Beiträge von Marcus Terentius Lupus

    Zwischen den Zähnen zischend gab Lupus zur Antwort,
    Jawohl,...besonders jetzt! Lupus hatte den Eindruck der Medicus würde ihn partiell bei lebendigem Leib häuten,...da aber seine Kameraden um ihn herum standen, sogar der Optio, wollöte er sich keine Blöße geben.

    Lupus war von der Rüttelei auf den Scutum wach geworden und als ssich der Capsarius über sein zerschundenes Gesicht beugte schlug er die blutunterlaufenen Augen auf. Sein ganzer Körper, speziell Gesicht, Hals und Arme schienen in einem Höllenfeuer zu schmoren, Bewegungen unterließ er sofort, weil sich sein Körper nach wievor in Krämpfen wandt.
    Er biss die Zähne zusammen und versuchte krampfhaft nicht zu stöhnen, obwohl alles, jede Faser seines Körpers danach verlangte.

    Lupus nickte und nahm sich vor diese Übung noch einmal ausserhalb des Dienstes zu proben...nachher vielleicht. Er sah Severus an, jedoch dieser war insich gekehrt und starrte irgendwo hin. Seit einiger Zeit schon schien er ständig abwesend zu sein. Er reagierte auch nicht mehr so trotzig auf die Gegenwart seines Onkels. Lupus beschloß ihn später mal darauf anzusprechen.
    Als der Optio seine Ansprache beendet hatte halöf er beim Einsammeln der Übungs-Pili und brachte sie mit zur Ausgabestelle im Horreum.

    Zitat

    Original von Gaius Iulius Oktavianus
    " Salve, Miles! Wie es scheint bist du noch verletzt. Denkst du, dass man dir die Mission zumuten kann? Immerhin wird es ein längerer Marsch sein und wir könnten eventuell auf Widerstand treffen."


    Lupus nahm Haltung an und sah dem Optio in die Augen. Dann nickte er,
    Probatus Terentius Lupus, ...Optio. Ich bin ein Mitglied der Legio Secunda,...ich werde meinen Mann stehen und dieser Mission meinen Beitrag leisten!
    Ihm war jedoch klar, daß es auch eine harte Prüfung für ihn werden würde.
    Nun lag es am Optio zu entscheiden was geschah. Bäume ausreissen konnte Lupus in der Tat noch nicht.

    Lupus war einer der ersten die antraten,...wie befohlen hatte er seine gesamte Ausrüstung dabei,...sein Körper war von dem Gefecht mit den Primas immer noch ein wenig geschwächt,...was ihn daran zweifeln ließ ein vollwertiges Mitglied dieser Einheit zu sein. Seine Nasebein war noch grün und blau und sein Jochbein schmerzte bei jeder Gesichtsbewegung, der Capsarius meinte, das würde noch eine ganze Weile so sein...bis der Bruch völlig verheilt war.
    Er stützte sich leicht auf Scutum und Pilum während er auf die anderen wartete. Dieser Offizier da vorne schien ja ihr Kommandant für diese Mission zu sein,...er salutierte und nickte ihm freundlich zu.

    Lupus stand in Hab Acht Stellung vor seiner Pritsche und sah, wie der Optio einen Neuen hereinbrachte,...offensichtlich ein Probatus,...er wirkte etwas fahrig und irgendwie unproffessionell, das schloß aus, daß er ein Legionarius war. Soweit wie möglich betrachtete er die Vorgänge und stellte fest, daß der Neue eine der beiden letzten freien Pritschen bekam.
    Mal sehen ob Valerian ihn zum Koch befördern würde.
    Apropos Valerian,...anscheinend litt er sehr unter den Umständen, daß sein Freund jetzt zum Optio befördert und nicht mehr bei ihm war.
    Wie Primus das wohl machte?

    Der nächste Wurf klappte noch etwas besser,...wahrscheinlich auch, weil er die Schmerzen in seiner Hand fast völlig vergessen hatte.
    Das Pilum war wesentlich unhandlicher als die Speere der Athleten für Olympia, aber siesollten ja nicht anmutig sondern zweckdienlich sein. Er nahm Anlauf und wuchtete das Pilum im großen Bogen weg. Inzwischen tat ihm schon die Schulter weh vom dauernden Werfen. Aber er war zufrieden und hoffte noch ein, zwei Durchgänge werfen zu können.
    Er warf einen Blick auf seinen Verband,...er war schmutzig, aber nicht durchgeweicht, wie der Capsarius angedeutet hatte. Wieder war er dran,...nahm Anlauf und schleuderte das Pilum weg,...sein bisher weitester Wurf,...grinsend ging er zurück um die zweite Rotte werfen zu lassen.

    Lupus stand in der zweiten Reihe,...seine Pili waren noch in Ordnung,...bei einem hatte er ein wenig nachhelfen müssen, aber der Schaft war relativ gerade. Er war froh, daß sie Winter hatten, im Sommer würden die Dinger bestimmt mehr verbiegen.
    Die erste Reihe schleuderte ihre Pila ab und trat zur Seite, dabei kam es zu einem leichten Gerangel,...er vermutete das würden die Ausbilder noch ein wenig üben lassen...
    Zwei Schritt Anlauf und ab das Ding! Die zweite Reihe hatte die erste an Weite noch übertroffen...wieder der Wechsel...diesmal klappte es etwas besser.
    Am Ende war in etwa 80 bis 100 Fuß der Boden gespickt mit Pili,...der imaginäre Feind hätte an der Stelle massive Verluste erlitten.

    Lupus zeigte ihm den lockeren Verband.
    Der Capsarius meinte, ich solle morgen Früh nochmal zum Wechsel kommen,...dieser hier ist locker damit Luft aber kein Schmutz an die Wunde kommt.
    Er zog die Schulter hoch und meinte abschließend,
    ...Hauptsache ich kann Morgen an der Pilumwurfübung teilnehmen,... Nicht auszudenken was der Centurio sagen würde, wenn er wegen so einer Lapallie blau machen müßte.
    Dann ging er zum Topf und nahm sich ein wenig Puls auf seinen Teller.

    Lupus betrat mit seinem neuen Verband die Barracke und trat an seine Pritsche. Sein Gladius lag da, in der Scheide. Er nahm es auf und zog es heraus.
    Er glänzte und funkelte wie neu.
    Er legte es vorsichtig zurück und trat an Valerian heran.
    Danke, Valerian,...hast was gut bei mir...

    Am nächsten Morgen betrat Lupus in aller Frühe die Krankenstube für den avisierten Verbandwechsel. Die Wunde pochte und schmerzte etwas, war aber nicht heiß und es kam unter dem Verbandsstoff keine gerötete Haut hervor.
    Er war sicher, daß es kein Problem sein würde heute an der Pilumübung teilzunehmen. Er sah sich kurz um,...niemand da...
    Hallo?...Probatus Terentius zum Verbandwechsel.... sagte er in den Raum hinein,...

    Lupus bekam von alledem nichts mit, nachdem er mehrmals an Hals und Gesicht getroffen worden war, explodierte der letzte, mit flacher Klinge ausgeführte Schlag auf seinem Jochbein und seiner Schläfe.
    Seine Welt versank in tausend gleißenden Sternen und etwas zog ihn in einen schwarzen Strudel. Langsam sank er auf die Knie,...ließ sein Gladius aber nicht los. Er spürte schon nicht mehr, daß er auf dem Boden aufschlug,...sein Cassis rollte ein Stück weit weg und er lag entblößten Hauptes auf der Erde.
    Sein Gesicht war ein einziger Schmerz, unzählige Schläge haben Nase und Jochbein gebrochen. aufgeplatzte Schlagwunden ließen seine Augen zuquellen.
    Seine Arme wiesen Striehmen in allen Blau- und Rottönen auf,...die Mittelhand seiner linken Hand war gebrochen, ebenso sein rechter Daumen.
    Der geschundene Körper zog sich in Krämpfen zusammen, so daß er da lag wie ein schlafendes Kind.

    Lupus setzte sich wie befohlen und hielt dem Capsarius seine Hand hin. Er zischte ein wenig durch die Zähne als dieser die Wunde mit Essigwasser reinigte., Als dieser den lockeren Verband anlegte, hoffte Lupus, daß sich der Stoff bis morgen nicht in die Wunde fressen würde...
    Er hörte dem Capsarius aufmerksam zu und entgegnete,
    Gut, dann komme ich morgen früh zum Verbandwechsel,... Er betrachtete den Verband und nickte dann dem Capsarius zu. Danke, Kamerad, ...bis Morgen!
    Dann verließ er den Raum...

    Lupus trat näher zu dem Capsarius und wickelte seinen Verband ab. Er hielt dem Mann seine Hand entgegen. Die haut zwischen Daumen und Zeigefinger wies die helle Haut einer geplatzten Blase auf, die Hautfetzen lagen noch gut sichtbar, weißlich auf den Oberfläche. Die Hand selber war rötlich vom geronnenem Blut. Er sah den Capsarius an und meinte lakonisch,
    Wir hatten heute Gladiusübungen,...und morgen Pilumwurf... Egal was der Mann sagte, er würde auf jeden Fall daran teilnehmen.

    Lupus balancierte das Pilum aus,...genau in der Waageposition verstärkte er seinen Griff,...hier mußte er das Pilum halten.
    Beim Befehl "mittite" nahm Lupus zwei Schritte Anlauf, brachte die Waffe gleichzeitig durch eine Seitenbewegung in Anschlag und schleuderte sein Pilum in den Himmel. Er hatte oft den Athleten in Roma zugesehen. Der Speerwurf war eine olympische Disziplin und neben Ringen eines der Dinge die ihn interessierten. Allerdings hatte das Pilum nichts gemeinsam mit den Speeren der Athleten. Ihm fehlte die Eleganz beim Flug,...er hatte nur einen Zweck und diesen strahlte er in jeder Funktion aus,...töten, vernichten, behindern.Das Pilum beschrieb einen weiten Bogen und schlug in einiger Entfernung ein. Wenn er seine Technik verbessern würde,...könnte er die Weite noch steigern.

    Die Reiterei rief ihren Eid wohl als erste heraus,...Lupus wartete noch bis seine Kameraden mit einfielen,...keine Sekunde dachte er daran den Eid nicht zu leisten...
    "IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA."


    Ob er den Kaiser jemals sah?

    Lupus lauschte den Worten des Centurio. Soso, sie verbiegen sich,...dann sollte man ihnen aber besondere Sorgfalt zukommen lassen,...nicht daß sie schon im Formaldienst krumm wurden. Er trat zur Ausgabe und nahm sich ein Pilum.
    Wie weit er wohl werfen würde?
    Er warf einen Blick auf die Konstruktion und stellte sich neben Severus. Irgendwie hatte er den Eindruck, daß dieser ein wenig ruhiger geworden war,...vielleicht hatte er ja einen Weg zu seinem Inneren Frieden gefunden.
    Das freute ihn. Er fragte sich wie weit man wohl mit diesem Pilum werfen konnte,...Barbarenreihen ausdünnen, Schilde unbrauchbar machen,...
    Die Worte des Centurio hallten durch seinen Kopf.

    Lupus betrat das Valetudinarium und trat an den Tisch des Capsarius.
    Seine Hand pochte und der Verband roch nach dieser Minzsalbe die er bekommen hatte,angeblich sollte sie der Wundheilung dienlich sein,...aber er wollte lieber noch einmal den Ratschlag eines Fachmannes einholen...
    Morgen würden sie mit dem Pilum arbeiten,...da brauchte er seine rechte Hand. Lupus meldete sich,
    Probatus Terentius Lupus,...ich habe ein Problem an der rechten Hand.

    Sim-Off:

    Kein Problem! :]


    Lupus zuckte doch immer wieder ein wenig zusammen. Warum man diesen Mann Schreihals nannte, war ihm inzwischen klar.
    Die Probati richteten sich aus,...sie wollten die alten Fehler keineswegs nocheinmal machen. Wie mit der Feder gezogen standen sie Probati und starrten auf einem Punkt in der Ewigkeit.
    Der Verband um Lupus´Hand war noch hell und die Hand pochte,...ein gutes Zeichen. Da ritten in einiger Entfernung ein paar Reiter vorbei,...ob Primus dabei war?