Beiträge von Marcus Terentius Lupus

    Lupus beobachtete die Szene genau,...bemerkte, wie brutal der Tribun vorging...
    Er erinnerte sich an etwas was ihm Primus einmal erzählt hatte über Verhöre von Gefangenen.
    Man verwickelte sie in ein Wechselspiel,...einer der Verhöroffiziere mimte den Bösen,...einer den vermeintlich Guten. So war es also an ihm an das furchtsame Wesen in dem Gefangenen zu appelieren, während der Tribun den Schuft in ihm niederzuringen suchte.
    Hände abhacken, er versuchte nicht zusammen zu zucken als der Tribun sein Gladius in den Tisch versenkte. Er las im Gesicht des Banditen,...und als der Tribun das Wort an ihn erteilte wußte er was er zu sagen hatte.
    Er trat an den Tisch heran und sah dem Mann direkt in die Augen.
    Nun komm schon,...du bist doch keiner von denen da drinnen,...das sieht man doch!
    Schweißperlen bildeten sich auf der Stirn des Mannes und sein Blick bekam etwas flehendliches...er schien näher an Lupus heran zu rücken, weg von dem Gladius, welches drohend wie ein Henkersbeil in der Platte steckte.
    Sag´dem Tribun was er wissen will,...er hat die Macht dir zu helfen,...wir wollen die Drahtzieher dieses Überfalls,...kleine Fische wie du fallen durch´s Netz,...wenn du kooperierst,...dann...
    Lupus sah von Gefangenen zum Tribun.
    ...kann er vielleicht etwas für dich tun,...
    Er rüttelte an dessen Schulter,
    Komm schon...du bist noch jung!...hast noch alles vor dir...soll das hier das Ende sein?...für die da?...die scheißen auf dich...das hast du doch schon in der Zelle gesehen!
    Er wies auf die Türe des Verhörraums...und zog sich dann wieder zurück. Der Tribun war wieder dran...

    Lupus brachte den ersten Banditen. Er nickte dem Tribun zu während der Kerkermeister den Mann grob auf die Bank absetzte.
    Lupus wartete bis der Mann weg war und schloß dann die Türe.
    Es war still,...nur das stoßweise Atmen des Banditen war zu hören der wie gehetzt zwischen ihm und den Tribun stierte. Er schien fast wahnsinnig vor Angst zu sein.

    Lupus nickte und lies sich vom Kerkermeister die Zelle aufschließen.
    Er stellte sich neben den Eingang und betrachtete die 5 Gefangenen. Haßerfüllte aber auch teils flehendlich Blicke empfingen ihn.
    Er betrachtete lange den Anführer der Bande,...dann Einen nach den Anderen der Banditen. Dann zeigte er auf den abseits sitzenden.
    Du,...mitkommen...!
    Mit ein wenig Unterstützung des Kerkermeisters kam der Bandit auf die Beine, flehendlich seinen Anführer ansehend.
    Sie verließen die Zelle, deren Türe wieder krachend in die Mauer flog.

    Lupus sah den Tribun ernst an. Es hörte sich so an als hätte dieser sich des öfteren schon mit diesem Thema beschäftigt und er freute sich auf diese Weise noch etwas dazuzulernen.
    Er warf einen Blick in den Carcer in welchem sich die Kerle aufhielten. Sie lungerten alle mehr oder weniger verletzt auf dem Boden herum. Der Anführer starrte grimmig vor sich hin, ebenso die drei die ihn umgaben,...nur einer,...einer wirkte aufgelöst, ja fast schon panisch, es schien zudem so als würde er von der Gruppe weitestgehend gemieden.
    Lupus trat ein wenig zur Seite um den Tribun einen Blick in den Carcer werfen zu lassen und meinte mit einer Geste auf den Aussenseiter,
    Wie wäre es mit dem da?...während die übrigen einen Verband bilden scheint dieser abgesondert und reichlich nervös zu sein...

    Lupus hielt sich vor Augen wie der Ablauf war,...der Kerl der sitzengeblieben war und alles im Auge behalten hatte war zweifelsohne der Anführer...
    Er sah den Tribun fest an und entgegnete,
    Ich würde sagen der Anführer ist derjenige der dich angreifen wollte,...der mit der dicken Beule auf der Stirn,...und der den Titus mit dem Hocker stillgelegt hat dürfte ein interessanter KJandidat für den typischen Mitläufer darstellen.
    Der Tote wäre auch ein solcher Kandidat gewesen, hat er sein Ende doch seiner Unbeherrschtheit und hoffnungslosen Überforderung zu verdanken.

    Lupus stand weiter in Hab´Acht Position und entgegnete,
    Mein Tribun, das ist mein erstes Verhör dieser Art...bei Befragungen war ich bereits zugegen.
    Wobei es natürlich etwas anderes ist nach einem vermißten Tribun zu fragen als Gewalttäter auszuquetschen.

    Lupus, Labeo und Titus bildeten mal wieder die Primum agmen,...sie written in leichtem Galopp der Turmae voran,...immer wieder einen wachsamen Blick auf die Umgebung haltend.
    Plötzlich sah Lupus in der Nähe eines Wäldchens wie sich mehrere Gestalten in die Büsche schlugen, zeitgleich mit ihm zügelten seine beiden Kameraden die Pferde. Lupus sah die beiden kurz an und diese nickten,...sie hatten die Aktion auch beobachtet.
    Ihr beide bleibt hier und beobachtet,...ich reite zurück zur Turmae...
    Er ließ Dadeus auf den Hinterhand wenden und preschte sehr zur Freude seines Pferdes zurück des Weges um kurz darauf Meldung zu machen.
    Mein Tribun,...Decurio...wir haben in etwa 2 Meilen Entfernung verdächtige Gestalten bemerkt die sich bei unserem Anblick in die Büsche schlugen,...es waren sichtbar etwa 5 Männer,...Zivilisten...offensichtlich keine Krieger...zumindest trugen sie kein sichtbares Rüstzeug.

    Lupus nickte langsam und entgegnete,
    Die Duccier besitzen eine starke Hausmacht hier in Mogontiacum...sowohl ihr Handelskonsortium ist umfassend, wie auch ihre politischen Ämter. Du findest sie nahezu überall, vom Cursus publicus bis zum Cultus deorum. Sie stellen Magistrate, Duumvirn, den Magister Officiorum, Praefecten,...sie verkaufen alles von der Caligae bis zum Pferd hier in Mogontiacum.
    Er ließ die Worte ein wenig wirken.
    Glaubst du denn die Machtfülle oder der Erhalt und die Steigerung von Reichtum geschieht mit Freundlichkeit und Güte?...ein weit verzweigtes Netzt aus Beziehungen, welche über die Grenzen des Rhenus hinausgehen sorgt für die Wahrung der Interessen der Duccier.
    Labeo meldete sich zu Wort und meinte mit ernster Miene,
    ...man findet sie sogar bei den Praetorianern...
    Lupus zog die Schultern hoch und machte eine entsprechende Miene.
    ...beantwortet das deine Frage zu den Ducciern?

    Lupus nickte und sah Labeo kurz an. Dieser zuckte die Schultern. Sie waren auch ihm unbekannt, so meinte Lupus,
    Ich stimme dir zu Tribunus,...ich glaube kaum daß die Kerle aus Mogontiacum oder Umgebung sind,...sie würden sonst wohl kaum einen Betrieb der Duccier ausnehmen wollen...
    Die Duccier stellten in Stadt und Umgebung ein beträchtliches Machtpotential dar,...mit weitreichenden Verbindungen...

    Lupus überließ den diensthabenden Optio die 5 Gefangenen.
    Auf seine Farge hin was sie denn verbockt hätten entgegnete er nur,
    Maßlose Selbstüberschätzung und völlige Abwesenheit von Intelligenz...
    Der Optio sah ihn nur stupide dreinblickend an.
    Labeo grinste und klärte,
    Sie haben versucht die Taberna Nigra zu überfallen...
    Der Optio zog eine anerkennende Schnute und meinte,
    Na,...sowieso nicht mein Lokal...vielleicht sollten sie eine Phalera bekommen?!
    Lupus schüttelte den Kopf und entgegnete,
    Was die bekommen werde ist den Furor Duccia zu spüren...
    Sie verabschiedeten sich und machten sich auf zum Officium des Oktaviers.

    Lupus salutierte und führte die 5 Männer, mehr oder weniger verletzt, zum Gefängnis des Castellums. Dabei fragte er sich warum sie die Kerle nicht in der Regia abgeliefert hatten...die hatten auch ein formvollendetes Gefängnis und die Kerle waren Banditen keine Legionäre...
    Aber der Oktavier war Tribun,...er gab die Befehle...

    Lupus kam an der Box des Iuliers vorbei und sah dessen Blick. Da fiel ihm ein was Primus ihm gesagt hatte.
    Ach,...bist du der Iulier der sich uns ein wenig anschließen möchte?...hast du deinen Centurio um Erlaubnis gebeten?
    Lupus hatte leichte Kleidung an,...sie wollten heute die neuen Dreijährigen ein wenig auf Geschwindigkeit bringen...

    Lupus hielt sich im Hintergrund. Mit der Hand am Griff der Spatha wachte er mit Labeo und den beiden Probati über die Gefangenen.
    Der Oktavier fragte den Duccier wohl gerade nach Alienus....warum sollte der in Roms Diensten stehende Germane etwas wissen was er nicht schon längst hätte preisgeben können?
    Der andere Germane,...der Bruder...hmm...wo hatte er den schonmal gesehen? Langsam füllte sich die Taberna mit Ducciern und es wurde langsam Zeit die Gefangenen fortzuschaffen,...bevor hier noch gelyncht wurde. Der Bruder der Verletzten hatte schon was von einem Berserkerblick gezeigt...
    Hoffentlich sah der Tribun das auch so...

    Lupus winkte die beiden Probati heran und machte eine entsprechende Geste.
    Kurz darauf war der Tote in Richtung Hinterhof verschwunden.
    Lupus wies einen der Knechte an das Blut mit Sand zu bedecken,...dann konnte man es später zusammenkehren.
    Er trat auf Geheiß des Tribunen zu der Germanin heran und bat sie sich auf einen der Tische zu legen. Mit seinem Sagum erhöhte er ihre Beine und brachte sie so in eine der Situation angemessenen Lage.
    Dann ging er zur Theke, wusch sich seine Hände und goß sich etwas Branntwein auf die Hände,...Primus hatte ihm beigebracht, daß die meisten Fälle von Sepsis durch schmutzige Hände der Helfer aufträten.
    Er nahm eine Schüssel füllte sie mit einem Gemisch aus Branntwein und Wasser eine Magd brachte ihm saubere Tücher. Er bat sie ein paar davon in Streifen zu reissen. Die Wunde war nicht tief,..
    Er wusch sie mit der Flüssigkeit aus und meinte,
    Das Brennen tötet die Sepsis ab,...du hattest Glück, es ist keine Ader verletzt,...
    Aus seinem Beutel nahm er einen Tiegel mit Salbe seiner Tante Thula,...er gab ein wenig auf einen Streifen Stoff und schützte somit die Wunde vor der Umwelt.
    Hiernach nickte er dem Tribunen zu.
    Sie sollte noch ein wenig in dieser Position verbleiben bis sie wieder eine normaler Gesichtsfarbe hat...
    Den Tiegel verstaute er wieder sorgsam in seinem Beutel.