Beiträge von Numerius Duccius Marsus

    Nach einer Weile außerhalb der Stadt wurden sie von einigen Reitern eingeholt, die offenbar zu Harlifs Leuten gehörten. Witjon fragte nicht weiter nach, fand es aber merkwürdig, dass sie so viele Leute für eine normale Jagd benötigten.


    Den wahren Grund des Ausflugs behielt Lando auch nicht mehr länger für sich. Einen Wolf wollte er jagen. Dazu noch einen, der kein normaler Wolf zu sein schien. Warum hatte er das nicht früher erwähnt? Glaubte er etwa, dass Witjon zu feige war, die Gefahr zu suchen, nur weil er nicht so durchgedreht war wie Lando?


    Ein leises Grummeln war das einzige was Witjon zu diesem Zeitpunkt von sich gab. Er ritt einfach schweigend hinter Lando und Irminar her und hörte sich gespannt ihre Diskussion an.
    Natürlich hatte Lando Recht damit, dass die Römer den Wolf vermutlich nicht zu töten vermochten, doch das gab ihm trotz allem nicht das Recht, sie auf diesem Weg hierher zu führen...

    Sollte man die einzelnen Parzellen dann auch vermieten oder kostenfrei für Gräber anbieten? Denn ich glaube, dass sich nicht jeder mal eben einen Grabstein für 2000 Sz leisten kann und zusätzlich noch die Pacht für das Grab aufbringen möchte, so wie es zb. auf unseren Friedhöfen der Fall ist. Da Römer in Urnen beigesetzt wurden, könnte der Totengräber solche als "Dienstleistung produzieren". Das wäre dann die günstige Alternative zu einem großen Grabmahl. Oder wird das vom wirtschaftlichen Standpunkt der Simulation zu kompliziert?



    EDIT: Schreibt doch nicht so schnell, ihr klaut mir die Gedanken ja bevor ich sie aufgeschrieben habe! :D

    Witjon sah die sich bietende Gelegenheit und preschte nach vorn. Harlif erkannte was er vor hatte und beförderte den Ball zwischen den Beinen eines Coloniers hindurch zu Witjon. Der nahm ihn an und sah, wie drei Colonier von vorn auf ihn zu kamen. Dann erblickte er Lando in seinem rechten Augenwinkel, der gerade dabei war über die rechte Flanke vor zu stürmen.
    Witjon lief einfach frontal auf die Colonier zu, nur um im letzten Moment den Ball in Landos Richtung zu treten.
    Das war auch bitter nötig, denn in der nächsten Sekunde wurde er schon von einem Colonier umgerannt, der offenbar nicht mehr bremsen konnte, und stürzte rücklings zu Boden.


    "Runter von mir du Warzenschwein! Fetter Colonier!"


    Der mann war wirklich nicht gerade leicht, Witjon schob ihn dennoch schnell von sich und stand bereits wieder auf den Beinen, als dieser irgendeinen unflätigen Konter von sich gab.


    Witjon sprintete jedoch schon in Richtung gegnerisches Tor...

    Lando, Irminar und Witjon hatten sich also auf die Jagd begeben. Bis jetzt wusste nur Lando, was sie jagen würden.
    Der Ritt verlief ruhig und ziemlich wortkarg, da es noch früh war und keiner von ihnen dringenden Gesprächsbedarf hatte.
    Witjon war gespannt, was Lando vor hatte und was ihn erwarten würde. Er selbst war vor vielen Jahren mit seinem Vater gelegentlich auf die Jagd gegangen, aber das lag schon sehr lange zurück.


    Skaga war wirklich ein gutes Pferd, er schien sich direkt an seinen neuen Herren gewöhnt zu haben und ließ sich ohne Probleme reiten. Da Witjon nicht der beste Reiter war, kam ihm das sehr zugute.

    Witjon grinste. Er nahm Ger und Jagdmesser entgegen und saß ebenfalls auf.
    Skaga bockte nicht im geringsten, er schien Witjon zu mögen.


    "Bereit wie eh und je!" sagte Witjon voller Vorfreude. Das war eine gelungene Abwechslung zu den Arbeiten am Schreibtisch.

    [Blockierte Grafik: http://redcrss.re.funpic.de/Imperium%20Romanum/Skaga.jpgSkaga
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    Skaga. Schöner Name dachte sich Witjon.
    Das "Wasserproblem" schien ihm zu bewältigen, zumindest hier in Germanien, wo praktisch überall Flussläufe und Bäche zu finden waren. In der Stadt sollte das erst recht kein Problem sein.


    "Skaga, ja? Schöner Name, schönes Tier. =)
    Ich denke ich kann mich damit anfreunden, dass er viel Wasser braucht. Sollte hier kein Problem sein, meinst du nicht? Solange ich nicht nach Parthia oder Aegyptus reite..."


    Mit einem Schmunzeln drehte er sich noch einmal zu Skaga um. Dann sprach er wieder zu Lando:
    "Mit dieser kleinen Macke hättest du ihn vermutlich auch nicht teuer verkaufen können, nicht wahr?"


    Es war mehr eine Feststellung als eine Frage, und so redete er direkt weiter:
    "Verrat mir doch, was werden wir heute jagen?"

    Der Duplicarius sah wahrlich aus, als wäre er für diesen Auftrag von Hermes dem Götterboten selbst durch die Wälder getrieben worden.
    Witjon zog eine Augenbraue hoch und schmunzelte ein wenig.


    "Das ging ja wirklich schnell. Gute Arbeit, ich bin froh, auf Männer wie euch zählen zu können."


    Als Primus sich schon wieder verabschiedete, hob Witjon kurz seinen Griffel zum Gruß an die Stirn. Dann konzentrierte er sich wieder auf die Arbeit, die sich auf seinem Schreibtisch angehäuft hatte.

    Phelan reagierte auf Witjons Attacke mit einem Tauchkurs, der seine Nase ordentlich von Schleim säuberte und seine Frisur komplett zerstörte. :P
    Dann flüsterte er ihm plötzlich einen verschwörerischen Plan ins Ohr und ehe Phelan diesen weiter ausführen konnte, hatte Witjon bereits angefangen zu zählen:


    "Eins ...zwei ...DREI!"


    Mit lautem Gebrüll stürzten sich die beiden Raufbolde auf ihre völlig erschrockene Kusine. Phelan packte sie an den Beinen, Witjon an den Achseln, und ehe Dagny auch nur aufstehen konnte, hing sie in der Luft und wurde von den beiden ins Becken getragen. Leider war es nicht tief genug, um sie einfach hineinzuwerfen, aber so ging es auch.


    Dagny wehrte sich nun auch lautstark und schlug wild um sich, doch sie konnte nichts dagegen tun, dass ihre Vettern sie blubbernd untertauchten.

    Zitat

    Original von Titus Decimus Verus
    :app::dafuer:


    Hungi for President! =)


    Ich glaube Terentius Cyprianus meinte eher Marcus Vinicius Lucianus. Der ist nämlich Legat von Germanien und dem unterstehen definitiv mehr Truppen als "Hungi". :D ;)


    *Hust*
    Natürlich kann sich das freie Germanien nicht erheben, ich meinte eher eine Befreiungsbewegung oder Plünderungen und Unruhen im besetzten Germanien.....was auch immer. -.^ :D

    Phelan sprang wie ein kleiner Junge ins Wasser, er war wohl eher nicht der ruhige Typ wie Witjon. Dass sein Vetter den halben Wald im Wasser hinterlassen hatte, störte Witjon nicht, er genoß einfach nur die entspannende Wärme, die nun seinen ganzen Körper erfüllte.


    Als Dagny sich entkleidete, konnte er nicht umhin, einen Blick auf ihren Körper zu werfen. Was für eine hübsche junge Frau sie doch war.
    Er beobachtete wortlos schmunzelnd das Geplantsche, das die beiden veranstalteten und fühlte sich wohl beim Gedanken, hier so schnell in eine so nette Familie aufgenommen worden zu sein.


    Dagny und Phelan kamen auf ihr beider Alter zu sprechen und Witjon war nicht überrascht, dass Dagny erst vierzehn Winter alt war. Bei Phelan wunderte es ihn allerdings schon ein wenig, er hatte ihn ein wenig jünger eingeschätzt.


    Als Phelan ihn nun erneut anstieß wurde es ihm langsam zu bunt mit dem Getobe. Er blieb noch einen Moment lang ruhig sitzen, dann sprang er auf und brüllte mit einem Grinsen im Gesicht:
    "Du hibbeliger Iltis, jetzt wasche ich dir erstmal deinen Wald aus den Ohren!"
    Er schaufelte mit seinen Händen eine große Menge Wasser in Phelans Richtung, die direkt in dessen Gesicht platschte.

    Sie waren Dagny zum Balneum gefolgt und standen nun staunend in dem warmen Raum. Es gab ein sehr großes Becken mit Sitzgelegenheiten und warmem wasser. Auf einer Ablage befanden sich Seife, Schaber und andere Instrumente, die zur Körperpflege genutzt wurden.
    Witjon war beeindruckt. So etwas hatte er noch nicht in einem Privathaus gesehen, bisher hatte er nur wenige Male die Termae in CCAA besucht.


    Er löste die Kordel, die seine Tunika hielt und zog seine Schuhe aus. Dann entledigte er sich der Tunika und seiner Stoffhose und stieg langsam in das warme Wasser.
    Schon von Kindesbeinen an hatten sich Geschwister und andere Verwandte miteinander gewaschen, deswegen war es Witjon jetzt nicht im geringsten unangenehm, seinen nackten Körper zu zeigen.
    Er spürte die wohlige Wärme an seinen Füßen und setzte sich nun auf die steinerne Stufe an der Wand, um es sich dort im Wasser gemütlich zu machen.


    "Herrlich" murmelte er mehr zu sich als zu den anderen beiden.

    Witjon wollte vorerst nicht weiter auf den Tod ihrer Pflegemutter und Dagnys Vergangenheit eingehen, denn das Thema schien sie immer noch sehr stark zu berühren. Er ging lieber auf Phelans Idee ein und sagte:


    "Das halte ich auch für eine gute Idee. Lasst uns morgen einen Stadtrundgang machen!"

    Langsam schaffte Witjon es, seinen Lachkrampf unter Kontrolle zu bekommen und wischte sich seine Freudentränen aus den Augen. Über Phelans nächste Worte konnte er ebenfalls nur grinsen. Armer Phelan, jetzt wird Dagny vermutlich erst recht platzen. :D


    Und so kam es auch, Witjon und Phelan bekamen ordentlich was zu hören. Dagny sah plötzlich ziemlich furchteinflössend aus. Wie sie da vor ihnen stand, fuchsteufelswild und mit böse funkelnden grünen Augen, hatte er plötzlich richtig Respekt vor seiner kleinen Kusine. Das Grinsen wich aus seinem Gesicht und er antwortete ernst:


    "Entschuldige Dagny. Ich kann mich sehr wohl benehmen. Außerdem bin ich nicht wie der hier aus dem Wald gekommen, vergiss das nicht. Ich gehöre schon immer einer wohlerzogenen und ehrenhaften Familie an."


    Nun lehnte er sich wieder mit verschränkten Armen gegen die Wand, schlug ein Bein über das andere, so dass er auf einem Bein stand und setzte einen ernsten Gesichtsausdruck auf.

    Auch Witjon musste laut lachen, die Situation war einfach zu albern.


    Dann wurde er jedoch wieder ernst und sagte:
    "Du bist doch jung und hübsch, wieso solltest du dich nicht als Duccia zu erkennen geben? Auch wenn du auf der Koppel eher Zweckmäßige Kleidung getragen hast, so war deine Schönheit nicht zu verkennen.
    Und etwas Verbotenes hast du sicherlich nicht getan...oder irre ich mich da?"


    Plötzlich platzte Phelan dazwischen und fragte nach dem Grund der lustigen Stimmung.


    "Nein ich nicht. Aber unsere werte Kusine hier scheint schon einiges intus zu haben."
    Mit einem fetten Grinsen schaute Witjon Dagny an, die immer noch ihren Kopf schief hielt.


    "Siehst du, sie kann nicht einmal mehr ihren Kopf gerade halten."
    Schelmisch grinsend streichelte er ihr über den Kopf (sie war ein Stückchen kleiner als ihre Vettern). :D