Gwinix. Den Namen würde Witjon sich vielleicht merken, wenn er heute nicht zu viel Wein trank oder es nicht noch wesentlich interessantere Themen auf den Tisch schafften. Wovon Witjon ausging. So zum Beispiel dieser Prozess, über dessen Ausgang Lucius letztlich ganz schön herzog.
Auf Octavenas Frage hin lieferte Witjon dabei zunächst folgende Erklärung: "Die Geldstrafe für Bandendiebstahl beläuft sich pro Person auf maximal 1200 Sesterzen. Soweit ich das erkennen konnte, haben nicht alle Angeklagten die Höchststrafe erhalten. Der Anführer der Bande musste 1500 Sesterzen berappen, seine Gehilfen 700. Nein, 800. Und dieser Scriba, den sie bestochen haben, hat ganze 1000 zu zahlen."
"Und das Diebesgut, nunja, das belief sich auf insgesamt gut 30.000 Sesterzen", gab Witjon daraufhin zu. Er zuckte mit den Schultern. "Alles in allem irgendwie unzufriedenstellend. Unter Augustus wäre dieses Diebespack bei Ergreifung während des Fortschaffens der Beute noch auf offener Straße erschlagen worden. Ganz und gar rechtmäßig!"
Schließlich musste Witjon dann noch eine Aussage korrigieren, die Lucius da getätigt hatte: "Aber in dem Punkt, dass diese Männer eine Bande gebildet haben, gebe ich dir Recht. Nur wird Bandendiebstahl ja schon in § 86 (2) des Codex Iuridicalis bestraft, so wie du es richtigerweise beantragt hast. Nur den Bandenbegriff des § 104 (2), der passt in dieser Sache nicht, wie ich finde. Da hat das Iudicium schon ganz richtig entschieden."