Beiträge von Marcus Terentius Lupus

    Lupus erkannte an den Bewegungen von Probus, daß er es hier mit einem Kämpfer und keinem Fechter zu tun hatte...er exerzierte ziemlich genau das was sie in der Grundausbildung gelernt hatten und nutzte seine Klinge als Spießwaffe. Auch beging er den Fehler nach einer Attacke immer wieder in die Grundstellung zurück zu gehen.
    Das machte ihn ziemlich berechenbar...wie jetzt,...der Stich nach Lupus´ Brust, danach zurück in Grundstellung und genau da griff Lupus an.
    Er flog auf Probus zu, der in diesem Moment intuitiv die Klinge hochzog. Doch Lupus ging in die Knie und zog seine Klinge über beide Knie, drehte sich nach Rechts weg und im Hochkommen zog er die Klinge über Probus linken hochgezogenen Arm,...während dieser mit dem Gladius nach ihm stieß,...ins Leere,...denn Lupus war inzwischen hinter ihm und zog die Klinge über den Nacken. Was zur letzten intuitiven Bewegung Probus führen sollte,...die Drehung nach Hinten um den Gegner abzuwehren...doch er drehte sich genau in Lupus Klinge, welche entlang seiner Lorica todsicher ihren Weg unter die ungeschützte Achsel suchte und fand.
    Innerhalb kürzester Zeit war sein Gegner an vier Stellen getroffen und schließlich mortal verletzt worden.
    Deswegen schätzte Lupus den Kampf ohne sein Scutum, ...es überwog hier die Eleganz und Beweglichkeit...
    Er nickte seinem Kameraden zu und las in dessen Gesicht vielerlei,...doch die feinen roten Striemen an Knien, Unterarm, Nacken und Achsel zeigten ihm daß er nicht träumte.
    Entschuldige Probus,...da ist der Gaul mit mir durchgegangen,...greif du jetzt mal an,...
    Fast tat es ihm leid aber dieser Kampfstil war schon was,...und sein Lehrmeister wäre sicher stolz auf ihn,...er war jederzeit Herr der Lage gewesen.

    Lupus stand mit 4 Mann seines Contuberniums Wache am Stadttor...ein tödlich langweilige Sache die sich zu allem Übel auch noch auf 4 Stunden hinzog.
    Stichprobenartige Untersuchungen in jedem verdächtig aussehenden Fahrzeug,...die üblichen Kontrollen bei verdächtig aussehenden Zivilisten. Die Hauptenergie ging dafür drauf einen grimmig entschlossenen Eindruck zu machen. Lups sah gerade nach draussen vor dem Stadttor als diese Gestalt an ihm vorbei glitt,...sie war gänzlich unauffällig,...zu unauffällig,...irgendetwas in ihm schrie ihm zu diese Frau aufzuhalten,...und da er gelernt hatte auf seine Innere Stimme zu hören nickte er seinem Kameraden zu und wies mit der Kinnspitze auf die Blonde Frau.
    Sie folgten ihr ein paar Schritte und Lupus legte ihr die Hand auf die Schulter,
    Quo vadis,...schöne Frau?!
    Er sah in ein ebenmäßiges, hübsches Gesicht,...doch etwas stimmt nicht mit ihr,...sie schien unter großem Stress zu stehen oder krank zu sein...ihre Körpersprache war entsprechend.

    Zitat

    Original von Tiberius Germanicus Probus


    Probus schien sich über seine Art des Kampfes nicht sicher zu sein,zunächst wechselte er seine Grundhaltung und schließlich begann er ebenfalls Lupus zu umkreisen...
    Hin und wieder zuckte Lupus um die Reaktionen seines Gegenübers zu prüfen. Er sammelte Fakten über seinen Gegner, suchte nach Lücken und machte Finten um diese zu offenbaren. Dabei hielt er stets einen sicheren Stand uns verlagerte sein Gewicht so, daß er nie aus dem Gleichgewicht geriet. Bald war klar, daß Probus defensiv kämpfen würde und der Angriff bei ihm lag,...also konzentrietrte sich Lupus auf eine Lücke in Probus Bewegungungen, machte eine Finte und fand die Lücke...
    Er stieß nach vorne und zwang Probus zu einem Defensivschlag, welchen Lupus nach unten parierte, gleichzeitig drehte er sich um die eigene Achse und befand sich so seitlich von Probus...seine Seite und seine Körperhaltung machten ihn zu einem lohnenden Ziel,...jedoch beließ es Lupus dabei, verzichtete auf einen Stoß mit dem Gladius und stellte sich wieder in Ausgangsposition. Er mochte zwar nur Probatus sein, aber sein Faible für Schwertkämpfe pflegte er schon sein seinem 8. Lebensjahr...er hatte von allen gelernt,...den Thrakern, den Lakedaimoniern,...und von Primus,...dessen Kampfstil sich mit nichts vergleichen ließ,...er glitt bei den Übungskämpfen immer wie ein Schnitter durch ein Weizenfeld,...bewegte sich nahezu schwebens und hielt sein Schwert dabei zweihändig...
    Lupus konzentrierte sich auf Probus...nun sollte er einmal zeigen wie er angriff...

    Lupus starrte mit großen Augen auf die Szene,...Fadius hatte wieder einmal mit seiner infantilen Sicht der Dinge für einen Eklat gesorgt,...der Centurio machte ihm gerade lautstark klar, was eigentlich alle wußten,...
    Lupus, noch jung an Jahren dachte an einen Süpruch den er von seinem Großvater noch in Erinnerung hatte...
    Fortuna, niminum quem fovet, stultum facit.

    Sim-Off:

    Wen das Glück im Übermaß begünstigt, macht es zum Narren.


    Ob allerdings die Anordnung des Centurio die Charakteriastika des Fadius ändern würde,blieb abzuwarten,....Fadius war einer jener liebenswerten Narren,...die entweder als erstes fielen oder irgendwie überlebten,...meist jedeoch nur, weuil andere für sie starben. Lupus entschloss sich nicht für Fadius zu sterben.
    Sein Scorpion war gespannt, ausgerichtet und geladen,...niemand lief in der Schußbahn herum und Lupus gab den Befehl,...Iactus!
    Die Spannung wurde gelöst und der Bolzen raste auf sein Ziel zu, welches er mit lautem Getöse traf.
    Vor seinem geistigen Auge sah Lupus Fadius liegen,...zerschmettert durch einen Bolzenschuß,...sein gesicht ein einziges Fragezeichen.
    Lupus hoffte inständig, daß Fadius die Prüfungen nicht bestehen würde,...als Zivilist hätte er und sicher auch andere Kameraden länger zu leben...
    Die folgenden Schüsse lagen ebenfalls im Ziel und während einige Kameraden die Bolzen einsammeltem untersuchte Lupus mit Gaius und Labienus die Konstruktion des Scorpions,...bald fanden sie die Bolzen welche die einzelnen Module zusammenhielten,...schlugen sie nach oben hin heraus und zerlegten den Scorpion in seine vorgesehenen Einzelteile. Dies positionierten sie auf der Lafette mit den Rädern und zurrten sie fest. Danach halfen sie den Kameraden die den Scorpion bisher noch nicht zerlegt haben mit Rat und Tat,...nach einer halben Stunde waren sie allwe zerlegt und abmarschbereit....die Besatzungen standen in Bereitschaft und ließen die prüfenden Blicke der Ausbilder über sich ergehen.

    Lupus lächelte, als der Tribun sich den Optio als Gegner auswählte...so war es also Probus der ihm gegenüberstand.
    Lupus grüßte ihn nach Art der Gladiatoren und sah ihn mit einem Blick an der dem Gegner vermitteln sollte, daß dies hier ein Kampf ohne Kompromisse sein würde. Er wußte nicht wie sich Probus auf den Schwertkampf verstand, das war auch nicht Lupus´Problem. Er würde leicht anfangen um den Gegner kennenzulernen...er ahtte in der großen Arena oft zugesehen wie man einen Gegner mürbe machte, Finten setzte und schließlich den finalen Stoß setzte.
    Plötzlich kamen in ihm wieder die Erinnerungen auf als er von der Prima verdroschen worden ist, nachdem er 3 von ihnen "ausgeschaltet" hatte...naja, aus der heutigen Sicht waren die Kerle nur in ihrem Stolz verletzt...damals dachte er, er käme da nicht mehr Lebend heraus.
    Der Kampf konnte beginnen,...lauernd umkreiste Lupus seinen Gegner ...Probus,...das mußte er sich immer wieder in´s Gedächtnis rufen,...es war Probus! Seine Haltung glich der eines Raubtieres,...einer jener Raubkatzen im Circus,...bevor sie sich auf ihr Opfer stürzten.
    Nur lächelten diese dabei nicht...

    Zu Lupus´angenehmer Überraschung waren die Geschütze recht handlich und dank der modularen Bauweise schnell montiert.
    Sie richteten die Mündung des Scorpions auf die Ziele und kurbelten nach den Anweisungen des Centurios solange bis genügend Spannung aufgebaut war. Lupus legten den Bolzen ein und nickte dem Kameraden zu.
    Gerade fegte wieder eine Windböe über den Campus und Lupus hob die Hand, sie hatte vorher ausgemacht, daß er den Feuerbefehl geben würde.
    Er hatte seinen Finger angefeuchtet und spürte so auch den kleinsten Windhauch...Es war jetzt Windstill!
    Er ließ die Hand herunterfallen und rief, Iactus!

    Sim-Off:

    Schuß! 8)


    Der Kamerad löste die Klammer und der Scorpion erwachte knirschend zum Leben. unter allerlei mechanischen Geräuschen spie er den Bolzen aus der mit enormer Wucht auf das Ziel zuraste.
    Jedoch war der Schußwinkel zu hoch eingestellt und er zog ein Stück darüber hinweg. Daraufhin korrigierten sie die Abschußwinkel und Position, spannten und ließen einen zweiten Schuß folgen,...diesmal saß der Bolzen im Ziel.
    Sie schoßen zwei weitere Bolzen ab, jeweils unter Beachtung der Wetterverhältnisse und lagen, zwar an unterschiedlichen Stellen, jedesmal im Ziel. Lupus stellte sich vor er wäre an Bord einer mächtigen Trieme und würde ein feindliches Schiff mit seinen Schüssen in Brand schießen...was sicher wegen der schwankenden Ziele ungleich schwieriger würde...

    Der Centurio schien in Gedanken zu sein, jedoch strafte seine Kommandostimme bald jeden Lügen, der sich für heute einen lauen Tag erhofft hatte. Er sprach von Beförderung und dem letzten Ausbildungstag.
    Wenn auch bei den meisten dies ein Grinsen auf das Gesicht zauberte so war Lupus jedoch etwas schwer um´s Herz,...er war sicher, lange würde er nichtr mehr bei der Secunda dienen,...ihn zog es weg von seinen Verwandten, besonders Alienus,...der wirklich alles tat daß man ihn mied,...er würde bei seinem Patron intervenieren,...vielleicht könnte der ihm einen Posten bei der Ala besorgen...
    Sie marschierten im Gleichschritt zur Horrea um die Scorpione zu holen,...er hatte in Ostia mal einen auf einer Galeere gesehen,...jedoch war sie riesig und nicht mit den Geschützen zu vergleichen die sie hier bei der Legion nutzten,...zumindest hoffte er das...

    Fast enttäuscht empfand Lupus die Beendigung dieses Ausbildungstages. Er klopfte seinem Pferd zum Dank auf die Flanke und brachte es zu den Anderen. Die Eques brachten sie dann zurück in die Pabula und Lupus sah ihnen sehnsüchtig hinterher...wieder einmal reifte sein Entschluß ein Eques zu werden,...wenn nicht hier dann in einer anderen Legion oder Alae. Er packte sein Zeug zusammen und dachte daran, daß Primus jetzt schon fast 3 Wochen weg war...wie mochte es ihm wohl ergehen? Er zweifelte jedoch keinen Moment daran, daß er noch lebte.
    Gedankenverloren folgte er den anderen Probati in die Unterkünfte, beteiligte sich an dem einen oder anderen Gespräch und dachte an die Zeit nach der Grundausbildung.

    Lupus nickte verstehend sagte,...Jawohl, Eques Geminus! und stieg ohne Umschweife auf das Pferd,...er zog es in einer Bewegung herum und gab ihm die fersen,...die beiden preschten davon. Er ritt einen linken Bogen, dann einen rechten Bogen. Sein Pferd war ein Glücksgriff, denn es reagierten sehr schnell auf seine Kommandos.
    Lupus trieb sein Pferd auf die ausgelegten Hindernisse und sprang mit ihm darüber,...wobei er zum ersten Male etwas unsicherer wurde, weil er fast den Halt im Sattel verlor. Doch er hatte Glück und fiel nicht herunter.
    Jetzt noch kurz einen Slalom durch die Übungspfähle und am Ende wieder in einen strammen Galopp. Bis auf die letzten beiden Hindernisse war er eigentlich zufrieden und rit auf die Gruppe um den Eques und den Centurio zu, sprang herunter und nahm neben seinem Pferd Aufstellung.

    Lupus war hoch erfreut, als er die Pferde sah,...zutiefst bedauerte er, daß sein Cousain Primus nicht im Castellum war,...vielleicht hätte er sonst die Einweisung in die Reiterei gegeben.
    Mit geschultem Blick ging er auf die Pferde zu und sah sie sich an,...
    Er entschied sich für einen Schecken nahm ihn an den Zügeln und führte ihn vom Trubel weg, Vorsichtig baute er Kontakt zu dem Pferd auf,...ließ es seinen Geruch aufnehmen. Das Pferd akzeptierte ihn recht schnell und bald schon wagte er es in den Sattel zu steigen. Mit Freude nahm er das alte Hochgefühl war,...er liebte Pferde,...was ihn von seinen Landsleuten nterschied...entgegen ihrer Meinung, daß die wahre Virtus bei den Fußtruppen liegt, war er der Meinung, daß Kriege in Zukunft mit Schnelligkeit und raschen taktischen Manövern gewonnen wurden. Deshalb ging kein Weg an Pferden vorbei.
    Während bei den Kameraden noch das Aussuchen angesagt war,versuchte Lupus ein paar Manöver mit dem Pferd und wie erwartet war es sehr gut geschult und reagierte auf den leisesten Schenkeldruck. Er ritt einige Rechts- und Linkskurven,...fiel in Trab, stoppte ab und ließ das Pferd rückwärts gehen... Sein Blick fiel auf die Kameraden die inzwischen jeder ein Pferd am Zügel hielt. Er ritt zurück und sprang behende aus dem Sattel um sich zu ihnen zu stellen.

    Lupus sah Probus ein wenig konstaniert an,...wenn zwei Offiziere eine solche Anfrage stellten, war für einen Probatus relativ wenig Spielraum...
    Honor ruborque*, Probus,... sagte er zu seinem Kameraden der offensichtlich ein paar Bedenken hatte...und sich dann warm machte. Er persönlich bevorzugte den Kampf ohne Schild,...es war intensiver und vor allem dauerte es nicht so lange und man war wesentlich agiler.
    Das Scutum der Legionäre war zwar sehr gut zum Blocken und für den Formationskampf, beim Kampf Mann gegen Mann jedoch eher hinderlich und aufgrund des Gewichts ermüdend in der Handhabung.


    Sim-Off:

    * Ehre und Stärke :D

    Lupus mußte schlucken als er den Vorschlag der Offiziere vernahm...ein kleines Gefecht,...zu viert? Nun er hatte das letzte Gefecht immer noch in den Kochen,...aber auch eine ganze Menge Erfahrungen gesammelt.
    Während der Tribun mit dem Optio sprach ging Lupus zu den Holzkisten mit den Übungsgladii. Er griff sich eines heraus und kontrollierte das Holzschwert auf Beschädigungen,...bald hatte er eines, welches seinen Vorstellungen entsprach. Er brachte auch gleich eines für Probus mit,...der dezente Hinweis auf einen Kampf zu viert schloß ihn ja ein,...ob er wollte oder nicht.
    Er stellte sich in der Nähe zu den Offizieren auf und machte sich ein wenig locker,...fauchend ließ er sein Gladius herauf und herunterschnellen.
    Sein Gesicht machte dabei einen ernsten, entschlossenen Eindruck.
    Er trat auf die drei zu, salutierte mit dem Gladius und sagte,
    Ich bin bereit.
    Er sah Probus an und hielt ihm das Schwert hin,...
    In seinem Kopf war ein Bilderregen,...er dachte an die Übungseinheiten mit Primus,...dachte daran, daß er ihm im Grunde geholfen hatte nicht den Mut und den Sinn am Kampf zu verlieren.
    Nun würde es sich zeigen, ob die stundenlangen Übungskämpfe gefruchtet hatten.

    Der Optio hatte ihn also wahrgenommen,...gut. Es bestand also keinerlei Notwendigkeit sich groß anzumelden, da er sofort wieder mit dem fremden Offizier sprach. Kurz darauf lief Probus auf Geheiß des Optios zwei Gladii holen,...Tribun,...oha,...Lupus beschloss sich nun doch offiziell anzumelden.


    Optio Iulius,...ich hatte vor hier Bogenschießübungen zu absolvieren,...aber mit deiner Erlaubnis werde ich mit Probatus Germanicus bei diesem Gladiustraining mit machen,......wenn hier zwei Offiziere ihre Übungen machten, wollte er nicht als Ablenkungsfaktor ihre Übungen mit Bogenschießen stören. Er wandte sich kurz dem fremden Offizier zu und salutierte Salve, Tribun...Probatus Terentius Lupus. ...den Namen des Offiziers hatte er noch nicht gehört.
    Da kam auch schon Probus mit den Gladii zurück und überreichte sie an die beiden Offiziere.

    Die Worte des Centurio veranlassten Lupus in seinen Köcher zu sehen. Es steckten noch weitere 8 Pfeile darin,...genug um sich ein wenig zu verbessern.
    Er erinnerte sich an Primus´Bogen,...ein Nachbau eines Bogens eines Ostvolks,...den Serern. Lupus hatte leider nie damit geschossen, weil Primus ihn einem Kameraden geschenkt hatte,...jedoch blieb eines in ihm haften,...die Einstellung,...wenn man über ein gewisses Grundtalent verfügte war alles andere nur eine Frage der Konzentration und Aneinanderreihung physikalischer Gesetzmäßigkeiten,...Entfernung, Spannung der Sehne,Richtung und Windverhältnisse.
    Lupus atmete tief ein,...legte den Pfeil auf die Sehne, visierte das Ziel an...schätzte den Schusswinkel und atmete langsam aus. Bis er in seinem Kopf ein gewisses Brummen vernahm und ließ den Pfeil los...
    Mit einem großen Bogen schoß der Pfeil dahin,...erreichte seinen oberen Totpunkt und senkte sich schließlich mittig in die Zielscheibe.
    Primus hatte Recht,...alles eine Frage der Konzentration!
    Lupus ließ drei weitere Pfeile folgen, die sich alle in ähnlicher Position in die Scheibe senkten.
    Nun versuchte er einen geraden Schuß,...hierfür zog er die Sehne knirschend bis zum Anschlag zurückvisierte das Ziel an und hatte wieder das Brummen im Kopf,...Schuß,...der Pfeil zischte davon und senkte sich tief in die Zielscheibe aus Stroh,..gut,...dachte sich Lupus,...und verschoß seine restlichen Pfeile auf diese Weise, daß seine Zielscheibe aussah wie ein Igel.

    Lupus baute gerade mit einem Kameraden das letzte Zelt auf,...als sich ein Blitz in seinem Körper entlud. Schweratmend blieb er stehen...Vielleicht war es doch noch zu früh für derlei Strapazen. Der Kamerad sah ihn fragend an und Lupus winkte beruhigend ab und begann die Pflöcke für die Spannseile in den Boden zu hauen...Hoffentlich würde er zur ersten Wache eingeteilt werden,...ein paar Stunden Schlaf würden sicher hilfreich sein. Er schlug den letzten Pfock ein und begab sich dann auf die Suche nach ein paar Steinen und Holz für das Feuer, während das Lager langsam eine halbwegs sichere Position zu werden schien.

    Lupus kam auf den Campus um seine Fähigkeiten beim Bogenschießen zu erweitern und sah neben Probus und dem Optio einen weiteren, offenbar höheren Offizier stehen. Er bekam mit, daß sie sich über das Fechten unterhielten,...einer in der Legio eher unüblichen Kampfesweise.
    Er zuckte die Schultern und ging auf die Gruppe zu...immerhin waren Offiziere dabei und er wollte nicht unangenehm auffallen.
    Gerade bekam er mit wie Probus seinen Namen schrie,...offensichtlich hatte er das Gefühl der fremde Offizier war taub.
    Lupus blieb neben Probus stehen und schloß, ob der Lautstärke kurz die Augen und wartete auf eine Reaktion der beiden Offiziere.
    Er wollte hier nicht einfach hereinplatzen...

    Lupus legte seinen Pfeil auf die Sehne und atmete tief ein und wieder aus. Dann hob er den Bogen an und zog die Sehne nach hinten,...der Bogen knirschte wie protestierend...ausatmen,...sein Ziel lag genau im Kontrapunkt zur Pfeilspitze. Er hatte das Gefühl den Zielpunkt erreicht zu haben und ließ die Sehne los. Der Pfeil schoß in einem hohen Bogen auf das Ziel zu und bohrte sich wenige digitus ( Zoll,18,5cm) vor dem Ziel in den Boden.
    Ruhig nahm er den zweiten Pfeil,...man hatte ihm eingebläut beim Bogenschießen ruhig zu agieren,...einen Schießrythmus zu finden,...einen Atemrythmus zu finden. Diesmal hob er die Spitze ein wenig höher als beim ersten Schuß,...zielte und ließ den Pfleil von der Sehne schnellen.
    Diesmal lag der Pfeil besser und nur eine Windboe vereitelte einen besseren Treffer. Der dritte Pfleil lag dann endlich im Ziel, ebenso der vierte und fünfte.
    Zwar schlugen die Pfeile an verschiedenen Stellen im Ziel ein,...aber immerhin hatte er getroffen,...was man nicht von jedem Probatus sagen konnte.

    Probus erwies sich als angenehmer Zeitgenosse und vor allem als ein mensch der Leistungen anerkannte. Allerding neigte er zu Phatos,...
    Probus,...ich hatte einen guten Lehrer,...und ich ...es ist mir unangenehm mit meinem Wissen hausieren zu gehen,...ich nutze es,...ich versuche es zu nähren,...mehr nicht.
    In der vergangenheit hatte ihm seine Gelehrsamkeit und sein angewandtes Wissen schön öfter auisgegrenzt,...er wollte nicht daß dies hier wieder geschah. Aber auch Probus schien etwas befangen zu sein,...
    Komm, lass uns zurück in die Unterkunft gehen,...wir müssen uns noch überlegen, was wir heute zu Essen machen!...ich habe noch ein paar Lucarner Würste, und ein paar Möhren...etwas Lauch,...
    Liebe geht durch den Magen,...Freundschaft auch,...Severus war im Elysium,...Probus hier und jetzt,...

    Lupus lächelte sie scheu an und entgegnete,
    Ich danke dir Domina Paulina, alleine die Tatsache, daß du mich wahrnimmst ist für mich schon Geschenk genug...daher wäre es mir eine Freude dies deinem Kind mit meinen bescheidenen Künsten zu vergelten.
    Er bemerkte wie seine Wange rot anliefen,...sehr zu seinem Ärger. Jedoch bevor er sich noch blmierte verließ er den Raum und die Casa um dann so schnell wie möglich zurück zum Castellum zu humpeln.

    Lupus entgegnete,
    Ja, er war mit mir zusammen hier,...weil ich,...nun ja,... Es war Lupus peinlich, denn er war nicht unbedingt ein Draufgängertyp,...er hat Primus damals gebeten mitzukommen, weil er ihm ein wenig den Rücken stärkte durch seine Anwesenheit.
    ...weil ich es nicht gewohnt war für mich selbst zu sprechen,...ich hatte ihn darum gebeten und er hat mich Germanicus Sedulus vorgestellt.
    Ob es ihm gutging bei der Secunda...? Nun abgesehen davon daß man ihn bei einer Gefechtsübung fast totgeschlagen hatte dessen Folgen er immer noch spürte,...
    Ja, es geht mir gut,...es mangelt mir an nichts,...danke Domina Paulina....was sollte er sonst sagen?
    Nun erhob er sich und trat zu Paulina an die Wiege in welcher die Kleine tief und fest schlief. Er verbeugte sich leicht vor Mutter und Kind und sagte leise,
    Wenn du erlaubst, werde ich jetzt wieder gehen,...mein Ausgang ist nur beschränkt,...wenn ich darf, komme ich dich und die Kleine wieder besuchen,...bis dahin habe ich vielleicht noch ein nettes Spielzeug für sie gemacht.