Beiträge von Numerius Duccius Marsus

    Amon:
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    "Unmöglich!" empörte sich Amon über den völlig wahnwitzig niedrigen Preis, der angeblich in Rom für solche wunderbar hochwertige und kunstfertige Keramik gefordert wurde. Er wusste es natürlich besser, denn er war unter anderen für die Lieferung des Krempels zuständig. Oder so. Er unterdrückte ein schmunzeln, denn im Grunde genommen war die Freya Mercurioque bereits ein recht günstiger Anbieter auf allerlei gebieten, selbst wenn sie nach Rom lieferte. Es kam halt immer auch auf die Zwischenstationen an, die die Waren passierten und wie gut die Kontakte dorthin waren.
    Er überging die gutbetuchten Matronen und schob jetzt lieber langsam den Riegel vor. Die Frau wusste was sie tat und er wollte hier gefälligst noch einen gewissen Gewinn machen. Das war nicht so gut möglich, wenn sie mit solch blöden - klugen - Argumenten kam.
    "Na gut. Sieben-ein-halb Sesterzen. Nur für dich. Weiter runter geht nichts mehr. Ehrlich. Und das auch nur, weil ich die Anwesenheit einer so holden jungen Dame schätze." Er lächelte ganz charmant, was aber vermutlich eh nicht mehr half. Mensch, die hatte offenbar sogar Spaß daran, mit ihm zu feilschen!

    Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus
    Na also, es lag also nicht an ihm. Zumindest nicht dieses Mal. Ach was, es lag nie an ihm.


    Mhm mhm mhm. war seine erste Reaktion auf die Erklärung seines Bald-nicht-mehr-MagOff. Das ist natürlich schade, aber ich kann es verstehen. Er wies mit der Hand auf den freien Stuhl vor sich. Setz dich, Duccius. Ich muß allerdings darauf bestehen, daß du noch solange hier bleibst, bis dein Nachfolger eingearbeitet wurde. Hast du vielleicht sogar einen Nachfolger im Sinn? Das würde den Wechsel sehr vereinfachen, als wenn man erst nach einem solchen suchen müsste.


    "Danke für dein Verständnis. Selbstverständlich bleibe ich noch so lange," erklärte Witjon schnell, auch wenn er nicht so dachte. Er hatte keine Lust und Zeit, noch länger in der Regia zu schuften, aber was konnte er schon tun? Er ließ sich gleichzeitig nieder. "Einen Nachfolger kann ich derzeit nicht konkretisieren." Er grübelte kurz, ging einige Gesichter im Ordo Decurionum im Geiste durch, aber viele von denen waren auch nicht richtig geeignet. "Schwierig. Gibt es keinen aufstrebenden Magistrat oder Beamten in umliegenden Städten? In der Colonia Agrippinsenium oder Augusta Vindelicorum?" Einen Gedankengang später sah er aber ein, dass er selbst wohl am ehesten Informationen über Beförderungsgesuche, Wünsche oder ähnliches vorliegen haben würde. Er zuckte mit den Schultern. "Vergiss es, das müsste ich wohl sowieso am besten wissen." Ein Stirnrunzeln folgte, woraufhin er nichts mehr zu sagen wusste. Hätte er zu diesem Zeitpunkt bereits gewusst, dass besagte Provinzreform so gut wie umgesetzt war, wäre ihm diese ganze Geschichte wohl auch leichter gefallen. Aber das war nicht der Fall, weshalb er sich wohl noch über ein weiteres Problem den Kopf würde zerbrechen dürfen. Großartig.

    "Ich kümmere mich drum," nahm er Elfledas nett gesagte Anweisung entgegen. Der Ordo war wahrhaftig viel zu lange schon nicht mehr zusammengekommen. Ihre darauffolgende Frage ließ Witjon schmunzeln. "Wenn sie einmal auf den Geschmack gekommen sind, bestimmt. Aber ich habe noch nicht so viele Römer kennen gelernt, die Bier einem guten Wein wirklich vorziehen würden." Ein Schulterzucken drückte in etwa aus, wie schade er das fand. Oder eben nicht. Selber schuld. Dass Elfleda mit ihrer Frage eine etwas andere Absicht hatte, als etwas über die Trinkgewohnheiten der Römer zu erfahren, nämlich vielmehr auf ihr eigenes Befinden nach dem anstehenden Mahl anspielte, kam ihm nicht in den Sinn.


    Der seltsame Moment, kurz gefüllt von Dankbarkeit und Melancholie, wurde von Albin unterbrochen, bevor Witjon es weiterführendes sagen konnte. Blitzschnell setzte er eine freundliche Miene auf und wandte sich zu den Gästen um. Albin stellte die Römer vor, was ihm mit einem knappen Nicken gedankt wurde. "Salvete," begrüßte er das Paar. "Und herzlich willkommen im Haus meiner Sippe." Er sprach wohlbedacht Lateinisch, auch wenn Calvena sie in der Sprache seiner Ahnen grüßte. Er unterdrückte ein amüsiertes Lächeln ob dieses oft gesehenen Versuchs des Entgegenkommens von römischer Seite, was ihm viel zu häufig in seinen Ohren lächerlich klang. Notiert wurde es dennoch als freundliche Geste, die zum Gesamtbild des gelieferten Ersteindrucks hinzugefügt wurde. Valerian hatte er ja schon kennen gelernt, den er nun mit einem kräftigen Händedruck noch einmal willkommen hieß. Calvenas Hand erfuhr einen sanfteren Händedruck und erhielt ein breites Lächeln. "Calvena, es ist mir wahrhaftig eine große Freude eine so reizende Frau in der Casa Duccia begrüßen zu dürfen." Und an Valerian gewandt fuhr er fort mit seinen Schmeicheleien. "Valerian, die Götter müssen dich lieben, dass sie dir diese Frau geschenkt haben." Oder hassen, denn von gemeinsamen Kindern hatte er noch kein Wörtchen vernommen. Ebensowenig konnte man an Calvenas Bauch Anzeichen von Schwangerschaft erkennen. Und wieso bei Loki der Quintilius überhaupt nach Mogontiacum versetzt wurde, wollte er am besten erst gar nicht wissen, denn niemand kam hier wirklich freiwillig her, wenn er in Rom etwas aus sich machen konnte.


    Freilich behielt er seine Gedanken für sich, die er hinter einem flüchtigen Grinsen zu verstecken wusste. Es war zwar eine Zeit der Trauer, doch man sollte von den Duccii dennoch nicht als leidselige Jammerlappen reden. Er wies auf Elfleda, als er weitersprach. "Danke für die Glückwünsche. Trotz des vergangenen harten Schicksalsschlags ist das Haus voller Freude über das neu geborene Leben. Calvena, darf ich dir Elfleda vorstellen, meine Schwägerin." Er adressierte konkret die Ehefrau des Quintilius, denn dieser hatte die Mattiakerin ja bereits kennen gelernt.
    Während Elfleda nun kurz Gelegenheit hatte, ein paar Worte zu wechseln, ließ Witjon beiläufig seinen Blick schweifen. Valerian hatte wahrlich einen guten Geschmack bewiesen, als er seine Frau ausgesucht hatte. Hoffentlich hatte er dabei jedoch nicht nur auf Schönheit, sondern auch auf die Kröten geachtet. Anders als die beiden römischen Gäste waren ihre Gastgeber in germanischer Art gekleidet. Witjon trug Hemd und Hose, beide aus guten Stoffen gefertigt. Die Hose zierte ein Gürtel mit einer Silberschnalle, die einen Wolfskopf als Symbol zeigte. Einzig die Hausschuhe, römischen Haussandalen nachempfunden, trug er an den sonst an warmen Tagen meist nackten Füßen. Witjons Haare hatten weiterhin mehr Freiheit als früher und wuchsen kräftig. Er war es leid, sich römisch zu geben, nur weil er einen römischen Namen trug. So wie sein Haupthaar spross auch sein Bart, jedoch kontrolliert. Einmal die Woche ließ er sich den Vollbart von Lanthilda stilgerecht kürzen. Witjon fühlte sich wohl und auch einige junge Damen aus germanischem Hause hatten bereits des öfteren ein Auge auf den adretten jungen Mann geworfen.
    Nicht, dass sie das nicht schon vorher getan hätten, wo er sein Haar römisch kurz trug und sich zu rasieren pflegte.

    "Verweichlicht...ja..." Er nickte, wirkte jedoch nicht gerade überzeugt. Überhaupt wirkte er nicht so sehr, als sei er bei der Sache. Nein, Witjons Gedanken schweiften erneut nach Rom ab. Wie es Arbjon wohl ging? Hatte er es gut bei den Praetorianern? Wie lebte es sich in Rom? Alrik konnte man ja auch nichts aus der Nase ziehen. Witjon kam ins hier und jetzt zurück und sah Elfleda mit einer Mischung aus Melancholie und Bewunderung an, während sie weitersprach.
    "Das ist Aufgabe der Duumvirn," erwiderte er unbewegt. Der Ordo Decurionum war im Grunde genommen das Letzte, was ihn derzeit wirklich interessierte. Aber Elfleda hatte recht. Sie konnten es sich einfach nicht leisten, jetzt irgendwo nachzulassen. Schwäche zeigen war für Duccii einfach nicht drin. Witjon seufzte. Er schluckte, wobei er eine störende Trockenheit in seinem Hals feststellte. "Bier?" fragte er, als er sich selbst bereits einen Becher am dafür vorgesehenen Beistelltisch füllte.
    Nachdenklich starrte er die Frau an, die wenig später aufbrauste und beinahe ihren Sohn aus dem Schlaf riss. Er nahm einen tiefen Zug aus seinem Becher und sah kurz zum Fenster hinaus, wo der bewölkte Himmel sich langsam dunkelgrau färbte. Die letzten Tage waren teilweise sonnig, teilweise bewölkt gewesen, doch Regen hatte es noch keinen gegeben. Die Bauern freute das ungemein, Witjon war es jedoch egal. Ihm war vieles eigentlich egal, doch alles musste irgendwie weiterlaufen, also beschäftigte er sich damit.
    Er drehte sich wieder zu Elfleda um, die sich gerade mit ihrem Kind beschäftigte. "Danke," sagte er nur leise. Der Anflug eines dankbaren Lächelns umspielte dabei seine Mundwinkel, verflog jedoch sogleich wieder.

    "Hocharbeiten?" wiederholte er das letztgesagte Wort mit ziemlich skeptischem Tonfall. Er lehnte sich vor und stützte seine Ellenbogen auf dem Schreibtisch auf. "Sönke," fuhr er eindringlich fort. "Zu welcher Truppe willst du? In Germania ist die Ala die einzige vernünftige Möglichkeit für dich. Und bis wohin willst du dich dort hocharbeiten? Bis du Duplicarius bist? Was nützt es mir, wenn du eine Handvoll Männer auf Gäulen am Limes herumscheuchst?" Er stellte die Fragen extra provokant. Mal sehen, was man aus dem jungen Bauern so alles herausholen konnte. Im Grunde genommen hatte Witjon nämlich kein Problem damit, einen eifrigen wissbegierigen Muntling zu fördern. Starke Verbündete beim Militär konnte er immer brauchen, und sei es nur um profitable Verträge über Rationslieferungen oder die Pferdeversorgung abzuschließen.

    Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus
    Das ist schade. Ich nehme an, du hast es dir gut überlegt?


    "Das habe ich," bemerkte Witjon. "Meine Sippe hat einige harte Schicksalsschläge erfahren müssen und die Last der Verantwortung liegt schwer auf meinem Rücken. Ich habe erkennen müssen, dass ich mich derzeit neben den Familiengeschäften, der Leitung des Handelskonsortiums und meinen persönlichen Angelegenheiten nicht auch noch ausreichend auf die Arbeit in der Regia konzentrieren kann, ohne dass mein Fleiß darunter leidet." Er machte eine entschuldigende Miene, denn es tat ihm wirklich leid, den Posten aufgeben zu müssen. Er verlagerte sein Gewicht von einem auf den anderen Fuß und stand etwas hilflos herum. "Es war mir jedenfalls eine besondere Ehre, unter deiner Leitung hier arbeiten zu dürfen."

    Geduldig wartete Witjon, bis Sönke endlich mit der Sprache herausrückte. Thorgall war ein fleißiger Bursche, das stimmte. Und unter Leifs Aufsicht arbeitete er wahrlich rund um die Uhr in den Ställen. Und eigentlich sollte Sönke die Höfe führen, das war ebenfalls richtig. Witjon runzelte die Stirn. Worauf wollte der Bursche hinaus? "Zur Armee!" platzte Witjon heraus, als Sönke endlich seinen Plan offenbarte. Er blickte Hartwigs Sohn äußerst kritisch an und räusperte sich missbilligend. Dennoch hörte er sich Sönkes Gründe an, woraufhin er erst recht die Stirn in Falten legte und fragte: "Und wer kümmert sich dann um meine Felder? Dein Vater schafft das allein gewiss nicht mehr. Welchen Vorteil hätte ich daraus, wenn du zur Armee gingest?" Er sah die ganze Sache mit großen Bedenken. Sönke könnte ohnehin nur zur Ala in Confluentes gehen. Konnte er denn reiten? Hatte er zumindest eines kleines Bisschen Talent mit Pferden? Außerdem hatte er bereits genügend Duccii in den Dienst der Legion entlassen, die bald darauf gefallen waren. Er konnte es sich nicht auch noch leisten, jetzt seine Muntlinge zu verlieren.

    Nicht ahnend, welcher Wunsch Sönke - der in Witjons Munt stand, was mit dem römischen Patronat vergleichbar war - auf der Zunge lag, führte er ihn her und deutete auf einen Stuhl. "Setz dich," forderte er ihn auf und ging hinüber zum obligatorischen Beistelltisch, der Witjon schon seit Jahren zur Bierversorgung während der Arbeit diente. Er füllte zwei Becher und stellte einen davon Sönke hin. Er setzte sich und prostete dem Besuch zu. "Auf Landulf, Sohn des Lando." Er hob seinen Becher und setzte ihn an, um einen tiefen Schluck zu nehmen. Das musste der erste wirklich gute Tag seit Wochen sein. Nachdem er den Becher wieder abgestellt hatte, nahm er eine halbwegs bequeme Position auf dem halbwegs unbequemen Stuhl ein (Das war immerhin ein Arbeitszimmer, kein Schlafzimmer, woran der "Inneneinrichter" damals die Bequemlichkeit der Stühle festgemacht hatte), bevor er Sönke erwartungsvoll ansah. "Also Sönke, was hast du auf dem Herzen?"

    "Dankesehr. Die Götter sind uns heute wohlgesonnen. Du hast Naha gerettet? Dann bin ich dir umso mehr zu Dank verpflichtet." Ein flüchtiges Grinsen huschte über Witjons Miene. Sönke wirkte nicht gerade selbstbewusst. Womöglich war es der ganze Trubel, der hier herrschte? Witjon entschied, dass man unter diesen Umständen kein vernünftiges Gespräch führen konnte und erklärte deshalb: "Über deine Zukunft? Komm, im Arbeitszimmer lässt's sich besser reden." Ohne Umschweife wies er in Richtung Atrium, von wo aus sie zum Arbeitszimmer gingen. Im Vorbeigehen ermahnte er noch einmal die ausgelassenen Feiernden, doch als er sah, dass Landulf mittlerweile in die Sicherheit von Margas Armen zurückgekehrt war, beließ er es bei einem glücklichen, überbreiten Lächeln.

    Amon:
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    "Die Schreinerei ist in der Nähe der Lagerhallen im Hafenviertel. Sprich dort mit Hoimar, er leitet die Werkstatt." Amon wies dem Mann grob den Weg. "Du kannst es quasi gar nicht verfehlen, wenn du an der Schustergasse rechts abbiegst. Dort liegt die Schreinerei dann zur Linken. Ein großes Schild mit dem Bild eines Tisches hängt dort aus. Nur ein Blinder würde das übersehen." Er zwinkerte dem Mann freundlich zu und fügte noch hinzu: "Die können dir dein Schild da vielleicht auch gleich bemalen und beschriften." Ihm wollte sich zwar nicht gleich erschließen, warum da überhaupt Buchstaben auf das Schild kommen sollten, aber das musste der Fremde wohl selbst wissen.

    Landulf wurde herumgereicht und bestaunt, während Phelan und Rodrik alberne Grimassen schnitten und den Kleinen zum Lachen bringen wollten. Es war eine ausgelassene Stimmung und die Duccii freuten sich. Witjon gab den Jungen bald an Lanthilda ab, die nun darauf achtete, dass die durchgeknallte Männerschaft der Casa das Kind nicht gleich vor Albernheit umbrachte. Da bemerkte er einen jungen Mann im Raum, der definitiv kein Duccier und auch niemand aus der näheren Umgebung der Casa war. Irgendwoher kannte er jedoch das Gesicht. Richtig, das war Hartwigs Sohn. Einer der Männer, die die Felder seiner Sippe bewirtschafteten. Wie war gleich sein Name? Sirko...Sigurt...Suntja..."Sönke!"
    Witjon näherte sich dem jungen Mann, reichte ihm die Hand zum Gruß. "Was treibt dich in dieser frohen Stunde in die Casa?" Im Hintergrund machte Rodrik gerade Furzartige Geräusche mithilfe von Landulfs Bauchspeck. Lanthilda keifte den Duccius erschreckt an, dass er das Kind fast hätte fallen lassen, was Witjon mit einem kritischen Seitenblick quittierte, jedoch ansonsten nicht weiter beachtete.

    Elfledas angenehme Stimme erklang in seinem Rücken und er drehte sich um, ein Lächeln auf den Lippen. Sie sah unglaublich erschöpft aus und sprach auch nur sehr leise. Hätte er lieber nur den Quintilier ohne seine Frau einladen sollen? "Heilsa," erwiderte er ebenso gedämpft wie sie sprach. Landulf schlief. Was sollte er auch sonst tun, neben essen und schreien? Dem sein Leben beneidete doch jedermann!


    Auf ihre Frage hin fiel sein Blick auf die Liegen. Er runzelte die Stirn. "Natürlich. Mit ein paar Kissen bekommen wir dich auch gemütlich aufgerichtet." Er würde Albin bescheid geben. Irgendwo würden sich ja noch ein paar Kissen auftreiben lassen. Witjon sah wieder das kleine Etwas in Elfledas Armen an, während sie den Jungen wippte. "Warum nicht?" gab er einfach zurück. Ida war eine gute Amme. Er hatte nicht umsonst auch seinen eigenen Sohn in ihre Obhut gegeben. "Gibt es etwa Probleme?" Er hatte schon genug Stress gehabt. Ärger mit dem Kindermädchen war jetzt nicht gerade nach seinem Geschmack.


    "Du musst nicht lange bleiben, wenn du dich nicht gut fühlst," entgegnete er auf ihre Frage hin. "Ich dachte nur, du wolltest vielleicht einen Freund meines Bruders kennen lernen. Er kann aus erster Hand aus Rom berichten, auch was Valas Treiben da unten angeht." Er zog eine Grimasse, kombiniert mit einem entschuldigenden Blick.

    Amon:
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    Der Kaufmann sah seinen Kunden verständnislos an. "Ein Brett und zwei Balken? Soll das ein Tor werden? Oder ein Schild?" Amon runzelte die Stirn. "Also hier bei den Ständen wirst du so etwas gewiss nicht finden." Er grübelte kurz und kam zu einem Schluss. "Unser Schreiner fertigt für gewöhnlich zwar komplette Möbelstücke an, aber er wird dir gewiss auch deine Einzelteile zurechtmachen. Klingt das gut?"

    Lando? Witjon warf der zweifachen Mutter einen kritischen Blick zu. Nach kurzem Überlegen beachtete er die Worte jedoch nicht mehr, die der schlaftrunkenen Mattiakerin entsprungen waren. Der Anblick des Kleinen machte ihn schwermütig und glücklich zugleich und er freute sich umso mehr, als er ihn halten durfte. "Ja ja," zischte er nur, als Marga ihm so argwöhnisch das Kind überreichte. Es waren Zwillinge gewesen. Kurz ruckte Witjons Kopf auf der Suche nach der Totgeburt, bevor er sich dagegen entschied, das Ungeborene überhaupt anzusehen. "Ich geh ja schon! Menschenskinder..." Plötzlich hochgescheucht machte Witjon sich vom Acker und trat schnell auf den Flur hinaus, den Bengel sanft im Arm wiegend, sofern das möglich war.


    Die Treppenstufen knarzten fürchterlich und schließlich folgte das dumpfe Patschen von Ledersohlen auf dem Steinboden des Atriums. Dort wartete schon der Rest der duccischen Bande. Den Vettern und Basen, die gerade zugegen waren, präsentierte Witjon das Kleinkind. In diesem Moment war er so stolz, als wäre er selbst der Vater. "Es ist ein Junge!" erklärte er fröhlich. Strahlend zeigte er das Kind herum. "Er heißt..." Puh, wie hieß das Balg denn überhaupt? In dem Moment huschte Lanthilda vorbei und warf ein fröhliches 'Landulf!' in den Raum. "Landulf! Er heißt Landulf, Sohn des Lando!" Er grinste in die Runde. "Lasst uns feiern!" Und vor Schreck quäkte der Hosenmatz lauthals.

    Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus
    Ja? Worum geht es?


    Diesmal druckste Witjon nicht so herum, wie er es manchmal tat, wenn er aufgeregt war. Nein, hierüber hatte er Wochenlang nachgedacht. Pro und Contra waren abzuwägen gewesen, die neue Situation nach Landos Tod und all die vielen Faktoren, die damit einhergingen und in Berechnungen mit einbezogen werden wollten. Deshalb äußerte er sein Anliegen jetzt gerade heraus und mit einer Überzeugung, die über lange Zeit gewachsen war.
    "Ich möchte den Posten als dein Magister aufgeben."
    Kurz ließ er dem Legatus einen Moment, um das Gesagte sacken zu lassen. Er sah den Mann eindringlich an, sein Blick strahlte völlige Ernsthaftigkeit aus.

    "Oh, Venusia geht es gut!" Witjon war erfreut über den Themenwechsel. Er wusste, dass Primus ehemaliger Klient seiner Base war und dementsprechend nicht einfach nur der Höflichkeit halber fragte. Er lächelte und fuhr ehrlich erfreut fort. "Sie weilt nach meinem Informationsstand in Misenum. Decimus Magnus leitet die Classis dort und sie erzieht die beiden Kinder, die sie damals gesund zur Welt gebracht hat. Mehr kann ich allerdings auch nicht berichten. Sie führt ein beschauliches Leben jedenfalls, nachdem sie hier in Germania lange Zeit sehr aktiv war im öffentlichen Leben."
    Da wurde er unterbrochen von einem hereinplatzenden Sklaven, der sogleich einen tadelnden Blick erntete. "Der Legat ist fertig," murmelte der junge Mann nur unterwürfig und erhellte damit augenblicklich Witjons Miene. "Wunderbar! Praefectus, das Warten hat sich gelohnt. Legatus Vinicius wird dich nun empfangen." So war er den Mann nun doch endlich los, wo das Gespräch doch gerade interessant zu werden versprach. Na, sie würden sich wohl noch an anderer Stelle oft genug über den Weg laufen. Mit einer freundlichen Geste bedeutete er dem Praefectus und seinen Gefolgsleuten, ihm in das Officium des Statthalters zu folgen. "Wenn ihr mir folgen würdet. Bittesehr."

    Während der Legatus Vinicius beim Mittagsmahl gelegen hatte, war der Praefectus Alae Terentius Primus bei Witjon erschienen. Man hatte dem Vinicius bescheid gegeben und nach der Mahlzeit hatte er sich irgendwann wieder in sein Officium bequemt. Nun betrat der Magister Officiorum mit den Soldaten im Schlepptau den Raum. "Legatus, wie angekündigt darf ich dir Praefectus Alae Terentius und seine Begleiter anmelden." Er wies kurz auf die Besucher und trat dann in den Hintergrund, wo er warten würde bis er eine Anweisung erhielt entweder sich zu entfernen, oder anderweitig aktiv zu werden.