Lupus nickte schwer und stand auf. Er salutierte und meinte,
Ich werde es den Männern sagen,...melde mich ab..
Dann verließ er das Officium um zur Pabula zu gehen. Unterwegs straffte er sich und stellte Gelassenheit zur Schau, denn jeder dem er begegnete sah ihn mit Ehrfurcht an...sie hatten gekämpft,...sie hatten gewonnen,...oder?
Beiträge von Marcus Terentius Lupus
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Lupus hatte die Namen bereits bekommen, der Duplicarius der Prima hatte sie ihm gegeben.
Wie unter unendlichen Mühe reichte er Primus den Zettel.Caius Pontidius Burdo I. Contubernium, Eques vestutus
Nero Avienus Hortalus, I. Contubernium, Eques vestutus
Publius Patulcius Caudex II. Contubernium, Eques iuvenis
Aulus Pontificius Tuscus, I. Contubernium,Eques iuvenis
Potitus Statorius Pusio, III. Contubernium, Eques vestutusJede Turma hatte 5 Männer verloren,...er schüttelte leicht den Kopf.
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Lupus setzte sich und lehnte sich weit in den Sessel zurück.
Wie sah es bei ihm aus?...Als er vorhin seine Sachen in seine Unterkunft brachte kam er an den Cubiculi der Kameraden vorbei. Er sah wie die anwesenden auf die leeren Pritschen starrten. Von Freudentaumel über den Sieg war nichts zu spüren...im Gegenteil.
Gut soweit,...jedoch schlage ich vor die Cubiculi neu zu belegen,...wir haben teilweise von den 4 Mann 3 verloren,... -
Lupus klopfte an die Türe und trat kurz darauf ein. Er hatte sich gereinigt und ein wenig gegessen. Er trug nur Tunika und Cingullum. Vor dem Schreibtischj blieb er stehen und salutierte kurz.
Nuntio,...alle Verwundeten sind im Valetudinarium und die zurückgebrachten Pferde sind wohlauf,... -
Lupus kam mit den beiden Wagen und den Pferden der Gefallenen und Verletzten an. Er sah gerade noch wie sich die Formation im Hof auflöste. Müde stieg er aus dem Sattel und brachte sein Pferd in den Stall. Sofort waren zwei Calones zur Stelle und nahmen ihm die folgenden Arbeiten ab. Dankbar nickte er ihnen zu und begab sich dann in sein Quartier. Es gab noch viel zu regeln...
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Der Wagen hielt vor dem Valetudinarium und schnell kamen Helfer mit Tragen herbei um die 10 Gefallenen in den kühlen Keller zu schaffen. Dort wurden ihre Körper für die Totenfeierlichkeiten vorbereitet.
Lupus sprang vom Pferd und trat neben das Pferd des Decurios der Prima.
Lucius hatte stumpfe Beilwunden und Frakturen an mehreren Rippen.
Um ihn herum wimmelte es von Helfern und Capsarii. die Verwundeten wurden von ihren Pferden geholt auf deren Sättel sie teilweise angebunden waren um nicht herunter zu fallen.
Den Göttern sei Dank waren keine abgetrennten Gliedmaßen zu beklagen, die Verletzungen waren nur durch den starken Blutverlust gefährlich. Aber Lupus war guter Dinge,...die Kameraden würden bald mit ihren Narben prahlen.
Lucius ließ zu, daß Lupus ihn beim Absteigen unterstützte. Sein Zischen beim auftreffen auf dem Boden zeugte von seinen Schmerzen.
Müde grinsend meinte er,
Lupus,...Junge...ich werde alleine in dieses Loch gehen, wie sieht das denn aus, wenn ich mich stützen lasse?
Lupus nickte und ließ den Arm los. Lucius reckte sich und meinte,
Wohlan denn,...bestell Primus ich melde mich heute Abend bei ihm...
Er knipste ein Auge zu und ging gemessenen Schrittes in das Valetudinarium, Capsarii verscheuchend die ihm helfen wollten.
Der Vorplatz war nun menschenleer.
Lupus befahl den Calones die Pferde der Verwundeten in den Stall zu bringen und das Blut von den Sätteln zu entfernen.
Er würde zu Primus reiten um den Bericht anzufertigen. -
Lupus ritt als letzter in das Castellum ein. Er sah wie die Gefangenen von den Legionären in Empfang genommen wurden und verspürte eine Leere in sich.
Sein Blick fiel auf den Wagen mit den Gefallenen,er hatte Befehl sie und die verletzten Equites zum Valetudinarium zu bringen. -
Lupus stand dabei als Primus die Frau befragte. Kopfschüttelnd trat er näher und sagte,
Wenn ihr Verbündete seid, warum greift ihr uns an? Seht was ihr angerichtet habt,...
Zornig wies er auf die Verletzten und Toten.
...von euren Männern ganz zu schweigen! -
Lupus sah den vorbeiziehenden Weibern zu und entgegnete,
Die Weiber griffen uns an,...die Kinder auch...ich nehme an der Tötungsbefehl galt nicht für sie...?!
Er versuchte im Gesicht seines Cousains zu lesen...irgendetwas machte ihn unsicher...wieder einmal. -
Lupus führte seinen gemischten Verband aus den beiden Turmae in Linie in den Wald. Er fühlte sich grimmig entschlossen und unglaublich wütend über die toten Kameraden. Deren Anblick tat ihm einen Schnitt in die Seele,...wie sie dalagen,bedeckt mit ihren Mänteln,nur die Füße zu sehen...
Sie näherten sich dem Platz des Geschehens,...die toten Barbaren lagen dort wo sie sie zusammengeworfen hatten. Er ließ halten und lauschte in den Wald hinein.
Der Wald lebte mit seinen Geräuschen als sei nichts geschehen,...Vogelgzwitscher,allenthalben gaben der Situation eine nahezu groteskte Note. Die Männer sahen ihn gespannt an.
Also Männer!...wir suchen zwei Vermißte und verletzte Barbaren,...es werden keine Gefangenen gemacht.
Sein Arm fiel nach vorne und sie setzten sich in Bewegung.
Sie fanden noch vier Verletzte Barbaren im Gestrübb, deren Tod war schnell und schmerzlos. Bald fanden sie ihre vermißten Kameraden, diese dankten den Göttern für die Rettung und obschon ihre Wunden schwer waren, bestanden sie darauf alleine zu gehen. Lupus ließ halten und wollte schon den Befehl zur Rückkehr geben, als er einen Schatten, kurz darauf eine Bewegung wahrnahm.
In Windeseile formierte er die Kampfgruppe und sie bewegten sich auf die Stelle zu.
Lupus´Herz schlug hart, sein Mund wurde trocken und er fühlte widerwillig er leichtes Zittern in seiner Schwerthand.
Plötzlich brachen kreischende Barbaren aus dem Dickicht. Rasch erkannte Lupus, daß es sich um Frauen und Kinder handelte.
Ein Blick auf seine Kameraden zeigte auch deren Verwirrung...er faßte einen Entschluß.
Excipere...!
Es waren Frauen und Kinder,...sie gefangen zunehmen war sinnvoller als sie zu erschlagen. Die Woge des Angriffs der kreischenden Weiber und wilder Kinder zerschellte an den Schildern der Equites, es dauerte eine Weile aber bald waren alle Weiber ihrer Knüppel entledigt und gebunden,...selbst die Kinder mußten überwältigt werden, sie waren voller Zorn und Haß.
Labeo tart an ihn heran,
11 Weiber, fünf Mädchen und 8 Knaben,...
Sein Gesicht zierte ein dreistreifiger Kratzer.
Sie sind gebunden und abmarschbereit,...
Er sah die greinenden Kinder und die stumm starrenden Weiber an.
...was meinst du?...sind das Banditen?
Lupus zuckte die Schultern und entgegnete,
Schwer zu sagen,...vielleicht sind es Banditen,...vielleicht ein wanderndes Volk,...egal,...jetzt sind es Sklaven des römischen Imperiums,...
Er sah sich noch einmal um und meinte,
Laß´uns abrücken,...ich kann den Wald langsam nicht mehr sehen.
Labeo nickte grinsend und begab sich an seine Position.
Und so führte Lupus nicht nur seine vermißten Kameraden sondern auch noch eine stattliche Anzahl Gefangener aus dem Wald. -
Lupus sah Primus und Lucius kommen, bei ihnen ein paar der Kameraden.
Sein Blick fiel nach hinten auf den Tribun, der immer noch auf seinem Pferd saß. Labeo kam auf Lupus zu und grinste ihn frech an.
Na,...noch alles dran...?
Lupus nickte ebenfalls grinsend und deutete mit Kopf auf den Tribun, der mit seinem blutbespritztem Gesicht, die Spatha in der Hand wie ein Kriegerdenkmal aussah.
Primus hat wohl vergessen ihm zu sagen, daß man im Wald besser absitzt...
Labeo winkte ab,
Ach, was soll´s?...er hat sich für ein Senatorensöhnchen doch ganz gut geschlagen,...den da hat er erledigt.
Labeo wies auf den Toten Barbaren zu Füßen des Tribuns.
Ahja,...und wieviel hast du?
Fragte Lupus und steckte die Spatha weg.
Öh,...naja,...die da drüben,...
Lupus Blick fiel auf die erschlagenen Barbaren, dann auf die gefallenen Kameraden Maximus und Cicero...und wurde steinern.
Auch Labeo wurde ernst.
Sie sind ehrenvoll gestorben Lupus,...das steht außer Frage!
Lupus nickte hölzern.
Ehrenvoll,...
Was hatten sie denn davon? Zum erstenmal nagten Zweifel an ihm und er mußte schlucken als er an die beiden Kameraden dachte.
Den Göttern sei Dank kam Primus an und er konnte seinen Rapport leisten.
Decurio,...Tribun ist wohlauf, wennauch ein wenig ruhig,...wir haben Maximus und Cicero verloren. -
Na da schließe ich mich doch an, immerhin machen wir zusammen Urlaub
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Der Kampf war kurz, Wut gegen Kalkül,...Primus´Ausbildung machte sich bezahlt.
Lupus stieß seine Spatha in den am Boden liegenden Barbaren der ihm noch im Todeskampf haßerfüllt angrinste. Das Zucken erstarb, der Körper erschlaffte und aus dem Mund des Sterbenden drang blutiger Schaum. Lupus erhob sich schwerfällig, wie unter einem inneren Zwang,...alles in ihm schrie nach Ruhe, sich hinzulegen,...liegenzubleiben...
Sein Blick fiel auf Cicero, der sich im Todeskampf verkrümmt hatte, seltsam bemüht die Hasta wieder aus seinem Rücken zu ziehen...ein Gefühl der Trauer überkam Lupus ,...als ob es was genützt hätte das verdammte Ding heraus zuziehen.
Er näherte sich dem toten Kameraden, zog die Waffe aus dessen Rücken und legte den Körper wie zum Schlaf hin. Seine mit Blut verschmierten Finger schlossen die ängstlich starrenden Augen für immer und hinterließen einen blutigen Lidschatten.
Wieviele Barbaren hatte er nun erschlagen?...waren sie alle den Tod eines einzigen seiner Kameraden wert?
In der Nähe ertönte ein Schrei, langanhaltend, klagend,...
Der Tribun?...sein Blick hetzte in die Richtung in welcher er ihn vermutete...Labeo?...
Hastig zog er seine Spatha aus dem Gefallenen und trat wie zur Bestätigung noch einmal gegen den erschlafften Körper. Weiter hinten sah er ein paar Equites noch zu Pferd hinter einer Gruppe Barbaren herreiten, deren Körper sich kurz darauf unter den Hufen der stampfenden Pferde befanden. Er schüttelte den Kopf, versuchte seine Sinne zu befreien vom allgegenwärtigen Odem des Todes. Lupus machte sich auf Labeo zu suchen und den Tribun,...ob er es überstanden hatte?
Er wischte sich über die Wange, ein Brennen störte ihn,... -
Die Prima kam,...ein Gefühl der Erleichterung überkam Lupus,...so langsam wurde sein Schwertarm müde. Die Parma schmiss er weg, sie war als Schutz nicht mehr geeignet so zerhackt war sie.
Gerade zog er sein Puggio als er Cicero zusammensacken sah, seine Angstgeweiteten Augen starrten ihn an. In seinem Rücken steckte der abgebrochene Schaft einer römischen Hasta.
Der Kerl der sie ihm in den Rücken gestoßen hatte war geschätzte zwei Köpfe größer als Lupus, was ihn nicht daran hinderte auf diesen zähnefletschenden Muskelberg zuzulaufen.
Labeo bleib beim Tribunen, der der diesen Muskelberg direkt bedroht war.
Knurrend griff der Barbar auf seinen Rücken und beförderte ein grobes Langschwert hervor, welches er sofort auf Lupus niedersausen ließ. Zu früh freilich und Lupus sprang auf die im Boden steckende Klinge.
Das spröde Eisen zerbarst unter seinem Gewicht und die Barbar taumelte rückwärts. Genug Zeit für Lupus sich in eine günstige Position zu bringen.
Wütend schleuderte die Barbar die reste seines Schwertes nach Lupus der es schon fast beiläufig abwehrte.
Schweiß rann ihm über die Augenbrauen in die Augen und er wischte sie sich mit dem Ärme ab. Der Barbar suchte nach einer Waffe und entriss dem sterbenden Cicero seine Spatha, die in dessen Hand wie ein Spielzeug aussah. -
Lupus drängte seine Pferd in Richtung Tribun, zusammen mit Labeo, Cicero,Sestianus und Maximus.
Wie vermutet drängten eine Menge Barbaren auf sie ein und bald stampften die Pferde in Blut und Knochen der gefallenen Barbaren.
Die vier Freunde kämpften abgeklärt und kalt alles nieder,...da wurde Maximus´Pferd getroffen und sackte zusammen. Maximus verschwand unter einer Traube Barbaren.
Da wogte Zorn in Lupus auf und er trieb sein Pferd auf diese Traube zu, ebenso Labeo und Cicero, doch es war zu spät, die Schlächter ließen bereits ab und wandten sich wieder dem Tribunen zu.
Es stand acht zu drei. Der offensichtliche Anführer der Bande zeigte mit einer bluttriefenden Axt auf den Tribunen doch sein Angriffsgebrüll verlor sich in blutigen Schaum auf seinen Lippen.
Lupus´letztes Iaculi steckte in seiner Lunge.
Verwirrt und zornig wandten sich sich restlichen Barbaren in Richtung der drei Equite, welche scheinbar seelenruhig ihre Hastae einlegten... -
Lupus starrte seinen Cousain an,...er war wie vor den Kopf gestoßen. Wie einen kleinen Jungen behandelte er ihn. Das war er aber nicht,...schon lange nicht mehr!
Mit Mühe unterdrücket er seinen Zorn und stand auf.
Provozierend korrekt grüßte er und stieß hervor,
Vexillarius Terentius Lupus,...melde mich ab!
Eine schnittige Kehrtwende und zack war er wieder heraus aus dem Officium.
Zornbebend schloß er leise die Türe obwohl ihm danach war sie in die Zarge zu pfeffern.
Wie brachte der Kerl das immer nur fertig? Konnte er ihm in die Seele blicken?
Seinen Gedanken hadernd verließ Lupus die Principia in Richtung Pabula. -
Lupus fühlte sich ertappt, was ihn bockig machte,...wie immer in solchen Fällen.
Ach,...was weißt du schon?...ich laufe vor niemandem davon,...ich will weg, was anderes sehen,...ich will hier nicht versauern in dieser...
Sein Gesicht verzog sich zu einer angewiderten Grimasse.
...Possenprovinz,...
Er stand auf und breitete die Arme aus.
Komm schon Primus,...das hier ist doch Duccier Land,...dieser Lando hat doch hier schon fast Allmacht mit seinen ganzen Lakaien.
Wütend, so schien es ließ er sich wieder in den Scherensessel fallen.
Er verschränkte die Arme und grunzte,
Na ist doch wahr,...Scheißhaufen.
Grummelnd starrte er vor sich hin, im Klaren darüber, daß er sich nicht wie ein römischer Offizier sondern eher wie ein pubertierenden Knabe benahm. -
Lupus nickte halb schuldbewußt halb entschlossen.
Jaa,...ich weiß das...
Sein Blick suchte den seines Cousain´s.
Aber ich denke, es ist das Beste für mich wenn ich bereit bin flexibel zu sein,...ich will ja nicht ewig Vexillarius bleiben ...
Er grinste feixend.
...außerdem soll es in Africa ja auch viel Abwechslung geben,...hier ist es doch...
Schwer zu sagen...er grübelte ein wenig, dann, mit einem erhellten Gesichtsausdruck,
...geordnet und...klar gegliedert.
Er nickte sich selbst zustimmend.
...ja genau,...für mich zu geordnet,...ich will wieder in ein Heerlager,...ich will was tun,...kämpfen. -
Lupus, ...dankbar für Primus´Frage sah ihn an und entgegnete,
Ich möchte mich versetzen lassen,...zur XXII,...nach Africa...
Das schien ihm gerade weit genug um seinen Kummer im Keim zu ersticken.
Gespannt sah er Primus an, wartete auf dessen Reaktion. -
Lupus betrat ohne anzuklopfen das Officium des Decurios. Er war sich dieser Tat durchaus bewußt und setzte sich auch ohne Aufforderung hin.
Eine Weile sah er seinen Cousain an, der wiederum ihn ansah,...wortlos...
Dann beugte sich Lupus ein wenig vor und sagte,
Primus,...ich ...ich...
Verdammt, er hatte sich seine Rede so schön aufgesagt,...immer und immer wieder. Nun saß er hier und sah Primus an. Primus sein Cousain, sein Vorgesetzter Offizier, sein Freund,...sein Idol.
Seine Text war wie weggeblasen und er sah verzweifelt zu Boden.