Wand postierte. Cleonymus blieb in der Mitte des Raumes stehen und betrachtete zuerst die Gemälde aus der Zografia Bantotakia ... Anthimos hatte tatsächlich ein beeindruckendes Talent gehabt, schade das es nicht sein einziges gewesen war Cleonymus hätte ihn fürstlich bezahlt für seine Künste ...