Dude. Gratulation. Lass' Knacken.
Beiträge von Numerius Duccius Marsus
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"Ja, ja. Macht euch nur lustig", winkte Witjon mit einem spöttischen Grinsen ab. Dass die Meute sich auch immer gleich geifernd auf den kleinsten Fehler stürzen musste. Er nahm's leicht und ließ einfach den nächsten Absatz verlesen.
ZitatXIIII. De Apparitoribus
Diejenigen Scribae, die mit der Führung der Bücher der Stadtkasse und Archive betraut sind und durch die Mehrheit der Decuriones bestätigt wurden, sollen den Duumviri unterstellt sein. Und sie sollen vor Beginn ihrer Amtstätigkeit einen Eid schwören bei Iuppiter, Divus Augustus und allen Divi Augusti, bei Divus Iulianus und dem Genius des Imperator Caesar Augustus und allen Göttern, dass sie die Bücher nach bestem Wissen und Gewissen führen sollen und nicht wissentlich oder böswillig Fehler in den Büchern machen werden. Auch sollen die Decuriones bestimmen, wie hoch der Lohn jedes Apparitor sein soll, den die Duumviri dann auszahlen sollen. Ebenso sollen die Decuriones über die Aufgaben der Servi Publici bestimmen.
"Ich empfehle hier folgende minimalen Änderungen:
Diejenigen Scribae, die mit der Führung der Bücher der Stadtkasse und Archive betraut sind und durch die Mehrheit der Decuriones bestätigt wurden, sind den Duumviri unterstellt. Und sie haben vor Beginn ihrer Amtstätigkeit einen Eid zu schwören bei Iuppiter, Divus Augustus und allen Divi Augusti, bei Divus Iulianus und dem Genius des Imperator Caesar Augustus und allen Göttern, dass sie die Bücher nach bestem Wissen und Gewissen führen werden und nicht wissentlich oder böswillig Fehler in den Büchern begehen. Auch bestimmen die Decuriones, wie hoch der Lohn jedes Apparitor sein soll, den die Duumviri dann auszahlen. Ebenso bestimmen die Decuriones über die Aufgaben der Servi Publici.
Ansonsten habe ich nichts mehr zu mäkeln. Und diesmal sind auch keine Buchstabenfehler drin, hoffe ich." Er schmunzelte in die Runde. -
Ich komme ohne Flachwitz aus und sage trotzdem: Herzlichen Glückwunsch!
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Vähähähähäänuhusiahahahaha!AuchichwünscheallesGutenachträglich!!!
Entschuldige die Verspätung, hab momentan totalen Zeitmangel.
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"Ja, das passt gut, finde ich. Geldspenden ist das Wort, das ich dort vermisst habe." Witjon lächelte zufrieden. Das war genau das, was er sich vorgestellt hatte. Dass Petronius dann gleich auch einsah, dass man schlichtweg 'Bewohner' schreiben konnte, freute ihn umso mehr.
Dass Crispus als nächstes Witjons Aussage irgendwie komplett zu verdrehen schaffte und es so aussehen ließ, als wären das genau Witjons Worte, denen der Petronius nun nur noch zustimmte, veranlasste den Duccius zu einem kritischen Stirnrunzeln.
"Ähm, also ich hatte das eigentlich so gemeint, wie ich es sagte. Aber wenn es dir so am Herzen liegt, lassen wir den Katalog eben so ausführlich. Und 'Öffentliche Feierlichkeiten' kann von mir aus auch so hingeschrieben werden."
Über solche Kleinigkeiten wollte er jetzt nicht mehr streiten. Das war Witjon wirklich etwas zu blöd. Zumal er später dann eben einfach meckern konnte, wenn etwas aufgrund unklarer Formulierungen streitig war oder wenn jemand nicht erkennen konnte, was das Gesetz meinte.
"Da ansonsten wohl alle einverstanden sind mit der Vorlage, fasse ich nochmal kurz das Ergebnis zusammen:
Die Duumviri verwalten die Stadtkasse nach dem Budget ihrer Amtsvorgänger. Sie dürfen daraus keine Geldspenden an einzelne Bewohner der Stadt verteilen. Sie haben das Recht, die Ausgaben für einen Bereich zu erhöhen, wenn die Mehrheit der Decuriones in einer Contio dem zugestimmt hat und einen Eid geschworen hat, dass dies zum Wohl der Stadt geschieht. Ausgenommen davon sind Ausgaben für öffentliche Feierlichkeiten, an denen die Municipes teilnehmen, die Löhne der Apparitores, Ausgaben für Gesandtschaften, Reparaturen öffentlicher Gebäude und Tempel, die Verpflegung der Servi Publici, für religiöse Handlungen der Magistrate im Namen des Municipium und solche für die Erfüllung der Amtspflichten der Magistrate. Diese zu erhöhen ist den Duumviri auch ohne das Schwören eines Eides und die Abstimmung der Decuriones erlaubt. Diejenigen, die mit der Verwaltung der Stadtkasse oder öffentlicher Betriebe betraut sind, haben nach dem Ende ihrer Aufgabe innerhalb von dreißig Tagen den Decuriones eine Abrechnung vorzulegen. Die Decuriones betrauen drei Männer aus ihrer Mitte mit der Überprüfung dieser Abrechnung. Sollten die Prüfer Fehler zum Schaden des Municipium Ulpium Mogontiaciensis feststellen, so hat derjenige, der diesen Fehler verantwortet, die doppelte Summe seines Fehlers an die Stadtkasse zu zahlen. Jeder hat das Recht, Missbräuche der Stadtkasse anzuzeigen. Über den Angeklagten richten dann die Decuriones in einer Contio."
Und weil Witjon davon ausging, dass damit alles klar war, ließ er den nächsten Absatz verlesen.
ZitatXIII. De Locationibus
Die Duumviri sollen das Recht haben, öffentliche Pachten zu vergeben. Diese Verpachtungen sollen sie jedoch öffentlich bekannt machen und im Tabularium des Municipium Ulpium Mogontiaciensis archivieren. Ihnen soll es nicht erlaubt sein, öffentliche Verpachtungen an Magistrati des Municipium Ulpium Mogontiaciensis, deren Großeltern, Eltern, Geschwister, Kinder oder Enkel zu vergeben."Hier sehe ich keinen Änderungsbedarf.
Die Duumviri haben das Recht, öffentliche Pachten zu vergeben. Diese Verpachtungen haben sie jedoch öffentlich bekannt zu machen und im Tabularium des Municipium Ulium Mogontiaciensis zu archivieren. Ihnen ist es nicht erlaubt, öffentliche Verpachtungen an Magistrati des Municipium Ulpium Mogontiaciensis, deren Großeltern, Eltern, Geschister, Kinder, oder Enkel zu vergeben.
Keine Einwände?" Fragend ging sein Blick durch den Raum. Abnicken, bitteschön! -
Sim-Off: Verdammte Axt. Da habe ich doch tatsächlich vergessen, meine Stimme hier abzugeben...
Witjon enthielt sich. Er konnte sich nicht recht entscheiden und überließ somit das Kippen des Antrags den anderen Decuriones. -
"Wenn es doch so gemeint ist, warum schreiben wir es nicht auch wortgenau hin?" warf Witjon hinsichtlich des von Massula mit 'I' betitelten Diskussionspunkt ein.
"Was die Mähler angeht, würde ich sagen, dass es doch eigentlich selbstverständlich ist, dass derjenige, der ein Gastmahl veranstaltet, für dieses auch selbst aufkommt. Derjenige Magistrat, sei es ein Aedil oder Duumvir, oder auch ein Decurio ohne Amtsgewalt, der öffentliche Spiele oder ein Gastmahl veranstaltet, hat die Kosten zu tragen. So ist es Brauch, nicht nur in Mogontiacum, sondern auch überall sonst im Reich. Lange Rede, kurzer Sinn. Will sagen: Streichen wir die Feiern, Spiele und Mähler."
Nachdem er seine Meinung dazu auf den Punkt gebracht hatte, fügte er noch hinzu:
"Was die Löhne, Gesandtschaftskosten, Reparaturen öffentlicher Gebäude und so weiter angeht, könnte man das alles auch einfach unter 'laufende Ausgaben' zusammenfassen, meint ihr nicht?"
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"Puh...", ächzte Witjon leise, während er versuchte die Debatte zu verfolgen. Massula versuchte die Logik des jüngeren Crispus möglichst unter seinem Calceus zu zerquetschen, wozu er plötzlich eine ganze Menge Fakten aus seiner Toga schüttelte. Holla, da musste Witjon erstmal kurz nachgrübeln. Stimmte das denn alles so? Er konnte es nicht sagen und so schnell auch nicht nachprüfen.
So langsam reifte in Witjon der Entschluss heran, dass Petronius' Antrag abgelehnt werden sollte. Jedoch nur aus dem Grund, dass man eine umfassende Reformierung der Marktordnung anstreben sollte. Witjon hatte keine Lust, bald alle zwei Wochen die Magistri Vici mit immer neuen Anträgen zum Marktrecht in der Curia palavern zu hören.
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"Ich bin auch dafür, dass Marcus Petronius Crispus einen konkreten Vorschlag zur Aufstellung einer angemessenen und bezahlbaren Truppe zur Sicherung der Civitas vorlegt und diese schließlich auch selbst anführen sollte", gab Witjon bekannt, womit er Mathayus Magonidas zustimmte, dessen Idee aber noch ein stückweit konkretisierte. Ein paar von Witjons Freunden und Parteigängern unter den Honoratioren klatschten daraufhin Beifall und erklärten lautstark ihre Zustimmung zu dieser Idee. Auch wenn Witjon es eigentlich nicht gefiel, den Petronius in eine Position zu befördern, aus der heraus er sich im besten Fall ein dickes Lob für eine gute Verteidigung der Civitas und ihres Umlandes verdienen konnte, so hielt er den Legionsveteranen, der immerhin Primus Pilus gewesen war, für die objektiv vernünftigste Wahl.
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Zitat
Original von Faustus Domitius Massula
Mit einem Lachen wandte ich mich an Marsus: "Wohlan, Duccius Marsus, die Wetter brauen sich zusammen und bewegen sich auf dich zu. Willst du ihnen trotzen oder brauchst du jemanden, der dich da heraushaut?"
Witjon versuchte seine Verlegenheit über Massulas durchschaubare Andeutung mit einem schiefen Grinsen zu überspielen. Er reckte seinen Zeigefinger senkrecht in die Höhe und erklärte:
"Nun, eigentlich stehe ich ja schon mitten im Wetter drin. Aber so oder so: Ein Duccius trotzt dem Wetter natürlich!"
Sein Grinsen war nun noch breiter geworden. Ein bisschen Selbstbewusstsein musste er ja mal zeigen, dafür dass er zu den mächtigsten Männern der Civitas zählte. Auch, wenn seine Worte auch deutlich Scherzhaftigkeit erkennen ließen.Sim-Off: Entschuldigt, das hier war mir völlig entfallen.
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Bitte diese Bekanntmachung bei Gelegenheit eintragen, dankesehr.
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Petronius stimmte zu und auch sonst regte sich kein Widerstand. Witjon ließ also den nächsten Absatz verlesen.
ZitatXII. De Pecunia Commune
Die Duumviri sollen die Stadtkasse nach Maßgabe ihrer Vorgänger verwalten und daraus kein Geld auf die Municipes, die Decuriones oder andere Bewohner der Stadt verteilen. Sie sollen das Recht haben, die Ausgaben für einen Bereich zu erhöhen, wenn die Mehrheit Decuriones in einer Contio diesen zugestimmt hat und sie einen Eid schwören, dass dies zum Wohle der Stadt geschehe. Ausgenommen davon sollen sein Ausgaben für religiöse Feiern, Spiele und Mähler, an denen die Municipes oder die Decuriones teilnehmen, die Löhne der Apparitores, Ausgaben für Gesandtschaften, Reparaturen öffentlicher Gebäude und Tempel, die Verpflegung der Servi Publici, für religiöse Handlungen der Magistrate im Namen des Municipium und solche für die Erfüllung der Amtspflichten der Magistrate. Diese zu erhöhen soll den Duumviri auch ohne das Schwören eines Eides und die Abstimmung der Decuriones erlaubt sein.
Auch sollen diejenigen, die mit der Verwaltung der Stadtkasse oder öffentlicher Betriebe betraut sind, sollen nach dem Ende ihrer Aufgabe innerhalb von dreißig Tagen den Decuriones eine Abrechnung vorlegen. Die Decuriones sollen drei Decuriones mit der Prüfung dieser Abrechnung betrauen. Sollten diese Fehler zum Schaden des Municipium Ulpium Mogontiaciensis feststellen, so soll derjenige, der diesen Fehler verantwortet, die doppelte Summe seines Fehlers an die Stadtkasse zahlen.
Jeder soll das Recht haben, Missbräuche der Stadtkasse anzuzeigen. Die Decuriones sollen dann in einer Contio über den Angeklagten richten."Ich denke über diesen Absatz sollte man nochmal nachdenken. Mir kommt er ziemlich sperrig vor. Wieso beispielsweise wird erst allgemein das Erfordernis einer Abstimmung und eines Schwurs genannt, um dann eine ellenlange Auflistung von Ausnahmen zu machen? Was ist denn davon jetzt nicht ausgenommen? Und...äh..." Er runzelte nachdenklich die Stirn, bevor er auf einen weiteren Punkt zu sprechen kam. "Hier. Wäre es nicht einfacher, einen Decurio zu einer Art Censor zu ernennen, der die Amtsprüfungen durchführt, statt schon wieder Decuriones zu diesem Zweck wählen zu lassen?" Witjon konnte sich bisher auch nicht erinnern, dass sie schon eine Kontrollinstanz für die Amtsträger eingeführt hätten. Das wäre vielleicht gar nicht so schlecht.
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http://www.kulueke.net/pics/ir…manen-maenner-jung/34.jpg "Mann, sind das viele Leute", stellte Audaod überrascht fest, als er neben seinem Vater den Tempelvorplatz betrat.
"Und?" Witjon zuckte nur mit den Schultern. Er war Massenaufläufe mittlerweile gewöhnt. Aber das war offenbar nicht Audaods Knackpunkt.
"Naja, immerhin werden hier doch 'nur' ein paar Truhen im Tempel verbuddelt. Wieso sollten sich das so viele Menschen ansehen wollen?"
"Achso", machte Witjon. "Ganz einfach. Es gibt hinterher Restefuttern."
Audaod schaute ihn an wie ein Schluck Wasser in der Kurve. Darauf hätte er wohl auch selbst kommen können.
"Na, was dachtest du denn?" stichelte sein Vater noch ein bisschen, während er mittlerweile nebenbei hier und dort Hände von Bekannten zu schütteln begann. Der Tempelvorplatz war von Geschwätz der Leute erfüllt. Ein Schwarm Trauben flog über die Köpfe hinweg und landete nach ein paar Runden auf dem Tempeldach, nur um dann wieder eine oder mehrere Runde zu drehen und sich erneut auf dem Dach niederzulassen. Büttel hatten Platz um den Altar in gebührendem Abstand frei gehalten und auch der Weg zum Tempeleingang war dem einfachen Volk heute strikt verwehrt. Niemand sollte der Stadtkasse zu nahe kommen.[WRAPIMG=right]http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/e-roemer-maenner/26.jpg[/wrapIMG]"Duccius! Numerius Duccius Marsus! Hier drüben!" Der verzweifelte Ruf eines alten Mannes, der die Menge zu übertönen versuchte, drang von irgendwoher an Witjons Ohr. Audaod ignorierte die Rufe zunächst, denn von seinem Vater wollte immer irgendwer irgendetwas. Mit einer gehörigen Portion Desinteresse ließ er seinen Blick über die Leute schweifen. Am liebsten würde er sich jetzt mit seinen Kumpanen in eine Taverne setzen und einen heben. Er hatte es langsam satt, sich ständig an der Seite seines Vaters zeigen zu müssen, um einen guten Eindruck zu machen und viele wichtige Männer Mogontiacums kennen zu lernen. Manchmal hatte das natürlich auch so seine Vorteile, wenn die Decuriones beispielsweise ihre Töchter mitbrachten. Marcus Petronius Crispus hatte zum Beispiel eine sehr hübsche junge Verwandte - wenn sie auch nicht seine Tochter war, aber was zählte das schon? - und auch dieser Mathayus aus Melita hatte wohl ganz schöne Weibsbilder zuhause. Und die waren ja nicht die einzigen. Hach, es gab so viele Mädchen zu entdecken in Mogontiacum!
"Patulcius, salve" begrüßte Witjon schließlich seinen ehemaligen Amtskollegen, womit er seinen Sohn aus den Gedanken riss und diesen zwang, den ehemaligen Duumvir ebenfalls zu begrüßen. "Salve", grüßte Audaod wortkarg und handelte sich ein Stirnrunzeln seines Vaters ein. Der Patulcius schien das nicht zu bemerken. "Junger Duccius, du wirst deinem Vater von Tag zu Tag ähnlicher", stellte Patulcius fest, wobei er leise lächelte. "Dann wollen wir mal sehen, dass wir heute diese leidige Geschichte unter Dach und Fach bringen", kommentierte er daraufhin ruhig das Geschehen auf dem Platz. Ganz offensichtlich meinte er hauptsächlich die Beendigung der Unsicherheit der Stadtkasse. Der Mann war Audaod manchmal echt ein bisschen zu entspannt. Aber nur manchmal.
"Mein Herz macht einen Sprung, mein Lieber. Fürwahr, das viele Edelmetall muss endlich in sichere Verwahrung gebracht werden. Möge Apollo Mogon unserer Civitas dazu seinen Segen geben." Aulus Patulcius Merula nickte bedächtig... -
"Das wird ein verdammt teurer Spaß", gab Witjon überflüssigerweise zu bedenken. Jeder wusste, dass Söldner teuer waren, aber er hielt es für angebracht, diesen Fakt den Honoratioren noch einmal vor Augen zu führen. "Wie viele Männer hälst du denn für angemessen, Petronius?" Wenn man eine ungefähre Anzahl vorliegen hatte, konnte man so ja immerhin ein bisschen über die Kosten spekulieren.
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Witjon unterdrückte einen genervten Seufzer. Petronius verstand ganz offensichtlich einfach nicht, worum es ihm wirklich ging! Aber Witjon hatte jetzt auch nicht mehr die Kraft und die Geduld, mit dem alten Mann über Kinkerlitzchen zu diskutieren. Dann schrieben sie es halt in die Geschäftsordnung, Witjon war das nun egal. Müde winkte er einen Sklaven mit der nächsten Tabula heran.
"Na gut, dann eben in die Geschäftsordnung. Kommen wir halt zum nächsten Absatz..." Und der Scriba las laut vor.
ZitatXI. De Legatis mittendis
Wenn es notwendig ist, Gesandte zu entsenden, so sollen die Decuriones unter Vorsitz eines Duumvir durch Decretum die Entsendung einer Gesandtschaft, ihre Aufgaben und die zur Verfügung gestellten Mittel in einer Contio beschließen. Der Duumvir hat nach diesem Beschluss Decuriones als Legati auszuwählen nach freiwilliger Meldung oder durch Los, jedoch nicht solche, die den Decuriones durch ihr Amt oder anderes noch in irgendeiner Weise Rechenschaft schuldig oder älter als sechzig Jahre sind. Die erwählten Legati sollen dann beizeiten aufbrechen und nach dem Decretum der Decuriones ihre Gesandtschaft erfüllen. Die Decuriones sollen unter Vorsitz eines Duumvir durch Decretum auch bestimmen, ob den Legati ein Wegegeld aus der Stadtkasse zugesprochen werden soll."Hier hätte ich ebenfalls nur minimale Änderungen vorzuschlagen.
Wenn es notwendig ist, Gesandte zu entsenden, so haben die Decuriones unter Vorsitz eines Duumvir durch Decretum die Entsendung einer Gesandtschaft, ihre Aufgaben und die zur Verfügung gestellten Mittel in einer Contio zu beschließen. Der Duumvir hat nach diesem Beschluss Decuriones als Legati auszuwählen nach freiwilliger Meldung oder durch Los, jedoch nicht solche, die den Decuriones durch ihr Amt oder anderes noch in irgendeiner Weise Rechenschaft schuldig oder älter als sechzig Jahre sind. Die erwählten Legati haben dann unverzüglich aufzubrechen und nach dem Decretum der Decuriones ihre Gesandtschaft zu erfüllen. Die Decuriones können unter Vorsitz eines Duumvir durch Decretum auch bestimmen, ob den Legati ein Wegegeld aus der Stadtkasse zugesprochen werden soll.
Dabei ist das erste sollen ein haben geworden, ebenso wie jenes im dritten Satz. Im letzten Satz halte ich es für richtig, ein können einzusetzen, um den Decuriones ein Ermessen zuzubilligen. Ansonsten sehe ich keinen weiteren Änderungsbedarf."
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Die Abstimmung lief zu Beginn nicht sonderlich gut für Witjons Kandidaten. Die Mehrheit der Honoratioren entschied sich für den Schiffsbauer, warum auch immer, das konnte Witjon nicht sagen. Dem Ende der Abstimmung harrend, erwartete Witjon die letzten Meldungen, zu denen unter anderem der Petronier zählte.
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"Diese Formulierung ist ganz bewusst so gewählt, Domitius", antwortete Witjon prompt. "Es geht um den Verlust des Ordo Decurionum, den Rang, Status, wie du es auch nennen willst, den der einzelne verliehen bekommt. Die Mitgliedschaft im gleichnamigen Rat steht und fällt mit der Innehabung des Ordo Decurionum. Ebenso spricht man bekanntlich vom Ordo Equester oder dem Ordo Senatorius, den man verliehen bekommt."
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"Hm", machte Witjon, für einen Moment ins Grübeln geraten. Er brauchte einen Moment, um seine Gedanken zu Petronius Antwort in eine geordnete Reihenfolge zu bringen und die richtigen Worte im Kopf zusammenzufügen.
"Die näheren Bedingungen der Teilnahme sind sicherlich in der Geschäftsordnung zu bestimmen", begann er dann erstmal zustimmend. Jedoch äußerte er dann auch seine Zweifel:
"Allerdings bin ich der Meinung, dass solcherlei Regelungen dennoch einer Grundlage bedürfen, die die Lex Municipalis nennen muss. Die Rechte der Ratsmitglieder sind ja auch in der Lex Municipalis genannt und teilweise, nämlich in Bezug auf den Ablauf ihrer Sitzungen, in der Geschäftsordnung konkretisiert." -
Zitat
Original von Mathayus Magonidas
Mathayus richtete das Wort an den Duccier:
"Entschuldige das Verhalten meiner Tochter... sie ..äh macht sich ein wenig Sorgen um ihre kleine Schwester. Nicaea ist noch nicht wirklich angekommen hier in Mogontiacum."
Er schaute kurz Octavena an:
"Aber die andere junge schöne Dame ist uns ja geblieben. Ich denke die junge Dame ist auch etwas zu bescheiden. Marcus Petronius Crispus mein Patron hat mir berichtet das es schon einige Bewerber gab. Doch bisher war keiner dabei der ihrem Stand, Aussehen und Intelligenz würdig war. Aber das heißt ja nicht das es so weitergehen muss."Mathayus überlegte das Römer nicht so sehr auf ewig drumherum reden standen und auch wenn Marsus gebürtiger Germane war, war es vielleicht ähnlich.
"Wie sieht es denn bei dir aus Marsus... ist deine Trauerzeit vorüber?"ZitatOriginal von Sextus Aurelius Lupus
Lustig fand Sextus da dann schon, dass der Vater sich nun wiederum beim Duccier entschuldigte, statt bei ihm. Fast sollte er ein wenig beleidigt sein, dass nun Valas Verwandter offenbar Ziel aller Aufmerksamkeit war. Auf der anderen Seite war Sextus zu froh darüber, offensichtlich nicht mehr in der Schusslinie potentieller Heiratskandidaten zu sein, als dass er sich darüber beschweren mochte. Sollten die Herrschaften die Petronia ruhig an ihn verschachern – denn dass dies so geschehen sollte, war langsam offensichtlich, so sehr wie das Gespräch gerade in diese Richtung gelenkt wurde.
“Bei den Germanen unterliegen auch die Männer einer Trauerzeit?“ beteiligte er sich also nur rudimentär an der Unterhaltung, weil ihm diese Sache nicht geläufig war.
Witjon war nicht weniger erstaunt als der Aurelius über die Entschuldigung, die Mathayus Magonidas ihm und nicht dem Senator aussprach. Witjon entschied jedoch sogleich, dass es wohl besser war gar nicht wirklich darauf einzugehen, um die Schande des Magoniden nicht noch zu vergrößern. "Sie wird schon wieder zu sich kommen", wiegelte er daher die Entschuldigung zügig ab und wunderte sich im Anschluss noch viel mehr über die folgende Frage des Magoniden."Äh", machte er, für einen Moment so verwirrt, dass er unfähig war eine vernünftige Antwort zustande zu bringen. Der Senator Aurelius kam ihm zuvor und stellte sogleich eine Gegen- beziehungsweise Nachfrage.
"Selbstverständlich nicht!", verneinte Witjon daher eiligst und fragte dann im Gegenzug mit stark gerunzelter Stirn: "Was sollte das auch für einen Sinn ergeben?" Es war doch richtig, dass Frauen eben häufig im Kindbett starben. Da konnte man eben nicht Wochenlang jammern. Zwar hatte Witjon das durchaus getan, aber zugeben würde er das freilich niemals. Elfleda hatte es hautnah miterlebt, wie das Sippenoberhaupt der Duccii sich einige Zeit lang hatte gehen lassen. Aber Elfleda war mittlerweile auch tot und Witjon hatte sich schon längst wieder gefangen. Nein, er würde nie wieder so eine erbärmliche Show abziehen. Für keine Frau."Aber selbst wenn dem so wäre", führte er dann weiter aus, "so ist mein Eheweib Prudentia Callista nun doch schon seit ein paar Jahren tot. Selbst die Witwe trauert nicht so lange um ihren verstorbenen Gatten, möchte ich wohl meinen." Er lächelte verschmitzt. Callistas Tod lag nun wirklich schon lange zurück und Witjon war sich sehr bewusst, dass er eine übergroße Zielscheibe auf dem Kopf trug, auf der fett 'unverheiratet' stand. Dass der Petronius und sein Klient nun Petronia Octavena so in den Fokus schoben, wunderte ihn wenig. Wundern tat ihn dagegen jedoch vielmehr, dass Mathayus bei seiner Entschuldigung nicht nur den Aurelius überging, sondern sich dabei auch noch herausnahm, Witjon auf recht persönliche Art und Weise mit seinem Cognomen anzusprechen. Dazu noch in der Öffentlichkeit. Selbst Petronius Crispus, den Witjon nun immerhin seit vielen Jahren kannte (und ertrug?), war mit ihm nie so persönlich geworden. Dieses ganze Fest nahm langsam komische Züge an...
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"Gut, dann heißt es also bisher:
Diejenigen, die als Municipes durch die Mehrheit der Decuriones auf Vorschlag eines Duumvir zu Decuriones gewählt werden, sind von da an rechtmäßige Decuriones des Municipium Ulpium Mogontiaciensis mit allen Rechten und Pflichten. Jedes Jahr hat jeder von ihnen ein Honorarium von 200 Sesterzen an die Stadtkasse zu entrichten. Der Verlust des Ordo Decurionum bestimmt sich nach der in einer Contio unter Vorsitz eines Duumvir bestimmten Geschäftsordnung.
Weiterhin haben sie das Recht, durch Abstimmung über die Kooptation von Patronen des Municipium, öffentliche Baumaßnahmen, die Verwendung der städtischen Gelder und die Bestellung städtischer Angestellter, in einer Contio unter Vorsitz eines Duumvir abzustimmen. Sie erlassen gemäß dieser Lex und zum Wohle des Municipium Ulpium Mogontiaciensis durch Abstimmung in einer Contio unter Vorsitz eines Duumvir Decreta, die für alle Municipes und Incolae des Municipium Gültigkeit besitzen und laut auf dem Forum verkündet und im Tabularium des Municipium archiviert werden. Darüber hinaus prüfen sie am Ende jedes Jahres die Tätigkeit der Magistrati, insbesondere die Aufzeichnungen der Quaestores zur Stadtkasse und stellen durch Mehrheitsbeschluss die Rechtschaffenheit ihrer Amtsführung in einer Contio fest.
Die Decuriones und ihre Ehefrauen und ehelichen Kinder haben darüber hinaus das Recht, bei den Spielen die vordersten Reihen zu besetzen und die städtischen Thermen kostenlos zu nutzen."Witjon wollte nur sicher gehen, dass alle auf einem Stand waren, denn ihm war noch etwas eingefallen, das er gerne mit einführen wollte.
"Des Weiteren kam mir kürzlich ein Gedanke, der meines Erachtens ebenfalls sinnvoll scheint. Was haltet ihr davon, die Söhne der Decuriones als Praetextati an den Sitzungen teilnehmen zu lassen? Man könnte ein bestimmtes Mindestalter festlegen, vielleicht ein, zwei Jahre vor der Mannbarkeit, um den jungen Männern unserer Gemeine die Möglichkeit zu bieten, die Geschäfte ihrer Väter bereits vor oder während eines Tirocinium Fori aus nächster Nähe kennen zu lernen. Ich würde dementsprechend einen Satz am Ende anfügen, etwa so:
Im Übrigen dürfen die Söhne der Decuriones ab dem sowiesovielten Lebensjahr als Praetextati an den Sitzungen teilnehmen."