Beiträge von Numerius Duccius Marsus

    Melde mich bis vermutlich Sonntag Abend absent.


    Außerdem eine dauerhafte Ankündigung:


    Von Montag bis Mittwoch bin ich in den nächsten Monaten eher unwahrscheinlich online. Am Wochenende dafür hoffentlich umso häufiger. Ich bitte um Verständnis, da meine Examensvorbereitung diese Woche begonnen hat und ich dahingehend leider noch keine Aktivitätsprognose aufstellen kann.


    "Wir danken für Ihr Verständnis." :D

    "Also drei Varianten?" grinste Witjon daraufhin, der schadenfroh ein weiteres Mal feststellte, dass die "Römerfraktion" des Laetilius nicht so fest zusammenstand, wie Laetilius es sich wohl erträumte. Petronius äußerte wieder einmal arge Bedenken, die Witjon durchaus teilte. "Na was denn nun? Meine Herren, ist es der Antrag des Laetilius überhaupt wert, über ihn abzustimmen?" richtete er seine Worte schließlich an alle Versammelten, wobei ein gewisser Spott nicht zu verkennen war, der aber nicht bedeuten sollte, dass Witjon die Abstimmung ernsthaft unterbinden wollte, stand der Antrag ja doch im Raum, über den diskutiert wurde.

    "Gut, eine Abordnung der Ala wird also eingeladen," hakte Witjon diesen Punkt auf seiner Liste ab, nachdem der Petronius seine Auffassung bestätigt hatte.


    Daraufhin meldete sich auch Domitius, dessen verstärktes Engagement im Ordo Decurionum Witjon wohlwollend zur Kenntnis genommen hatte. Im folgenden Gespräch teilten Petronius Crispus und Domitius Massula die gallischen Vertreter kurzerhand unter sich auf, was Witjon achselzuckend hinnahm. "Eure Gastfreundschaft sei euch gedankt," kommentierte der Duumvir die Angebote dankbar lächelnd.
    "Die Casa Duccia steht selbstverständlich auch mit einem Gästezimmer zur Verfügung und im Notfall bietet die Taberna Silva Nigra einige durchaus luxuriöse Cubicula Opulenta." Letzteres bemerkte Witjon mit einem Augenzwinkern. Die niederen Vertreter diverser Civitates, die nicht gerade Duumviri oder unglaublich reiche Decuriones waren, mussten sich dann eben mit dem durchaus nicht verachtenswerten exklusiven Angebot der Herberge zufrieden geben, die nicht umsonst Eigentum der Sippe Wolfriks war.


    "Gut, also noch einmal zu den Spielen. Du, Petronius, meinst, dass die Opfer zeitlich nicht mit einem Wettkampf kollidieren würden? Ich denke man sollte es auf einen Versuch ankommen lassen. Wenn die Leute beim Opfer zu viel Zeit für sich beanspruchen, sollen die Opferhelfer und Aeditui sie eben darauf hinweisen, dass sie nicht ewig am Altar verweilen können. Also nachmittags Gladiatorenspiele," notierte er sich schließlich und machte noch weitere Anmerkungen, denn schließlich mussten auch Gladiatorenschulen angeschrieben und um ihre Teilnahme gebeten werden.


    "Gut, nochmal zusammenfassend: Fackelzug als Eröffnungsereignis am ersten Abend. Am folgenden Tag dann das vormittägliche Opfer, gefolgt von Gladiatorenspielen, beides im Theatrum. Während dessen dauerhaft Ausschank, Brotspenden und diverse Unterhaltungsangebote auf dem Forum. Gibt es dazu noch Nachfragen oder Anmerkungen?"

    Marcus Varius Celer
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    "Salvete Equites," begrüßte Celer auf ein Neues die Soldaten der Ala am Lagertor. Nach seinem Botengang vor circa einer Woche war er nun zurückgekehrt. Diesmal jedoch war er nicht allein hier. Er hatte eine ganze Wagenkolonne im Schlepptau, die mit einer Unmenge Kräuter beladen war.


    "Ich bringe erneut eine Nachricht des Duumvir von Mogontiacum für den Praefectus Alae." Bei der Frage grinste er schief in der Hoffnung, dass die Torwachen sich vielleicht an ihn erinnerten, oder zumindest informiert waren, dass der Terentier eine Antwort aus der Nachbarstadt erwartete.



    Marcus Varius Celer
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    "Dreitausend für Gestüt, Pferde und Kräuter," resümierte Celer seinem Vorgesetzten nüchtern, als dieser ihn nach seiner Rückkehr aus Confluentes, wo er dem Praefectus Alae Terentius ein Angebot der Stadtverwaltung unterbreitet hatte, in seinem Officium empfing.


    "Die anderen Betriebe will er nicht?" offenbarte Witjon seine Überraschung. "Verflucht noch eins, was soll die Civitas denn mit den ganzen Läden? So ein Unsinn," fragte er mehr sich selbst, als dass er eine Antwort des Varius erwartete. Der aber nahm die Frage ernst und machte einen vorsichtigen Vorschlag.


    "Könnte man sie nicht einfach öffentlich veräußern? In einer Auktion oder so?" warf er also ein und zuckte unsicher die Achseln.


    "Bitte?" Witjon wandte dem jungen Mann wieder seine Aufmerksamkeit zu. "Äh, ja. Keine schlechte Idee. Ich werde darüber nachdenken, danke." Wie auch immer. Jedenfalls musste jetzt erst einmal der Kaufvertrag aufgesetzt werden.
    "Setz jetzt erstmal den Vertrag auf, ja? Ich unterzeichne den Wisch dann und du bringst den Kontrakt zum Terentius, damit er ordnungshalber ebenfalls sein Siegel draufsetzt. Und frag ihn dann, wo die Warenladung hin soll. Das Gestüt liegt immerhin in Mogontiacum, es macht also keinen Sinn den Kram nach Confluentes rüberzuschicken. Also los, worauf wartest du noch?"


    Celer sprang und wie Witjon sagte, so wurde es auch getan. Zurück blieb ein nachdenklicher Duumvir, der über das Schicksal der Betriebe grübelte. Öffentliche Auktion...ja, warum eigentlich nicht?

    Marcus Varius Celer
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    3000 Sesterzen wollte der Praefectus geben für einen Betrieb und Waren im Wert von - Celer überschlug die Zahlen auf seiner Tabula - 3600 Sesterzen. Der Scriba musste einen Moment darüber nachdenken. Würden die Duumviri sich mit dieser Summe zufrieden geben? Zumal Celer ja nicht einmal alle Betriebe und Waren losgeworden war.


    Er zuckte gedanklich die Achsen und entgegnete: "In Ordnung, 30 Aurei für Gestüt, Pferde und Kräuter. Ich werde alles Nötige veranlassen. Du darfst die Urkunde im Laufe der nächsten ein bis zwei Wochen erwarten." Immerhin stand hinter dem Vorgang auch ein gewisser Verwaltungsaufwand, wie so oft im römischen Kommunalwesen.


    "Dann danke ich dir für deine Zeit und würde mich dann verabschieden, um der Umsetzung unserer Vereinbarung zügig beizukommen."




    "Nun," setzte Witjon auch sogleich zu einer Entgegnung an. "Was du über unsere Civitas sagst, ist ja soweit alles richtig. Ich denke dennoch, dass die Positionierung der Statuen nur einen Bruchteil der Faktoren darstellt, die einen Einfluss auf den Status unserer Civitas haben." Nachdem er so noch einmal seinen Standpunkt verdeutlicht hatte, den er auch so schnell nicht aufgeben wollte - zumindest nicht in dieser Sitzung - lenkte er geringfügig ein und erklärte: "Dein Vorschlag, die Kaiserstatuen durch prunkvollere Varianten zu ersetzen, findet nichts desto trotz durchaus meine Zustimmung. Habe ich also richtig verstanden, dass dein Antrag wie folgt lautet?


    Variante I.)
    Eine Umpositionierung der Statuen vom Imperator Augustus, den Divi und sonstigen Gönnern und bedeutenden Stadtvätern mit einhergehender Erneuerung der Kaiserstatuen.


    Variante II.)
    KEINE Umpositionierung der existierenden Statuen, wohl aber die Erneuerung der Kaiserstatuen.


    Wenn ja, können wir ja dann zur Abstimmung schreiten." Hoffentlich. Denn Witjon verging langsam aber sicher die Lust an diesem Palaver über Statuen und bedeutende Männer. Er war des Ganzen überdrüssig. Das Thema würde schließlich sowieso noch einmal auf die Tagesordnung kommen, wenn man eingehender über die Statusentwicklung Mogontiacums diskutieren würde.

    Witjon war noch immer äußerst aufgebracht, als er die eiligst einberufene Sitzung eröffnete. "Decuriones, entschuldigt die Eile dieser Einberufung, aber ich habe eine schlimme Mitteilung zu machen.


    Am gestrigen Tage haben der Quaestor Visellius, mein Amtskollege und ich mit Erschrecken feststellen müssen, dass die Civitas Mogontiacum bestohlen wurde! Nahezu das gesamte Geld aus der Stadtkasse ist entwendet worden!"


    Hier machte Witjon eine Pause, musterte die Gesichter und erwartete die Reaktion der Stadtväter. Seltsamerweise konnte er unter den Anwesenden Petronius Crispus nirgends entdecken. War er erkrankt?

    Hulda, Schankmädchen
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    Hulda traute ihren Ohren nicht. Verdorbener Charakter? Was bildete dieser fiese Kerl sich eigentlich ein? "Wat sachst du?! Hör mal du oller Hundesohn, noch so'n Spruch und du fliest hier achtkantig raus, ist das klar?! Du bist hier der, der was wissen will, nicht ich!" Hulda konnte es noch immer nicht fassen. Da kam so einer dahergelaufen und meinte jetzt auch noch sie beleidigen zu müssen. Das war ja wohl der Gipfel der Dreistigkeit.
    "Wenn dein toller Legat reicht ist, dann kannste mir das ja auch zeigen," fuhr sie fort. "Und natürlich kann ich dir jetzt auch sofort alles erzählen. Ich will nur sicher gehen, dass du mich nicht verarschst."


    In dem Moment rauschte der Wirt an ihnen vorbei, dem die Silva Nigra gehörte. Er polterte im Vorbeilatschen: "Quatsch dich nicht fest, arbeite lieber! Sonst streich' ich dir 'nen Wochenlohn!"


    Hulda riss entsetzt die Augen auf und fürchtete bereits um die mögliche Belohnung. Sie lenkte daher ein bisschen ein. "Also, so 'nen Typen wie du ihn suchst hab' ich vielleicht gesehen. War vorgestern abends hier." Wie genau der Mann ausgesehen hatte und ob er allein oder in Begleitung war, ließ Hulda bewusst offen.




    Hulda, Schankmädchen
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    Mit halbem Ohr hörte Hulda dem Kraftprotz zu, der seine Beschreibung vorbrachte, während sie einem weiteren Kunden ein Getränk hinstellte. "Der Legatus, sagst du? hakte sie daraufhin argwöhnisch nach. "Welcher Legatus? Was zahlt er denn? Zeig' mal her das Geld, bevor du gleich davonläufst und mich arm steh'n lässt, wenn ich dir alles verraten habe." Hulda warf ihrem Gegenüber einen zweifelnden Blick zu. Sie war doch nicht so blöd, hier gleich ihr Wissen preiszugeben, damit dieser Hund ohne zu bezahlen verduften konnte. Sie war ja nicht einfältig.




    Hiltawin sprach zuerst, womit Witjon zunächst nicht gerechnet hatte. Er hatte gedacht, der Gode oder Hadamar würde noch einmal etwas sagen, aber als diese kein Wort hervorbrachten, war es für Witjon bereits zu spät, denn Hiltawin hatte ihm die Show gestohlen. Oder so. Denn jeder hier wusste ja, dass er der Sippenführer war, wozu also unnötige Hast an den Tag legen? So nahm er denn auch hin, dass Hiltawin für Hadamars Kampfgeschick Zeugnis ablegte und warf indes auch Thankred einen kurzen Blick zu. Thankred war Kaufmann, er würde wohl von Hadamars Fähigkeit zur Ernährung einer Familie zeugen. Würde wohl oder würde wohl müssen, denn jetzt sprach Witjon, indem er die Dritte Mannestugend.


    "Auch ich, Witjon, Sohn des Evax, lege Zeugnis ab für Hadamar, Sohn des Sigmar. Ich zeuge davon, dass er verantwortungsvoll mit wachem Geiste und starkem Wort seinen Platz in unserer Gesellschaft annimmt!" Denn das war Ziel der Ausbildung gewesen, die Hadamar im Hause Wolfriks genießen durfte und musste. Und die hoffentlich wirklich das gewünschte Ergebnis erzielt hatte, nämlich dass Hadamar sich von einem herumlümmelnden Bengel zu einem reifen jungen Mann entwickelt hatte.

    Hadamar zögerte. Witjon verkniff sich ein Grinsen und wartete, bis er dann schließlich aufgerufen wurde. "Witjon, Sohn des Evax" hieß es und so trat er mit vor Stolz geschwellter Brust nach vorn und postierte sich - nicht ohne Hadamar einen bedeutungsschwangeren Blick zuzuwerfen - neben dem Männlichkeitsanwärter und dem Goden. Hinzu kamen außerdem Thankred und Hiltawin, die Witjon beide gut kannte und deren Dasein in dieser Runde an diesem Tag er gönnerhaft guthieß.
    Während die beiden benannt wurden und nach vorn traten, ließ Witjon sich einen Moment Zeit, den Blick über die Versammelten schweifen zu lassen. In der vordersten Reihe standen natürlich sämtliche Familienmitglieder, die zur Zeit Mogontiacum ihren Aufenthaltsort nannten. Daneben waren allerlei Freunde und Bekannte gekommen und auch einige Mitläufer, die einfach umsonst fressen und saufen wollten. Aber Witjon störte das nicht, er freute sich heute Abend über jeden, der mit Hadamar feiern wollte.
    Im Hintergrund knackte das Feuer, über dem saftiges Fleisch gebraten wurde, während an anderer Stelle großzügig Bier, Met und vereinzelt auch Wein ausgeschenkt wurde. Ja, dieses Fest würde großartig werden, da war Witjon sich sicher. Selbst Valgiso, der sich mittlerweile Domitius nannte, fand der Sippenführer der Söhne und Töchter Wolfriks zwischen den Anwesenden herumstromern, begleitet von seinem Schnäuzer.

    "Ein Fragegespräch?" wiederholte Witjon zunächst unschlüssig. Was sollte das denn sein? Wollte sie ihn für die Acta ausfragen? Worüber denn? "Ich verstehe nicht ganz," machte er Roxane klar. "Theoretisch hätte ich jetzt Zeit...also...sofort. Was für Fragen willst du mir denn stellen?" Es war ja nicht so, dass Kommunalpolitiker des zweiten Jahrhunderts nach Christi Geburt sonderlich häufig von Reportern über ihr Tagesgeschäft befragt wurden.
    Im Hintergrund versteckte Bolanus ein breites Grinsen, indem er sich tief über eine Wachstafel beugte und vorgab höchst beschäftigt zu lesen.

    Hulda, Schankmädchen
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    Hulda hatte an diesem Tag Tresendienst. Der tiefe Teller, der ihr gereicht wurde, war mit Getreidebrei und Kohl gefüllt und duftete verführerisch. "Heilsa," begrüßte sie den muskulösen Mann, der da an sie herantrat. Nachdem sie einem hungrigen Maul den Teller auf dem Tresen vor die Nase gesetzt hatte, brachte sie einen Moment Zeit auf, um sich dem Muskelprotz zu widmen. "Zeit hab' ich nur für Leute, die gut zahlen," war ihre erste Antwort, bevor sie sich eines besseren besann. "Was willst'n wissen?" gab sie hinterher, während sie eine Bestellung von einem weiteren Kunden aufnahm und daraufhin gleich einen Krug mit Bier füllte.




    Marcus Varius Celer
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    Einen Augenblick lang schien der Praefectus in eine andere Welt abzudriften. Als er dann wieder sprach wirkte er auch nicht besonders euphorisch. "Also mir wäre es am liebsten, wenn ich deine Antwort direkt wieder nach Mogontiacum mitnehmen könnte," entgegnete Celer schulterzuckend. "Die Spende...öhm..." Der Scriba brauchte nur einen kurzen Blick, um sich mithilfe der Wachstafel noch einmal die Summe zu vergegenwärtigen.
    "Die Betriebe sind insgesamt etwa 2500 Sesterzen wert. Der Wert der Waren beläuft sich zusätzlich noch auf genau 2267,50 Sesterzen, worin unter anderem sechs Pferde und eine beachtliche Menge Kräuter enthalten sind. Alles in allem würde ich also circa 4800 Sesterzen für durchaus angemessen halten." Daraufhin sah er wieder von seiner Wachstafel auf und studierte die Mimik seines Gegenübers. Er hoffte inständig, dass der Terentius zustimmte, denn sonst würde er mit leeren Händen nach Mogontiacum zurückkehren. Der Quaestor Visellius wäre darüber nicht sonderlich erfreut.