Beiträge von Marcus Didius Falco

    "Leite meinen Dank weiter und verwende diese Münzen, wie du es für richtig hältst."


    Bei diesen Worten reichte ich Lucilla einen gefüllten Geldbeutel.


    "Dies ist meine Spende, welche ich für den Erfolgsfall in Aussicht stellte."

    Zitat

    Original von LUCIUS ULPIUS IULIANUS


    Gut gelaunt antwortete der Kaiser. "Das will ich dir auch geraten haben."
    Und lenkte seine Aufmerksamkeit wieder auf das Geschehen vor sich, interessiert was die Vigiles noch zu bieten haben.


    Den Kaiser gut gelaunt zu sehen, erlebte ich in letzter Zeit recht selten, aber es freute mich. Unser Fest schien sein Gefallen zu finden und ich war mir sicher, dass meine Vigiles auch bei der Geschützvorführung ihr Bestes geben und die Zuschauer von ihrem Können überzeugen würden.

    "In meinem Falle ist es dir und deinen Leuten auf jeden Fall gelungen.Wie ich inzwischen erfuhr, kam mein Brief tatsächlich zum gewünschten Zeitpunkt in Hispania an und dies trotz der kurzen von mir gesetzten Frist und der widrigen Witterung um diese Jahreszeit. Zu Dank bin ich dir verpflichtet..."


    Das war ich wirklich, denn sonst hätte es mein Wiedersehen mit Messalina nicht so bald gegeben.


    "...und möchte jetzt mein damals gegebenes Versprechen einlösen..."

    Da mich Gabriel nicht auf einen von mir begangenen Fehler aufmerksam machte, sondern auf den eines anderen, fiel es mir leicht ihn zu loben.


    "Gute Arbeit, Gabriel."


    In den letzten Tagen hatte ich über Gabriel nachgedacht und überlegt, wie ich seine Fähigkeiten besser nutzen konnte. Ideen hatte ich entwickelt und war gespannt, wie er darauf reagieren würde.


    "Gabriel, ich stelle dir jetzt eine Frage und möchte eine ehrliche Antwort von dir."


    Diese zu bekommen war ich mir bei ihm aber nahezu sicher.


    "Befriedigt es dich eigentlich, den ganzen Tag hier in der Casa Didia herumzusitzen, Akten zu wälzen und die Fehler anderer Leute auszubessern?"

    "Zuletzt war ich hier um einen Brief abzusenden und heute führt mich mein Weg zu dir..."


    Eine kleine Pause machend, überlegte ich, ob Lucilla, dass was ich als Nächstes sagen würde, allzuoft zu hören bekäme. Irgendwie bezweifelte ich es.


    "...um meinen Dank zu äußern und mein Lob auszusprechen..."

    Viele Tage nach der letzten Diskussion darüber sprach ich dieses Thema nochmals an. Inzwischen war die Nachricht vom Tode der Flaminca Veneris in Rom eingetroffen.


    "Patres Conscripti.", sprach ich.


    "Wie ihr alle wißt, harrt das Decretum Senatus, der Insel Cyprus den Ehrentitel 'insula veneris' zu verleihen und die dazu notwendige Ausrichtung einer Expedition in religiösem Interesse noch der Umsetzung. Die viel zu früh von uns gegangene Flaminca Veneris Didia Sinona hatte die Verwirklichung des Vorhabens bereits in Angriff genommen. Jedoch versagte ihr das Schicksal die Vollendung dieser Mission."


    Mein Schmerz und meine Trauer um sie waren weiter groß.


    "Als ihr Bruder, Pater Familias und Förderer des Venuskultes fühle ich mich in der Verantwortung dazu beizutragen, dass der Senatsbeschluß umgesetzt und die Insel Cyprus so zu ihrem wohlverdienten Ehrennamen kommt. Deshalb werde ich mich in den nächsten Tagen zu den Verantwortlichen der Sacerdotes Veneris im Cultus Deorum begeben und mit ihnen über die Vorbereitung der Expedition beraten sowie darüber, wer diese durchführen wird."

    Vor meiner Antwort trank ich einen Schluck Wein.


    "Laß dich überraschen...", sagte ich dann und lächelte Drusilla an.



    Zitat

    Original von Pompeia Perilia


    Ja sicher, aber die Pompeianerinnen nicht auseinanderhalten können....
    Ich gab Niger eine schallende Ohrfeige


    CRASSUS! Kannst Du mich heimbringen?


    Das Klatschen der Ohrfeige, als diese Nigers Gesicht traf, war nicht zu überhören und so riß ich meine Augen für einen Augenblick von Drusilla los.


    "Dein Verwandter scheint Ärger zu haben, Drusilla.", stellte ich fest, nachdem ich mir die kleine Szene angeschaut hatte.

    "Mögen dich die Götter beschützen..."


    Messalinas sich rasch entfernender Gestalt schaute ich nach. Als sie meinen Blicken längst in der Dunkelheit entschwunden war hing noch ihr Duft in der Luft.


    Lange stand ich da und dachte nach. Darüber, wann und wo wir uns wiedersehen würden und über mancherlei mehr.


    Später dann verließ ich den Circus Gaii et Neronis und begab mich zurück nach Rom.

    "Ja, die Papyri kannst du gleich mitnehmen. Es handelt sich um Duplikate. Die Originale liegen bei uns im Archiv.", beantwortete ich seine Frage.


    Maximus´ Zuprosten erwidernd, gönnte ich mir ebenfalls einen Schluck von dem guten Tropfen.


    "Wegen der Freunde und Bekannten, die man zurückgelassen hat, lohnt sich die Reise sicherlich. Hispania geht ja auch noch, aber besonders in Germanien ist doch das Wetter um diese Jahreszeit mit furchtbar noch nett umschrieben."


    Ich hasste Germanien und vermied jeden Aufenthalt dort so gut es ging.

    "Du hast recht, Princeps Iuventutis. Der Text dieses Plakates stammt noch aus der Zeit, bevor ich die Anwerbung von Peregrini für unsere Einheit durchsetzen konnte und dieser Hinweis muß dringend ergänzt werden. Wenn es dir recht ist, gebe ich dir die beiden Entwürfe einfach mit und du versuchst daraus ein einziges Plakat zu machen, welches Information und Anschaulichkeit in sich vereint."


    Nach einem Schluck Wein sprach ich weiter.


    "Es wäre eine große Unterstützung für uns, wenn du die Anwerbung von Rekruten in den Provinzen des Reiches übernehmen könntest. Ich selbst benötige einfach jeden Mann hier in Rom und Ostia für die Bekämpfung von Bränden sowie für die Aufrechterhaltung von Ordnung und Sicherheit."

    "Du hast etwas vergessen.", sagte ich trocken zu Gabriel, welcher mein Arbeitszimmer ohne anzuklopfen betreten hatte.


    War Gabriel wirklich so vergesslich, oder drückte er durch seine ´Vergeßlichkeit´ bei diesen und anderen Dingen ab und zu seinen Widerwillen gegen das Sklavendasein aus, mit welchem er sich als früher freier Mann nie wirklich abgefunden hatte, fragte ich mich schon länger. Denn für sonderlich zerstreut hielt ich ihn eigentlich nicht.


    Da ich das Betreten meines Arbeitszimmers ohne Anzuklopfen aber auch den freien Mitgliedern der Familia nicht durchgehen ließ, konnte ich es natürlich bei Gabriel erst recht nicht dulden.

    Kurz zur Tür gehend, gab ich meinem Scriba Befehl, einige Werbeplakate zusammenzusuchen. Bald darauf breitete er sie vor uns auf dem Besprechungstisch aus.



    "Das ist unsere neueste Kreation.", , zeigte ich Maximus dieses Plakat zuerst.




    "Dieses verwendeten wir davor. Jedoch fehlte dort ein aussagekräftiges Bildelement."



    Salvete Bürger Roms,


    die

    COHORTES VIGILES


    rufen DICH!



    Du bist männlich, volljährig, besitzt ein flammendes Herz und Dir liegt etwas an Rom, an unserer Stadt? Du suchst eine Möglichkeit etwas für unsere Stadt zu tun und sie sicherer zu machen?


    Dann bist Du bei uns richtig! Nutze die Gunst der Stunde und melde Dich jetzt für den Dienst bei den Cohortes Vigiles.


    Du wirst hart üben müssen, um die ständigen Nachtwachen durchzustehen und erfolgreich Feuer sowie Verbrechen zu bekämpfen, aber wenn du dies erst einmal geschafft hast, wirst du auf immer das Gefühl haben, das richtige zu tun, denn du wirst mit deinem Einsatz Menschenleben retten und einen wichtigen Beitrag dazu leisten Rom für alle Bürger und für alle Besucher unserer Stadt sicherer zu machen.



    Was bieten Dir die Cohortes Vigiles?


    Dich erwartet bei uns eine interessante und anspruchsvolle Aufgabe, eine excellente Ausbildung, eine sehr gute Besoldung sowie hervorragende Aufstiegsmöglichkeiten.


    Jedoch gilt es vor der Aufnahme die Hürde einer Aufnahmeprüfung zu meistern, um so eine hohe Qualität der Angehörigen der Cohortes Vigiles zu gewährleisten.


    Nach Ablegung des Fahneneides und erfolgreich bestandener Aufnahmeprüfung erhält jeder neue Soldat der Cohortes Vigiles ein einmaliges Donativum in Höhe von 100 Sesterzen.



    Interessenten können ihre Bewerbung persönlich oder per Brief im Officium conducendi der Castra Vigiliae abgeben. Rekruten aus allen Provinzen und allen Laufbahnen des Imperium Romanum sind willkommen. Besonders gern gesehen sind Neubürger und Bewerber, welche bereits über eine militärische Ausbildung und Erfahrung verfügen.


    Nach der Grundausbildung in Rom ist ein Einsatz sowohl in unserer urbs aeterna als auch in der Hafenstadt Ostia möglich.



    - DCCCLV AB URBE CONDITA -




    Dann kam ich auf Maximus Frage zu sprechen, was ich davon hielte, auch in anderen Provinzen nach Rekruten zu werben.



    "Sicherlich werden Roma und Italia auch weiterhin das Hauptreservoir für unsere Aushebungen in Italia darstellen, aber die Ressourcen anderer Provinzen anzuzapfen, dass er scheint mir ebenso wichtig. Guter Vorschlag also."


    Vor langer Zeit hatte ich diesen Versuch selbst schon einmal gestartet , aber aus Personalmangel war dies nicht durchzuhalten gewesen. Das war eben dieser Teufelskreis dachte ich, Personalmangel erzeugt weiteren Personalmangel, weil selbst die Anwerber fehlen.


    Inzwischen hatte sich die Situation zwar deutlich gebessert, aber es gab immer noch sehr viel zu tun, bis einmal der Personalstand erreicht sein würde, welcher mir seit langem vorschwebte.

    Zitat

    Original von Pompeia Drusilla


    "Bist Du nur mit Worten Schlagkräftig?", fragte ich mit der scheinheiligsten Mine. Nahm noch einen Schluck Wein und schaute über den Becherrand Falco ins Gesicht.


    Bevor ich antwortete, trank ich ebenfalls einen Schluck Wein, ohne sie dabei aus den Augen zu lassen.


    Leise, so das nur Drusilla es vernehmen konnte, antwortete ich dann.


    "Möchtest du es wirklich wissen?"