Beiträge von Numerius Duccius Marsus

Aha, so lief das also. Erst verarschen und dann nichts zugeben wollen. In ernstem Tonfall sagte er:
"Du hättest dich zum Beispiel mit deinem römischen Namen oder direkt als meine Kusine vorstellen können.
Außerdem spricht man nicht in einem solchen Ton mit seinem Vetter."

Langsam bildete sich auf Witjons Gesicht ein Grinsen aus, er meinte die Worter weniger ernst als sie sich anhörten.

Nach dem Abend im Kaminzimmer trat Witjon auf den Flur hinaus in ging in Richtung seines Zimmers. Seine älteren Verwandten waren noch im Gespräch vertieft, doch er bemerkte, dass Dagny auch gerade das Kaminzimmer verlassen hatte.

Er fing sie vor ihrem Zimmer ab und sagte mit einem leichten Schmunzeln:

"Da hast du mich aber ganz schön hinters Licht geführt, Kusinchen."

Witjon lehnte sich gemächlich an die Wand, verschränkte seine Arme vor der Brust und war gespannt, was Dagny so dazu zu sagen hatte.

Gut, der Duplicarius wusste was zu tun war. Witjon stad ebenfalls auf und folgte Primus aus dem Raum.

"Sehr gut, seid gedankt. Vale Terentius Primus."

Dann machte er sich zügig auf, zurück zur Regia zu kommen.

Quittungen? Der Magister hatte nichts dergleichen erwähnt...besser auf Nummer sicher gehen:

"Ja bitte. Eine Quittung des jeweiligen Empfängers ist wohl die sicherere Variante."

Der Duplicarius hatte offenbar schon öfters solche Aufgaben gehabt und Witjon war dankbar für die Erfahrung des Offiziers.

"Das wärs auch schon von meiner Seite, ich würde mich dann gerne jetzt weiteren Aufgaben in der Regia widmen. Oder solltest du noch Fragen haben?" Mit einem Lächeln setzte er sich bereits aufrecht hin, um zu signalisieren, dass er es wirklich ein wenig eilig hatte. Immerhin wartete in der Verwaltung noch die Erkundung des städtischen Archivs auf ihn...was ein Spaß.

"Ja Magister, ich komme von einem Hof in der Nähe von CCAA."

Aha, endlich kam der Magister auf Witjons Aufgaben zu sprechen. Er redete nicht gern um den heißen Brei herum, aber ein wenig Small Talk musste halt auch sein.

"Private Briefe direkt zum Legaten, alles andere erstmal Zwischenstation bei dir...alles klar." Er wiederholte die Worte des Magisters nur, um sich seine Aufgabe genau vor Augen zu führen. Beim Versenden von Briefen musste er also zum Postofficium, um diese mit einer Wertmarke zu versehen. Gut, so schwer hörte sich das ja nicht an.
Moment...hatte der Magister gerade von einem Archiv gesprochen? Na das bedeutete vermutlich noch mehr zusätzliche Arbeit...

"Gut, soweit ist alles klar. Wenn du erlaubst, würde ich mir dann direkt mein Officium und das Archiv ansehen, um mich dort einzurichten."

Witjon setzte sich auf den ihm angebotenen Stuhl.

"Duccia Venusia kenne ich nicht. Hat sie die Stadt kürzlich verlassen? Ich bin noch nicht so lange hier wohnhaft.

Hier sind zwölf Schreiben, jede Einheit, die in der Provinz stationiert ist, muss ein solches erhalten."

Als sein Name viel, nickte Witjon Phelan freundlich zu. Im nächsten Moment erschrak er jedoch, als Dagny als seine Cousine vorgestellt wurde. Er blickte sie verdutzt an und zeigte ungläubig fragend mit seinem rechten Zeigefinger auf seine kleine Cousine. Er sagte nichts, denn er wollte Irminar nicht unterbrechen, der sowieso fortfuhr, ohne Witjons Reaktion zu bemerken.
Er nahm schnell einen großen Schluck von seinem Bier und deutete Dagny mit einem verschwörerischen Blick an, dass sie darüber nachher sicherlich noch einen kleinen Plausch halten würden.

Dann wendete er sich Phelans Erzählung zu, der er interessiert lauschte. Als er aufs Essen zu sprechen kam, musste Witjon ein wenig lachen. Er hatte sich auch noch nichts genommen und beäugte nun sehnsüchtig die Schale mit gefüllten Oliven. Vorsichtig fuhr er sich mit der Zunge über die Lippen...

Als ihm geöffnet wurde, stand Witjon ein groß gewachsener, muskulöser Duplicarius gegenüber, der offenbar ein wenig überrascht war, einen Zivilisten anzutreffen.

"Salve Duplicarius. Mein Name ist Tiberius Duccius Marsus, ich bin der neue Scriba Provincialis und habe einige Schreiben hier, die an die Kommandanten aller Einheiten der Provinz überbracht werden müssen. Man verwies mich für diesen Auftrag zu dir."

Witjon war der Auskunft des Legionarius gefolgt und ging in Richtung Güllegestank. Dort fand er dann auch die Unterkunft des Duplicarius, an dessen Tür er vernehmbar anklopfte.

Entschuldigend hob Witjon beide Hände und trat einen Schritt zurück.

"Tut mir leid, war nicht böse gemeint. Danke für die Auskunft."

Er erwartete keine Antwort und bemühte sich, so schnell wie möglich von dem verärgerten Legionarius wegzukommen.

Zitat

Original von Lucius Hadrianus Iustus

Ich hatte in der Zwischenzeit meine Sitzposition verändert...

...Von welchem Stamm stammt ihr ab?

Witjon war etwas verdutzt, weil der Magister ihn nach seinem Alter fragte. Hatte er das nicht gerade erst genannt? Er überspielte seine Verwunderung jedoch geschickt und antwortete auf diese und die anderen Fragen:

"Ich bin neunzehn Sommer alt. Germanischen Ursprungs bin ich allerdings. Mein Vater gehörte dem Stamm der Ubier an."

Seinen Stolz konnte er nicht ganz so gut verbergen. Man konnte ihm ansehen, dass er etwas darauf hielt, Germane zu sein.

Witjon hatte sich eilig einen Mantel umgeworfen und lief nun zügigen Schrittes mit einem kleinen Beutel unterm Arm zur Porta des Castellums. Als er an der Porta ankam, konnte er auf den ersten Blick den wachhabenden Miles gar nicht finden. Dann jedoch sah er ihn, auf einem Hocker an die Wand des Torbogens gelehnt sitzen. Er war ziemlich blaß und sah ein wenig geschockt aus.

"He da, ich habe hier eine Ladung Schreiben, die eure Meldereiter in der Regio verteilen müssen. An wen muss ich mich wenden?"

Der Soldat bemerkte ihn nicht sofort, er starrte einfach Löcher in die Luft. Witjon gab ihm einen leichten Klaps auf die Wange und wiederholte dann seine Frage ein wenig einfühlsamer. Der Mann schien wirklich ziemlich mitgenommen zu sein.

Zitat

Original von Lucius Hadrianus Iustus
...
So, und jetzt ab damit zur Legion! Rasch!

Ich nickte Marsus zu und winkte ihn davon...

"Jawohl Magister, entschuldigt meine Unaufmerksamkeit."
Ohne eine Antwort abzuwarten, nahm Witjon die fertigen Schreiben mit einer knappen Verneigung entgegen und machte sich dann sofort auf in Richtung Castellum. Wenn er schon einen Fehler gemacht hatte, so wollte er nun wenigstens die Aufgabe zügig beenden.

Witjon beobachtete den Neuling gespannt. Phelan hieß er also. Geros Bruder? Ach ja, Gero war in Arbjons Einheit in Confluentes, erinnerte er sich.

Als sich Phelan neben ihn setzte, wurde ihm erst richtig klar, dass dieser wohl schon einige Zeit in der Wildnis verbracht hatte, denn er müffelte schon gut. Witjon schmunzelte ein wenig und schaute dann zu Dagny herüber. Die machte Phelan gerade einen Becher Bier fertig und reichte ihm diesen.

Diesmal war Witjon vorsichtiger mit seinem Mundwerk und beherrschte sich so lange etwas zu sagen, bis Irminar sie vorstellte. Er beschränkte sich vorerst auf lächeln und Bier trinken.

Zitat

Original von Claudia Epicharis

Tatsachenverdrehung und Kindergartenniveau aber auch.
*sich zu Luca setzt und Popcorn isst*

Ich bin begeistert. Da denkt man, endlich ein Forum gefunden zu haben, in dem nicht ganz so viel Kindergarten stattfindet, und dann lese ich das alles hier.
*sich zu den beiden dazusetzt und ne Flasche Cola öffnet*

Einige Zeit nachdem der Magister ihm seine erste Aufgabe aufgetragen hatte, klopfte Witjon an die Tür des Officiums und wurde zügig hereingebeten.

"Salve Magister, hier habe ich die Schreiben."

Er bemerkte, dass der Magister gerade in Arbeit verstrickt war und wartete einen Moment ab.
Dann legte er sachte eine der Kopien auf eine Stelle des Schreibtisches, die nicht von Papyri und Wachstafeln belegt war.

"Salve Magister". Er hörte sich gespannt seine erste Aufgabe an und nahm dann das Schreiben entgegen.

"Gut, wird sofort erledigt". antwortete Witjon knapp und machte sich schon daran, Kopien anzufertigen.
Der Magister verließ das Officium und Witjon schrieb und schrieb und schrieb...

Nach einiger Zeit stand er dann mit einem Bündel unterm Arm auf und machte sich auf in Richtung des Officium des Magisters.

Hoffentlich erschien er nicht unhöflich, dass er so wenig redete, aber Witjon sprach einfach nicht so oft über sein Leben.

Er dachte einen Moment lang nach.
"Ich verstehe was du meinst, Herr. Ich kann nur so viel sagen, dass ich ein tüchtiger junger Mann bin. Ich werde gerne hier arbeiten und pünktlich und korrekt mein Werk verrichten."

Dann fügte er mit einem schelmischen Grinsen hinzu.
"Erwartet jedoch nicht, dass ich in den allzu frühen Morgenstunden auch nur einmal lächele. Nennt mich ruhig einen Morgenmuffel, so bin ich eben."

Als Iustus es sich so gemütlich machte, ließ Witjons Anspannung vom Bewerbungsgespräch beim Legaten langsam nach und er konnte sich etwas angenehmer hinsetzen. Er war froh, diese Arbeit so schnell bekommen zu haben und war bereit, sein Bestes zu geben, um nicht gleich wieder gehen zu müssen.

Witjon war bereits dabei, seinen Oberkörper zu entblößen und trat aufs Spielfeld. Er war zwar nicht so gut gebaut wie die älteren Männer, konnte sich aber durchsetzen, wenn er musste.

Er grinste Lando breit an und meinte:
"Sportskanonen ja? DIESE WASCHWEIBER? Auf mich könnt ihr zählen!"

Ein verschwörerisches Grinsen machte sich auf Witjons Gesicht breit, als er den Coloniern die Fäuste entgegenreckte.
Er hatte zwar nichts gegen diese Leute, aber das spielte jetzt keine Rolle. Die gegnerische Mannschaft war das Übel, das besiegt werden musste...so war es schon in der Schule gewesen.
Dann streckte Witjon den Coloniern seine Zunge entgegen und machte ein unflätiges Geräusch.
Pfffblblblblffft

Witjon setzte sich und hörte dem Magister geflissentlich zu.
Auf seine Bitte, etwas mehr von sich zu erzählen, antwortete er:
"Herr, ich bin neunzehn Jahre alt und habe ehrlich gesagt noch nicht so viel erlebt. Nachdem ich die öffentliche Schule verlassen hatte, lebte ich erst einmal auf dem Hof meines Vaters. In dieser Zeit verdiente ich mir ein Taschengeld als Privatlehrer meiner Nachbarn. Danach übernahm ich für einige Zeit den "Verwaltungsposten" am Hof meines Vaters, als dieser verstorben war. Viel mehr berufliches habe ich nicht zu erzählen...oder habt ihr noch spezielle Fragen?"
Witjon war wirklich ratlos, was er dem Magister noch mitteilen sollte.