In dem Zimmer sah es - der schnellen Abreise entsprechend - etwas unordentlich aus. Ich hatte länger zu tun, als ich gedacht hatte, doch letztendlich blitze das Zimmer wieder und war in Ordnung gebracht worden. Das einzige was mich verunsicherte. Wo war die Dame, die eigentlich hier nächtigte? Hatte sie je ein Mensch schon gesehen? Irgenwie kam mir das ganze spanisch vor. Wie hieß sie nochmals? Es war doch eine Caecillia? Oder war mir der Name entfallen? Ich würde wohl mal Meridius darauf ansprechen müssen...
Beiträge von Maximus Decimianus Gallus
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Kaum hatten die Herrschaften das Zimmer verlassen, räumte ich das Geschirr ab und trug den Wein zurück in die Küche. Es war nicht mehr viel übrig, wie alle Römer, neigten auch diese dem guten roten Tropfen zu. Die Reste indess würden mir und Tamar einen schönen Abend bereiten...
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Sie blickte irgendwie an mir vorbei. Hatte ich was falsches gesagt? Oder fixierte sie schon eine gute Ware? Ich folgte ihren Augen, sie gingen in Richtung des Fischstandes.
"Gibt es heute was leckeres, im Hause Fabia?"
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Ich nickte nur mit dem Kopf. Was sollte ich auch schon sagen. Als ich jedoch das Gefühl hatte, er würde es mit den Pferden ernst meinen, öffnete ich meinen Mund doch noch - wider jede Vernunft, waren sprechende Sklaven ja nicht überall gerne gesehen.
"Herr, das mit den Pferden ist keine gute Idee. Die bringen nur Unruhe rein und scheißen rum und machen Dreck und es stinkt, und man muss sie putzen und Füttern, und dann wieder Scheiße... Wir verkaufen hier Brot und Wein, SCHMUCK! Wenn jemand ein Pferd will, sollte er besser unser Gestüt besuchen..."
Ich hatte mich ein wenig zu direkt geäussert, merkte ich, denn sein Gesicht zeigte einen gewissen Ausdruck an Erschrockenheit. Vielleicht hätte ich doch Wörter der besseren Kreise wählen sollen? Es war mir egal, denn ich fror und wollte wieder nach Hause. Tamar hatte so einen warmen Schoß und heute morgen waren wir noch nicht dazu gekommen...
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Offensichtlich hatte ich sie mit meinem banalen Satz so in Verlegenheit gebracht, dass sie keine Worte fand. Sie sah mich nur mit ihren großen Augen an und lächelte verlegen. Meine Güte, ich war einfach noch nicht ausgeschlafen und irgendwie nicht da.
"Und was darfst Du heute kaufen? Was plant man in der Casa Deines Herrn? Bei uns gibt es Kapaun. Also hieß es: Gallus, Kapaun besorgen. Es ist jederzeit das selbe. Ich hoffe nur, dass ich früh genug los bin und noch gute Qualität erwische..."
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Hatte es der Alte also tatsächlich wahr gemacht. Und ich stand neben ihm auf dem Markt und lupfte die Kisten wie ein Irrer. Zwei ganze volle Wagen hatte er auffahren lassen, erst richtete ich den großen Stand mit seinen ganzen Soffbahnen auf, dann noch zwei weitere daneben, bereitete dann die Waren aus und wurde zu guter letzt damit beauftragt für den Nachschub zu sorgen, sollte etwas ausgehen. Zum Glück hatte er nicht darauf bestanden auch noch ein paar Pferde mitzunehmen, wenn ich mich auch noch um die Viecher hätte kümmern müssen, ich hätte mit Sicherheit die Krise gekriegt. Hoffentlich würde mich keiner meiner Bekannten hier sehen...
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Unmittelbar danach betrat ich die Küche und schlich mich von hinten an die Küchensklavin heran. Tamar war so wunderschön. Ihr Haar so wild, und wenn sie es offen trug, so wie heute, musste ich mich zusammenreißen um nicht die Beherrschung zu verlieren.
"Guten Morgen!"
sprach ich und drückte ihr einen Kuss in den Nacken, während sie nur kurz zu mir aufblickte und lachte.
"Bist Du auch schon wach?"
fragte sie mich, mit einem leicht spöttischen, aber gutgemeinten Unterton.
"Ja klar."
antwortete ich und griff mir ein Stück von dem leckeren Schinken, den sie gerade in schmale Streifen schnitt.
"Finger weg da!"
rief sie empört,
"das ist das Essen der Herrschaften."
"Schon gut..."
entgegnete ich und packte sie an ihrem Hintern.
"sind sie da besser aufgehoben?"
"Ausnahmsweise ja."
meinte sie und setzte mit einem Lachen hinzu
"aber vergiss deswegen nicht auf den Markt zu gehen."
Ich nickte, gab ihr einen kleinen Klapps und sah zu, dass ich aus der Küche kam, bevor sie mir einen Lappen um die Ohren werfen würde.
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Ich hörte den Herrn erst jetzt meinen Namen rufen und trat in das Zimmer.
"Ja, Herr?"
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Ein Gaius Cornelius Decius also. Ich versuchte mir den Namen zu merken. Ich nickte mit dem Kopf und bat ihn, er möge eintreten und im Atrium warten. Ich würde den Hausherrn umgehend in Kenntnis setzen, allerdings könne es eine Weile dauern, da bereits Besuch im Hause sei. Wenn er so lange warten möge...
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Der Mann der vor mir stand sah etwas müde aus. Im ersten Moment dachte ich, ein Wanderprediger. Dann jedoch sagte er etwas, was ich nicht ganz verstand, sein Dialekt jedoch verriet ihn als ein Mann aus Rom.
"Du willst WEN sprechen?"
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Ich war gerade aus dem Privatbereich des Hauses gekommen und auf dem Weg in die Küche, als irgendjemand wie irre an die Türe hämmerte. Vom Schlagstil konnte es nur ein Hausierer oder einer jener Wanderprediger sein, welche von einem Messias erzählten und nach einem Becher Wasser verlangten. Ich öffnete missmutig die Türe und steckte meinen Kopf nach draussen.
"Ja?"
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Ich kam in das Zimmer des Sekretärs, er war offensichtlich nicht da, also musste ich ihn wo anders suchen. Mit ein paar Handgriffen richtete ich das Bett, machte schnell das kleine Tischchen sauber und stellte den Stuhl wieder ordentlich hin. Dann verließ ich das Zimmer um in die Küche zu gehen.
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Ich nickte mit dem Kopf und ging umgehend nach draussen.
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Ich betrat den Raum und servierte den besten Wein den wir im Hause hatten. Die beiden Männer schwiegen, während ich eingoss, also beschloss ich so schnell wie möglich wieder nach draussen zu verschwinden.
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Ich verließ den Raum wieder um das Gewünschte zu holen.
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Ich betrat das Arbeitszimmer meines Herrn.
"Du hast gerufen?"
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"Ja, er ist auf seinem Zimmer!"
Ich blickte den Trägern misstrauisch hinterher, als sie die letzte Seekiste abgestellt hatten und die Casa mit reichlich Trinkgeld versehen verließen.
"Doch ruh Dich ersteinmal aus, Herr! Ich werde sofort das Bad fertig machen. Ach und eh ich es vergesse, ein Agrippa ist hier in der Stadt eingezogen. Und Scribonius Curio gibt ein Fest..."
Ich packte das Handgepäck meines Herrn.
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"Alles wie immer, Herr! Das heißt nicht ganz. Zuerst ist hier ein Sekretär aufgetaucht und gestern sogar Mercator. Ich glaube er müsste auf seinem Zimmer sein. Sein Schiff kam ebenfalls gestern hier an..."
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Ich eilte so schnell ich konnte.
"Ja, Herr?"
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Ich sah diese Orelia auf mich zukommen. Ich ging ihr ein paar Schritte entgegen und lächelte freundlich, auch weil ich mich tatsächlich freute unter den vielen Sklavengesichtern ein bekanntes zu sehen.
"Tag, Orelia! Und - auch unterwegs?"
Der Satz klang so beschissen, als ob es nicht offensichtlich wäre, aber man sagte ihn halt, weil man ihn immer sagte...