"Damit wird der Antrag des Laetilius angenommen," verkündete Witjon das Ergebnis der Abstimmung nach Auszählung der Votierungen. Die Altersbeschränkung war damit durchgekommen.
Beiträge von Numerius Duccius Marsus
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"Es ist von Belang, weil es mich brennend interessiert," konstatierte Witjon mit einem schiefen Blick. "Im Hause Quintilius? Quintilius wer?" Witjon hatte plötzlich so eine Ahnung. Er kannte einen Quintilius, nämlich Lucius Valerian. Der hatte ihn doch damals mit seinem Weib, dieser anderen Germanica, besucht. "Allerdings ist das möglich," bestätigte er daraufhin noch vage die Erkenntnis des Germanicus, der offenbar merkte, wie sehr er sich in Sontje getäuscht hatte. "Duccia Vera hat in Rom nichts verloren, denn sie verletzt ihre Sorgepflichten, die sie gegenüber ihrer alten Mutter hat, der sie hier eigentlich zur Hand gehen sollte. Also...hier-drüben, drüben-hier, du verstehst?" Er fuchtelte ein bisschen in der Luft herum, um Aculeo zu verstehen zu geben, dass er mit 'hier' natürlich 'dort' meinte, also 'dort' wo Sontjes Mutter lebte. Beziehungsweise gelebt hatte.
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Witjon runzelte die Stirn. Petronius warf immer wieder ein, dass der Ordo Decurionum nicht die Kompetenz habe, seine eigene Gemeindeordnung zu verändern. Irgendwie wollte ihm das nicht einleuchten.
Sim-Off: Ich habe gerade ein Problem damit, dass der Stadtrat nicht über die Kompetenz haben soll, selbst Kommunalgesetze zu erlassen. Warum sollte das nicht möglich sein? Welchen Sinn hätte es, den Kaiser jede popelige Änderung absegnen zu lassen?
Hast du dafür irgendwelche Belege? Ich konnte derartiges noch nicht nachlesen (in diverser Rechtsliteratur ist mir dazu bisher noch nichts aufgefallen, müsste aber nochmal nachschlagen).
Mir würde höchstens einleuchten, dass der Statthalter in dieser Funktion den Kaiser vertreten könnte. Man stelle sich nur vor, der Kaiser müsste unzählige Schreiben aus den Provinzen beantworten, die irgendwelche Regelungen auf Gemeindeebene beinhalteten. Undenkbar. Ganz abgesehen von den vielen Anfragen in Rechtssachen, die der Kaiser schon von seinen Statthaltern bekam, und die allesamt Antwort erwarteten. -
"Es ist keine Beleidigung der Magistrate und Decuriones," bemerkte Witjon laut, der dennoch leicht angesäuert darüber war, dass 'seine' Lex Civitatis gern von Petronius abgeschafft würde.
"Da wir ja nun alle ein Exemplar in Händen halten, schlage ich vor, dass sich jetzt jeder erst einmal zurückzieht und, wie du sagtest, darüber nachdenkt. Ich vertage den Tagesordnungspunkt daher auf nächste Woche. Bis dahin sollten sich die Gemüter beruhigt haben und jeder hatte genügend Zeit zur Vorbereitung und gründlichen Studie dieses eifrig gestalteten Werkes. Im Übrigen wünsche ich, dass du, Petronius, in der nächsten Sitzung deine Lex im Detail vorstellst und etwaige Änderungen und Vorteile gegenüber der bestehenden Lex Civitatis schwerpunktmäßig beleuchtest." Schließlich rief er den nächsten Tagesordnungspunkt auf und die Sitzung wurde fortgegesetzt...
------------------------- Eine Woche später -------------------------
Zum genannten Termin traf man sich erneut. Witjon rief zur Ruhe auf und die Herren setzten sich endlich. Dann ergriff er sogleich das Wort.
"Willkommen zurück, werte Stadtväter. Petronius, ich möchte dich nun bitten, deine Lex vorzustellen. Ich bitte derweil um Ruhe. Die anschließende Diskussion möge dann sachlich und gesittet vonstatten gehen!" -
Witjon überging einfach die Verärgerung seines Besuchers und erklärte lieber die Situation, bevor es zu großen Mißverständnissen kam. "Duccia Vera sollte nicht in Rom sein, weil sie bei ihrer Mutter jenseits des Limes sein müsste. Da wo sie hingehört und wo sie gebraucht wird. Eine Zwillingsschwester hat sie nämlich nicht. Und ich bezweifle, dass sich jemand als ihre Person ausgegeben hat, denn was würde das schon bringen?" Es würde sich schlichtweg nicht lohnen. Sie war ein Niemand und hatte nichts. Aber offensichtlich hatte sich dieser Umstand ja mittlerweile geändert. "Kannst du mir sagen, wie sie Eigentümerin einer Schmiede werden konnte?" fragte er daraufhin mit unverhohlener Neugierde.
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Witjon seufzte. Er hörte sich geduldig an, was aus Hadamar herausbrach. Und es klang schwer danach, als hätten diese Worte schon sehr lange in ihm gesteckt und auf den richtigen Moment gewartet, um endlich an Witjon Kopf geworfen zu werden. Der Sippenführer atmete tief durch und versuchte sich zu beruhigen. Jetzt bloß nicht zurückschreien, weitere Eskalation vermeiden.
"Hadamar..." Witjon fuhr sich durchs Gesicht. Er fühlte sich matschig an. Das alles war zu viel für ihn, was er in den letzten Wochen erleben musste. "Weißt du, ich in deinem Alter habe die Chancen, die mir hier gegeben wurden, mit Freuden genutzt. Ich bin gerne Scriba im Handelskonsortium gewesen und ich habe auch gerne den Weg in die Stadtverwaltung und bisweilen in die Provinzverwaltung beschritten. Und ich bin sehr dankbar dafür, dass ich damals bei meinem Herkommen so herzlich aufgenommen worden bin. Und mein Arsch ist sicher nicht platt." Ein verschmitztes Grinsen huschte über seine Züge. Er sprach jetzt gemäßigter und versuchte so beruhigend wie möglich zu wirken. Noch ein Schluck Bier half seine Worte fortzuführen.
"Aber ich verstehe, dass du lieber 'dein eigenes Ding' machen möchtest. Ich verstehe es," wiederholte Witjon und setzte sich dann wieder aufrecht hin, den eindringlichen Blick erneut aufsetztend. "Die Legion jedoch, Hadamar, macht mir Sorgen." Ernsthafte Besorgnis sprach aus seinem Blick und die Hoffnung, den Jungen zumindest von der harten Realität überzeugen zu können. "Ich habe schon zu viele Vettern in den Jahren verloren; gefallen im Kampf sind sie, als sie ins Feld zogen gegen die hiesigen Bauern oder gegen jene räuberischen Banden, die den Limes heimsuchen. Selbst von meinem Bruder Arbjon, dem Praetorianer, habe ich seit viel zu langer Zeit schon nichts mehr gehört."
Witjon versuchte Hadamars ganze Aufmerksamkeit zu erlangen, ihn zu fixieren und seinen Blick in dem seinen zu binden. Aber er das Sippenoberhaupt war sich unterbewusst bereits darüber im Klaren, dass sein Neffe nicht mehr umzustimmen war. Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass er sich bereits verpflichtet hatte und dem jetzt nicht mehr entrinnen konnte, ohne seine Ehre zu verlieren. Daher lehnte er sich schließlich zurück, leerte sein Bier und unterdrückte einen Rülpser.
"Ich bin davon überzeugt, dass du deinen Weg mit Bravour meistern wirst, denn du bist kein Nichtsnutz. Jedoch beschwöre ich dich, nicht unnötig die Parzen herauszufordern. Das Leben ist so schon gefährlich genug; der Dienst bei der Legion wird es nicht einfacher machen. Gib einfach auf dich acht, ja?" -
Nicht nur Hadamar war fassungslos. Bei dessen Reaktion klappte Witjon beinahe - beinahe - die Kinnlade herunter. Statt dessen starrte er den gereizten Tiro, der da vor ihm urplötzlich ganz ordentlich herumzugeifern begann, entsetzt und ohne Gegenworte an. Aber dann wurde es Witjon doch zu bunt. Er hatte noch auf seinem Stuhl gesessen und war vor dem aufgesprungenen Hadamar etwas zurückgewichen, doch jetzt schlug er zurück. Natürlich nur verbal.
"Red doch keinen Stuss! Verdammter Narr!" platzte es aus ihm heraus, unterstrichen von einem kräftigen Faustschlag auf den Schreibtisch, so dass die Bierbecher wackelten. "Natürlich hattest du eine Wahl, verflucht nochmal! Du bist ein Mann, kein Kind. Hast du das vergessen? Wozu hast du denn die Mannbarkeitsriten durchgestanden? Wozu haben wir Zeugen denn für dich gesprochen? Damit du jetzt wie ein Dummkopf losziehst und dich aus kindischem Trotz bei der Legion einschreibst? So ein Blödsinn! Bei Tyr, hast du nich ein einziges Mal über die Konsequenzen deines Handelns nachgedacht?"
Witjon fixierte sein Gegenüber wieder, nachdem er wild fuchtelnd und wedelnd zwischen Stuhl und Wand hin- und hergetigert war. Jetzt sprach er etwas ruhiger, dafür aber eindringlicher. "Konsequenzen, die dich treffen. Dich, Hadamar. Zwanzig Jahre Soldat. Am Limes. Weißt du eigentlich, was das heißt? Du wirst dich eine halbe Ewigkeit totschuften, um was zu erreichen? Du wirst Optio, vielleicht Centurio. Wenn du etwas Glück hast, wirst du Praefectus Castrorum. Und dann? Du glaubst doch nicht, dass du aus den Mannschaftsrängen zu mehr aufsteigen kannst? Und die Familie? Du wirst zwanzig Jahre lang unverheiratet sein. Keine Frau, keine Kinder." Zumindest keine ehelichen, wollte Witjon sagen, ließ es aber bleiben. "Und am Ende wirst du entlassen auf einen schäbigen Hof mit einer schäbigen Rente. Wenn du vorher nicht von einem räuberischen Grenzgänger auf einer Patrouille niedergestreckt wirst." Er schüttelte den Kopf. "Hadamar, warum hast du nicht mal den Mund aufgemacht? Ich bin doch kein Tyrann..." Oder doch? Witjon erschreckte bei dem Gedanken. Hatte er gar nicht mitbekommen, dass der junge Mann nicht das wollte, was er, Witjon, für sein bestes hielt?
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Hadamar blickte weg. Ein deutliches Zeichen für Unwohlsein, Ärger, Scham? Witjon behielt den durchdringenden Blick aufrecht und erwartete eine Antwort, die zufriedenstellender ausfallen würde. Und er bekam sie. Hadamar sprach endlich einmal das aus, was er selbst dachte. Interessant, denn bisher hatte er ziemlich unter seiner Mutters Fuchtel gestanden oder quasi Widerspruchslos Witjons Anweisungen entgegengenommen. Soweit Witjon sich erinnern konnte.
"Andere Pläne, allerdings," wiederholte Witjon gereizt. "Aber das ist verdammt nochmal kein Grund dafür, dass man sich von jetzt auf gleich aus dem Staub macht und die Sippe völlig ahnungslos dastehen lässt! Mann, hast du dir schonmal überlegt, was für Sorgen sich deine Mutter gemacht haben muss?! Herrje, Hadamar. Was du willst, sollst du auch haben. Aber doch nicht so!" Witjon hatte sich in seinen Ärger hineingesteigert und war lauter geworden, schrie aber noch nicht. Jetzt starrte er sein Gegenüber fast schon böse an und rang nach Worten, denn er wusste nicht, ob er Böse oder Glücklich sein sollte darüber, dass Hadamar einmal von sich aus etwas getan hatte... -
Eine gute Idee. Sein eigenes Ding. Witjon zog kritisch eine Augenbraue hoch. Er wartete auf nähere Erklärungen, aber da kam nichts mehr. Er schnaubte und trank noch einen Schluck. Langsam sank seine Stimmung; und das, wo dieser Tag doch ohnehin schon von Trauer gezeichnet war.
"Du willst mir also glaubhaft machen, dass..." Witjon schüttelte verständnislos den Kopf. "...du es für eine gute Idee gehalten hast, dich Hals über Kopf bei der Legion zu verpflichten? Und das soll dein 'eigenes Ding' darstellen?" Er beugte sich zu Hadamar herunter und stützte sich, nachdem er den Becher abgestellt hatte, auf den Schreibtisch. So verharrte er wieder einen Augenblick, musterte den Grünschnabel, der da vor ihm saß und atmete tief durch.
"Ich glaube, das musst du mir nochmal genauer erklären," sagte er dann, womit er sich auch endlich setzte. Witjon hatte diesen Dummkopf eigentlich kleinfalten wollen. Aber jetzt fühlte er sich einfach nur noch müde. Er war so unsäglich müde. Was nützte es schon, Hadamar jetzt anzuschreien? Oder gar ordentlich zu verhauen? Nein, Hadamar war kein Lausbub mehr, er war ein Mann. Und Männer mussten auch vernünftig - selbst - denken können, ohne dass man ihnen jedes Mal in den Hintern treten musste.
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Bei Wodans Schniedel, was war denn das für ein Entwurf? Der hatte ja die Ausmaße eines Trolls. Quatsch, einer ganzen Trollkohorte! Witjon nahm die Abschrift entgegen und fiel beinahe vom Stuhl. Während er sich durch den riesigen Wortsalat kämpfte, begann bereits der Kampf im Ordo Decurionum. Witjon sah entgeistert auf, als sich direkt ein zünftiger Streit zwischen Petronius und Pleminius Cartilianus aufbauschte.
"Äh..." machte er in seiner Art, wenn er Verwirrt war und sah konfus zu seinem Amtskollegen hinüber. "Patulcius, hast du etwas hiervon im voraus gewusst?" Der andere Duumvir schüttelte nur stumm den Kopf. "Toll," grummelte Witjon. "Einfach toll." Er versuchte sich wieder in den Gesetzentwurf zu vertiefen, als die Streithähne schließlich ausfallend wurden. Das ging dann doch zu weit.
"Also bitte, meine Herren! Achtet die Würde dieses Gremiums!" Er hatte die Stimme erhoben und strafte alle beide mit einem verärgerten Blick. Dann wedelte er über der Tabula herum, die er in der Hand hielt und richtete seine Worte an Petronius Crispus. "Petronius, warum hälst du es für nötig, eine völlig neue Lex aufzusetzen, statt die bestehende einfach zu überarbeiten? Und dazu noch eine so unglaublich lange...hättest du uns diesen Entwurf nicht wenigstens einen Tag zuvor zur Ansicht geben können? Ich kann mir nicht vorstellen, dass hier bereits jeder einen vollen Überblick über deinen Vorschlag bekommen konnte." Ein fragender Blick ging in die Runde. Witjon selbst hatte noch nicht alle Absätze gelesen, dazu war es viel zu unruhig. Er war nicht sonderlich erfreut, über diese großartige Neufassung einer Lex Civitatis. Beziehungs einer Lex Municipalis, wenn man mal so optimistisch wie der Petronius sein wollte.
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Und Witjon kam rasch. Er wies Hadamar, sich zu setzen, blieb selbst jedoch stehen. "Es freut mich, dass du Ausgang zur Bestattung erhalten hast," begann er ohne Umschweife, zeigte seine Freude jedoch nicht durch ein Lächeln, sondern blieb undurchsichtig. Durchdringend war sein Blick, als er Hadamar fixierte und einen Augenblick einfach nichts sagte.
Schließlich wandte Witjon sich ab und füllte zwei Becher mit Bier. Während er Hadamar einen der beiden hinstellte, fuhr er fort: "Also, Hadamar...was hast du dir dabei gedacht?" Das Sippenoberhaupt hatte sich noch immer nicht gesetzt, als er den Becher an die Lippen hob und einen tiefen Schluck tat.
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Die Kondolierungen nahm Witjon zusammen mit Landulf und Naha entgegen. Der Sippenführer hatte sich längst hinter eine Maske verschanzt und zeigte lediglich verhaltene Dankbarkeit und gelegentlichen Stolz über die Geschenke, die der Toten gemacht wurden. Und dann sah er ihn schließlich doch noch. Hadamar war hier! Wie konnte er es wagen, aufzukreuzen? Und dennoch, Witjon freute sich ungemein, den Jungen...jungen Mann zu sehen. Sofern man an diesem Tag überhaupt von Freude sprechen konnte. Zumindest war Witjon erleichtert. Erleichtert, dass Hadamar offensichtlich doch so viel Anstand hatte, auf Elfledas Beerdigung zu kommen. Und dann noch so mutig war, Witjon gegenüber zu treten.
"Hadamar," grüßte Witjon den Desasterduccius kühl. Er ließ ihn einen Blick tiefer Missbilligung spüren und sagte einen Moment lang gar nichts. Allerdings kam er zu dem Schluss, dass es wohl nicht förderlich sein konnte, in aller Öffentlichkeit Gespaltenheit der Sippe zu demonstrieren und entschloss sich daher, nicht hier und nicht jetzt über Hadamars verhalten zu sprechen.
"Such mich nachher im Arbeitszimmer des Hauses auf," befahl er einfach und wandte sich dann den Trauergästen zu, die noch immer in der Schlange standen, um ihr Beileid auszudrücken.
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"Sontje, jaja! Genau die meine und kenne ich auch!" Witjon glotzte den Germanicus jetzt völlig geistesabwesend an. Das konnte doch gar nicht möglich sein. Vor kurzem hatte er noch ein Schreiben von Jenseits des Limes erhalten, das ihn bereits sehr verwirrt hatte, aber das hier war...irre. Unvorstellbar. Für Witjon völlig unverständlich.
"Äh..." machte Witjon wiederum sehr konsterniert und in ziemlich blöd wirkender Manier. "Du willst mir also sagen, dass Sontje nicht in Germania Magna weilt, sondern in...ROM?!"
Aber, noch schlimmer: Sie besaß eine Schmiede! Eine SCHMIEDE!!! Witjon wollte das nicht glauben. Sontje, die doch während ihrer Anwesenheit hier immer wieder deutlich gezeigt hatte, dass sie nicht einmal fähig war einen eigenen kleinen Haushalt zu führen, sollte jetzt eine Schmiede besitzen? Niemals! Nie! Völlig unmöglich!
"Du lügst!" stieß Witjon schließlich hervor, vom Schreck ein wenig durcheinander. Er musste lachen, denn diese Geschichte war wirklich absolut wahnwitzig. "Du musst Blödsinn erzählen, Germanicus. Sontje...Vera KANN gar nicht in Rom sein. Das ist völlig unmöglich, ehrlich!"
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Und Witjon ließ es sich auch nicht nehmen, sogleich als erster seine Stimme kundzutun. Er war für den Antrag, wie er bereits in der Diskussion dargestellt hatte.
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Witjon betrachtete den Petronius mit wachsendem Unmut. Warum wollte dieser elende alte Mann auf Biegen und Brechen eine komplett neue Lex Civitatis einführen? Sie hatten doch bereits eine, die es jetzt lediglich zu verbessern galt.
"Eine komplett neue Lex ist heute aber nicht Diskussionsthema," schob der Duumvir daher diesen Einwand zur Seite und richtete die Aufmerksamkeit der Ratsmitglieder wieder auf den eigentlichen Antrag.
"Ich schätze, dass es an der Zeit ist - auch, um die anstehenden Wahlen endlich in die Wege leiten zu können - den Antrag des Laetilius zur Abstimmung zu geben. Ich bin so frei und ordne die Änderungen im Rahmen des §1 des Pars Tertia ein, in dem die Wahlvoraussetzungen bestimmt sind."Und mit einem Blick auf Domitius fügte er zudem hinzu: "Zur Diskussion steht weiterhin der Antrag des Domitius."
Sim-Off: Antrag des Laetilius siehe hier.
Verzeihung, da hat sich mir ein Fehler eingschlichen. Der Antrag von Domitius kann so schlichtweg noch nicht zur Abstimmung gestellt werden...
Antrag des Domitius siehe hier. -
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"Es wird abgestimmt über folgenden Antrag aus der Diskussion um die Abänderung der Lex Municipalis!
§1, Absatz 2 des Pars Tertia der Lex Civitatis soll wie folgt ergänzt werden:"
Pars Tertia - Wahlen
§1 - Wahlrecht
(1) [...]
(2) Aktives und passives Wahlrecht zu den Wahlen der Aedile der Civitas haben die Angehörigen des Ordo Decurionum ohne Bürgerrecht. Zum Duumvirat und zur Quaestur ist das Bürgerrecht Wahlvoraussetzung. Mindestalter für die Kandidatur zum Aedilat sind fünfundzwanzig, zur Quaestur siebenundzwanzig, zum Duumvirat zweiunddreißig Jahre. Im Rahmen des aktiven Wahlrechts hat jeder Berechtigte so viele Stimmen, wie es wählbare Ämter in dem Vicus gibt.Sim-Off: Die Abstimmung läuft bis einschließlich dem 08.12.2011.
Abgestimmt wird mit(Annahme),
(Ablehnung), oder Enthaltung.
Stimmberechtigte Decuriones sind:
- Numerius Duccius Marsus
- Marcus Petronius Crispus
- Lucius Purgitius Maecenas
- Faustus Domitius Massula -
Offensichtlich standen soweit keine Fragen im Raum, weshalb Witjon dem Magonidas eine auffordernde Geste machte. "Bitte, fahre fort," sagte er und lehnte sich interessiert vor.
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Ja, wer wusste das schon? Witjon verzog den Mund zu einem gezwungenen Lächeln. Aculeo hatte recht, Witjon missfiel die Art, wie sein Gast sich beim Kondolieren präsentierte. Aber der Hausherr überging diesen Patzer taktvoll.
Ihm blieb auch nichts anderes übrig, denn im nächsten Moment fiel Witjon die Kinnlade zwischen die Füße. Seine Zunge rollte gefühlte drei bis vier Schritte über den Boden und seine Augen weiteten sich vor absoluter Über-den-Haufen-gerannt-heit.
"Biddewer?!"
Ein Gaukler hätte wohl keine amüsantere Grimasse ziehen können.
"Saach dat nochma'!" verfiel Witjon in seinen Heimatdialekt, nur um nun wiederum Aculeos Überraschung ansichtig zu werden. Schnell wechselte er wieder ins Lateinische:
"Äh...ich meine: Kannst du das nochmal wiederholen?"