Ich nickte mit dem Kopf.
"Ja, Herr!"
Ich nickte mit dem Kopf.
"Ja, Herr!"
Sie war warm. Und bewegte sich so anschmiegsam. Ihr Atem in meinem Gesicht, der langsam unruhiger wurde und dennoch gleichmäßig blieb. Ihre Augen, welche ich im Dunkeln nur erahnen konnte, wie alles andere auch. Ihre Finger gruben sich in meinen Rücken. Und streichelten mich doch so sanft. Ich musste mich selbst dazu anhalten, nicht zu stürmisch zu werden, die Leidenschaft zu zügeln. Leise zu sein.
Dann, als es soweit war, und ich spürte, dass sich mein Genuss dem Höhepunkt näherte, legte ich meinen Kopf auf ihre Schulter und verbiss mich in ihrem Kissen. Nur kein Schrei. Alles, nur kein Schrei.
Sanft legte ich mich auf sie und versuchte ihr Wärme und Geborgenheit zu geben. Noch immer sah ich ihr weinendes Gesicht vor mir, welches sie hatte, als sie hier in der Casa eintraf. Ich begehrte sie. Ich wollte sie. Ich wollte sie erfüllen und glücklich machen.
"Meine Nyla..."
flüsterte ich, meine Hand immer noch auf ihren Lippen liegend. Und während ich vorsichtig und so leise wie möglich meinen Körper an den ihren presste, meine Bewegungen mit den ihren in Einklang brachte, begann sie an meinen Fingern zu saugen.
Ich hatte mich nicht getäuscht. Sie küsste mich. Vorsichtig erwiederte ich ihre Zuneigung und streichelte ihre Brust, durch die Tunika hindurch.
"Wir müssen leise sein...
Wir dürfen niemanden aufwecken..."
Wo war ihr Lager? Ich wusste es nicht mehr. Vorsichtig schob ich sie in die Richtung aus der sie gekommen war, und legte meine Hand auf ihren Mund, als sie etwas sagen wollte.
"Nicht, sage nichts, wir wollen niemanden wecken..."
Sie hatte über meinen Arm gestrichen. Nur kurz, aber es hatte gereicht um Verlangen in mir aufsteigen zu lassen. Ihre Haut in diesem Dämmerlicht. Ihr Haar. Ihr Lächeln und ihre Stimme. Ich musste es wagen und wollte es wagen. Ich trat auf sie zu, hob meinem Arm und legte meine Hand auf ihre Brust. Ich sagte nichts. Legte nur meine Hand auf ihre Brust.
Sie stand plötzlich auf und kam auf mich zu. Offensichtlich wollte sie ebenfalls zu dem Wasserbottich in der Mitte des Raumes. Ihre Haare hingen wirr in ihrem Gesicht, ihre knappe Tunika war verrutscht, ich konnte mehr sehen, als ich eigentlich wollte. Stumm nickte ich ihr zu und blickte sie an. Wartete bis sich sich ebenfalls erfrischt hatte und reichte ihr dann das Handtuch.
Ich rührte mich nicht von der Stelle. Lauschte einfach in den Raum hinein. Hatte sie soeben "nein" gesagt. Was träumte sie? Was beschäftigte sie? Dann blickte ich wieder zu Tamar. Ich war unschlüssig. Wollte einmal dorthin gehen, dann wieder zu der anderen. Was ging in mir vor? Ich hatte doch alles, was ich wollte, oder nicht? Ich trocknete mich ab.
Das Atmen der anderen Sklaven im Raum war ruhig. Einzig aus der Ecke, in welcher Nyla lag, hörte ich, dass sie nicht gut schlafen konnte. Sie wälzte sich vermutlich unruhig hin und her. Und sie redete irgendetwas unverständliches.
Lange stand ich regungslos im Raum. Sollte ich zu ihr gehen? Was wenn sie erschreckte und damit alle wecken würde? Und was, wenn nicht?
Ich tauchte meine Arme in den kühlen Bottich. Das Wasser war kühl und erfrischend.
Ich lag lange wach. Dachte nach. Nyla ging mir nicht aus dem Kopf. Obwohl der Arm von Tamar auf meiner Brust lag, ich dachte an SIE. Obwohl der Sex mit Tamar besser nicht hätte sein können... IHR Lächeln stand vor meinen Augen und immer, wenn ich ihr im Hause begegnete, zog sie mich in ihren Bann. Ich wusste nicht mehr weiter.
Ruhelos nahm ich zärtlich den Arm meiner Geliebten und legte ihn auf die Seite. Dann stand ich auf tappte mich im Dunkeln bis an den Wassereimer in der Mitte des Raumes. Ich musste mich frisch machen, ich musste einen klaren Kopf gewinnen.
Irgendwo dort drüben lag sie...
"Ja, Herr!"
Ich nickte mit dem Kopf und eilte.
Sie war eine ziemlich impulsive Person. Hatte ich sie bisher falsch eingeschätzt. Ich nickt nur mit dem Kopf und gab ihr zu verstehen, dass sie hier der Boss war. Immerhin ging es um ihre Lebensmittel. Ich trottete ihr hinterher...
"Ich habe noch nie gekocht. Das einzige was ich hinkriegen würde ist ein Stück Fleisch auf dem Spieß."
Ich zuckte mit der Schulter.
"Und was da ist, wusste ich ebenfalls nicht. Meinst Du ich hätte in die Töpfe wirklich reingekuckt? Meine Güte, man schickt mich fast jeden morgen auf den Markt. Tamar zumindest."
Ich räusperte mich. Toll, hatte ich wieder was angefangen.
Offensichtlich hatte ich sie auf dem falschen Fuss erwischt. Das wollte ich natürlich nicht.
"Du hast Recht. Entschuldige. Mein Fehler."
Der Dackelblick wollte mir indess nicht so recht gelingen.
"Na ich frage mich nur, weil die Mengen die Du kaufst, reichen nie. Selbst wenn jetzt nur die Hälfte der Gens Decima anwesend ist, Du musst mit dem jungen Herrn rechnen, dann die vier älteren Herren, die Dame, welche im Gästezimmer wohnt, die junge Dame, und sieben weitere Sklaven. Aber entschuldige, wie gesagt, ich halte mich ab jetzt raus."
Entschuldigend hob ich meine freie Hand.
"Gut, dann sollten wir hier entlang. Die besten Pilze, Bohnen und Kräuter gibt es dort hinten!"
Wir schlederten los.
Wir schlenderte zu den nächsten Stände. Der Korb wurde allmählich voller. Jedoch kaufte sie sehr ausgewählt und nicht in großen Mengen. Eher für kleinere Mahlzeiten, oder normale Essen, schon gar nicht für große Gastmahle.
"Wie lange machst Du das schon?"
"Ähm, soll ich ihn zu dem anderen in den Korb geben, oder möchtest Du ihn tragen?"
fragte ich und zwinkerte ihr zu. Dann, damit die Verlegenheit nicht zu groß würde, fügte ich hinzu
"Gut, was brauchen wir also noch?"
Erst nahm sie mir den Kohl ab, dann gab sie ihn mir wieder. Ich hatte jedoch das Gefühl, dass sie eher meine Hand berühren wollte, als wirklich die Ware begutachten, oder täuschte ich mich? Wenn sie es so wollte, das Spielchen könnte ich mitspielen.
"Reicht einer? Ich meine Du musst ja nicht nur die Herren bekochen, sondern auch die anderen Sklaven. Und ich hoffe nicht, dass wir nur Bohnen zu Essen bekommen... Wäre der hier auch in Ordnung?"
Ich hatte nach einem zweiten Kohlkopf gegriffen und lächelte sie an.
Nun denn, in der Küche kannte sie sich besser aus als ich, gestand ich ihr zu.
"Wie Du willst. Doch vergiss nicht, dass ich alles tragen muss."
Ich lachte und lenkte sie zu dem ersten Stand, welcher Gemüse aus den umliegenden Latifundien anbot.
"Dieser Kohl sieht doch gut aus, oder nicht?"
Ich tat fachmännisch, doch auch wenn ich vielleicht in diesem Fall Recht hatte, es war mehr Glück als wirkliches Können. In der Küche hatten mich bis dato allerhöchstens die Mägde interessiert...
"Oha oha. Und das willst Du alles heute kochen?
Morgen ist auch noch ein Tag..."
Ich musste schmunzeln. Das Tempo, welches sie hinlegte, beeindruckte mich.