Beiträge von Numerius Duccius Marsus

    Witjon nickte und griff zu einer Karaffe, die etwas erhöht über einer kleinen Kerze Stand. Er goß einen Becher damit ein und reichte ihn Crispus.


    "Halt." sagte Witjon schlicht, als er die Ausführungen über das Theatrum hörte. Er blickte noch einmal auf den Schnee vor dem Fenster und fuhr fort.
    "Ich fürchte, die Bauarbeiten im Theater können wir für dieses Jahr abhaken. Bei diesem Wetter können wir ohnehin keine vernünftige Arbeiten durchführen, geschweige denn Vorführungen abhalten. Ich schlage vor, die Theatersanierung aufs Frühjahr zu verschieben und stattdessen...andere Punkte anzugehen. Was hattest du da noch notiert? Straßenpflaster? Ist auch schwierig im Winter."
    Er grummelte leicht säuerlich.
    "Vielleicht sollten wir uns auf die Sanierung von Innenräumen beschränken, bis der erste Schnee schmilzt.
    ...Was natürlich nicht auf die Brücke zutrifft. Ich bin froh zu hören, dass die Arbeiten dort so schnell voranschreiten. "

    Witjon stand am Fenster, einen Becher heißen, gewürzten Mets in der Hand, und beobachtete das Treiben auf dem Forum. Trotz eisiger Kälte waren etliche Menschen auf dem Pflaster des großen Platzes unterwegs, boten ihre Waren an, kauften benötigte Dinge oder schlenderten einfach aus Langeweile umher. Hier und dort entdeckte Witjon einen bekannten Händler und auch der etwas vorgelagerte Stand des Handelskonsortiums war natürlich geöffnet, an dem Amon seine Waren feilbot. Regunglos und völlig still stand der junge Duumvir dort. Und während er so vor sich hin starrte und die Gedanken durch seinen Kopf schwirrten, wurde sein Auge plötzlich einer allzu bekannten Veränderung gewahr.
    Kleine, weiße Flöckchen fielen vom Himmel. Erst vereinzelt, dann immer dichter schwebte der Schnee gen gefrorenen Boden.


    Ohne Ankündigung wurde die Türe geöffnet und Witjon erkannte die Stimme seines petronischen Magistraten, als dieser ihn begrüßte. Er drehte sich seitlich, hielt den Blick jedoch auf das Forum gerichtet.
    "Salve Petronius."
    Er trank einen Schluck vom heißen Met. Er war gut gewürzt und verbreitete eine angenehme Wärme in seinem Bauch. Gemütlich drehte Witjon sich nun zum Petronius um.
    "Bitte, nimm Platz. Kann ich dir etwas zu trinken anbieten?"
    Er selbst setzte sich auch hin und deutete auf ein Tablett, das neben seinem Schreibtisch auf einer Kommode stand.
    "Verdünnten Wein? Wasser? Oder kann ich dir sogar etwas Bier anbieten?"


    Natürlich wollte er Crispus nicht mit Belanglosigkeiten von seiner Arbeit abhalten, weshalb der Duumvir dann auch zum Grund kam, weshalb er seinen Magistratus bestellt hatte.
    "Petronius, wie steht es mit den Sanierungsprojekten, die dir aufgetragen wurden?"
    Er zeigte zum Fenster und runzelte leicht die Stirn.
    "Wie du siehst hat der Winter endlich richtig begonnen. Die Zeit wird knapp, zumindest was die Bauarbeiten an der Rhenusbrücke und am Theatrum angeht."

    Ein grässliches Schniefen war zu hören, als Witjon mit triefender Nase in dickem Umhang und vor Kälte gerötetem Gesicht zur Tür herein gestolpert kam. Er hatte einen langen Tag in der Curia hinter sich und wollte eigentlich nur nach einem genüsslichen Abendmahl in sein warmes, weiches Bett fallen. Doch da entdeckte er einen Brief im Postfach der Casa. Er nahm ihn, öffnete ihn und las die Zeilen, die eine schreckliche Botschaft überbrachten.
    Eine gefühlte Ewigkeit stand der junge Ubier einfach nur dort und starrte die Papyrusrolle an, ohne zu jeglicher Bewegung oder Gefühlsregung fähig zu sein. Dann ließ er den Arm vor Kraftlosigkeit sinken und der Brief fiel zu Boden, während seine Miene sich verdüsterte...

    Witjon von Mogontiacum:


    Beeindruckt zog Witjon die Augenbrauen in die Höhe. Genau so hatte er sich ein Thing vorgestellt! Vielleicht würde er sogar irgendwann einmal selbst in diesem Kreis sitzen und mit den anderen Stammesführern über die Geschicke seines Volkes sprechen. Ein schmales Lächeln zeichnete sich auf Witjons Gesicht ab. Bis dahin würde es noch einige Zeit dauern.


    Brandolf von Confluentes
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    Die Frage des Goden rief Brandolf ein Anliegen ins Gedächtnis zurück, das er hier vorzutragen gedachte. Er ergriff das Wort und gab bekannt:
    "Ich habe noch etwas bekannt zu geben! Mein Vetter Gotwald wird im nächsten Frühjahr seine Tochter Ida mit Reik von den Mattiakern vermählen."
    Ein vielsagender Blick zu Rodewini, der selbstredend im Bilde war, dann fuhr Brandolf fort.
    "Reik ist der Sohn des Waltmar, Duumvir der Civitas Aquae Mattiacorum. Ich freue mich, euch die Eheschließung zwischen meinem Stamm und dem der Mattiaker mitteilen zu dürfen."


    Rodewini von den Mattiakern:
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    Der Hühne von den Mattiakern nickte still und enthielt sich jeglichen Kommentars. Er war froh, dass Waltmar seinem Sohn nicht eine von Nandrads Stamm angeleiert hatte und zeigte sich zufrieden mit der confluentischen Kaufmannstochter.


    Otger von den Ubiern
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    "Herzallerliebst." murmelte Otger gelangweilt in seinen dichten Bart. Mattiaker heiratet Typen aus Confluentes. Und?


    Die anderen Anwesenden nahmen die Information nickend zur Kenntnis. Offenbar war plötzlich die Luft raus, die Versammlung hatte sich etwas beruhigt und die Nachricht von der anstehenden Heirat brachte etwas Entspannung nach den Streitpunkten der bisherigen Tagesordnung.

    "Nun - schaltete sich Witjon ein - wir könnten am 18. December ein kleines Straßenfest veranstalten. Mit einigen Festständen auf dem Forum und auf den Hauptstraßen. Das sollte genügen. Im Rahmen des Festes möchte ich außerdem die Nutzung des Theatrums wieder etwas ankurbeln. Und wenn die Festivitäten vorüber sind ist immer noch ein wenig Zeit, um sich für das Julfest zu erholen und alles vorzubereiten. Denn das möchte ich gerne im Kreis meiner Familie verbringen, wie vermutlich viele andere hier auch." Er sah in die Runde und entdeckte einige Gesichter, die zustimmend nickten. Sie alle konnte er zu den germanischen Honoratioren zuordnen, was auch nicht verwunderlich war. Wer wollte das Julfest schon verpassen, nur um die Saturnalien zu begehen?


    Sim-Off:

    Ich möchte das ganze ebenfalls klein halten. Es wird lediglich einen Thread auf dem Forum geben und eine Vorstellung im Theatrum. Alles andere wäre zu viel Angebot, da macht eh keiner richtig mit.

    "Gut." nickte Witjon und klappte seine Tabula zusammen. Er wechselte einen Blick mit seinem Kollegen und schloss dann die Sitzung:
    "Ich denke damit wären wir fertig für heute. Alles weitere ergibt sich nach der Sitzung des Ordos. Valete."
    Und damit löste sich die Runde langsam auf und jeder begann seine Vorbereitungen zu treffen.

    ~Gnaeus Cinnosius Marcius~


    "Genau so ist es." grinste Marcius. Der Mann war kurz angebunden. Das gefiel ihm. Hoffentlich würde er noch länger als Magistratus in der Curia verweilen, immerhin war er eine willkommene Abwechslung zu den anderen lästigen Labertaschen, die ihn hier ständig in seiner Ruhe störten.

    "Wir werden sehen. Es steht genug an, das es zu erledigen gilt, ich will mir keine Illusionen über eine angenehme Arbeit machen." grinste Witjon, nachdem er sich sein letztes Stück Schinken reingepfiffen hatte und nun zum Karnickel überging. In die scharfe Soße getunkt schmeckte es besonders gut.
    Lokis Hinweis jedoch verwunderte ihn dann jedoch. Hatte er seinen Scriba etwa nicht vernünfitg vorgestellt? Nunja, zumindest aus Berichten würde sein Vetter den jungen Germanen bestimmt kennen.
    "Ach entschuldige. Das ist Thorleif. Der junge Ubier, von dem ich erzählt habe. Thorleif, das ist mein Vetter Duccius Lando. Er ist Magister Scriniorium dieser Regio und zugleich der Mann, dem ich einiges zu verdanken habe. Ohne ihn wäre ich noch lange nicht bis hierher gekommen."


    Mit mittlerweile leicht karnickelfettig-soßenklebrigen Patschefingern nahm Witjon seinen Becher heißen Mets zur Hand und erhob ihn feierlich.


    "Auf Lando!" prostete er fröhlich in die Runde. (:D)

    Da niemand sich zu dem Thema Vigiles äußerte, ging Witjon davon aus, dass es keinen weiteren Gesprächsbedarf dazu gab. Umso besser, also weiter zum nächsten Punkt!


    "Am ANTE DIEM XVI KAL IAN DCCCLIX A.U.C. (17.12.2008/105 n.Chr.) beginnen die Saturnalien. Ich weiß, dieses Fest wurde bisher nur wenig bis gar nicht hier gefeiert. Das liegt natürlich zum Großteil daran, dass die Bevölkerung hier einfach keinen Bezug zu diesem römischen Volksfest hat."


    Er räusperte sich kurz und trank einen Schluck Wasser aus seinem Becher, dann fuhr er fort.
    "Ich denke man kann ehrlich sagen, dass dieser Umstand sich auch nicht in allzu naher Zeit ändern wird, zumindest was den Glauben der hiesigen Bevölkerung angeht. Ich möchte allerdings gern ein kleines Straßenfest organisieren; mit Verkaufsständen entlang der Hauptstraßen, Künstlerbühnen, und natürlich einer Menge Essen und Trinken auf Kosten der Stadt. Die Lagerräume der Curia sind geradezu berstend voll, die Speisung stellt also kein Problem dar. Anders allerdings die Kosten für Organisation, Aufbau des Straßenfestes und anschließende Reinigung der Straßen.


    Oder seht ihr das womöglich anders? Schießt los, ich möchte eure Meinung zu den Saturnalien hören, lohnt sich ein solches Projekt?"
    Erwartungsvoll blickte Witjon nun in die Runde, zu seinem Amtskollegen, seinem Magistratus Petronius und natürlich auch zu seinem Vetter Lando, der zwischen einem Haufen anderer Honoratioren saß und vor sich hin brütete.
    Und, bevor er es vergaß, erwähnte Witjon nebenbei noch an Petronius Crispus gewandt:
    "Achja, bei einem solche Straßenfest würde die Legio Secunda selbstverständlich auch eingebunden werden müssen, nur so im voraus." (;))

    ~Gnaeus Cinnosius Marcius~


    Es überraschte Marcius nicht im geringsten, einen der Magistrate bald nach der Wahl in seinem kleinen Officium begrüßen zu dürfen. Natürlich hatte er strenge Regeln, so dass die Kassen der Stadt immer korrekt geführt wurden und so würde er es auch dem neuen Stadtbeamten erläutern.


    "Salve Magistratus Petronius."


    Er hob die Hand zum Gruß und deutete auf einen mehr oder minder gemütlichen Stuhl, der Besuch zugewiesen wurde. Das Officium insgesamt war nicht besonders heimelig eingerichtet, wodurch es seine Funktionalität jedoch nicht im geringsten einzubüßen drohte. Marcius fühlte sich richtig wohl in diesem spartanischen Räumchen mit seinen etlichen Regalen, Rechnungsbüchern und dem pingeligst ordentlich aufgeräumten Schreibtisch. Im Rücken des Kassenprüfers befand sich eine verstärkte Tür, zu der nur Marcius und die Duumvirn einen Schlüssel besaßen, was einen guten Grund hatte. Marcius machte ein höflich-neutrales Gesicht wie es seine Art war und stellte seinem Gast einen Becher Wasser hin, als dieser sich gesetzt hatte.


    "Ich nehme an es geht um die Rhenusbrücke und diverse Sanierungsarbeiten an städtischen Bauten? Ich hörte bereits davon, die Wände haben in diesem Haus Ohren, wenn du verstehst was ich meine."


    Marcius ließ einen Anflug von Lächeln auf seinem Gesicht erkennen, wurde dann jedoch wieder ernst. Er tippte mit dem Zeigefinger auf den Tisch, während er sich zurücklehnte und zu erklären begann.


    "Also, du kaufst das Material, seien es nun Rohstoffe, Werkzeug, die Bezahlung von Arbeitern, oder sonst irgendetwas. In jedem Fall lässt du dir einen Beleg ausstellen, den du mir vorzeigen musst. Ich werde dann die Bezahlung der Ware beziehungsweise der Arbeiter durchführen. Oder, wenn du nicht genug Geld privat zur Verfügung hast, strecke ich dir etwas gegen eine Empfangsbestätigung vor, dann kannst du den Kauf selbst abwickeln.
    Eigentlich ganz simpel."
    zwinkerte der Schatzmeister.
    "Solange ich jedoch keine Belege oder Kaufverträge sehe, gebe ich auch kein müdes As heraus."
    Marcius grinste nun leicht und erhob sein bereits etwas abgestandenes Wasser, nippte daran und stellte angewidert den Becher ab.
    "Noch Fragen?"



    Sim-Off:

    WiSim-technisch sieht das ganze so aus: Wenn du irgendetwas kaufen willst, sprich es einfach mit mir ab, egal ob SimOn oder SimOff. Wenn ich mein O.K. gebe, soll der Verkäufer dem Mogontiacum-Konto ein persönliches Angebot machen, dann ziehe ich den Kauf durch. Genauso läuft es, wenn wir etwas los werden wollen.


    Edit: Mir ist gerade noch eingefallen, dass ich dir ja auch etwas auszahlen kann. Du bekommst den Betrag, ich einen Beleg über die Auszahlung und du kaufst für das ausgezahlte Geld die Waren, die du dann dem Mogontiacum-Konto anbietest.

    Als der Magistratus die geschätzten Kosten nannte, seufzte Witjon leise auf. Er trippelte Augenblicke lang mit den Fingern auf der Tischplatte herum und überlegte dann langsam laut.
    "Thermen...Theater...Brücke...hm. Ja, so machen wir's! Also, ich möchte, dass du einen Fachmann bestellst, wie du es vermutlich schon für die Brücke getan hast und mir genaue Möglichkeiten der Renovierung vorlegst, die sich im Rahmen von fünftausend Sesterzen bewegen. Ich möchte, dass das Thermenbecken und das Theater saniert werden, die Brücke ist ja selbstverständlich.
    Das Thermenbecken darf nicht mehr als die geschätzten zweitausend Sesterzen kosten."


    Er rieb sich kurz nachdenklich am Kinn, bevor er seine weiteren Gedanken offenbarte.
    "Nunja und das Theater muss einfach einen Zustand erreichen, der es halbwegs präsentabel macht. Die Sitzreihen müssen instand gebracht werden, falls erforderlich, und die Szene natürlich auch. Alles andere ist zweitrangig.
    Und...die Kosten sollten zwar geringstmöglich gehalten werden, dafür die Qualität allerdings größtmöglich, soweit das praktizierbar ist. Wir wollen immerhin keine schluderig renovierten Bauten."

    Oh ja, Witjon merkte in diesem Moment wie schwierig es wirklich war, eine ganze Stadt zu organisieren und zu verwalten.

    Mit der Lösung des Petroniers war Witjon einverstanden.
    "Gut, am besten ihr nutzt vorerst die Wälder auf der rechten Rhenusseite, linksrheinisch ist bereits viel durch die Bauern gerodet worden."


    Der Blick seines Magistratus verriet ihm, dass das Thema hiermit abgehandelt war und so ging Witjon zum nächsten Punkt über.
    "Vigiles. Ich bin nicht genau im Bilde, welche Änderungen und Ideen mein Vorgänger in der letzten Sitzung vorgebracht hat. Nach eingehender Besprechung dieses Themas kann ich im Namen der Stadtverwaltung sagen, dass diese Angelegenheit bis auf weiteres aufgeschoben wird. Die hiesigen Handwerker werden einer kleinen Prüfung unterzogen werden, die ihr Feuerwehrtechnisches Können kontrollieren soll. Womöglich muss neues Werkzeug zur Feuerbekämpfung angeschafft werden, doch das wird keine großen Kosten verursachen, die dem Ordo angelastet würden."
    Denn das war ja offenbar der Haupt-Knackpunkt an dem dieses Thema in der letzten Sitzung angestoßen war: Die Finanzierung der Aufstockung.
    Ein kurzer fragender Blick in die Runde und die übliche Frage:
    "Noch Fragen dazu?"

    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI
    ET IN NOMINE CIVES MOGONTIACI


    ERNENNE ICH
    Medicus Germanicus Avarus


    MIT WIRKUNG VOM
    PRIDIE NON DEC DCCCLVIII A.U.C. (4.12.2008/105 n.Chr.)


    ZUM
    Patron - Mogontiacum



    Numerius Duccius Marsus - Duumvir Mogontiaci