Beiträge von Numerius Duccius Marsus

    http://www.kulueke.net/pics/ir…manen-maenner-jung/34.jpg Heute war es an Audaod, seinen Vater ordentlich über den Tisch zu ziehen. Sie spielten wie so häufig Duodecim Scripta. Draußen zeigte sich langsam der Frühling, indem sich wärmende Sonnenstrahlen mit kühlem Wolkenschatten abwechselten. Gelegentlich pfiff auch noch ein kalter Wind durch die Baumwipfel, aber insgesamt konnte man von gutem Wetter reden. Der Schnee schmolz überall und die Rheinwiesen standen bereits komplett unter Wasser vor lauter Schmelzwasser aus dem Gebirge. Hoffentlich würde es im April keine stärkeren Gewitter geben, denn dann würde der Rheinpegel in bedrohliche Höhen steigen.
    Witjon nahm seine Pechsträhne im Spiel mit Leichtigkeit hin. Er fühlte sich zum ersten Mal seit etlichen Monaten wieder leicht und frei. Sein Sohn hatte das sofort gemerkt und so konnten sie sich auch zum ersten Mal seit langem wieder völlig unbeschwert unterhalten. Sie plauderten über dies und das, witzelten, tranken Bier und hatten einfach Spaß zusammen.


    "Wir sitzen also in Baldgers Schankhaus und trinken und scherzen. Und das Schankmädchen, Alsuna heißt sie, macht mir schöne Augen, verstehst du? Wackelt mit ihren Hüften, lächelt mich zuckersüß an, Wimpernklimpern und so weiter."
    Witjon grinste verstehend. Er war gespannt, was dann passierte. Er wusste nur, dass sein Sohn letztens wieder einmal ein paar ordentliche blaue Flecken mit nach Hause gebracht hatte. Der Junge wurde langsam ein richtiger Mann, wie einer von dem am Lagerfeuer erzählt wurde.
    "Jedenfalls...dann kommt da dieser Sack, Gilbert, und meint sich aufspielen zu müssen wie der letzte Vollpfosten. Braust auf, als wäre er ein ganz großer. Von wegen ich solle die Finger von ihr lassen und er könne sowas nicht dulden und sie wär sein Mädchen und solchen Blödsinn."
    "Oh", machte Witjon.
    "Ja, total idiotisch. Natürlich konnte ich das nicht auf mir sitzen lassen. Hab ihn als Hornochsen bezeichnet und mich vor ihm aufgebaut, da hat er ohne Vorwarnung zugeschlagen. Ich konnte so gerade eben ausweichen. Und dann ging's richtig los. Es stand auf einmal vier gegen vier, denn dieser Gilbert hatte auch ein paar Freunde dabei. Mensch, das war eine zünftige Schlägerei..."
    Audaod berichtete, wie seine Freunde und er sich mit Gilberts Bande geprügelt hatten und dabei so einiges Mobiliar verwüstet und die Gäste vertrieben oder teilweise in die Schlägerei mit verwickelt hatten. Letzten Endes hatten der Wirt und ein paar andere kräftige Männer die Gruppe getrennt und Gilbert zuerst rausgeworfen. Wenig später hatten sie auch Audaods Leute auf die Straße geschickt. Im Grunde genommen war also nicht viel passiert, außer dass noch nicht ganz geklärt war, wer das Mobiliar bezahlen würde. Witjon entschied, dass er das tun wollte.


    "Du schlägst dich eines Mädchens wegen, hm? Avancierst du etwa zum Frauenhelden?" Witjon grinste provozierend und lehnte sich in seinem Sessel zurück, als er einen von Audaods Spielsteinen schlug. Langsam kehrte sein Glück zurück.
    "Ach wo", wehrte der Sohnemann ab und sah hilflos zu, wie der Vater seine Spielsteine zog. "Aber es kommt halt schonmal vor, dass mir da jemand bei einer in die Quere kommt und dann setzt's was, ist doch klar." Er schmunzelte triumphierend, als er seinerseits einen von Witjons Spielsteinen vom Brett schmeißen konnte.
    "Hmm", machte dieser nachdenklich, während er die Würfel rollen ließ. "Ich denke es wird Zeit, dass wir dir ein vernünftiges Weib suchen."
    Audaod schaute verblüfft auf, fing sich jedoch relativ schnell wieder.
    "Äh, ja. Ich...hab selbst schon drüber nachgedacht. Also...manchmal." Der junge Duccius wirkte auf einmal gar nicht mehr so selbstsicher. Sein Vater schmunzelte gewinnend und machte einen wahrscheinlich spielentscheidenden Zug. Audaod würfelte nicht sofort, sondern lehnte sich zurück und war nun wohl vielmehr an dieser Ehegeschichte interessiert. "Hast du...hast du denn schon genauer drüber nachgedacht?" Er hoffte inständig, dass sein Vater ihm nicht irgendeine besonders reiche Ische vor die Nase setzte, die hässlich wie die Nacht war.
    "Ich habe noch keine besonders geeignete Kandidatin für dich ausgesucht, falls du das meinst, nein", antwortete Witjon auf die sorgenvolle Frage seines Sohnes in beruhigendem Ton. "Aber es gäbe da so einige Möglichkeiten. Was hälst du davon, wenn ich mal ein paar junge Frauen einlade?"
    Audaod überlegte einen Moment, dann zuckte er mit den Achseln.
    "Ach, warum nicht. Muss ja irgendwann passieren. Aber..." Da hielt Audaod inne und warf Witjon einen fragenden Blick zu. "Wie steht das denn eigentlich mit dir? Müsstest du nicht auch langsam mal...?" Er ließ die Frage unbeendet im Raum stehen. Sein Vater wusste, worauf er hinaus wollte.

    Zitat

    Original von Marcus Petronius Crispus
    "Ich glaube, da haben wir ein Problem bei den Reichsgesetzen. Das muss aber der Senat klären und nicht wir! Vielleicht schreiben wir aber und weisen darauf hin...


    Ansonsten sollten wir aber bei unseren Regelungsmöglichkeiten bleiben und nicht das bestehende Gesetz unterlaufen. Sagen wir also einfach "Ordnungskräfte", dann sind wir auf der sicheren Seite, egal, was der Senat dann beschließt!"


    "Ich sehe das genauso", kommentierte Witjon knapp die Bemerkung des Petronius. Dann ging er ebenso kurz auf Domitius Worte ein, darum bemüht die Diskussion nicht völlig abdriften zu lassen.


    Zitat

    Original von Faustus Domitius Massula
    "Das nur nebenbei. Aber, mir stellt sich eine Frage, nachdem ich mir eure Ausführungen angehört habe, Duccius Marsus und Petronius Crispus. Die Frage lautet: Warum hat die Stadt als Geschädigter des Diebstahls der Stadtkasse seinerzeit den Centurio Statorum der Legio II nicht eingeschaltet, wie dies von Petronius Crispus damals in der Sondersitzung zum Diebstahl des Fiscus Mogontiaci vorgeschlagen wurde und wie es von dir, Duumvir, auch akzeptiert wurde?"


    "Das ist ganz einfach, Domitius. Der Posten des Centurio Statorum existierte wie du ja bereits gesagt hast zu diesem Zeitpunkt schlichtweg nicht mehr, was dem Rat während der Diskussion darüber noch nicht bewusst gewesen war. Folglich konnte ein Centurio Statorum eben nicht eingeschaltet werden."


    Zitat

    Original von Marcus Petronius Crispus
    "Ich beantrage, dieses Thema nicht jetzt zu besprechen, sondern in einer gesonderten Sitzung, wenn es hier scheinbar allen so wichtig vorkommt!"
    [...]
    "Außerdem beantrage ich, den nächsten Abschnitt zu diskutieren."


    fügte Crispus an, nachdem eine Weile Schweigen im Raum geherrscht hatte.


    Schließlich ließ sich Petronius wieder zu einer Anmerkung hinreißen, die Witjon gar nicht schmecken wollte. "Ich halte es nicht für Sinnvoll, die Diskussion über Sicherheitskompetenzen und Namensgebungen für die Verantwortlichen Kräfte überhaupt weiterzuführen. Das können die Juristen gern andernorts abhandeln. Deshalb sehe ich folgendes als richtig an."


    Er machte eine kurze Pause, holte tief Luft und setzte dann zu einer hoffentlich letzten Erläuterung seiner Sichtweise der Dinge an:
    "Ob die besagten Ordnungskräfte nun nun Apparitores, Beneficarii oder schlichtweg Ordnungskräfte genannt werden, halte ich für unwichtig. Solcherlei Formulierungsschwierigkeiten, können schlimmstenfalls auch noch in einer späteren Sitzung ausführlich diskutiert werden, wenn jemand Bedarf sieht. Wir stimmen hier ohnehin lediglich über einen Entwurf ab, der später, bevor er dem neuen Princeps zur endgültigen Entscheidung überantwortet wird, in Detailfragen gewiss noch einmal diskutiert werden kann, sofern das erforderlich erscheint. Zudem kann es ja durchaus möglich sein, dass man in der kaiserlichen Kanzlei hinsichtlich dieser jetzt diskutierten oder anderer Begrifflichkeiten noch Änderungsbedarf erkennt und in Rom selbst Abweichungen von unserem Entwurf vornimmt."


    Wieder eine Atempause, dann sagte Witjon:
    "Deshalb schlage ich also vor, dass folgende Formulierung in den Entwurf aufgenommen wird, um endlich zum nächsten Absatz fortschreiten zu können.


    Diejenigen, die durch die Mehrheit und zumindest die Hälfte der Municipes bei den Comitia aus der Reihe der Decuriones zu Aediles gewählt werden und mindestens XXV Jahre alt sind, sind für die Dauer eines Jahres rechtmäßig Aediles des Municipium Ulpium Mogontiaciensis. Sie haben während ihrer Amtszeit das Recht, zwei Scribae, sowie einen Boten auf Kosten der Stadtkasse zu haben. Sie haben das Recht und die Vollmacht, die Getreideversorgung des Municipium, die Märkte, die öffentlichen Bauwerke und Tempel, die Thermen und Häfen, die Bordelle, Garküchen und Brunnen zu beaufsichtigen, öffentliche Spiele abzuhalten, und bei Bedarf das Kommando über die Ordnungskräfte zu führen."


    Bevor Widerspruch aufkommen konnte, hob Witjon nun abwehrend die Hände in die Luft und erklärte sogleich:
    "Mir ist bewusst, dass das haargenau der Vorschlag ist, den ich zu Beginn genannt habe. Lasst mich erklären: Ich denke es müssen weder Servi Publici noch Apparitores genannt werden, wenn im letzten Satz 'Ordnungskräfte' aufgeführt sind. Denn was spricht dagegen, dass die Aedile ganz einfach bei den Duumvirn um eine Anzahl von Männern ersuchen, die ihnen für gewisse Tätigkeiten Unterstützung bieten? Auf Kosten der Gemeindekasse würde das dann ohnehin erfolgen. Ebenso wenig halte ich es für nötig zu schreiben, dass die Aediles dies 'bei Bedarf' tun können. Denn wann, wenn nicht bei Bedarf, sollten sie überhaupt sonst Hilfe erbitten? Als logische Konsequenz sehe ich es nicht für erforderlich an, die Formulierung zu ändern."


    Witjon hoffte sehr, dass seine Worte jetzt endlich überzeugen konnten. Und ein bisschen setzte er auch darauf, dass die Decuriones der Diskussion müde geworden waren, was dem Petronius zumindest schon anzusehen war.





    DECURIO - MOGONTIACUM

    Zitat

    Original von Faustus Domitius Massula
    [...] "Mein Spatzenhirn sagt mir jetzt, dass Rodewini und Liutbert daran arbeiten, den Secundus als mogontinische Anlaufstelle aufzubauen. Soviel dazu."


    [...] "Für mich war die Bernsteinchose nur die Bestätigung dafür, dass die einzelnen Berichte stimmen, die von chattischen Überfällen auf die Salzquellen sprachen."


    "Ich frage mich, warum die Hermunduren nicht schon längst zurückgeschlagen haben. Sind sie zu schwach? Oder haben sie nicht genug Waffen? Es wäre für uns kein Problem, ihnen da mit Geld oder Ausrüstung unter die Arme zu greifen. Wir könnten auch die 'richtigen' Gerüchte in Umlauf bringen, um die Sache in Gang zu bringen. Siehst du, um da eine Entscheidung zu fällen, bräuchte ich mehr Informationen über die Lage in der Germania Magna. Und ich denke, dass die Mattiaker mehr wissen, weil sie näher dran sind. Weißt du, was dort jetzt gerade gedacht wird? Ich überlege, ob ich nicht Rodewini einen Besuch abstatten soll."


    Witjon lauschte den Überlegungen des Princeps Praetorii mit wachsendem Interesse. Es war schon lange nicht mehr vorgekommen, dass man Witjon hinsichtlich überprovinzieller Thematiken um Rat gefragt hatte. Dass jetzt ausgerechnet seine schwindenden Verbindungen zu den Mattiakern dafür sorgten, dass er hier ins Spiel kam, kam für ihn dennoch nicht völlig unerwartet. Schließlich bemühte Witjon sich, auf die einzelnen Gedanken seines Gegenübers jeweils zufriedenstellende Antworten zu geben.


    "Zunächst einmal finde ich, dass es durchaus nur vorteilhaft sein wird, Secundus in die mattiakisch-mogontiacischen Beziehungen einzuflechten und als Verbindungsmann zu etablieren."
    Nicht zuletzt würde das vielleicht dafür sorgen, dass Landulf allmählich wieder aus der Gefahrenzone herausgeholt wurde, auch wenn ihm das wohl gar nicht schmecken würde.


    "Was die Hermunduren angeht", fuhr Witjon fort, "ist wie du schon sagtest die Erlangung von Informationen wohl die erste notwendige Maßnahme. Was soll ich sagen? Eigentlich kann ich deiner Überlegung nur zustimmen. Statte Rodewini einen Besuch ab und frage ihn ordentlich aus. Die Lage ist offensichtlich gespannt genug, um ernsthaft tätig zu werden." Witjon zuckte mit den Achseln. "Um ehrlich zu sein, mehr kann ich dir wohl auch nicht empfehlen. Ohne das nötige Wissen wird wohl ein Eingreifen schnell ungeahnte Konsequenzen nach sich ziehen können. Aber, falls es so ist wie du sagst, dass die Hermunduren schlichtweg nicht die nötige Kraft aufbringen können um sich den Chatten entgegenzustellen, so empfiehlt sich wohl eine breitflächig angelegte Unterstützung in dieser Angelegenheit. Aber," Witjon hob mahnend den Zeigefinger, "man muss dennoch Vorsicht walten lassen in Anbetracht der Tatsache, dass die Hermunduren sich damals auch an Modoroks Aufstand beteiligten und zur Verwüstung Raetias beitrugen."


    Sim-Off:

    Entschuldige bitte.

    Witjon verfolgte die Diskussion eine Weile mit steigender Gereiztheit. Hier redeten gerade drei Männer teilweise über drei unterschiedliche Dinge. Schließlich platzte dem Duumvir der Kragen, als Domitius seine blödsinnige Behauptung, dass die Stadt für die Strafverfolgung zuständig sei, noch einmal bekräftigte.


    "BLÖDSINN!" polterte Witjon, erhob sich abrupt und erklärte dann für alle laut und deutlich: "Ich möchte hier jetzt einmal folgendes klargestellt wissen. Weder die Gemeinden noch andere öffentliche Stellen sind für Strafverfolgung zuständig, sofern nicht das Staatswohl betroffen ist!" Er holte kurz Luft und fuhr in sachlichem Ton fort. "Meine Herren, wir sind uns doch wohl darüber einig, dass Privatleute selbst die Verfolgung von Straftätern zu übernehmen haben. Das war schon immer so und das wird auch so bleiben. Die Res Publica tritt nur in Aktion, wenn Hochverräter oder Unruhestifter den Reichsfrieden bedrohen.* Gerade du, Domitius, der den Cursus Iuris erst kürzlich absolviert hast, müsstest das doch am ehesten wissen. Es macht also überhaupt keinen Sinn, hier über Aufgaben der Aediles zu sprechen, die nicht existieren, denn die Lex Civitatis - auch schon in ihrer heutigen Form - nimmt lediglich Bezug auf die 'einfache Gerichtsbarkeit', das heißt Streitigkeiten aus Verträgen, unerlaubten Handlungen und ähnlichen Geschehnissen." Nachdem er das also klargestellt hatte, lenkte Witjon seine Rede lieber direkt auf die Vorschläge zum Gesetzestext, bevor wieder eine allzu hitzige Diskussion entbrennen konnte.
    "Mir ist auch egal, wie wir die Helfer der Aediles nun benennen. Von mir aus Apparitores oder Servi Publici. Letztlich werden diese Männer ohnehin nur für die Ahndung von Verstößen gegen die Marktordnung und andere Aufgabenbereiche der Aediles Einsatz finden."


    Sim-Off:

    *Ich weiß, in den Gesetzen des IR steht so manches modernes Zeug drin, aber das darf man bitte nicht so genau nehmen. Das römische Recht kannte keine Staatsanwaltschaft oder so etwas. Wenn man Geschädigt wurde, erstattete man Anzeige vor dem Praetor und musste auch selbst dafür sorgen, dass der Beklagte vor Gericht erschien. Ebenso musste man selbst für die Vollstreckung eines Urteils zu seinen Gunsten aufkommen. Bitte nehmt rücksicht darauf, dass die Strafverfolgung damals wesentlich anders verlief, als das bei uns heute der Fall ist.
    Wie ich bereits an anderer Stelle sagte, bedarf der Codex Iuridicalis einer dringenden Überarbeitung hin zu einer historischen Variante.




    DECURIO - MOGONTIACUM

    Zitat

    Original von Mathayus Magonidas
    "Kann es vielleicht sein das sich eure beiden Sichtweisen so voneinander unterscheiden wegen der verschiedenen Stämme. Soweit ich weiß gibt es doch Dutzende davon die meistens auch mit den anderen verfeindet sind."


    "Ganz richtig!" bestätigte Witjon sofort dieses schüchterne Nachhaken von Mathayus Magonidas. "Allein in der Umgebung von Rhenus, Moenus und Mosella gibt es um die zehn große Stämme, die in sich auch noch etliche größere und eine vielzahl kleinere Sippen beinhalten. Und die sind dann schon nicht einmal mehr einheitlich als 'Germanen', wie Gaius Iulius Caesar sie damals wohl zuerst bezeichnete, oder als 'Kelten' zu identifizieren. Ist ja hier am Rhenus teilweise alles eine Mischung." Ein schalkhaftes Grinsen unterstrich diese etwas flapsige Aussage.

    Zitat

    Original von Faustus Domitius Massula
    "Eine Gefolgschaft gibt es bei den Germanen nur bei Kriegszügen. Dann wählen sie einen Herizogo, dem sie einen Treueid schwören. Wenn der Krieg vorbei ist, dann ist Schluss mit der Gefolgschaft. Schluss mit der Gefolgschaft ist auch dann, wenn ein Gefolgsmann zu der Überzeugung kommt, dass seinem Herizogo das Heil abhanden gekommen ist. Wenn also der Herizogo keine glückliche Hand mehr hat oder wenn er sich schlicht und ergreifend dumm anstellt. Dann packt der Gefolgsmann seinen Kram zusammen und geht nach Hause."


    Ich breitete meine Arme aus: "Jetzt stell dir vor, wie ein Germane, der an dieses System gewöhnt ist, mit einer römischen Klientschaft umgeht. Dann weißt du, was ich meine".


    Witjon hatte irritiert mit angehört, was Domitius da über Klientenschaft bei den Germanen erzählte. Erst war er nur überrascht gewesen, dass der Mann mit dem Riesenschnäuzer eine vermeintliche Unzuverlässigkeit germanischer Klienten so betonte. Dann jedoch war es völliges Unverständnis für das Gebrabbel über die Kriegsgefolgschaft, das Witjon zwang sich zu Wort zu melden.
    "Augenblick mal, da muss ich jetzt aber einschreiten. Domitius, was du sagst stimmt so schlichtweg nicht. Du willst doch bei unseren Gastgebern und den anderen Damen und Herren nicht etwa den Eindruck erwecken, dass Unsereins, sprich die Stämme diesseits und jenseits des Rhenus, unzuverlässige Klienten seien. Dem ist mitnichten so. Wir kennen ein Klientelsystem, das sich Munt nennt. Es unterscheidet sich allerdings insoweit vom römischen System, als derjenige, der in der Munt eines anderen steht, unfrei ist. Das bedeutet, dass jemand, der im römischen Rechtsempfinden als Peregrinus gilt, durchaus aus germanischer Sicht unfrei ist, also seinem Muntherrn Gefolgschaft schuldet. Und die kann er definitiv nicht aus Lust und Laune heraus kündigen." Dem letzten Satz folgte ein eindringlicher Blick zu Massula, dann eine Kunstpause.
    "Von einem Herizogo habe ich außerdem noch nie gehört, was soll das sein? Und im Krieg führt der Rich seine Männer, die nicht einmal zwingend seine Muntlinge sein, also nicht in seiner Munt stehen müssen. Manchmal wird zwar ein so genannter Kuningaz gewählt, aber das kam bisher nicht gerade selten vor. Ihr erinnert euch vielleicht an Modorok? Oder Arminius damals, der war auch Kuningaz seiner Vereinigung von Stämmen." Ein weiterer, diesmal fragender Blick zum Domitius.
    "Und dann möchte ich hier einmal unterstreichen, dass bereits sehr viele einheimische Germanen und Kelten sich das römische Klientelsystem zu eigen gemacht haben. Nicht zuletzt habe ich einen römischen Patron. Und auch viele andere Mogontiacer haben einen Patron oder Klienten. Ich sehe nicht ganz, warum hier irgendwo ein Problem liegen soll?!" Letztere Frage wurde von einem erwartungsvollen Blick begleitet, der diesmal an die ganze - interessierte - Runde ging.




    Sim-Off:

    Edit: Massula, was du nennst, der Herizogo und diese Kriegsgefolgschaft, kommen erst zur Zeit des Beginns der Völkerwanderung vor, also gut 200-300 Jahre später als im IR. "Herizogo" ist im Grunde genommen nur ein altdeutsches Wort für etwas, das mit dem germanischen Wort "Kuningaz" schon beschrieben wird. Und dieser Kuningaz hatte um 100 n. Chr. noch arge Probleme sich überhaupt in seiner Position zu halten, wenn die ihn wählenden Stämme sich in ihren Interessen wieder entzweiten und sich entschieden, gegensätzliche Richtungen einzuschlagen, wie man später bei Arminius auch gesehen hat.

    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI
    ET IN NOMINE CIVES MOGONTIACI


    ERNENNE ICH
    Mathayus Magonidas


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM XIII KAL APR DCCCLXII A.U.C. (20.3.2012/109 n.Chr.)


    ZUM
    Magister Vici des Vicus Navaliorum



    Numerius Duccius Marsus - Duumvir Mogontiaci

    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI
    ET IN NOMINE CIVES MOGONTIACI


    ERNENNE ICH
    Lucius Petronius Crispus


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM XIII KAL APR DCCCLXII A.U.C. (20.3.2012/109 n.Chr.)


    ZUM
    Magister Vici des Vicus Apollinensis



    Numerius Duccius Marsus - Duumvir Mogontiaci

    "Ich pflichte Petronius voll und ganz bei", sagte nun auch Witjon, der die Rede des Domitius für völligen Humbug hielt. "Dir sollte doch längst bekannt sein, dass Verbrechensverfolgung ganz im Zeichen der Privatperson steht. Wieso sollte die Res Publica eine Verletzung sühnen, wenn doch der Geschädigte selbst Anklage vor dem Praetor beziehungsweise dem Statthalter erhebt? Und erst recht stellt sich die Frage, warum wir auf Kosten der Stadtkasse eine Einheit unterhalten sollen, die Privatleuten bei der Durchsetzung ihrer Ansprüche unterstützt?" Er schüttelte verständnislos den Kopf. "Darüber hinaus hat Petronius ganz recht, dass die Vigiles einzig und allein der Nachtwache dienen. Und die übernehmen, wie ich ja gerade bereits erklärt habe, seit der Auflösung der Vigiles, die der Ordo Decurionum übrigens damals selbst beschlossen hat, die Handwerkervereine unserer Civitas. Es ist also überflüssig, erneut Vigiles in Mogontiacum zu etablieren, denn die von dir genannten Pflichten können wir auch so erfüllen. Ohne Vigiles."

    -Bekanntmachung-


    Ergebnis der Wahlen in Mogontiacum


    Nach der Stimmauszählung haben folgende Kandidaten die erforderliche Stimmenmehrheit erreicht.


    Für das Amt des Magister Vici:
    Im Namen des Vicus Apollinensis:


      [*]Lucius Petronius Crispus
      [*][...]


    Im Namen des Vicus Navaliorum:


      [*]Mathayus Magonidas
      [*][...]


    Für das Amt des Aedils:


      [*][...]


    Für das Amt des Quaestors:


      [*][...]


    Für das Amt des Duumvirn:


      [*][...]


    Die Vereidigung der Amtsträger findet auf dem Forum Mogontiaci statt.


    Es beglückwünschen die Wahlsieger



    A. Patulcius Merula et N. Duccius Marsus

    __________________
    ANTE DIEM XIII KAL APR DCCCLXII A.U.C. (20.3.2012/109 n.Chr.)


    http://www.kulueke.net/pics/ir…manen-maenner-jung/34.jpg Audaod war mit ein paar Freunden durch die Stadt gestreift. Er hatte ein wenig Freizeit herausschlagen können, obwohl er seine Zeit mit Lernen oder körperlicher Ertüchtigung verbringen sollte. Ersteres war ihm ein Gräuel, letzters hatte er bereits zur Genüge getan. So schlurften sie scherzend und in möglichst männlicher Pose über das Forum, pfiffen hübschen Mädchen hinterher und endeten in einer der vielen Garküchen, wo sie etwas aßen und ein oder zwei oder mehr Bier tranken. Irgendwann wurden sie auf eine Menschenansammlung an der Rostra aufmerksam und schlenderten in jene Richtung, wobei sie so taten, als wären sie völlig desinteressiert. Der Junge Mann, der dort seine Kandidaturrede hielt, kam Audaod durchaus bekannt vor. War das nicht...ein Petronius, richtig! Lucius Petronius Crispus hieß der junge Kerl. Was hieß jung, er war sicherlich ein paar Jahre älter als Audaod, aber das hieß noch lange nicht, dass der Römer alt war. Mittelmäßig beeindruckt verfolgten Audaod und seine Kumpanen die Worte und horchten dann gespannt auf, als ein Mann aus der Menge zum Schluss eine durchaus interessante Frage stellte. Ja, was hatten sie eigentlich davon? Gemurmel machte sich in der Menge breit und auch Audaod tuschelte mit seinen Freunden.



    Zitat

    Original von Faustus Domitius Massula
    "[...] Wie sieht es aus, kann man zur Zeit schnell mit den Mattiakern Nachrichten austauschen?"


    "Meine Idee war ja, dass man mithilfe der Hermunduren die Chatten für die nächste Zeit etwas ablenken könnte. [...] Ich denke, dass man den Hermunduren eigentlich nur noch einen kleinen Schubs geben muss, damit sie losschlagen. Und wir sollten überlegen, wie wir das auf den Weg bringen könnten".


    "Aber natürlich kann man schnell Nachrichten mit ihnen austauschen", bejahte Witjon diese Frage rundheraus, ohne groß nachzudenken. "Allein die Kaufleute bringen schon regelmäßig Nachrichten zwischen uns hin und her, erst recht wenn die Schneeschmelze einsetzt. Und im Notfall ist ein berittener Bote spätestens innerhalb eines oder zwei Tagesritte in Aquae Mattiacorum oder beispielsweise auch in Rodewinis Hauptort, um die Kommunikation sicherzustellen." Was das überhaupt für eine Frage war. Witjon wunderte sich, dass man hier in der Regia offensichtlich nicht den besten Kontakt zu den wichtigsten Verbündeten des römischen Reiches an diesem Rhenusabschnitt unterhielt.


    Hinsichtlich Massulas Gedanken zu den Hermunduren ließ Witjon sich dagegen einen Moment Zeit zum Nachdenken.
    "Tja, die Frage ist: Womit kann man die Hermunduren ködern, sich auf einen ernsthaften Konflikt mit den Chatten einzulassen. Bisher klingt das ja eher wie ein heimlicher Kampf, wie ein stilles Ringen. Ich bin mir nicht so sicher, ob die Hermunduren es zulassen wollen würden, dass Römer sich in ihre Angelegenheiten einmischen. Zumal das ja ein Eingriff tief in das Landesinnere von Germania Magna bedeuten würde.


    Allerdings...ausgetrocknet sagst du? Du meinst die Zufuhr über unsere Rhenusbrücke, oder? Denn aus Colonia im Norden und über die Raetische Grenze wird doch sicherlich noch Bernstein gehandelt. Der kommt ja nicht nur von den Hermunduren hier rüber. Jedenfalls aber müssen die wirtschaftlichen Interessen des Reiches gewahrt werden, also könnte man auch durchaus eine Interaktion auf Stammesgebiet befürworten. Woran hattest du gedacht?" Massula hatte sich immerhin noch nicht geäußert, auf welches Mittel er zurückgreifen wollte.

    Gebannt betrachtete Witjon die folgenden Szenen. Das Opfertier hauchte seinen Lebensatem aus und wurde zügig ausgenommen. Sein Lebenssaft fand Verwendung, ebenso die Innereien, die nun begutachtet wurden. Gespannt erwartete Witjon das Ergebnis der Opferschau und bangte dabei um ein gutes Omen.

    Wieder gab es keine Einwände bis auf den, den Massula scherzhaft einwarf. Witjon nahm das mit gemischten Gefühlen auf, fühlte er sich doch als Duumvir immer noch ein bisschen mitschuldig am Diebstahl der Stadtkasse. Daher kam er lieber schnell zum nächsten Absatz.


    Zitat

    V. De Aedilibus
    Diejenigen, die durch die Mehrheit und zumindest die Hälfte der Municipes bei den Comitia aus der Reihe der Decuriones zu Aediles gewählt werden und mindestens XXV Jahre alt sind, sollen für die Dauer eines Jahres rechtmäßig Aediles des Municipium Ulpium Mogontiaciensis sein. Sie sollen während ihrer Amtszeit das Recht haben, zwei Scribae, sowie einen Boten auf Kosten der Stadtkasse zu haben. Sie sollen das Recht und die Vollmacht haben, die Getreideversorgung des Municipium, die Märkte, die öffentlichen Bauwerke und Tempel, die Thermen und Häfen, die Bordelle, Garküchen und Brunnen zu beaufsichtigen, öffentliche Spiele abzuhalten, und bei Bedarf das Kommando über die Vigiles zu führen.


    "Also, das selbe Spielchen. Ich schlage vor:


    Diejenigen, die durch die Mehrheit und zumindest die Hälfte der Municipes bei den Comitia aus der Reihe der Decuriones zu Aediles gewählt werden und mindestens XXV Jahre alt sind, sind für die Dauer eines Jahres rechtmäßig Aediles des Municipium Ulpium Mogontiaciensis. Sie haben während ihrer Amtszeit das Recht, zwei Scribae, sowie einen Boten auf Kosten der Stadtkasse zu haben. Sie haben das Recht und die Vollmacht, die Getreideversorgung des Municipium, die Märkte, die öffentlichen Bauwerke und Tempel, die Thermen und Häfen, die Bordelle, Garküchen und Brunnen zu beaufsichtigen, öffentliche Spiele abzuhalten, und bei Bedarf das Kommando über die Ordnungskräfte zu führen.


    Wie ihr seht, habe ich eine kleine Änderung hinsichtlich der Aufgaben der Aediles vorgenommen. Die Vigiles sind vor einigen Jahren abgeschafft worden. Seitdem übernehmen die örtlichen Handwerkervereine ihre Aufgaben im Brandschutz. Die Stadttore werden ohnehin von den Milites der Secunda kontrolliert und Verbrechensverfolgung steht bekanntlich jedem Privatmann selbst zu. Ich würde daher den Begriff 'Ordnungskräfte' hier vorziehen."
    Im übrigen war Witjon gerade ein gravierender Unterschied zur Lex Civitatis aufgefallen, den er aber bewusst nicht ansprach. Damals, als die Lex Civitatis diskutiert worden war, hatte Laetilius darauf gepocht, dass die Ämter ab den Aediles aufwärts nur noch von den Decuriones aus ihren Reihen gewählt wurden. Die Lex Municipalis sprach davon, dass die Ämter aus den Reihen der Municipes besetzt werden sollten. Witjon fand daran nichts Verbesserungsbedürftiges und ließ diesen Passus wie bereits bei den beiden Absätzen zuvor unkommentiert.

    Zitat

    Original von Faustus Domitius Massula
    Dann kam etwas Bewegung in die Szene, weil neue Gäste eingetroffen waren. "Salve Duccius Marsus, hier musst du mal den Vorsitz der Versammlung an Petronius Crispus abgeben, oder?"


    Hinter Duccius Marsus kamen noch einige Gäste, denen man sofort ansah, dass sie ein Leben als Legionär hinter sich hatten. Ich begrüßte sie: "Salvete" und wandte mich an den alten Crispus: "Könnte es sein Petronius Crispus, dass du ein ganzes Contubernium Legionäre eingeladen hast, um uns Politiker in Schach zu halten?".


    Witjon grinste breit. Massula war wie immer für gute Laune zu haben und formulierte seine Begrüßung in gewohnt scherzhafter Weise. "Na, um deine Scherze komme ich aber offensichtlich trotzdem nicht herum", erwiderte er und begrüßte dann ebenfalls die Veteranen, denen man ihre Militärzeit sehr deutlich ansah. Witjon prostete den Männern mit dem gereichten Mulsum zu und horchte dann auf, als Petronius die Aufmerksamkeit seiner Gäste einforderte.


    Zitat

    Original von Lucius und Marcus Petronius Crispus
    Wahlkampfrede
    :app:
    "Lasst es euch schmecken!"


    Auch Witjon applaudierte dem jungen Petronius zum Schluss seiner Rede. Zwar waren Witjon die ständigen Stammler und kleineren Pausen aufgefallen, die wohl von der Nervosität herrührten. Aber dafür hatte der Duumvir eigentlich keine Ahnung von Rhetorik, weshalb er auch nicht so recht erkannte, ob Lucius hier das Musterbeispiel einer Rede vorbrachte, oder ob er etwas durcheinanderbrachte. Dennoch erkannte er den roten Faden und stellte fest, dass der petronische Kandidat gute Argumente und Beispiele vorbrachte, die auch sachlich überzeugten.
    :app:
    "Bravo", lobte Witjon noch, bevor Crispus das Essen ankündigte, welches auch sogleich serviert wurde. Witjon tat sich an der Fischsuppe gütlich, was er bald bereute, denn er war so scharf gewürztes Essen nicht gewöhnt. In seiner Familie wurde traditionell germanisch gekocht, was einem Römer geschmacklich meist fad vorkommen mochte, auch wenn die römische Kochkultur bereits hier und dort einzug in den duccischen Haushalt gefunden hatte. Während gegessen wurde, versuchte Witjon sich an ein wenig Kleinsprech:
    "Petronius", womit er den Vater adressierte, aber auch einen Blick auf dessen Sohn warf, der sich durchaus angesprochen fühlen durfte, "das war eine gute Rede. Bei welchem Magister lernt man so gut?" Was nicht nur eine Höflichkeitsfrage war. Witjon interessierte sich wirklich dafür, denn seinen eigenen Sohn sollte er vielleicht auch dorthin schicken, wenn der irgendwann einmal in die Stadtverwaltung wollte. Nicht jeder konnte so ungebildet wie Witjon damals als Quereinsteiger unter den Fittichen seines Vetters Duccius Lando in den Cursus Honorum Mogontiaci rutschen und auch noch die Spitze erklimmen.

    "In Ordnung, ich freue mich drauf," gab Witjon zurück. Die Tageszeit war zwar wirklich recht spät, aber Witjon war da durchaus flexibel. Er schaute einen Moment lang unschlüssig drein, bis ihm dann bewusst wurde, dass ihm einfach nichts mehr einfiel, was er die Petronii bezüglich der Kandidatur noch hätte fragen können. Ein paar Sekunden herrschte Stille. Vielleicht fiel ihnen ja noch etwas ein, ansonsten würde Witjon sich wohl entschuldigen. Er hatte immerhin noch andere Dinge zu tun. Essen beispielsweise. Oder Schlafen.

    Zitat

    Original von Marcus Petronius Crispus
    "Meine Herren, unser Ehrengast, der Duumvir Duccius, ist ebenfalls gekommen."


    Er wandte sich an Marsus und wies auf den Ehrenplatz zur Linken des Hausherrn-Platzes, auf dem er sich selbst niederließ.


    "Nimm doch Platz. Das hier ist übrigens Petronia Octavena, die Tochter meines Cousin aus Tarraco. Ihr Vater hat sie zu mir geschickt, damit ich ihr einen guten Ehemann besorge."


    Zitat

    Original von Mathayus Magonidas
    Er selber wandte sich wieder Lucius zu als dann sein Patron gemeinsam mit dem Duumvir den Raum betrat.


    Er begrüßte diesen wie es sich gehörte und überlegte dann krampfhaft ob der Ducci verheiratet war. Falls nicht würde die Erwähnung das er einen Ehemann für seine Verwandte suchte durchaus Sinn machte. Dieser Gedankengang zauberte Mathayus ein anerkennendes Lächeln auf das Gesicht und er nickte seinem Patron kurz zu für diesen geschickten Schachzug. Der Duumvir als sein Schwiegersohn würde ihn weit nach oben bringen.


    "Salvete Petronia Octavena. Mathayus Magonidas, Lucius Petronius. Salve und danke nochmals für die Einladung," erwiderte Witjon die Begrüßungen der Anwesenden, gab drückte den Herrren die Hand und verneigte sich galant vor den Damen. Er ließ sich gern den Ehrenplatz zuweisen und folgte dem Beispiel des Gastgebers, indem er platz nahm. Schmunzelnd knüpfte er dann an die letzten Worte des Petronius an: "Na, einen Ehemann zu finden dürfte wohl nicht allzu schwierig sein, wenn die Braut vor Schönheit aus der Menge hervorsticht." Dabei sprach er laut genug, dass der Rest der Runde sich an dem Gespräch beteiligen konnte. Octavena bedachte er mit einem direkten Blick.


    Von Lucius bekam er beim Eintreten noch so gerade eben mit, wie dieser von Xanthos, dem Lehrer, der auch Duccius Decula unterrichtete, sprach. Wie hatte das Gespräch schon so früh auf Bildung umschwenken können? Witjon ging lieber nicht darauf ein, sondern warf einen Blick in die Runde und besah sich die Gäste.


    Schmunzelnd folgte Witjon seinem Gastgeber ins Innere des Hauses, froh dass er endlich aus dem Regen herauskam. "Ach, es gibt so einige. Lauter junge Burschen und auch einige Männer mittleren Alters. Ich kann mir gar nicht alle Namen merken, aber du findest einen Aushang auf dem Forum." Witjon hatte wirklich keine Ahnung. Er hatte sich nur mäßig für die Kandidaturen interessiert, zumal sein eigener Sohn selbst noch nicht alt genug war und mit einer Kandidatur wohl noch ein oder vielleicht zwei Jahre warte würde.
    Sie lenkten ihre Schritte ins Triclinium, wo sich Witjon dann der Anblick der Gesellschaft des Abends bot. Der junge Petronius war da, ebenso eine weitere junge Frau, die sofort Witjons Interesse weckte. Außerdem auch Mathayus Magonidas mit Frau und Domitius Massula. Der Duumvir lächelte freundlich in die Runde und wartete darauf, dass er den Gästen vorgestellt wurde.