Beiträge von Marcus Didius Falco

    "VIbullius...", wiederholte ich die Worte des Centurios und fragte nach, "Lucius Flavius Vibullius?"


    Als Metellus, dann den Namen Messalina erwähnte, ahnte ich die Antwort des Centurios auf meine vorangegangene Frage schon, wenn es sich bei der von ihm erwähnten Frau um die Messalina handelte, an die ich jetzt gerade dachte.


    "Messalina... Der Name ist nicht so selten.", sagte ich.


    "Da du aber so brandeilig mit der Nachricht zu mir gekommen bist, meinst du sicherlich nicht irgendeine x-beliebige Messalina...?"


    Fragend schaute ich Metellus an.

    Eine Nachricht, die mich berühren wird... Ich hatte keinen blassen Schimmer, ahnte aber dunkel, dass es sich wohl kaum um etwas Erfreuliches handeln würde.


    "Du bist ja ganz außer Atem, Centurio.", sagte ich, jetzt um einiges freundlicher, denn ich befürchtete, dass mir Metellus Nachricht wichtig sein würde.


    "Was ist geschehen? Berichte!"


    Zustimmend nickte ich zu Faustas Worten und erhob ein letztes Mal feierlich meinen Becher um mit Aventurinus und Fausta anzustoßen.


    "Auf Sinona! Auf ihr Weiterleben in unseren Herzen!"

    Das ließ ich mir nicht zweimal sagen und nahm in einem gemütlichen Sitzmöbel Platz.


    "Heute bin ich sozusagen in offizieller Mission hier, als Senator.", begann ich, nachdem wir vorher noch einige private Worte gewechselt hatten.


    "Ist deine Collegin Decima Alessa in ihrem Officium? Es wäre von Vorteil, wenn sie an unserem Gespräch teilnehmen könnte."

    Zitat

    Original von Quintus Caecilius Aventurinus
    "Danke, Falco." antwortete Aventurinus und fügte nach einem kurzen Zögern hinzu..."...Freund."


    Das gemeinsam durchlebte Leid und die Trauer um Sinona hatte ihm Falco um vieles näher gebracht.


    Aventurinus hob seinen Becher und prostete Falco zu.


    "Freund..." bestätigte ich ihm und gemeinsam leerten wir unsere Becher.


    Es waren nicht die letzten an diesem Abend...

    Ich wußte, dass ich mich auf Faustas Organisationskünste hundertprozentig verlassen konnte, dennoch spähte ich kurz vor dem Eintreffen der Gäste unruhig in das kleine Triclinium, ob auch wirklich alle Vorbereitungen perfekt seien. Meine Besucher sollten sich absolut wohl fühlen.


    Sehr freute ich mich auf den vor uns liegenden Abend, ganz besonders jedoch auf Pompeia Drusilla... ;)

    Erstaunt schaute ich von der Akte auf, welche ich gerade gelesen hatte und musterte den Centurio Metellus mit einem strengen Blick. Ein ausgezeichneter Mann, aber ich hoffte für ihn, dass er einen sehr guten Grund für sein Hereinplatzen in mein Officium hatte.


    "Schließe die Tür und dann will ich eine ordentliche Meldung hören."

    Für die große Menge von Wein, welche Aventurinus meinen Beobachtungen zufolge zu sich genommen hatte, artikulierte er sich erstaunlich gut, dachte ich.


    Da mich sein großes Leid sehr dauerte und meine eigene Trauer um Sinona wohl kaum geringer war, brauchte ich jetzt ebenfalls Wein und leerte meinen Becher.


    Ich rief einen Sklaven herbei, welcher uns erneut einschenkte.


    "Wir werden alle lange brauchen um Sinonas Tod zu verarbeiten.", antwortete ich ihm schließlich.


    "Avi, wenn du irgendwann jemanden zum reden brauchst und denkst, ich wäre der Richtige dafür... Du bist in meiner Casa stets willkommen."

    Den Spruch mit der hohen Priorität hatte der Scriba schon hunderttausendmal gehört und er ließ ihn kalt. Außerdem hatte er seine Befehle vom Präfekten, nur Leute mir wirklich wichtigen Anliegen zu ihm durchzulassen.


    "Vigiluis, es ist nicht üblich, dass jeder Miles mit seinen Berichten zum Präfekten durchmarschiert. Was meinst du, warum ich hier sitze? Gib mir deinen Bericht und ich leite ihn an den Praefectus weiter."


    Fordernd streckte der Scriba die Hand aus.

    "Ich weiß was du meinst, Gabriel und mit den Schlägen hast du recht. Dann sieh es so, dass du als Libertus zukünftig wenigstens einen höheren Grad an Freiheit erlangt hast."


    Ich grinste ihn an und prostete ihm nochmal zu.


    "Diesen Tag heute wirst du nicht so schnell vergessen."


    Über Gabriels Frage zur Sklavenjagd dachte ich vor meiner Antwort gründlich nach.


    Wir verstehen uns gut, Gabriel und deshalb nehme ich deine Bedenken ernst. Was ich dir versprechen kann, ist dass ich dich ganz sicher nicht zu meinem Obersklavenjäger machen werde. Was ich dir aber nicht versprechen kann und werde, dass du gar nichts mit der Sklavenjagd bei den Vigiles zu tun haben wirst. Stelle dir folgendes vor... Ein Sklave, gleichzeitig ein übler Verbrecher... ein Brandstifter... der durch seine Taten viele Menschen auf dem Gewissen hat...Wie groß wären deine Bedenken diesen zu jagen und zu ergreifen...?"

    "Reden ändert nichts, Avi. Keiner von uns Menschen kann etwas an dem Geschehenen ändern. Die Einzigen welche etwas ändern könnten, dass wären die Götter selbst, aber wir wissen beide, dass sie es nicht tun werden. Aus irgendeinem Grunde beschlossen sie, Sinona zu sich zu holen. Wir müssen uns damit abfinden." , sprach ich mit ruhiger Stimme zu Aventurinus.


    "Wie gesagt, reden ändert nichts. Aber es erleichtert die Seele. Ich weiß, wie sehr du Sinona liebtest. Du schenktest ihr damit sehr viel Glück, brachtest damit etwas Wunderbares in ihr Leben, schenktest ihr eine wundervolle Zeit. Als ihr Bruder bin ich froh darüber, dass es dich gab in ihrem Leben Avi. Sinona war früher nicht immer glücklich. Durch dich erlbete sie großes Glück. Bis zum Ende ihres Lebens."


    Ich hoffte, dass Aventurinus darin Trost finden würde.


    "Du schenktest Sinona mit deiner Liebe etwas sehr Wertvolles. Genauso wie sie dir mit ihrer Liebe etwas sehr Wertvolles schenkte. Behalte dieses Geschenk an dich, sie selbst und ebenso das was du ihr gabst immer in Erinnerung. So lebt sie in dir weiter..."