Der Römer schien erbost zu sein, darüber, dass Ziaar sich nicht sofort auf seine Schuhe stürzte um sie zu putzen. Tja, da konnte er auch noch lange drauf warten. Allerdings schien sein neuer "Herr", soweit er denn die ersten fünf Minuten mit ihm überleben sollte, etwas verunsichert zu sein. Sein Blick wechselte von Ziaar zu den Sklaventreibern und wieder zurück.
Dann, endlich, machte er den Mund auf. Anscheinend kaufte er sich Ziaar wirklich. Der großen Göttin sei Dank, musste sich das sein Vater nicht ansehen. Das er sich freikaufen lassen musste ... eine Schande.
Der Römer setzte sich an eine Art kleinen Steintisch und zählte das Geld ab. Ziaar kamen es wie Stunden vor, bis er endlich fertig war. Konnten die denn nicht mal richtig zählen? Was, bitte schön, war das für eine Bande, die ihr Heer da geschlagen hatte? Oder war er hier nur an einen einfältigen Ausnahmefall geraten... Egal, Fakt war für Ziaar, das er hier so schnell wie möglich weg musste. Und dann zum Heer vom Satrapen Surenas. Wenn er dort in seinem Heer diente, könnte er seine Ehre wieder herstellen. Doch jetzt im Moment hoffte Ziaar nur, dass der Sklavenmeister dem Jungen so viel Geld wie möglich abnahm. Doch kaum hatte der Sklaventreiber das Geld in der Hand, packten Ziaar zwei dieser Schränke und versuchten ihm die Hände zu fesseln. Anfangs versuchte sich Ziar zu wehren, schließlich brachte das seinen ganzen Plan durcheinander. Aber als sie ihn fast den Arm brachen, ließ er sich die Hände ohne weiteres Gezappel zusammenbinden.
Verdammte Scheiße, das passte sogar nicht in seine Vorstellungen. Schnell spähte er aus, wo er die Fesseln aufbekommen konnte. Es waren dicke Hanfseile, dafür bräuchte er ein Messer oder besser noch ein Schwert, die paar scharfkantigen Steine, die hier herum lagen würden es nciht brngen. Doch die Einzigsten mit Messern waren die Sklavenhändler. Und der Römer trug eines an seiner linken Seite. Was der Römer zu ihm sagte, bekam Ziaar gar nicht mit. Dafür war er zu sehr in Gedanken. Er bekam nur noch grob aus den Augenwinkeln mit, wie einer der Sklaventreiber ihm einen Zettel Papier gab. Eine Urkunde? Anscheinend kam auch das primitivste aller Völker nicht ohne Bürokratie aus.
Dann jedoch geschah etwas das Ziaar aus allen Gedanken heraus riss. Brandeisen?! Er war doch kein Vieh! Aber das schien für die Römer keinen unterschied zu machen. Einer der Sklaventreiber zog ein Eisen mit einem Halbkreis hervor und Ziaar schluckte schwer. Irgendwo hörte die Arroganz auch mal auf. Das Gesicht dieses gottverdammten Sklaventreibers würde er sich merken, das er Ziaar in so eine Situation trieb. Er schaute zu dem Römer und versuchte keinerlei Emotionen auf seinem Gesicht zu zeigen. Was angesichts einer Brandmarkung leichter gesagt als getan war.
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Dieser Junge ließ ihn tatsächlich vorführen wie Vieh. Und dann noch seine Blicke! Wenn sie sich beide ausgeruht auf dem Schlachtfeld gegenüber stehen würden, dann wäre der Römer schon längst tot. Aber dem war nicht so. Stattdessen wurde Ziaar von zwei regelrechten Bären aus dem Pferch gezogn und vor diesen Hundeliebhaber gezerrt. Aus den Augenwinkeln heraus beobachtete er den Jungen weiter, wie er Ziaar musterte. Wahrscheinlich war er in Gedanken schon bei den ganzen Arbeiten, die Ziaar für ihn machen sollte. Pah! Er würde schneller hier weg sein als es der Römer begreifen würde. Der Kleine stank schrecklich nach Alkohol und schien auch nciht gerade der hellste zu sein. Wenn Ziaar sich zusammenriss könnte er es schaffen. Soweit er keinen dieser Klotze als Begleitung bekam. Die waren zwar auch nciht gerade intelligent, aber dafür ausgeruht. Außerdem schien der Römer auch schon angeschlagen zu sein. Zumindest seinem verunstaltetem Geischt nach zu urteilen. Alles in allem sah es für Ziaar nicht schlecht aus, zu entkommen. Nun musste er nur noch überlegen, wohin er fliehen sollte.
Plötzlich wurde er aus seinen Gedanken gerissen. Dieser Römer hatte ihn auf Griechisch angesprochen. Ziaar's Vater hatte ihn mal einige Worte beigebracht, für den Fall, das man in Griechenland einmarschieren würde. Das einzige was Ziaar von dem gelalltem des Römers jedoch verstanden hatte, war Reiter. Wollte er wissen, ob als Reiter diente? Ziaar nickte langsam, aber deutlich. Schließlich sollte der Römer mitbekommen das er seine Frage bejahte. Für einen kurzen Augenblick erkannte er kurz soetwas wie Angst in den Augen des Römers. Zumindest war der Römer in seinen Gedanken in einer eher unschönen Welt. Also hatte man in der Schlacht doch einen bleibenden Eindruck hinterlassen und der Kleine ahnte vielleicht schon, worauf er sich hier einließ. Ziaar konnte sich ein gehässiges Grinsen kaum verkneifen. Nur marginal zuckten seine Mundwinkel. Doch schon wurde die zweite Frage in die Nachtluft geworfen. ~Wie~ und ~Name~ waren die Worte, die Ziaar verstand. Wollte man jetzt also persönlich werden, eh?
"~Ziaar~"
antwortete Ziaar wahrheitsgemäß. Er hätte dem Römer natürlich genauso gut eine Zungenbrecher an den Kopf knallen können um sich an der sprechweiße des Römers zu erfreuen, aber dafür war er zu Stolz. Einen Ungläubigen belügen, das stand außer Frage. Dann machte der Römer eine eigenartige Geste mit seinem Hals. Er streckte ihn und versuchte mit den Halswirbeln zu knacken. Bei Ahura Mazda, dabei sah er wie einer aus, der als Kind zulange unter Wasser war. Die Schande besiegt worden zu sein, war schon groß genug. Aber dann noch von soetwas!? Ziaar sah er dem Jungen in die Augen, fragend, was er denn noch so auf dem Herzen hatte.
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Hurensöhne, allesamt. Während der Schlacht hatte Ziaar einen Hieb gegen den Kopf bekommen. Ahura Mazda sei dank, hatte der Bastard sein Schild und nicht dieses kleines Messer. Wie konnten die überhaupt mit den kleinen Dingern so gut zustechen?
Vor wenigen Minuten erst, war er aufgewacht und hatte seit dem die schlimmsten Kopfschmerzen, die er erlebt hatte. Und nun saß er hier zusammen mit den anderen, die es nicht geschafft hatten, zu sterben oder den Römern zu entgehen. Eine Schande für ihre Familien. Ziaar wollte gar nicht darüber nachdenken, was sein Vater über ihn dachte. Und erst seine Frau und sein Sohn... Sie mussten sich alle schrecklich schämen wegen ihm. Er merkte, wie ihm Tränen in die Augen stiegen, schluckte sie aber sogleich wieder runter und ließ stattdessen Zorn und Wut diese Scham verdrängen.Auf einmal, Ziaar wurde durch verächtliches Schnauben und leise Flüche aus seinen Gedanken gerissen, kam auf einmal Römer an ihre Käfige. Obwohl es schon dunkel war, konnte er nicht älter als 20 sein. Also noch nicht mal voll ein Mann. Bei der großen Göttin, sie waren von einer Armee aus Kindern besiegt worden! Doch wieso nur? War es eine Prüfung? Wenn ja, dann würde er hier herauskommen, dass schwor er sich.
Die Sprache dieser Römer hörte sich an wie das Bellen eines besoffenes Hundes, was wohl nicht ganz abwegig war. Anscheinend schienen die beiden zu verhandeln. Als ob sie Vieh wären. Der Miles ging an den Käfigen vorbei und als Ziaar in dem Licht der Fackel war, setzte er den stolzesten Blick auf, den er mit seinen Kopfschmerzen zusammen bekam. Er wollte diesem Jungen zeigen, wer hier wo stand in der Nahrungskette und das man den Stolz eines parthischen Reiters nicht brechen konnte. Auch wenn seine körperliche Verfassung anderes Vermuten lies, denn ein Gefühl von Erschöpfung setzte sich langsam durch. -
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