Beiträge von Numerius Duccius Marsus

    Witjon winkte ab. "Soo toll ist das Amt nun auch wieder nicht. Es gibt dort einen Haufen Arbeit für mich, den zu bewältigen es wohl noch lange dauern wird. Naja, deshalb bin ich hier. Ich habe dem Comes einen Bericht gebracht, der die Lage in Confluentes beschreibt."


    Dann deutete er auf eine Garküche zu seiner Rechten. "Wenn es dir recht ist, würde ich gerne dorthin gehen. Die haben super leckeres Brot und die Fischsauce dazu ist auch sehr gut. Falls du so etwas isst." Er beäugte sie kurz skeptisch. War sie sich gar zu fein für einen solchen Schnellimbiß?

    "Ich war Scriba Provincialis, als dein Mann Quaestor war. Und ja, er war ein guter Vorgesetzter. Mittlerweile bin ich allerdings Magistratus von Confluentes. Eigentlich bin ich nur zu Besuch hier." Sie schlenderten scheinbar ziellos über den Markt, doch Witjon hatte sich bereits eine gute Garküche ausgeguckt und steuerte langsam darauf zu.
    "Hast du auch solch einen Hunger wie ich? Mein Magen könnte ein ganzes Haus zusammenknurren." grinste er.

    "Allerdings kenne ich den Quaestor. Er war vor kurzem noch mein indirekter Vorgesetzter." Man konnte Paulina ansehen, dass sie fieberhaft nachdachte, bis sie dann mit der Sprache rausrückte. Witjon grinste nur breit. Seine Vermutung hatte sich also bestätigt.
    "Komm, lass uns ein wenig spazieren. Hier wird es mir langsam zu voll." Er berührte ihren Ellebogen leicht mit seiner Hand und begann gemächlich an den Marktständen entlangzuschlendern. Das würde die für sie peinliche Situation hoffentlich schnell überspielen.

    "Morgen Cupidus. Die Reise war...nicht so angenehm wie erhofft. Das Wetter war wirklich ziemlich ungünstig. Auf dem Hinweg bin ich praktisch nach Mogontiacum geschwommen." Er grinste, als er von Landos Antwort aufschaute.
    "Setz dich, wir haben einige Dinge zu besprechen."

    Germanica Paulina? Bei Donar, sprach Witjon gerade etwa mit der Gattin des ehemaligen Quaestors? Ein Moment der Verblüffung, dann fasste er sich wieder und entgegnete:
    "Schön dich kennen zu lernen, Paulina. Nein es tut nicht weh, wirklich." Er lächelte. Die Schmerzen waren schon längst verschwunden, er war da aus der Schulzeit bereits sehr viel schlimmeres gewöhnt gewesen.
    "Du bist also eine Germanica. Dann ist dir der ehemalige Quaestor Quintus Germanicus Sedulus sicherlich bekannt. Wie bist du mit ihm verwandt?" Witjon erahnte die Antwort bereits, doch wollte er es aus ihrem Mund hören.

    [Blockierte Grafik: http://redcrss.re.funpic.de/Imperium%20Romanum/scriba_confluentium.gif| Scriba Potitus Fadius Antoninus


    "Salve." begrüßte der Scriba das bekannte Gesicht so freundlich wie möglich. "Ja, der is' drinne in seinem Officium." sagte er und deutete auf die Tür. Dann stand er auf, klopfte kurz, steckte den Kopf zur Tür des Officiums herein und wechselte ein paar Worte mit seinem Vorgesetzten. Dann schaute er wieder zu Cupidus und winkte ihn herein.
    "Narf. Immer rein mit dir."



    Sim-Off:

    Könnten wir die Szene bitte so behandeln, dass das Gespräch mit Maecenas bereits vorüber ist? Danke. :D

    Das Grinsen verbreiterte sich noch mehr, als Witjon für seinen frechen Kommentar eine passende Antwort bekam. Er folgte dem Blick seines Gegenübers, der auf seinen Schlammverschmierten Stiefeln hängen blieb. Als sie aufschaute, trafen sich ihre Blicke und er freute sich zu sehen, dass sie ebenfalls grinsen musste.
    "Wenn ich mich vorstellen darf. Mein Name ist Numerius Duccius Marsus. Wessen Opfer bin ich denn nun geworden?"

    Witjon fuhr sich noch einmal mit der Hand durchs Gesicht, dann widmete er seine komplette Aufmerksamkeit der Täterin. Vor ihm stand eine schlanke, blonde Frau, vermutlich Römerin. Sie war ein Stückchen kleiner als Witjon und sah umwerfend aus. Dass sie ihm gerade erst volle Lotte durchs Gesicht gewischt hatte, vergaß Witjon augenblicklich.
    Die Fremde war sichtlich verunsichert und stotterte Entschuldigungen. Der Anblick ließ ein Lächeln auf Witjons Gesicht erscheinen. Er winkte ab und entgegnete:
    "Nein nein, es tut nicht weh." Er bemerkte, wie sich das Gesicht seiner 'Angreiferin' rötlich färbte und sein Lächeln ging in ein breites Grinsen über.
    "Nicht so schlimm. Kann ja mal passieren." Er musterte die Fremde noch einmal genauer und machte dabei ihre verdreckte Kleidung aus. Er schaute wieder hoch und sagte schelmisch grinsend.
    "Mit wem habe ich es denn hier zu tun? Gewöhnlich werde ich nicht von wildfremden Frauen geschlagen, die in dreckigen Klamotten über das Forum stürmen."
    Der Sturm der letzten Tage hatte noch viele Fützen und Schlammablagerungen auf dem Marktplatz hinterlassen, weshalb Witjons Reitstiefel, die er bei dem Wetter angezogen hatte, auch nicht gerade als sauber zu bezeichnen waren. Doch machte er sich nun erstmal einen Spaß daraus, die arme Fremde zu verunsichern.

    Auf der Suche nach etwas Essbarem schlenderte Witjon also über den Marktplatz und schaute sich gemütlich um, als er von einer Rasselbande überrascht wurde, die ihn fast über den Haufen rannte. Er schaute den Blagen nur kurz hinterher, war er doch zu gut gelaunt um sich von Kindern die Stimmung vermiesen zu lassen, als plötzlich...*patsch*
    Irgendetwas hartes hatte ihn voll im Gesicht erwischt. Er taumelte sekundenlang rückwärts, fing sich aber schnell und schaute verblüfft in die Richtung, aus der der vermeintliche Angriff gekommen sein musste, als er die besorgte Stimme einer Frau vernahm.
    Er rieb sich kurz über die Nase, ebenso die Oberlippe, dann schaute er sich den Verursacher des Schmerzes an. Die erschrockene Frau entschuldigte sich gerade bei ihm, man konnte ihr ansehen, dass die Situation sehr unangenehm sein musste.
    "Was zum...wieso...herrje was sollte das?"

    Witjon staunte nicht schlecht, als Silko so von seinem völlig fremden Heimatland erzählte. "Die Baumeister deines Landes müssen große Männer sein. Bis jetzt habe ich die römische Baukunst als die ausgefeilteste akzeptiert, doch was du da erzählst, verschlägt mir fast den Atem. Diese Pyrmi..Pyrad..Pyramiden...müssen ja gigantisch sein. Die größten Gräber, die mein Volk errichtet, sind Hügelgräber. Die sind aber keinesfalls größer als ein Langhaus. Diese Pyramiden reichen doch bestimmt weit in den Himmel. Kann man von der Spitze aus auch mit deinen Göttern sprechen?"


    Seine Neugierde steigerte sich noch und sein Herz machte Freudensprünge, während Silko fortfuhr.
    "Das Wetter, ja es hat seine Vorteile. Die Römer haben in Magna auch Probleme. Die weitläufigen Wälder, kalte Winter, verregnete Herbstwochen, in denen die Wege zu Schlammflüssen werden und Sümpfe, die ganze Cohorten verschwinden lassen können. Das Wetter des Nordens birgt seine Tücken, genau wie das des Südens. Gibt es westlich deines Landes noch andere Länder? Oder ist dort nur noch Sandwüste?"


    Was Silko nun über diese seltsamen Tiere erzählte, brachte Witjon erst recht zum Stauen.
    "Das...also. Ich weiß nicht. Das hört sich für mich nicht gerade nach einem nützlichen Tier an. Obwohl sie in der Wüste wohl einige Vorteile gegenüber Pferden bieten, wenn sie so wenig Wasser brauchen."
    Dann machte er eine kurze Pause, trank einen Schluck seines Freibiers und fragte verwundert:
    "Was meinst du damit? 'Wenn du aus Confluentes zurückkommst, zeige ich dir eines'? Du kannst doch unmöglich solch ein Tier hierherbringen. Wie auch?"

    Witjon hatte die stürmische Nacht und den Regen in der Obhut der Casa Duccia am Ende noch gut überstanden und war nun wieder auf den Straßen der Stadt unterwegs. Er wanderte durch die Gassen und sann nach.
    Es war schon länger her, seit er aus Brogilus hergekommen war und in der Casa aufgenommen wurde. Seitdem hatte sich viel verändert und nun war er praktisch nur zu Besuch in Mogontiacum. In wenigen Stunden, nachdem er dem Magister Officiorum einen Besuch abgestattet hatte, würde er bereits auf dem Rückweg nach Confluentes sein.
    Als er auf die Via Bingia einbog, machte sich ein ihm leider sehr bekanntes Gefühl in seiner Magengegend breit. Hunger!
    Von seinem Plan die Regia aufzusuchen ablassend reckte er den Kopf etwas in die Höhe, um eine Garküche oder ähnliches in der Nähe zu entdecken, während er das mit Menschen gefüllte Forum betrat.

    Witjon murmelte etwas zustimmendes und trank einen weiteren Schluck Wasser. Ein Patron barg unschätzbare Vorteile für einen Mann, der Karriere machen wollte.
    "Wie lange wirst du hier bleiben? Kann ich dir ein Zimmer zur Übernachtung anbieten oder wirst du vor Einbruch der Nacht bereist wieder in Mogontiacum angekommen sein?"

    Also war das Wetter immer noch so bescheiden. In Confluentes wurde es ebenfalls bereits kühler. Hoffentlich würde es trocken bleiben. Maecenas Reise war auch ruhig verlaufen und so nickte Witjon nur zufrieden. Dann ging er auf die Frage seines Gegenübers ein.
    "Nunja, ich habe das beste draus gemacht. Du hättest den Müllberg mal sehen sollen, als ich hier ankam. Mittlerweile kann man hier wieder ordentlich arbeiten."


    Er machte eine kurze Pause. "Wie ich an die Stelle gekommen bin? Das war eine Portion gute Planung und eine Portion Glück. Ich hatte schon seit längerer Zeit vor, mich nach anderen Möglichkeiten umzusehen, da meine Position als Scriba auf lange Dauer nicht vielversprechend war. Als mein Patron Vinicius Lucianus dann von Problemen in Confluentes sprach, kamen wir ins Gespräch und er setzte mich kurzerhand als neuer Magistratus ein."
    Jetzt lehnte er sich zurück und trank sein Wasser. Witjon redete sich bei so etwas schnell den Mund fusselig.

    "Nunja, du sollst ja eigentlich nur auf die duccischen Damen aufpassen. Trotzdem, wir sollten sie suchen gehen, vielleicht ist ihr etwas passiert." Er zog seinen Mantel aus und sagte:
    "Ich ziehe mir eben trockene Klamotten an. Bei dem Wetter werden wir unseren Spaß da draußen haben. Hoffentlich ist Sveija irgendwo untergekommen, sollte sie wirklich noch da draußen sein."

    Witjon grinste breit. Verweichlichte Römer... dachte er.
    "Na gut, dann verdünnten Wein." Er schenkte ihm einen Becher ein und machte sich selbst etwas Wasser fertig. Dann setzte er sich und fuhr fort.
    "Wie war deine Reise hierher? Hat sich das Wetter in Mogontiacum gebessert?"

    Witjon betrat also sein Officium, gefolgt von Maecenas. Er trat hinter seinen Schreibtisch und wies auf einen freien Stuhl.
    "Bitte setz dich. Kann ich dir etwas zu trinken anbieten? Wasser? Wein? Bier?"
    Dann entdeckte er die Bestandsaufnahme, die Thorleif ihm auf den Tisch gelegt hatte. Er überflog sie kurz und nickte anerkennend. Aus dem Burschen würde unter seiner Aufsicht noch was werden.

    Witjon schmunzelte nur und nahm den Brief entgegen. Er las diesen und nickte an manchen Stellen, grummelte etwas und wurde dann ernst. Landos Vorgaben waren realistisch und boten ihm eine Aufgabe, bis der Comes in Aktion treten würde. Er legte den Brief seinem Scriba auf den Schreibtisch und wandte sich wieder Maecenas zu.
    "Komm, wir setzen uns in mein Officium."
    Damit öffnete er die Tür dorthin und führte Maecenas in sein Arbeitszimmer.