Heilruna sass in ihrer kleinen Stube vor dem Webstuhl. Darauf enstand ein feiner Wollstoff mit kunstvoller Borte. Seit sie Mutter geworden war, hatte sie viel mehr Zeit zu Hause verbracht und sich eher femininen Arbeiten gewidmet. Doch innerlich vermisste sie die Freiheit im Wald, zusammen mit Irwin, dem Sohn der Nachbarn.
Plötzlich begann das Baby in der Wiege zu schreien. Heila erhob sich. Nahm es aus den dicken Schaffellen und streichelte es.
Dabei schaute sie seine braunen mandelförmigen Augen an. Wie sehr sie doch aussahen wie Marcus Augen. Sie selber hatte, wie viele Germaninnen blaue Augen.
Wann würde sie Marcus wiedersehen. Er war viel im Lager und nur seltener zu Hause. War es wegen dem Kind? Aber es war sein Sohn und mittlerweile hatte sich doch auch ihr Papa an den Kleinen gewöhnt und Marcus als seinen Schwiegersohn akzeptiert. Das konnte es also nicht sein, aber...
Doch sie vertrieb die Gedanken wieder. Sie liebte Marcus, und Marcus liebte sie, Heila. Und sie beide liebten ihr gemeinsames Kind.