Beiträge von Marcus Didius Falco

    Da kam auch schon Crassus, der Pater der Caecilier. So konnten wir nun gemeinsam Ausschau auf dem Forum nach unseren beiden Turteltäubchen halten. Sechs Augen sehen mehr als vier, dachte ich.


    "Salve Crassus. Eine Freude dich wieder zu sehen." begrüßte ich ihn lächelnd.


    "Ja, meine Gemahlin, Didia Liliana. Selbstverständlich möchte sie dabei sein, wenn die bevorstehende Verbindung zwischen den Gentes der Caecilier und der Didier bekannt gegeben wird."


    Dann, zu Liliana gewandt.


    "Liebling, das ist Gaius Caecilius Crassus. Pater der Gens Caecilia."

    Die Wagenlenker standen mit ihren Gespannen bereit an der Startlinie. Ein prächtiger Anblick. Die kraftvollen Rösser, die blankgeputzten Wagen und die in den Farben ihrer Rennställe gekleideten Fahrer, wartend auf mein Signal.


    Ich hatte mich längst erhoben. Schaute jetzt noch einmal in das Stadion, auf die dichtgedrängten Zuschauermassen, die voll atemloser Spannung auf den Beginn des Rennens warteten.


    Die Hand, mit dem gelben Tuch erhoben, welches im Lichte des herrlichen Tages leuchtete wie die Sonne persönlich, wartete ich noch einen Moment. Die Spannung steigernd.


    Dann ließ ich es fallen, das Tuch, zum Zeichen des Starts...

    Das passierte noch am Tage der Vorläufe...



    Begeistert verfolgte ich den Rennverlauf und jubelte mit, als Plinius die Ziellinie als Erster überquerte. Wenn auch etwas verhaltener als Aemilia, obwohl ich meine Freude ebenfalls laut herausschreien hätte mögen. Angesichts meines Amtes hielt ich eine gewisse Zurückhaltung jedoch für angebrachter und erfreute mich stattdessen am ausgelassenen Jubelsturm der Praesina-Anhänger, welcher durch das Stadionoval hallte.


    Gezweifelt hatte ich am Sieg von Plinius nicht während einer Sekunde des Rennens. Gar zu drückend war die Überlegenheit des Praesina-Lenkers gegenüber dem Rest des Fahrerfeldes gewesen. Eigentlich ein Skandal dachte ich, dass ein solcher Klassefahrer sich erst durch die Mühsal des Vorlaufes quälen mußte.


    Egal. Die Praesina würde im Finale 3 Gespanne am Start haben und ich fieberte diesem Rennen hoffnungsvoll entgegen.



    Zitat

    Original von Didia Aemilia
    Sie geht noch einmal zu Falco zurück, der sich scheinbar mit einigen anderen Praesina-Anhängern angeregt über das Rennen unterhält.
    "Wir machen uns wieder auf dem Weg. Ich habe noch eine Stadtführung abzuleisten!"
    Sie grinst ihm verschmitzt zu und umarmt ihren Bruder noch einmal zum Abschied.
    "Bis bald und gib gut auf unsere Lenker und die Pferde Acht!"


    "Viel Spaß bei der Stadtführung. Auf unsere Lenker und Gespanne werde ich aufpassen. Und vergiss das Finalrennen mit Marsyas, Lupus und Plinius nicht." Schmunzelnd fügte ich hinzu "Ich reserviere dir, ähm euch, wieder einen Platz."


    Zum Abschied meine Schwester drückend, flüsterte ich ihr noch ins Ohr.


    Wir müßten bald miteinander sprechen, Aemilia, sehr bald. Zu Hause. Es ist einiges passiert während deiner Abwesenheit..." Ich bemühte mich dabei nicht allzu kummervoll zu klingen.


    Bevor Aemilia nachfragen konnte löste ich mich von ihr und sagte laut und leicht die Dinge verdrehend. "Nun aber ab mit euch. Livianus wartet schon."



    Zitat

    Original von Marcus Decimus Livianus
    „Senator! Es war mir eine Freude dich kennen zu lernen. Ich hoffe, wir haben wieder einmal das Vergnügen.“


    "Die Freude war ganz auf meiner Seite, Decimus Livianus. Bis demnächst."
    Irgendwie war ich mir sicher, dass wir uns bald wieder sehen würden.

    Zitat

    Original von Didia Liliana
    Weisst Du noch....


    "Was meinst du...?" spielte ich neckend Unwissenheit vor.


    Natürlich konnte ich mich noch an alles erinnern, als ob es gerade erst passiert wäre. Unser Kennenlernen, unser erstes Mal, unsere Verlobung, unsere Hochzeit und all die danach folgenden glücklichen gemeinsamen Stunden.


    Länger als wenige Sekunden konnte ich dieses Necken jedoch nicht aufrechterhalten. Ich drückte Liliana liebevoll an mich und sagte "Liebling, als ob es Gestern gewesen wäre. Nie könnte ich es vergessen. So wie keinen Moment, den wir zusammen verbracht haben..."

    "Sehr gut. Damit dürfte wenigstens feststehen, dass ich dich eines Tages nicht an die Classis verliere." sagte ich lachend.


    Dann etwas ernster, aber lächelnd.


    "Meinen herzlichen Glückwunsch, Sabellius. Ich freue mich über dein Ergebnis und du hast die Cohortes Vigiles an der Academia Militaris mit Bravour vertreten. Wenn deine nächsten Studiengänge dort genauso erfolgreich verlaufen, hast du eine große Zukunft vor dir bei deinem Fleiß und deiner Einsatzbereitschaft."


    Auf den Tisch hinter mir greifend, nahm ich eine dort befindliche Schriftrolle zur Hand, reichte sie Sabellius und sagte mit einem Grinsen "Lies. Das wird dich interessieren, Centurio, ähm... Tribun Sabellius."

    "Gabriel! entfuhr es mir leise. Froh darüber meinen treuen Sklaven lebend wiederzusehen. Ich hatte schon mit dem schlimmsten gerechnet. Er wankte und hielt sich den Kopf, wo ich eine blutende Wunde sah. Auch seine Kleidung war blutverschmiert.


    Gabriel kam mir wankend entgegen. Ich stützte ihn, gab ihm Halt und fragte


    "Wie geht es dir, Gabriel. Was ist passiert?"

    Mit einem wohlwollenden Grinsen verfolgte ich die spontanen Anfeuerungsrufe von Aemilia und Livianus. Auf den Lenker der Praesina schien es einen anspornenden Einfluß auszuüben, denn er drehte scheinbar unbedrängt seine Runden.


    Die Anhänger der Grünen ließen sich von Aemilias und Livianus Beispiel anstecken und skandierten lauthals...



    Pliiiniiius!


    Pliiiniiius!


    Pliiiniiius!

    Zitat

    Original von Didia Aemilia
    "Ja, natürlich! Nur könnten unsere Lenker sich mal etwas mehr anstrengen! Also, dieser Argos..."
    Entrüstet schüttelt sie den Kopf.
    "...diese Vorstellung, die der da vorhin hingelegt hat. Unglaublich! Also das ist direkt eine Frechheit gewesen! Man sollte ihn den Löwen zum Fraß vorwerfen! Da wär ja meine Oma schneller gefahren..."


    Lachend sagte ich zu meiner Schwester "Nimm es Argos nicht so übel. Er ist neu in Rom und es war sein erstes Rennen im Circus Maximus. Die Rennbahnen im Osten sind eben ganz anders. Laß ihn ein paar Erfahrungen sammeln und wir werden noch viel Freude an ihm haben. Unsere große Stunde kommt im Finalrennen...



    Zitat

    Original von Marcus Decimus Livianus
    „Ich hörte von meinem Cousin Lucidus, dass die Praesina eigentlich recht ausgezeichnete Fahrer haben soll? Ist also bestimmt nicht sein Tag heute!“


    "Ja, Argos zahlte sein Lehrgeld. Ich freue mich aber auf das Finalrennen. Mit Marsyas, Lupus und sicherlich auch mit Plinius."

    "Ja, das stimmt leider. Der bisherige Kommandeur der Cohortes Urbanae hat sich zur Legio II nach Germania versetzen lassen. Selbst in der höheren Offiziersebene haben alle Stadteinheiten mit Nachwuchssorgen zu kämpfen."


    Nachdenklich schaute ich zu meiner zufrieden vor sich hinknabbernden Schwester. Ich beschloß, ihr vom Tode unseres Bruders nicht hier in der Loge zu erzählen, jedoch sobald wie möglich.


    Daher wechselte ich das Thema.


    "Wie haben euch die bisherigen Wagenrennen gefallen?" fragte ich.

    Zitat

    Original von Tiberius Germanicus Parcus
    "Dein Vertrauen in mich ehrt mich Praefectus, aber ich lebe hier in Rom so weit weg von dem Großteil meiner Gens und habe kaum die möglichkeit sie zu besuchen.
    Ständig warten diese stresstreibenden Aufgaben auf mich. Ich sehne mich wieder nach dem ruhigerem stressfreien Leben auf dem Landgut meines Vetters, womöglich einen kleinen Job in der Provinz annehmen, etwas weiter weg vom Zentrum des Imperiums.
    Ich hoffe ihr könnt dafür Verständnis aufbringen
    "


    "Ich kann deine persönlichen Beweggründe gut verstehen, Parcus, und wenn du auf der Entlassung aus dem aktiven Dienst bestehst, werde ich dir auch keine Steine in den Weg legen.


    Dennoch möchte ich dich bitten, diesen Schritt nochmals zu überdenken und deine Dienstzeit noch um einige Monate zu verlängern. Die Cohortes Vigiles würden gerade in der jetzigen Situation deine Dienste dringend benötigen. Du weißt, zahlreiche Kameraden fielen in jüngster Vergangenheit den Tücken des Feuers oder einer meuchlerischen Klinge zum Opfer. Bis der notwendige Nachwuchs herangebildet ist, vergeht einige Zeit und bis es soweit ist, benötigen wir gerade solch erfahrene Männer wie dich."