Ziaar war froh als der Römer endlich abzog. Die Wasserkanne ging durch die Gitterstäbe an seinen Zellennachbarn, doch eine Wache kam und beschlagnahmte den Krug um ihn selber zu trinken. In den nächsten Krug würde er reinpinkeln bevor er ihn sich von der Wache klauen ließ.
Rom, ließ er sich nochmal durch den Kopf gehen, er sollte wirklich nach Rom. Er hatte Berichte von der barabrischen Hauptstadt der Kinderliebhaber gehört. Scheiße überall auf den Straßen, keinerlei Kultur oder Kunst. Da wollte er nicht hin. Wenn er sich an Edessa erinnerte, mit seinen Bädern und seinem eigenen Landsitz ... Das war ein ganz schöner Abstieg.
Den ganzen Tag über beschäftigte Ziaar sich mit dem Gedanken, dass die Götter ihn nach Rom schickten um der Familie dieses Zerapioh, oder wie der auch immer hieß, zu dienen. Er hatte Zweifel. Wahrscheinlich würde er den ersten Römer, der seinen Weg kreuzte, die Gurgel umdrehen. Nein, nicht so. Er würde seine Schuld bei den Göttern ausgleichen. Das Gebot einfach die Ehre und der Glaube. Sonst endete er noch als so ein barbarisches Pack wie die Römer. Nein, er würde diesem Hund von Römer irgendwie das Leben retten und bis dahin halt ein Leben in Knechtschaft leben müssen, wie es die Götter für ihn vorgesehen hatten. Und sobald diese Schuld erfüllt war, würde er den Römer töten und wieder heimkehren, zu seinem Hof, zu seiner Familie.
So wehrte er sich nicht das geringste bisschen, als man ihn aus seinem Pferch holte und hörte dem Römer aufmerksam zu, als er ihn seine bedeutende Familie in der Übersicht präsentierte. Aufschneider, Proll, Gott - wie er ih hasste! Aber er würde gute Miene zum bösen Spiel machen müssen. Also nickte er alles artig ab.
Er hat die Sklaventreiber also angewiesen mich auf der Fahrt gut zu behandeln? Ziaar hatte anscheind doch den richtigen Weg eingeschlagen, wenn ihm hier diese Sonderbehandlung zukommen sollte. Aus den Augenwinkeln schaute er sich die beiden anderen Soldaten an. Der Kleine hatte also dazu gelernt. Gut, er war schon mal nicht so dumm wie er aussah. Was nicht hieß das er clever war... Auch schien er mit ihm ein Paket auf die Reise zu schicken. Ziaar erkannte einen eingepackten Säbel, wahrscheinlich der, den ihm die Familie geschenkt hatte, die ihn damals aufgenommen hate, nach seiner Flucht und noch einigen anderen Kram. Fein, seine Waffe reiste mit. Was gab es schöneres. Ziaar blickte kurz zur untergehenden Sonne und dankte den Götern dafür. Es war ein eindeutiges Zeichen. Wenn sie schon seine Waffe mit nach Rom schickten, sollte er ja wohl seine Schuld begleichen. Offensichtlichere Zeichen gab es ja langsam gar nicht mehr. Ziaar wurde sich immer sicherer den richtigen Weg eingeschlagen zu haben und so ließ er sich von den beiden Prügelknaben des Händlers fesseln und abführen, in seinen privaten (noch) klein(er)en Käfig. Ziaar sah einer unbequemen Reise entgegen. Doch immerhin musste er seinen Käfig nicht mit anderen Teilen, wo man schon eindeutig sah, das mindestens die Hälfte Fieber hatte und daran sterben würde auf der Reise. Ja die Götter hüteten ihn wieder. Wenn auch nicht gerade auf den Weg, den er sich vorgestellt hatte.
Sim-Off:Bei Beschwerden oder Verbesserungsvorschlägen, diese bitte auf ein Stück Papier schreiben. Dies gut durchkauen und gegen eine Wand spucken. Davon macht ihr ein Foto und schickt es mir dann...