Beiträge von Numerius Duccius Marsus

    Lysander


    Angestrengt hörte der Architekt zu, was Matinius zu sagen hatte. Dieser Lärm hier draußen war wirklich ganz unerträglich!
    "Das mit der Curia klingt nicht sonderlich gut", merkte Lysander besorgt an. Absacken war immer schlecht. Da war vielleicht das Fundament beschädigt? Da würde Lysander wohl genauer hinsehen müssen.


    "Also Curia und Augustalium zunächst einmal. Bis wann willst du die Gutachten haben? So schnell wie möglich, im Laufe der Woche, in einem Monat?" Lysander schmunzelte, wobei sich um seinen Mund die Falten noch vertieften.

    Zitat

    Original von Marcus Petronius Crispus
    Als sie nach draußen traten, stellte Crispus fest, dass es bereits dunkel geworden war. Lange sog er die kühle Luft ein, dann deutete er auf die Bank, die unter dem Säulengang stand und nahm selbst Platz.


    "Nun, Marsus - was meinst du?"


    Schmerzlich erinnerte der alte Petronier sich an das letzte derartige Gespräch mit Massula - damals hatte es an dieser Stelle einen Rückzug gegeben. Blieb zu hoffen, dass es diesmal etwas erfolgreicher war...


    Jetzt, wo es ans Eingemachte ging, wurde der Ton des Petroniers sogar richtig freundschaftlich. Witjon war das nicht gewöhnt, aber vielleicht konnte das ja mit der Zeit noch kommen. Er beantwortete die Frage zunächst mit einem schmalen Lächeln und ließ sich mit Worten einen Augenblick Zeit, während er sich ebenfalls auf der Bank niederließ. Es war schon dunkel und auch der Duccier genoss die abendliche Luft, die hier im Atrium so viel besser war als das, was man gelegentlich auf der Straße zu riechen bekam, wo der Gestank der Gerber oder der Abfälle einem schonmal in die Nase stieg.


    "Deine Nichte ist eine reizende Frau", gab Witjon schließlich zu. "In meinen Augen hätte sie schon längst einen Ehemann haben müssen", ergänzte er dann ohne Vorwurf in der Stimme. Vielmehr war es leichte Verwunderung darüber, dass dem eben noch nicht so war.

    Guntrich
    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/a-germanen-maenner-jung/50.jpg]


    Gelangweilt latschte Guntrich hinter dem Optio her. Schweigend betraten sie den Vicus Salutaris, der so ereignislos erschien wie die Getreidefelder der Umgebung.


    Die dreiste Frage des Optios ärgerte Guntrich dann maßlos. Er starrte den Petronier ungläubig an und fasste sich unbewusst an den Kopf.
    "Wie? Was is'n daran nich' vernünftig?", fragte er reichlich perplex.



    Octavena schien Witjons Bemerkung nicht ganz so gut zu gefallen wie dieser es sich erhoffte. Sie sagte auf einmal gar nichts mehr, wohingegen jedoch ihr Onkel zu plappern anfing. Hübsche Germanen? Witjon war sich nicht sicher, ob er dazu überhaupt einen Kommentar machen sollte.


    Zum Glück bat Crispus dann allerdings, dass Witjon mit ihm in den Garten kommen möge. Dass es dabei nicht um die Blumen im Garten gehen würde, sondern um die petronische Blume, die dort auf der Liege weilte, konnte Witjon sich dann auch denken.
    "Ja, natürlich", nickte er deshalb und folgte dem Hausherrn bereitwillig hinaus.

    "Also ich denke, dass wir mit gut fünfzigtausend Sesterzen schon ein prächtiges Geschenk aufbringen könnten", gab Witjon seinen Senf hinzu, nachdem er sich den Schlagabtausch zwischen Massula und Crispus ein wenig angesehen hatte. Dass der Quaestor schließlich unruhig wurde, konnte Witjon ihm nicht verdenken. "Ich könnte ja mal bei meinem Goldschmied anfragen, wie viel so eine Krone kosten würde. Und wenn die Zahlungen der Decuriones allein nicht reichen, überlegen wir uns eben eine Sondererhebung, wie Petronius es vorgeschlagen hat. Wobei wir vielleicht mit berücksichtigen sollten, dass uns als Municipium wiederum höhere Kosten treffen könnten, wenn wir das neu erlangte Recht auch durch diverse prestigeträchtige Baumaßnahmen nach außen hin zeigen wollen. Denn so ist es ja seit jeher üblich." Denn wie sonst sollte man sich so viele großartige Bauten wie die Thermen, Statthalterpaläste oder Castelle erklären, die die Provinzen in ihrem Aussehen und ihrer Funktion beherrschten?

    Zitat

    Original von Lucius Iulius Centho
    [...], da sie als Sklave gilt [...]


    Das ist allerdings mal komplett falsch. Eine römische Bürgerin konnte niemals als Sklave gelten. Das wäre ja eine völlige Verdrehung des römischen Weltbildes. Wer Sklave war, war gar nichts mehr. Wer römischer Bürger war, war alles (abgesehen natürlich von den Differenzierungen, die die verschiedenen Ordines und natürlich das persönliche Vermögen vornahmen).


    Patria Potestas bedeutet Gewalt über die Person, nicht aber Sklavenstatus, auch wenn in sehr früher Vorzeit, noch vor der Republik beides nicht sonderlich weit auseinandergelegen haben mochte, worauf ich mich jetzt aber auch nicht festnageln lassen möchte.

    Lysander


    Lysander lächelte wissend. Man hat's nicht leicht, ja ja. Aufmerksam hörte er sich dann erstmal den Bericht über Matinius' bisherige Anstrengungen in Sachen Bauaufsicht an.


    "Curia und Augustalium also", zählte Lysander auf und zückte eine Wachstafel, auf der er die beiden Gebäude notierte. "Schön, dass dem Aedil mein Angebot schmeckt. Gibt's noch mehr zu tun?"


    Während ein Eselskarren vorbei fuhr, kniff Lysander die Augen zusammen in der Anstrengung, Pacatus' Antwort durch den Lärm hindurch zu verstehen.

    "Naja, was dieselben Götter angeht, stimmt das so wohl nicht ganz. Aber Latein, Recht und Kriegsdienst sind für uns Cives alle gleich, da hast du recht", stimmte Witjon dem Petronier zu.


    Weil der Nachtisch nun aber auch langsam zur Neige ging und weil Witjon darauf brannte, endlich Tacheles zu reden, sagte er schließlich zu Octavena mit einem leichten Grinsen: "Und diese herrlichen Zustände hast du aufgegeben und dich letzten Endes hierher aufgemacht, um dir eine Zukunft aufzubauen. Meine Anerkennung dafür." Dass sie von ihrem Vater im Streit hergeschickt worden war, wusste Witjon so direkt nämlich nicht, weshalb er auch nicht das Fettnäpfchen sah, auf das er gerade zusteuerte. Aber vielleicht waren die Petronier ja so klug, ihre Gäste gar nicht erst darauf aufmerksam zu machen. Vielmehr erwartete Witjon nun, dass Octavenas Onkel die Vorlage nutzte, um eine Heirat nochmal offiziell in dieser Runde vorzuschlagen, was Witjon auch mit einem unmissverständlichen Blick in Crispus' Richtung verdeutlichte.

    Volkram der Krämer
    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/y-diverse/20.jpg]


    "Uff..."


    Volkram blieb die Luft weg. Sei vermeintlicher Kunde hatte ihn gepackt bekommen, obwohl Volkram sich noch aus dessen Griff zu entwinden versucht hatte. Mit einen dumpfen Knall prallte der Krämer gegen die Wand und hatte sekundenlang nur Schwarz vor Augen.


    Das Gebrüll dieses Kerls ließ ihn wieder munter werden. "Äh, ik..." Er versuchte sich irgendwo an der Wand oder nahen Möbeln abzustützen, weil er sonst zu Boden rutschen zu drohte. Volkram spürte den Atem seines Gegenübers im Gesicht und kniff kurz die Augen zusammen, um einen klaren Gedanken fassen zu können. "Ik kenn' keen Ballomar...", versuchte Volkram es noch einmal, denn er würde hier nichts zugeben wollen, was er auch bei sich behalten konnte.



    Okay, dass die Emanzipation nicht weiter verwendet wurde, steht so tatsächlich nicht zur Debatte.


    Zitat

    Original von Lucius Iulius Centho
    Wenn Du meine Aussage meinst das man das man bei Frauen die auf natürliche Weise sui iuris wurde, genau so verfahren hat. So ist das darauf begründet das bei Gaius immer wieder gesagt wir. „um parallel zum alten Recht zu verfahren.“ Ich hab diese Aussage ja auf Hugis Frage hin getätigt was es mit dem Scheinkauf in diesem Zusammenhang auf sich haben soll.


    Das verstehe ich jetzt wiederum nicht. Fällt die Frau nicht sowieso unter die Vormundschaft, sobald sie die Patria Potestas des Vaters verlässt?

    Danke Crispus.


    Zitat

    Original von Lucius Iulius Centho
    Was nun dieses uralte Ritual an geht so bin ich mir nicht so sicher wie du das jetzt meinst.
    Meinst du die Emanzipation? So werden nun mal Kinder aus der Gewalt entlassen und auch die Vormundschaft gewechselt. Oder meinst Du warum man bis jetzt auch noch so verfahren sollte.


    Ich meine, ob du belegen kannst, dass es zu Hadrians Zeiten auch noch immer so vollzogen worden ist. Denn in Hadrians Zeiten fanden schon viele alte Rituale nur noch in stark veränderter Form Anwendung oder waren bereits zur Gänze aus dem römischen Alltag verschwunden.

    Zitat

    Original von Lucius Iulius Antoninus
    Oh die Antwort der SL kam schon während ich geschrieben hab na ja wenn auch nicht so Detailliert wie ich gehofft hab mit Antwort A,B oder C.


    In dem Fall hilft die "Vorschau"-Funktion, die zeigt nämlich Beiträge an, die noch vor dir getätigt werden.
    Und da es nur Antwort A gibt, wieso sollte Lucius noch B und C sagen?


    Zitat

    Original von Lucius Iulius Antoninus
    Oder wolltest du mir einfach nur sagen ich hab Schieß um meine ID hab?
    Ja hab ich!!! Weil für diese ID nicht viele vernünftige Optionen übrig bleiben. Die logischen hab ich schon mal oben aufgezählt falls Du lesen kannst. Unehrenhafte Entlassung oder Hinrichtung als Verräter im allerbesten Fall und das jetzt mal bei allen glücklichen Sternen. Eine Versetzung nach Britannia zur Cohors VII Thracum wenn ich das mal sagen darf.


    Ich formuliere es einfach mal so: Statt dir die Hose voll zu machen, solltest du vielleicht einfach mal wieder ins Spiel einsteigen und sehen wohin es dich treibt. Niemand hat Interesse daran, dass eine ID völlig ins Abseits gedrängt wird und das hat die SL ja auch schon vor Ende des Krieges klar gemacht. Im Sim-Off eine Diskussion über Konsequenzen loszutreten bringt jedenfalls den Centurio Lucius Iulius Antoninus nicht weiter, sondern heißt Sim-On erstmal Stillstand für die ID.


    Zitat

    Original von Lucius Iulius Antoninus
    Hat die Antoninus ID nicht im Geringsten von Salinator profitiert. Ehr das Gegenteil ist der Fall. Immer wieder hat der vom Dicken eine auf die Nuss bekommen weil Herius Claudius Menecrates sein Patron ist.


    Und aus diesem Grund solltest du erst recht diese Tatsachen lieber im Spiel deutlich machen, indem Antoninus mit den verantwortlichen IDs bespricht, wie es weiter geht, statt hier eine ins Nichts führende Diskussion zu führen.


    Edit: Von Nichts kommt Nichts.

    Zitat

    Original von Lucius Iulius Centho


    Nicht anders war es von mir gemeint. Es ist und war meine persönliche Meinung. Da ich der Meinung war das man es wenigstens da richtig hätte machen können. Zumal man die Verschwörer als Zeugen hätte benennen können. Somit hätten die bei der Fälschung von Salinator ja behaupten können das man selbst Zeuge war. Aber das ist wiegesagt meine Meinung.


    Mir erschließt sich nicht, was da hätte "richtig" gemacht werden sollen. Nach sim-on geltendem IR-Recht müssen da keine Zeugen bei der Testamentserrichtung dabei sein und auch sonst waren alle formellen Voraussetzungen erfüllt. Das Testament des Valerianus ist also "richtig" gemacht worden. Wie Hungi schon sagte ist die Testamentserrichtung im IR eben stark vereinfacht, weil hier sonst niemand ein solches aufsetzen würde. Darunter würde nur der Spielspaß leiden.


    Zitat

    Original von Lucius Iulius Centho
    Ich denke dass man bis Hadiran nur genau wie zur alten Verfahrensweiße verfahren hat. Sprich auch wenn der Vater und Großvater verstorben war und die Frau so auf natürlichem Weg sui iuris wurde. Dann musst wie früher der Scheinkauf einmal vollzogen werden, um wie zum alten Recht zu verfahren. Die Römer waren ja sehr traditionell.


    Ja, die Römer waren traditionell.


    Aber woran machst du fest, dass genau nach diesem uralten Ritual noch zu Hadrians Zeiten vorgegangen wurde? Hast du dafür Quellen? Gibt es in den Institutionen des Gaius Hinweise darauf? Immerhin gab es genügend prozessrechtliche Vorgehensweisen, die im Laufe der Jahrhunderte stark denaturierten, da muss es auch im materiellen Recht solcherlei Veränderungen gegeben haben (was sich zb. schon an der starken Rechtsformung durch die Praetoren zeigte, die besonders in der Republik quasi eigenständig das Wesen des Zivilrecht bestimmten und neue Klagearten bzw. Ansprüche schufen, siehe die bona-fides Klagen).


    Ich will mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, weil ich erst am Montag wieder in die Bib komme um eventuell dazu mal was nachzuschlagen. Aber dieses ständige "ich denke" und "vermutlich war es damals so" führt uns hier glaube ich nicht wesentlich weiter, wenn ich das mal so sagen darf. Klarheit zur Sachlage erreichen wir hier nur mit sicherer Faktenlage, nicht mit Mutmaßungen.

    Lysander


    "Ich höre!", rief jemand aus dem Inneren des Hauses. "Ich höre, wer ist denn da?", erklang es wieder, dann trat ein fragend dreinschauender Lysander auf die Straße und kniff die Augen zusammen im Versuch den Rufenden zu erkennen.
    "Ah, Matrinus, schön dich zu sehen. Wie ist es dir ergangen? Wie stehen die Geschäfte in der Curia?" Er reichte dem Scriba - denn das hatte er sich gemerkt - die Hand.

    Während er mit Lucius über den Prozess debattiert hatte, ließ Witjon sich das Huhn a la fronto schmecken, dessen Quälität er dem Gastgeber gegenüber zwischenzeitlich lobte, wobei er dieses Lob dem Zeitgeist entsprechendem mit einem deftigen Rülpser unterstrich. Schließlich wurde der Nachtisch aufgetragen, den Witjon ebenfalls gern entgegen nahm, während Octavena und Marcus von Hispania erzählten.


    "Mhm", brummte Witjon und nickte, während er sich eine der honigtriefenden Leckereien in den Mund schob. "Du meinst die Leute hier sind...frostiger?", beantwortete er dann Octavenas Einschätzung der germanischen Bevölkerung mit einem amüsierten Schmunzeln.


    "Dabei lässt du jetzt aber die vielen Peregrini außen vor, werter Petronius, die unsere Civitas und die ganze Provinz so zahlreich bevölkern", sagte er zudem im Anschluss. "Hälst du es nicht für gewagt, da gleich von einem Volk zu sprechen?" Eine weitere Frucht verschwand in seinem Mund, woraufhin er sich die klebrigen Finger ableckte.

    Volkram der Krämer
    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/y-diverse/20.jpg]


    Volkram war ein wachsamer Mann, doch das Zögern seines vermeintlichen Kunden wertete selbst er fälschlicherweise zunächst als Kaufüberlegung. Als Haakon ihn dann so direkt nach Ballomar fragte und sich dabei in einem möglichst bedrohliche Pose schmiss, kniff Volkram erstmal argwöhnisch die Augen zusammen. Jetzt war er gewarnt, der Typ wollte nicht einfach nur Krimskrams kaufen. Der wollte Informationen. Und das war nicht gut.


    Volkram spannte seine Muskeln und versuchte unauffällig einen besseren Stand einzunehmen, während er einen auf ahnungslos machte: "Et gibt 'ne janze Menge Ballomars in Mogontiacum..."