Beiträge von Maximus Decimianus Gallus

    Ich betrachtete ihr Gesicht. Sie sah ausgesprochen schön aus, wenn auch ziemlich übernächtigt und verbraucht.


    "Nun, ob es an dem Tag der erste Tropfen Wein war, kann ich nicht sagen. Jedenfalls warst Du sehr schnell betrunken, das Essen hatte noch nicht einmal angefangen..."


    Ich blickte in ihre Augen, die mir instinktiv auswichen.


    "Zum Glück bist Du dann eingeschlafen, wer weiß, was noch alles passiert wäre..."

    Ich betrat das Triclinium und balancierte die silbernen Schüsseln an den Klinen und Korbsesseln vorbei auf den zentralen Tisch in der Mitte des Raumes.


    Meridius lag auf einer der Liegen, der Römerin schräg gegenüber, und ich wusste, warum ich diesen Platz gewählt hätte, wenn ich an seiner Stelle gewesen wäre, denn so vornübergebeugt, wie sie gerade nach der Karaffe griff, gewährte sie hin und wieder strategische Einblicke in verbotenes Terrain.


    Ich war mir jedoch nicht sicher, ob mein Herr dies ebenfalls bemerkt hatte, denn zu sehr widmete er sich den Vorspeisen, welche bereits auf dem Tisch standen.


    "Herr!"


    sprach ich und stellte die Schüsseln mit dem köstlichen Inhalt hin. Es gab herrlich gewürzte Zuccini alexandriner Art mit Parthischem Huhn.

    Ich trat wieder in die Küche um nachzusehen, ob das Essen fertig wäre. Es war. Tamar hatte hervorragende Arbeit geleistet und ich wusste ihr mit einem ernst gemeinten Kompliment diesbezüglich geschickt zu schmeicheln. Nachdem ich ihr einen Kuss in den Nacken gedrückt hatte, packte ich die ersten Schüsseln um sie im Triclinium zu servieren.

    ... die Türe sich wieder öffnete und ich das Triclinium wieder betrat. Ich stellte das Besteck für die späteren Gänge auf den Tisch und auch noch einiges an extra Obst. Die Römerin beobachtete jeden meiner Handgriffe und Schritte. Offensichtlich schien sie sich zu langweilen.

    Ich hatte die Trauben und den Wein soeben abgestellt, als sich die Römerin danach ausstreckte. Ich sah nur aus dem Augenwinkel heraus, wie ihr dabei die Tunika leicht verrutschte und einen kurzen Blick auf ihren Nippel erlaubte. Ich ließ mich jedoch davon nicht irritieren, denn was gingen mich die Nippel einer römischen Priesterin an? Ich war Sklave und in der Küche wartete Arbeit auf mich. Folglich verließ ich das Zimmer um nach dem Essen zu sehen.

    Nachdem ich aus der Küche kam, machte ich auch noch schnell im Atrium sauber. Saubermachen war jedoch relativ, da in der Casa Decima eigentlich immer alles sauber und aufgeräumt war. Täglich drehte ich meine Runden, so dass nie etwas zusammen kam, und so war ich auch heute wieder schnell. Ich füllte die Lampen auf, fegte schnell die Ecken aus, versorgte die Fische im Becken, brachte neue Trockenblumen als Dekoration in den Raum, und zündete das köstlich würzig duftende Rächerwerk an. Mercator hatte erzählt, dass damit die Pharaonen ihre Paläste füllen würden, und in der Tat, sein Einkauf in Alexandria hatte sich gelohnt.

    Ich kam aus dem Triclinium , betrat die Küche, das Reich der Livia Decima Tertia. Die Herrin war indess noch nicht da, und auch Tamar, die Küchenmagd und meine heimliche Geliebte war nicht anzutreffen. Sollte ich schon einmal was vorbereiten? Ich wusste ja nicht, was es heute abend geben würde. Ich begang schon mal damit, die Geräte, welche man brauchen würde zusammenzustellen. Dann holte ich das Feuerholz für den Herd und frisches Wasser.


    Dann ging ich ins Atrium.

    Zitat

    Original von Maximus Decimus Meridius
    Meridius streckte seinen Kopf herein.


    "Hier bist Du ja, Gallus! Mach das Speisezimmer bereit und kümmer Dich um die Küche. Wir erwarten bald Besuch, und ich will, dass dann alles mehr als nur perfekt ist..."


    Er verschwand wieder.


    Ich schreckte auf. Mein Herr in der Sklavenunterkunft?
    Ich erhob mich und nickte nur mit dem Kopf.


    "Ja, Herr! Ich werde mich sofort darum kümmern."