Beiträge von Ziaar

    Ziaar’s Laune besserte sich weiter, als er sah wie der Römer mit gekränkter Miene weiter übte. Schade nur, dass er gelehrsamer war, als Ziaar angenommen hatte. Nun gut, man konnte nicht alles haben. Also marschierte Ziaar in die Schusslinie des Römers und dieser Spinner legte doch glatt einen Pfeil an. Aber sein Gesicht blieb ausdrucksarm. Das hatte der Kerl eh nicht drauf … zu weich. So besorgte Ziaar aus der Horrea noch zwei Köcher voll mit Pfeilen und legte sie neben den Römer. Fünf Pfeile entnahm er und spickte sie in den Boden. Den parthischen Schuss? Natürlich, deswegen hieß es ja der parthische Schuss.


    ~"Ja natürlich. Aber bis wir da sind, solltest du erstmal Bogenschießen lernen und dann bringe ich dir vielleicht auch mal bei wie man ordentlich reitet."~

    Ahura Mazda! Hol Wasser, bring was zu Essen! Verdammt, war er Sklave oder was?! Einen halben Wimpernschlag später verwarf er die Frage. Gefügig wie er nun mal war, räkelte sich Ziaar kurz, knackte mit den Nackenwirbeln (beim Thema Überarbeiten hatte der Decimer völlig Recht, Ziaar hatte sogar die Zeit gefunden in dem Hühnerstall kleine Ornamente einzuschnitzen, wodurch er doch schon sehr orientalisch aussah) und verschwand nach draußen, um einen Krug mit Wasser ab zu füllen. Dann machte er noch im Vorratsraum eine Art kleine kalte Platte zu recht. Etwas Oliven, Brot, Käse und Trockenobst sollte den feinen Herrschaften wohl genügen. Dabei trödelte er nur etwas länger als gewöhnlich in der Hoffnung, dass sich der Decimer seine Gedanken darüber machte, ob er vielleicht etwas Gift beigemischt hätte. Hatte er natürlich nicht. Er hatte einen Pakt mit Ahura, und zum Sterben war es für den Römer einfach noch zu früh.


    ~"Darf es sonst noch etwas sein?"~


    Fragte Ziaar mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. Spätestens jetzt sollte jemand der Ziaar auch nur etwas kennt, Angst bekommen.

    Zufällig war Ziaar wirklich mal nicht in der Stadt unterwegs um sich nebenbei noch etwas zu verdienen. Tätsächlich lungerte er gerade in seiner Unterkunvft herum und schärfte sein Messer nach, als er den Ruf des Decimers hörte. Schnell ließ er das Messer zwischen dem Heu seines Bettes verschwinden und machte sich nach draußen wo dieser Sehrapioh schon mit einem anderen Römer saß und Wein tranken. Er musterte kurz den Besuch und wandte sich Serapio zu.


    ~"Ja, was gibts?"~


    Sim-Off:

    für Licinus, die mit ~"..."~ gekennzeichneten Dialoge sind auf griechisch

    Ahura Mazda! Lass es nicht wahr sein. Das römische Heer war zwar noch nie für brauchbare Bogenschützen bekannt gewesen, aber das selbst die höheren Ränge nicht mit einem Bogen umgehen konnten, dass war schon bedenklich. Wiedermal verstand Ziaar nicht, wieso er von Ahura ausgerechnet hierher geschickt worden war, das war allerdings auch egal, er musste das Beste daraus machen. Etwas anderes blieb ihm ja nicht übrig.
    Ziaar nahm sich einen Pfeil und zog eine Linie auf dem Boden, die lotrecht auf das Ziel zuging.


    ~"Was du falsch machst? Nun, alles zwischen Anfang und Ende.
    Also, fangen wir bei der Grundstellung* an. Deinen linken Fuß stellst du hier leicht schräg an die Linie und deinen Rechten stellst du dahinter mittig auf die Linie. Das ist schön mal eine stabile Ausgangsposition und für einen Anfänger wie dich der erste Schritt überhaupt."~


    Für den Hauch einer Sekunde schoss ein hämisches Grinsen über sei n Gesicht. Ja es war eine Befriedigung für Ziaar den Decimer scheitern zu sehen und als unfähig darzustellen. Und es war ein Gefühl der Glückseligkeit, dass der Römer nicht mal groß etwas dagegen unternehmen konnte, da es nun mal einfach so war. Zumindest für parthische oder syrische Maßstäbe.


    ~"Der nächste Schritt Deziemer, liegt im Zielen. Je höher du über die Pfeilspitze anvisierst, desto weiter fliegt der Pfeil. Nimm aber nie mehr als 70° Abschusswinkel, sonst landet er wieder vor deinen Füßen. Windrichtung und Geschwindigkeit musst du für dich selbst durch viel üben heraus finden. Und wenn du den Bogen spannst, dann nur soweit, wie dein Handgelenk ruhig bleibt. Wenn deine Hand zittert brauchst du einen Bogen gar nicht erst in die Hand nehmen, klar soweit? Dann Versuch Nummer Zwei."~


    Ziaar reichte dem Römer den Pfeil den er für die Linie benutzt hatte und wartete gespannt, wie gelehrig sein neuer Schüler wohl sein würde.


    Sim-Off:

    seeeeeehr grobe Zeichnung für die Stellung der Füße <<Link>> =)

    Amüsiert und mit süffisanten Lächeln betrachtete Ziaar den Römer beim spannen des Bogens und übernahm ihn dann. Das war mal wieder so eine Gelegenheit die er nicht nutzen konnte. Und jedes Mal fragte er sich, ob er wohl irgendwann wieder bewaffnet an den Decimer heran kommen würde. Kurz zog er noch seinen Unterarmschutz straff, den er an dem linken Unterarm trug. Mit der linken Hand nahm er den Bogen und legte den Pfeil bei ungespannter Sehne an. Den linken Zeigefinger nutze er dabei als Schiene. Langsam spannte er, stimmte den Druck ab, nur soweit, dass der Pfeil auch ruhig liegen blieb. Ruhiges Einatmen und fixieren des Schädels, dann erst loslassen. Dem Opfer in die Augen schauen, hatte sein Lehrer damals immer gesagt. Ziaar ließ los, der Pfeil schnellte von der Sehne und grub sich durch den Schädel ins Holz. Den Bogen reichte er wieder an den Römer zurück. Er hatte gezeigt, was er konnte und nun war der Römer dran zu zeigen, was ihn ihm steckte.

    Eine Opiumpfeife! Die hatte Ziaar zufällig aus dem Augenwinkel heraus erspäht. Also so einer war der Decimer. Wahrscheinlich lag die jetzt mit seinen Waffen gut verstaut in dem kleinen Nebenraum. Als ob die dort sicher verwahrt wären. Aber dazu ein andermal mehr.


    Als der Römer wieder aus seiner Kammer heraus kam, wurde ein Thema angeschnitten, bei dem der Decimer wahrscheinlich mehr Begeisterung von Ziaar’s Seite her erwartete hatte. Freilassung … Was interessierte Ziaar seine Freilassung? Er würde auch als Skalve töten können. Und die "Gute Tat" würde den Römer auch keine Sicherheit bringen. Daher zog Ziaar lediglich eine Augenbraue hoch und musterte seinen Herren.
    Anders dagegen, war das nächste Thema für Ziaar schon weit interessanter. Naja, Bogenschießen lag ihnen nicht unbedingt im Blut, aber im Rahmen des Heranwachsens eines jungen Landadeligen gehörte es einfach dazu.


    ~"Ja, sicher kann ich mit einem Bogen umgehen."~


    Es konnte natürlich trotzdem mal passieren, dass ihm mal ein Pfeil entglitt. 8)


    ~"Und wo gedenkst du zu üben? Wenn dir hier mal ein Pfeil ausrutscht und er durchs falsche Fenster segelt, könnte das problematisch werden. Für dich."~


    Nicht das es Ziaar's Problem wäre, aber immerhin wollte er den Römer töten, und nicht irgend ein daher gelaufener Richter.

    Ein Nicken folgte den Worten des Römers. Natürlich sollte das Huhn gefüttert werden, und wahrscheinlich wollte der Decimer auch immer noch eine Gute-Nacht-Geschichte dazu haben. Oh Ahura, auf was hatte er sich da eigentlich eingelassen?. Er hätte ihn damals im Gefangenenlager einfach töten sollen. Immerhin hatte er ja zwei wunderbare Gelegenheiten dazu gehabt.
    Argh, und in seiner Freiheit wurde er natürlich auch prompt noch eingeschränkt. Aus der Traum vom Waffenlager. Das wäre auch zu schön gewesen, um wahr zu sein. Aber nicht nur das, anscheinend sollte er auch keinen Ausgang mehr bekommen. Bei allem was heilig war, irgendwo war aber auch mal Schluss. Aber ihm blieb nichts anderes übrig, als gehorsam zu nicken und den folgsamen Sklaven zu spielen. Gut, dann an die Arbeit. Hinten an die Baracke, unterhalb eines Fensters des Schlafzimmers des Decimers baute er einen etwa Ein mal Vier Meter großen Käfig mit einem knapp 1,20 Meter hohen Zaun darum herum. An einer der Ecken von Zaun und Baracke überdachte er das ganze noch etwas und zimmerte es ringsherum zu, bis auf eine Kreisrunde Öffnung für das Federvieh. Das Dach lag nur lose oben auf, immerhin musste man ja noch an die Eier heran kommen können. In den überdachten Käfig kam noch etwas Stroh als Brutplatz und außen zwei Tonschalen für Wasser und Korn. Der Rest war schnell erledigt. Huhn aus der Kammer geholt und aus dem Fenster in den Käfig fallen lassen, und für weitere Viecher war sogar auch noch Platz. Da konnte sich Ziaar sogar regelrecht mal selber auf die Schulter klopfen. Es sah zwar alles sehr nach Freistil aus, hielt aber und war zweckmäßig. Gerade als er sich wirklich auf die Schulter klopfen wollte, kam die Frage des Römers und weckte schmerzhafte Erinnerungen an Zuhause. Heimweh keimte in ihm hoch und sofort schüttelte er es wieder ab. Hier konnte er sich nichts leisten, was eventuell auf Schwäche deuten ließ.


    ~"Nein, aus Hatra. Das ist … ähm … nord-östlich von Circesium. Ich habe dort Land, unweit der Stadt."~


    Alles in allem einiges über 12 Morgen, aber das würde er dem Römer jetzt nicht unter die Nase reiben. Und drüber sprechen wollte er sowieso nicht.


    ~"Das war mein Beruf, den Hof und das Gut zu leiten…. Ja, meine Familie ist noch dort unten. Meine Zwei Söhne und meine Tochter, meine Frau und meine Eltern."~


    Dort warten sie auf mich, und mit deinem abgeschnitten Kopf werde ich zurück kehren, dachte sich Ziaar als er den Satz beendet hatte. Zeit für einen Themenwechsel, sonst gab das hier noch ein Blutbad.

    Interessiert beobachtete Ziaar, wie sich der Römer endlich an der Kiste zu schaffen machte. Ähh, Moment …. Einen Stall bauen?! Ziaar glaubte sich verhört zu haben. Wer war schon so bescheuert und sagte einem parthischen Kriegsgefangen, dass er einen Stall bauen sollte? Er nötigte sich selbst zur Gelassenheit einer Hindu-Kuh. Nicht ausrasten, noch nicht. Dann bau ihm eben seinen Stall. Er nahm das Huhn und warf es in den Nebenraum. Tür zu, Huhn weg. Hinter der Tür hörte man es freudig glucksen, endlich hing es nicht mehr kopfüber in der Luft herum.


    Der Römer machte erstmal eine Führung mit ihm. Klar, Ofen warm halten, vielleicht noch Pantoffeln anwärmen? Ziaar ahnte schon, dass er hier den kompletten Haushalt schmeißen musste. Hoffentlich hatte er wenigstens noch andere Sklaven, die Ziaar herum kommandieren konnte. Aber nein, es bleib alles an ihm hängen. Bei der Rüstung hingegen wurde Ziaar hellhörig. Gut, er musste sich um die Ausrüstung des Römers kümmern. Das hieß, dass er Zugang zur Rüstkammer benötigte und damit einher ging der Zugang zur Waffenkammer. Na also, es hatte also auch seinen Vorteil die Drecksarbeit zu machen. Es war sicherlich nicht das schlechteste die Ausstattung eines römischen Kastells zur Verfügung zu haben und etwas ließ sich bestimmt unter der Hand bei Seite legen.


    Nachdem er herum geführt worden war und erfahren hatte, welche niederen Aufgaben er so alles zu erfüllen hatte, wurde er der Einheit des Römers vorgestellt. Opfer, alle samt. Manche noch mehr Kind als Mann und die Meisten standen bestimmt noch nie auf einem Schlachtfeld. Er musterte jeden einzelnen, versuchte, sich ihre Gesichter ein zu prägen. Hey, den kannte er schon… im vorbei gehen nickte er Musca leicht zu. Man konnte das Knirschen der Zähne wahrscheinlich meilenweit hören.
    Das was draußen folgte war nicht weiter spannend. Werkzeugkammer, Kornkammer und Stallungen, was man halt noch so wissen musste. Mit den Latten, einer Hand voll Nägel und einem Hammer zog er artigst hinter dem Römer her, bis er seine Runde beendet hatte. Fragen? Bekomm ich meine Faustklinge wieder, schoss es Ziaar kurz durch den Kopf. Nein, unpassend.


    ~"Ja, wo bekommt man hier frisches Wasser her?"~


    Schließlich würde er welches brauchen, wenn er Kochen, Putzen und Waschen sollte.

    Soso, das war also die Unterkunft des Decimers. Immerhin war sie größer als alle anderen Wohnungen auf diesem Korridor. Also genoss der Römer schon mal Sonderrechte, was sich auch automatisch etwas auf Ziaar auswirkte. Zusammen schleppten sie die Kiste herein und stellten sie provisorisch neben der Tür ab. Nun war nur noch die Frage wohin mit dem Huhn. Aus dem Fenster werfen oder doch lieber in die Küche?


    "~Also, soll ich das Huhn jetzt wieder frei lassen, oder willst du es irgendwo anbinden?~"

    Das verdammte Federvieh pikte immer und immer wieder nach Ziaar’s Hand, und Ziaar zog in Erwägung dem Mistding einfach den Hals um zu drehen. Wahrscheinlich kam es ehh nur in die Suppe, also würde Ziaar nur etwas vorgreifen. Aber vielleicht lag dem Römer ja auch etwas an dem Vieh. Bei dem Geld was er hingeblättert hatte…


    Ahja, nun kam also der zweite Anlauf. Schnell und gründlich suchte der Soldat den Sklaven ab und hätte wahrscheinlich sogar die Faustklinge gefunden, wenn sie nicht in Serapio’s Tasche wäre. Und da war sie auch erstmal gut aufgehoben. Während Ziaar noch in der Kontrolle war, nahm der Römer die Kiste in Angriff. Ja, das war doch mal eine gerechte Arbeitsverteilung. Aber zu früh gefreut und letzten Endes musste er doch noch die verdammte Kiste mit hinein schleppen. Als sie an den Wache in Schwarz vorbei gingen, bemerkte Ziaar den Blick auf das Huhn und zuckte nur verwerfend mit en Schultern und zwinkerte den Wachen zu. Tja was sollte man schon machen als Sklave. Wenn der Herr sagt >Nimm das Huhn<, dann heißt es halt >Nimm das Huhn<. Auch wenn es noch so dusselig erscheint.


    Na Klasse und nach der ganzen Tortur noch eine Lektion in Geschichte. Aha, Praetorianer waren also die Jungs in Schwarz und der Römer war also bei den Stadtkohorten. Nicht das es Ziaar interessiert hätte, aber dümmer wurde man auch nicht von. Und vielleicht brauchte man es nochmal. Wer wusste das schon.

    Wer zu letzt lacht, lacht am besten. Das musste sich Ziaar immer und immer wieder einreden, um die kleine Ratte nicht an Ort und Stelle umzubringen. Nein, noch war es nicht soweit. Erst einmal musste er den Römer in SIcherheit wiegen. Sonst würde er am Ende wirklich noch am Kreuz landen. Gut, das war nicht das Problem, solange er den Decimer vorher noch töten konnte, aber man musste es ja nciht unbedingt herauf beschwören. Ziaar blieb gefasst und spielte den artigen Sklaven. Er breitete seine Arme aus, damit der Römer ihn durchsuchen und auf Nummer sicher gehen konnte, dass nciht doch noch irgendwo eine Klinge versteckt war. Aber er hatte keine weitere Waffe bei sich. In der Casa hatte er zwar noch ein Messer, was er aus der Culina requiriert hatte, aber das würde er ihm jetzt natürlich nicht auf die Nase binden.


    Irgendwie war der Römer … irritierend. Zuerst drohte er einem mit dem Kreuz und dann schlug er um 180 Grad um und zwinkerte einem zu. Verrückt. Das war das Einzige, wie sich das alles beschreiben ließ. Die Römer waren alle verrückt. Dessen war er sich spätestens sicher, als sie die Gasse entlang gingen und sich der Römer dazu entschloss, ein Huhn zu kaufen. Ein Huhn!! Oh Ahura, die Bank hätte er ja noch verstanden (:P), aber ein Huhn … und das für so einen Haufen Geld, wo der Römer jetzt doch immerhin so schön schwer bewaffnet war. Ziaar schüttelte nur mit dem Kopf und setzte sich auf den Boden. Als das Federvieh sich näherte schnappte Ziaar schnell mit der rechten zu und packte es am Hals. Dann nahm er das Huhn an den Beinen und schleppte es Kopfüber hinter dem Römer her, wieder Richtung Castra.

    Allem Anschein nach, schienen Ziaars Worte ziemlich eingeschlagen zu haben. Das es eine verzwickte Situation war, war ihm natürlich von Anfang an klar, nur manchmal war es am effizientesten einfach nur dreist zu sein. Und die Gesichtsfarbe des Decimers kündigte zumindest schonmal leichtes Entsetzen an. Was folgte, war allerdings eher gruselig (und es gehört schon etwas dazu, einem manisch gewalttätigen Soziopathen zu gruseln). Insbesondere das „lieber Sklave“ ließ ihm einen kalten Schauer über den Rücken fahren. Der Römer würde doch wohl nicht etwa …? Bevor Ziaar sein Leben ins reine bringen konnte …? Oh Ahura Mazda, mach ja keinen Mist. Dann kam der Schlag. Gut, immerhin hatte er dazu nicht die Faustklinge genommen. Und Ziaar lebte noch. Einen halben Wimpernschlag war er glücklich und dankbar dafür, noch zu leben. Dann schwang alles in reinen Zorn um. Bei allem was heilig war, (oder auch nicht) das würde diese kleine Ratte noch zurück bekommen. Er würde dem Römer sein gottverdammtes Leben retten, ihm alles wieder zurück geben, was er hier in dieser Hölle ertragen musste und dann die Sache beenden, wie er es schon damals bei Edessa hätte tun sollen.


    ~"Ja Herr, das habe ich."~


    Erwiderte Ziaar zerknirscht. Das war schlimmer als alles, was ihm der Römer je angetan hatte. Doch Ziaar musste mit ziehen, wenn er mit einem reinen Gewissen abtreten wollte. Also riss er sich zusammen und wahrte das, was man heut zu Tage Pokerface nennen würde. Wenn er jetzt die Beherrschung verlor. Seine rechte Hand zuckte kurz.


    ~"Können wir jetzt wieder zurück, Herr?"~

    Ziaar musste sich arg am Riemen reisen, um nicht laut loslachen zu müssen. Als sie die erste Ecke nach der Castra hinter sich gebracht hatten grinste er offen in die Welt hinaus, während der Römer wütend vorne weg schritt. Die Römer waren aber auch ein eigenartiges Volk. Ließen sich von Sklaven in die Enge treiben und bloß stellen. Fast könnte einem der Römer Leid tun. Immerhin hatte er sich wirklich keine leichte Last auferlegt, mit Ziaar als seinen Sklaven. Aber es war ja nicht sein Wunsch, Sklave des Decimers zu werden.


    ~"Jetzt mach dich nicht nass. Ich benutze Sie doch kaum. Ist nur zur Verteidigung, wenn was passiert."~


    Naja und als Druckmittel, Argumentationsmittel und Geldersatz. Aber das war wohl kaum der richitge Zeitpunkt für diese Argumente. Ganz der artige Sklave, zog Ziaar den Dolch aus dem Stiefelhalfter und reichte ihn Serapio, mit der klinge zu sich selbst. Danach der Schlagring aus dem Gürtel und die Faustklinge aus dem Wadenhalfter. So, jetzt stand Serapio schwer bewaffnet in der Stadt herum, und Ziaar musste sich überlegen, wie er wohl schnellstmöglich an Neue heran kam. Aber zu aller erst musste er wissen, was er in der Castra sollte und wie er dort unter Aufsicht stand

    ~"Musst du erst noch einen Antrag ausfüllen, um mich in diesen Bau rein zu bekommen?"~


    Man musste sich immer wieder fragen, wie dieser Haufen in Edessa siegen konnte. Manchmal musste man wohl einfach mehr Glück als Verstand haben, aber darüber grübeln brachte auch nichts. Ziaar sollte sich eher mehr damit beschäftigen, was er in diesem Bau sollte.


    Dieser „Bursche“ würde es wohl kaum wagen eine Waffe mit zu nehmen. Nein, Ziaar war hier mitten im Feindesland, wenn man so will, da war eine Waffe völlig unangebracht. Aber es war ja nicht sein Problem, da im Endeffekt ehh alles auf den Römer zurück fiel, dessen verdammter Besitz er jetzt war. So spreizte er brav die Arme und konnte sich bei Serapio’s deutlicher Befürchtung ein Grinsen gerade noch verkneifen. Als Serapio direkt vor ihm stand, sagte er ihm leise:


    ~"Ein kurzer Dolch im Stiefel, ein Schlagring hinten im Gürtel und eine Faustklinge am Oberschenkel unter der Tunika."~


    Die Zeiten waren nun mal so … unsicher. Da musste man doch vorbereitet sein. Und immerhin war Ziaar ja schon mal so nett und sagte es dem Römer im Vertrauen, anstatt ihn einfach auflaufen zu lassen. Außerdem war er gespannt, wie er reagieren würde.


    Sim-Off:

    EDIT: Bild eingefügt

    Es hätte ein ganz normaler Tag werden sollen. Doch statt eines kleinen Raubzuges auf dem Mercatus Urbis wurde Ziaar von Serapio aufgehalten. Der Römer wies ihn an, seine Sachen zu packen und ihm dann zu helfen, eine Kiste vom Dachboden zur Castra Praetoria zu schleppen. Sklave sein ist ein scheiß Job, dass sei hier an dieser Stelle mal vermerkt. Ziaar musste sich wiedermal selber daran hindern, den Römer gleich an Ort und Stelle um zu bringen. Immerhin war da noch diese eine Sache, die erledigt werden müsste und bis dahin würde sich Ziaar halt beherrschen müssen. So zogen ein Parther und ein Römer durch die Straßen, mit einer Kiste bewaffnet Richtung Castra.


    Mehrmals fragte sich Ziaar was in der verdammten Kiste wohl drinn sein würde. Er hoffte für den Römer, dass es nicht einfach nur Klamotten oder sowas war. Denn dafür hätte er auch irgendwelche x-beliebigen Sklaven nehmen können. Nun standen sie vor der Wache, die die Porta Praetoria bewachte. Die Kiste wurde abgestellt und er betrachtete sich inzwischen den Bau der Castra, während die Römer ihre Sachen regelten (Ziaar verstand ja ehh nur jedes zehnte Wort). Imposante Hütte. Natürlich nicht so, wie die Festungen bei ihm in der Heimat, aber es war konkurenzfähig.


    ~"Dauert das noch länger? Und was ist eigentlich in der verdammten Kiste drinn?!"~


    Murrte er grieschich zu Serapio hinüber. Noch etwas länger und die Sonnenuhren würden rückwärts laufen...

    Sim-Off:

    Asche über mein Haupt, hatte das voll vergessen


    Ziaar zuckte leicht zusammen. So rum zu schreien, und das mitten in der Nacht. Er hob die Nase, als eine Urinwolke vorbei zog. Das zum Thema zivilisiertes Reich. Kurz war er versucht, den Römer zu tadeln, hier so rumzubrüllen, aber das war dann doch vielleicht etwas zu viel des Guten. So schüttelte er innerlich nur den Kopf. Gut, die Römer mochten nicht solche Barbaren sein, wie er es immer Gedacht hatte. Aber Rom war trotzdem ein Loch. Und er war an dieses Loch gebunden und hatte dem Römer folge zu leisten. Was auch immer sich Ahura Mazda dabei gedacht haben mag.
    Wütend funkelte Ziaar zurück und drückte Serapio die Fackel in die Hand. Wilde, alle samt. Ziaar ging langsam zurück, zu dem leicht ächzenden Bettler, der da in der Pisse lag. Ein Blutgerinnsel zierte seine Stirn. Ja so sollte ein Römer aussehen. So und nicht anders. Ziaar beugte sich über den Bettler, der seine Hände schützend vor das Gesicht zog. Er ließ die Münzen in die Hände des Bettlers fallen.


    "~'Tschuldige Alterchen~"


    "Ach leck mich doch am Arsch du!"


    ... war die weniger zivilisierte Antwort, die Ziaar entgegen kam. Der Bettler hatte Glück, dass Ziaar kein Wort Latein verstand, sonst hätte er wahrscheinlich für nichts garantieren können. Nachdem das erledigt war, ging er wieder zu Serapio zurück und nahm die Fackel wieder an sich.


    "~Und nun?~"


    Sim-Off:

    EDIT: wer hatte eigentlich diese Idee mit der Rechtschreibung?

    Interessiert sah er zu wie ein Teil Sklaven davondackelte. Na hoffentlich wurde er nicht mal auch so. Einkaufen macht Spaß? Oh, ihr Götter. Klar und der Himmel war grün und Frauen nicht launisch... Aber Ziaar konnte ja nicht wirklich was dagegen ausrichten, und so trottete er, sich seinem Schicksal ergebend, hinter Elena her. Sie passierten einige Geschäfte, was Ziaar's Laune schonmal etwas hob. Umso mehr wurde er dafür jedoch von der Sklavin verwirrt, die ihn von der Siete ansprach. Völlig irritiert wandte er sich Elena zu, immerhin verstand er ja kein Wort, von dem was die Skalvin in Latein auf ihn einprasseln ließ.


    ~"Sag mal, was will die von mir, kannst du mir das sagen?."~

    Ganz im Gegenteil zu Elena war Ziaar weniger guter Laune. Die Stadt stellte sich als niveauvoller heraus, als ihnen damals immer erzählt worden ist, auch wenn die größtenteils einfarbigen Gebäude eher triest und öde wirkten. Daher war seine Begeisterung gering, als man ihm mitteilte, dass er mit auf dem Markt sollte. Noch geringer wurde die Begeisterung, als er das Wort „einkleiden“ vernahm. Die Götter mussten heute mal wieder keinen Sinn für Humor haben, schoss es ihm durch den Kopf, als er sich durch den überfüllten Markt schob. Zumindest waren die meisten der Römer hier nicht gerade in der Lage, ihm groß im Weg zu stehen, wodurch er relativ gut im Getümmel voran kam. Eher desinteressiert sah er den Sklaven dabei zu, wie sie die Einkäufe erledigten und mit den Händlern feilschten. Sklaven die feilschten … Rom musste ja eines Tages untergehen. Aus dem Augenwinkel musterte Ziaar den anderen Sklaven, der anscheinend ebenfalls das Glück hatte mit neuer Kleidung bestückt zu werden. Ein eher dürres Kerlchen, wobei Ziaar eher erwartet hätte, das man zumindest etwas Personal zum Schutze der reströmischen Bevölkerung mitschickte. Aber stattdessen streute man stetig aufs neue Salz in die Wunde, die Ziaar’s Stolz ehh schon hatte.
    Nach einer halben Ewigkeit, so kam es Ziaar zumindest vor, waren sie endlich mit dem Einkauf fertig. Nunja, fast. Ziaar sollte immerhin noch neue Kleidung bekommen und diese nervliche Zerreisprobe stand ihm nun unmittelbar bevor.


    ~"Hmm, müssen wir wohl, nicht?"~


    Entgegnete Ziaar eher griesgrämig. Er sprach ein kurzes Stoßgebet zu Ahura Mazda, in der Hoffnung, dass sie es kurz und schmerzlos machen würde. Und leise murrte er in seiner Muttersprache weiter ...


    -"Am besten kaufen wir gleich noch etwas Seil, damit ich mir einen Strick draus drehen kann ... dann hat das Trauerspiel ein Ende."-