Beiträge von Marcus Didius Falco

    "Wenn es notwendig sein sollte, spreche ich gern mit ihm, da ich ihn ja kenne.", antwortete ich, fügte dann aber hinzu, "Allerdings glaube ich nicht das dies notwendig sein wird. Ich war einst selbst Volkstribun und die damals übliche Praxis war, dass die Tür des Tribunus Plebis stets für jeden Mann aus dem Volke geöffnet ist."


    Lächelnd fügte ich hinzu, "Da dies noch nicht so lange zurückliegt, denke ich, dass die Gepflogenheiten immer noch die selben sein dürften."


    "Welches Anliegen führt dich denn zu ihm?"

    Kurze Zeit später standen ein Krug wirklich guten Weines - ich selbst trank ja auch mit - Wasser zum Verdünnen und zwei gefüllte Becher auf dem Besprechungstisch, an welchem wir Platz genommen hatten.


    "Auf gute Zusammenarbeit.", prostete ich dem Princeps Iuventutis zu.


    "Deine Aufgaben sind mir bekannt und an der Anwerbung neuer Rekruten bin ich stets interessiert. Die Arbeit eines Vigiles ist gefahrenreich und Verluste gehören leider zum Alltag."


    Mit Bedauern gedachte ich der zahlreichen guten Männer, welche ihr Leben für den Schutz der urbs aeterna und ihrer Bürger hingegeben hatten.


    "Laß mich deine Vorschläge hören."

    "Salve Princeps Juventutis.", begrüßte ich diesen freundlich und mußte bei dessen Bemerkung lachen.


    "Ja, ich hörte von deinem Pech, dass du immer kamst, wenn ich entweder in Besprechungen war oder mich andere Verpflichtungen hinderten."


    Ihm einen Platz anbietend, sagte ich, "Zum Trost lasse ich uns jetzt einen guten Wein servieren, bei welchem wir deine Anliegen besprechen."

    "Mal sehen, welche Einheit ihn am Ende wieder aufgabelt. Laß dir vom Scriba eine Abschrift des Fahndungsersuchens anfertigen und nimm es gleich in die neue Kaserne mit. Vielleicht spaziert dieser Scipio ja übers Forum Romanum und euch direkt in die Arme. Wäre ein schöner Einstand für dich.", sagte ich schmunzelnd.



    "Wenn du jetzt sonst nichts weiter hast, dann wünsche ich dir viel Erfolg mit der Cohors III. Wir sehen uns sowieso regelmäßig."

    "Hm... In dem Schreiben wird er als Flüchtiger bezeichnet... Also scheint er ausgebüxt zu sein...", sagte ich nachdenklich.


    Da ich den Carcer der Cohortes Urbanae kannte, weil ich während meiner Zeit bei dieser Einheit dort selbst Verhöre durchgeführt hatte, fragte ich mich wie der Mann von dort entwichen sein konnte.


    "Was hatte dieser Scipio auf dem Kerbholz?"

    "Ich werde dafür eintreten, dass dieser Senatsbeschluß umgesetzt wird...", versprach ich Messalina.


    "Bessere Berater...", jetzt entfuhr mir selbst ein Seufzer.


    "Bessere Berater für den Imperator hätte ich mir auch in deinem Falle gewünscht...", sagte ich und fragte die Freundin vorsichtig, ob ihres Schmerzes den sie bei den Gedanken daran empfinden mußte, "Messalina, möchtest du mir die Geschichte dieser Audienz beim Kaiser erzählen, die so tragisch endete...? Ich kenne zwar den Bericht des Imperators an uns Senatoren darüber, aber dieser war nicht sehr detailreich."

    "Sinona..."


    Mein Herz war schwer bei dem Gedanken an ihren Tod.


    "Von ihrer Reise nach Cyprus weißt du... Wegen der Umsetzung des Senatsbeschlusses, dieser Insel den Ehrentitel 'Insula Veneris' zu verleihen. Den Landeplatz wollte sie suchen und die Reste der Muschel, welcher Venus einst entstieg. Damit an dieser Stelle dann ein Denkmal errichtet werden kann.", erklärte ich.


    "Das Ziel ihrer Reise, dass erreichte Sinona jedoch nie. Auf hoher See, weitab jeder Küste, ging sie über Bord. Ein Unglücksfall, wurde berichtet. Nahezu unbemerkt. Nur ein Augenzeuge soll es gesehen haben, der sie versuchte zu retten. Vergeblich, und er entkam mit knapper Not dem eigenen Tode...", berichtete ich Messalina über die mir bekannten Umstände von Sinonas Tod.


    "Du hast recht, Messalina. Sinona war so voller Tatendrang und Energie, so voller Begeisterung für das Leben. Ist es das, was ihren Tod für uns alle noch soviel schmerzlicher macht, als es der Verlust eines lieben Menschen sowieso schon ist?"


    Eine mögliche Erklärung, sinnierte ich.


    "Diese Expedition zu Insel Cyprus, jemand anderes muß diese jetzt durchführen. Sinonas Vermächtnis aufgreifen..."

    In meine Arme schloß ich Messalina. Ließ sie weinen. Lange und reichlich. Verstand sie so gut.


    "Es sollte jetzt ein Ende haben mit den schlimmen Nachrichten. Ein Ende haben mit dem Sterben der Menschen, die wir lieben.", sagte ich und versuchte Hoffnung in meine Stimme zu legen.


    "Um mich mach dir keine Sorgen. Mir selbst ist nichts geschehen. Dein Leid aber dauert mich sehr."


    Tröstend strich meine Hand durch ihr Haar.


    "Wie hätte ich nicht kommen können auf deine Nachricht hin...? Sehr froh bin ich dich zu sehen. Immer. Nur die Umstände sollten anders sein..."

    Zitat

    Original von LUCIUS ULPIUS IULIANUS
    "Alaun", murmelte der Kaiser nachdenklich und wandte sich zu Falco.
    "Das gefällt mir. Und die Strohpuppen sind so sogar vor Funken geschützt?"


    "Ja, mein Imperator, die Tränkung mit dem Alaun schützt die Strohpuppen vor Entzündung durch den Funkenflug. Das gibt meinen Männern die erforderliche Zeit für die ´Rettung´ der Puppen."


    Sicher war ich mir, dass meine Vigiles den Kaiser nicht enttäuschen würden.