Beiträge von Marcus Didius Falco

    Und ein letztes bedenke bei Deiner Entscheidung für eine Gens noch. Eine große Gens kann Dir vielleicht möglicherweise mehr materielle Unterstützung geben, aber Du bist dort nur eine unter vielen. In einer Familia Einfluß zu erlangen, ist in einer kleinen Gens leichter.



    So wähle denn den Weg, den Du gehen möchtest, Viviana.

    Bei der Wahl Deiner Gens würde ich gründlich prüfen, welcher ich mich anschließe. Schaue Dir doch mal die Gens Tiberia an. Dabei handelt es sich um eine große patrizische Gens und es beschreiten bereits mehrere der dortigen Familienmitglieder den Cultus Deorum.


    Damit ich hier aber nicht völlig aus dem Rahmen falle (ist ziemlich ungewöhnlich hier eine andere Gens, als die eigene zu empfehlen), :D biete ich Dir als Pater Familias natürlich gern eine Mitgliedschaft in der Gens Didia an. Auch hier beschreitet bereits ein Familienmitglied eine religiöse Laufbahn und Didia Liliana würde sich sicher freuen, Dich darin einweisen zu können.

    Salve Viviana!


    Herzlich willkommen im Imperium Romanum und viel Spaß hier!


    Bedenke vor Deiner Entscheidung für eine Laufbahn als Vestalin aber auch, das dies von Dir ein Leben in Keuschheit und Jungfräulichkeit verlangt. Link

    Ich jubelte innerlich laut. Lilianas Vorschlag erfüllte mich mit riesiger Freude. Wir würden uns oft sehen und viel Zeit miteinander verbringen können. Und das ersehnten wir uns beide.


    Ich antwortete ihr: "Gern nehme ich Dich in meine Familia auf, Liliana. Dein Vertrauen ehrt mich und Dein Vorschlag macht mich glücklich. Da ich heute Dienstfrei habe, laß uns doch den Tag noch nutzen und die für deine Aufnahme in meine Gens im Tabularium erforderlichen Formalitäten erledigen. Danach zeige ich Dir das Forum Romanum und wir gehen anschließend zu Messalinas kleiner Feier anläßlich der Grundsteinlegung für den Bona-Dea-Tempel."


    Beide waren wir von der Aussicht begeistert, den Rest des Tages gemeinsam zu verbringen. So vertilgten wir die Reste unseres delikaten Frühstücks, um für die langen Wege, welche wir heute noch vorhatten, gewappnet zu sein. Nachdem ich dem Wirt die Rechnung bezahlt hatte, brachen Liliana und ich auf. Wie selbstverständlich gingen wir Hand in Hand.

    Salve Marcus Quintilius Drusus!



    Herzlich Willkommen im Imperium Romanum. Ich wünsche Dir viel Spaß hier.


    Falls Du eine militärische Laufbahn einschlagen möchtest, wäre die Factio Niger für Dich die ideale politische Heimat. Entweder gründest Du eine eine eigene Gens oder schließt Dich einer bereits bestehenden Gens an.


    Die Gens Didia würde sich freuen, Dich aufnehmen zu können.



    Vale
    Falco

    Ich fing den Beutel auf, salutierte zackig und verließ den Raum. Im Wartezimmer sah ich Victor, der mich gähnend anschaute und fragte: "Was, ihr seid doch nicht etwa schon fertig?" Wir mußten beide grinsen und begrüßten uns.


    Ich mußte noch wegen was anderem grinsen. Victor würde gleich eine freudige Überraschung erleben. Ich hatte drin auf dem Tisch des Präfekten die Beförderungsurkunde von Victor zum Centurio der CU liegen sehen. Er hatte solange schon sehnsüchtig darauf gehofft. Gratulieren konnte ich dem frischgebackenen Centurio natürlich noch nicht, denn er würde ja erst von Hungaricus von seinem Glück erfahren. Kurz dachte ich in diesem Moment daran, das es mir bei jetzt auch nicht mehr lange mit der Beförderung zum Princeps Prior dauern konnte. Damit verließ ich das Officium des Praefectus Urbi, während Victor bereits an die Tür des Präfekten klopfte.

    Ich mußte mir ein Grinsen verkneifen. Was gab es da noch groß zu fragen, nach der Bemerkung von Hungaricus Mehr brauchst Du jetzt noch nicht zu wissen. Damit war eh klar, das der Praefectus Urbis vorerst nicht gewillt war, mir weitere Informationen zu geben. Wenn ich ihm die ersten Ergebnisse brachte, würde er hoffentlich auch mit weiteren Informationen rausrücken.


    Einen Punkt gab es dann aber doch noch zu klären, die Frage meiner Unkosten. Von meinem dürren Gehalt als Miles konnte ich sie nicht bestreiten. Und aus meiner Erfahrung als Investigator wußte ich, das Menschen einfach viel gesprächiger sind, wenn man ihnen die Zunge mit Wein oder Geld löste. Ich hatte nicht das Gefühl, das dieser Fall ohne derartige Ausgaben zu bewältigen sein wird.


    "Nun, mein Präfekt. Eure Ausführungen waren für den Moment hinreichend ausführlich. Ich werde mich sofort an die Arbeit machen. Eine Frage gestattet mir aber bitte noch. Ich werde Auslagen haben. Meine Erfahrung als Investigator sagt mir, das ich Zungen werde lösen müssen, und das wird nicht ohne Geld gehen. Wi verfahren wir mit der Abrechnung meiner Unkosten?"


    Aus meinen Erfahrungen mit Staatsdienern wußte ich, das er von meiner Frage nicht begeistert sein würde. Ich war aber längst abgebrüht genug, um sie trotzdem zu stellen.

    Inzwischen hatten andere Gäste der Feier Liliana und mir von der Beförderung Messalinas zur Popa Cultus Deorum durch den Imperator und Pontifex Maximus berichtet. Bisher hatte ich davon noch nichts gewußt. Sofort hielt ich Ausschau nach Messalina. Ich freute mich für sie. Endlich war ihre aufopferungsvolle Arbeit im Dienste unserer Götter belohnt worden.


    Da Messalina sich nach einer kurzen Erholungspause wieder unter ihre Gäste gemischt hatte, entdeckten wir sie bald und eilten zu ihr.


    "Messalina, welch Freude von Deiner Ernennung zur Popa zu hören." sagte ich. "Liliana und ich beglückwünschen Dich ganz herzlich zu Deiner Beförderung. Du hast sie Dir mit Deiner wertvollen Arbeit zur Stärkung der Religion aber auch wirklich verdient."

    Nach Beendigung meiner Grundausbildung bei Gaius Octavius Victor hatte ich einen Tag Dienstfrei bekommen. Am nächsten Morgen danach begab ich mich ganz früh zum Officium Praefectus Urbi.


    Marcus Vinicius Hungaricus hatte mir befohlen, mich nach erfolgreichem Abschluß meiner Grundausbildung wieder bei ihm zu melden. Er würde heute endlich über den in Aussicht gestellten Auftrag mit mir sprechen und ich war auch gespannt, wie die Berichterstattung des Princeps Prior über meine Grundausbildung ausgefallen war.


    Diesmal kannte mich der Bürovorsteher des Präfekten schon und ich traf hier auch den Stellvertreter des Praefectus Urbis, Servius Longus Schwanzus, wieder. Dieser sagte zu mir: "Hallo Falco. Der Präfekt wartet schon auf Dich. Er möchte Dich unter vier Augen sprechen."


    Ich klopfte an die Tür des Praefectus Urbi und trat ein, als ein befehlsgewohntes "Herein!" ertönte.


    Ich nahm gegenüber Marcus Vinicius Hungaricus Haltung ein und sprach "Miles Marcus Didius Falco meldet sich von der erfolgreich bestandenen Grundausbildung zurück."

    Lilianas Gesicht bekam Farbe, aber sie ließ ihre Hände in meinen liegen.


    Ganz plötzlich fing Liliana jetzt mit reden an. Sie sprach sehr schnell und ich merkte daran ihre Nervosität. Sie dachte wohl gerade genauso wie ich über Ihre Gefühle nach.


    Die Idee mit der Bäckerei fand ich gar nicht so übel, obwohl mir mein Sinn nun wirklich nicht nach Brot essen stand. Aber Liliana brauchte dringend ein wirtschaftliches Standbein, daher konzentrierte ich mich auf Ihre Frage und gab Ihr ein paar Tips dazu und versprach Ihr bei der Suche nach einem geeigneten Standort behilflich zu sein. Schließlich kannte ich die Stadt von Kindesbeinen an und hatte durch meine Tätigkeit als Investigator schon in allen Stadtteilen zu tun gehabt.


    In diesem Moment bot sie mir an, Ihr Reiseführer zu sein, Ihr die Stadt zu zeigen. Ich war verblüfft, genau dieses Angebot hatte ich Ihr machen wollen.


    Natürlich war ich interessiert, viel mehr als das. Ich war Feuer und Flamme. Wir würden uns sehen, täglich vielleicht sogar. Wir würden viel Zeit miteinander verbringen, uns besser kennenlernen. Nichts wünschte ich mir sehnlicher.


    Ich war verliebt. Eine andere Erklärung gab es dafür nicht. Und zwar so heftig, wie ich es bisher kaum kannte. Wir hatten uns erst vor wenigen Stunden getroffen, und trotzdem schon dieses einzigartige Vertrautsein..., wir errieten bereits die Gedanken des anderen, wir saßen ohne Scheu hier in der Taverna und hielten uns die Hände, so als ob einer den anderen brauchte, wie die Luft zum Atmen...


    Nachdem ich mir soeben über meine Gefühle klar geworden war, sagte ich zu Liliana "Du hast eine lange und schwierige Reise hinter Dir. Deinen Worten entnehme ich, das Du hier in Rom noch auf der Suche bist, nach einem Halt, nach Menschen, denen Du vertrauen kannst. Die Stadt ist für Dich fremd. Gern helfe ich Dir unsere Urbs kennenzulernen, zeige Dir die schönen Seiten und Orte. Beschütze Dich vor den Gefahren, die hier lauern. " Eigentlich wollte ich noch viel mehr sagen, was ich für sie empfand, wie sehr ich Sie bereits jetzt mochte. Warum war es nur so verdammt schwer, dafür die richtigen Worte zu finden?


    Während wir miteinander redeten fingen unsere Finger an, die Hand des anderen zu streicheln, ganz zärtlich, ohne das es uns eigentlich bewußt war.