Beiträge von Tiberia Arvinia

    Es freute Arvinia, dass ihr Cousin den Ort von dem Serrana sprach kannte und vor allem, dass er auf das Thema mit einstieg. Als Calvena ihre Verwandten aufzählte viel der jungen Tiberia plötzlich ein, dass sie Avarus und Sedulus kannte!



    "Oh die beiden kenne ich Calvena!" erfreut schaute sie drein, nicht wahrnehmend, welchen Unterton Manius Stimme bei seiner Frage inne hatte.
    "Ich war damals ebenfalls bei einer Auktion auf dem Sklavenmarkt, bei der die beiden ebenfalls auf eine Sklaven geboten hatten, die auch mir gefiel." so hatte sie es jedenfalls in Erinnerung, aber das war jetzt gar nicht so wichtig wie genau es war, auf jedenfall kannte sie die beiden. Das sagte sie auch nicht als wäre sie böse wegen des Sklaven, ganz und gar nicht!

    Die beiden durften also als discupulae anfangen, was Arvinia sehr erfreute, vielleicht würde sie über ihre beiden neuen Freundinnen viel mehr über den Cultus erfahren, sicherlich würde sie die beiden mal bei den Tempeln besuchen gehen.
    Als Calvena von ihrer Bekanntmachung erzählte nickte die junge Tiberia freudig in die Runde und warf den beiden Mädchen ein freundliches Lächeln zu.
    Bevor Manius antworten konnte, überraschte Serrana mit einem spontanen Satz. Ohje, dachte sich Arvinia nur, hoffentlich nahm ihr Cousin der Iunia das nicht übel. Arivinia überlegte wie sie Serrana retten könnte.


    "Jetzt kennst du welche und ich freue mich sehr, dass ich euch kennen lernen durfte." sagte sie höflich. In der Hoffnung, dass sich Durus nichts über diese Bemerkung sagte, fragte sie die Iunia direkt weiter.


    "Wo kommst du denn her Serrana?"

    Nachdem Arvinia ein ausgiebiges Bad im Balneum genossen hatte, wollte sich sich zum Abend essen begeben. Es tut ihr immer sehr gut, abends nichts gorßartiges nach dem Baden anzuziehen, daher zog sie sich nur eine sehr schlichtes weites Kleid an und ließ ihre Haare von einer Sklavin trocknen, die ihre Locken danach nach hinten zu einem Zopf zusammenzog und diesen mit einem kleinen Band schloss.
    So konnte man nicht so sehr sehen, dass ihre Harre noch ziemlich nass waren und es sah auch schöner aus, denn wenn ihre Haare nass waren, sahen die Locken immer viel kleiner und aufgedrehter aus.


    Als sie später im Triclinium angekommen war erblickte sie zuerst ihren Cousin Manius, der wie fast jeden Abend als erster auf seiner Kline lag und auf die übrigen wartete, dann die junge Frau, die in eine Trauerkleidung gehüllt war. Das musste Septima sein!
    So ging sie mit einer ernsten Miene auf sie zu und begrüßte sie, dabei umarmte sie Septima kurz und nahm anschließend ihre beiden Hände.


    "Salve Septima, ich bin Arvinia, es tut mir aufrichtig Leid.." da sie nicht wusste, ob sich Septima an sie erinnerte stellte sie sich noch einmal vor.
    Ihr fiel es schwer zu kondulieren, sie hatte von Manius erfahren, was ihr Cousin Gracchus für ein Mensch war, trotzdem war er Septimas Vater..


    Dann wandte sie sich Manius zu und begrüßte ihnen ebenfalls mit einer Umarmung.
    "Salve Manius. Wie ich sehe bist du wieder der erste heute Abend und gehst nicht mit einem schlechten Beispiel an Gastfreundschaft voran wie ich es tue. Ich wusste nicht, dass Septima heute ankommt."

    Natürlich! Bloß nicht Weg aus Rom, Arvinias Herz stand einen Moment still, als ihr Cousin die anderen Provinzen für eine Ausbildung ansprach. Sie mochte die beiden Mädchen sehr, obwohl sie erst gerade mit einander bekannt gemacht wurden, doch sie hatte sich fest vorgenommen den Kontakt enger zu schließen!
    Als die beiden ihr dann wie aus der Seele sprachen, konnte sich die junge Tiberia wieder beruhigen, sie hätte sich auch nicht vorstellen können, das die beiden sich trennen würden. Sie schienen ein bisschen wie Schwestern zu sein, aber nur ein bisschen :).
    Arvinia nahm sich ein paar Trauben und genoss die frische, bald würde der Sommer zu Ende sein, was sie sehr schade fand, aber immerhin wäre dann dieser ekelhafter Gestank nicht mehr so stark auf Roms Straßen. Und sie könnte sich wieder in ihren warmen Winterpelz einmümmeln.

    Arvinia lehte sich zurück, als sie die verspätete Antwort auf ihre Frage bekam.
    Iunia Serrana wollte also Minerva dienen und Calvena der höchsten Göttin Iuno. Irgendwie passte das zu den beiden.
    Als ihr Cousin die beiden Mädchen nach ihrer Erfahrung fragte schaute sie etwas irritiert, dass die beiden auf einmal nervöser wurden. Es war doch nicht schlimm noch keine große Erfahrung zu haben, dafür würden sie ja discipula werden! Oh vielleicht sogar bei Arvinias Cousin selbst! Das wäre ja wunderbar, dann würde sie die beiden bestimmt öfters sehen.


    Sie hatte einen Sklaven zu sich gewunken und ihn beauftraft ein paar frische Trauben zu holen und den beiden noch einmal verdünnten Wein nach zu schenken, ebenfalls wies sie ihn an, zwei weitere Becher, einen für sich und einen für Manius, zu holen und zu füllen.
    Wenige Momente später eilte er (vermutlich wegen dem noch schlechten Gewissen :D) zu der Sitzgruppe, stellte ein Tablett voller saftiger frischer Trauben auf den kleinen Tisch, stellte die beiden Becher ebenfalls ab und goss ein beziehungsweise noch einmal nach :).

    "Salve Manius." begrüßte sie liebevoll ihren Cousin.
    Genauso war er damals auch auf sie zugekommen, gerade aus dem Balneum kommend, seine Leinenstoff Alltagstunika tragend und mit feuchtem lockigen Haar.
    Anscheinend hatte seine Gestalt den beiden Mädchen etwas die Nervösität genommen, immerhin war Arvinias Cousin ein wichtiger Mann in der Stadt, Pontifex und Senator!


    Gespannt hörte die junge Frau zu und schaute noch interessierter, als Manius sie nach ihren Gottheiten fragte. Ob sie sich vielleicht der selben Gottheit verschreiben wollten?

    Die Sklaven, die sich der Normalität halber im Atrium bei Besuch befanden und auf Anweisungen warteten, schienen die Szenerie etwas belustigend zu beobachten. Zufällig konnte Arvinia einen von ihnen schmunzeln sehen, als sie über Calvenas und Serranas Schulter hinwegsah.
    Sie zog ihre Hand aus Calvenas zurück und schaute den Sklaven zornig an, der noch nichtmal den Anstand besaß auf den Boden zu schauen.


    "Du! Geh, mach dich nützlich! Sie nach wo mein Cousin bleibt." sprach sie mit gefestigter Stimme. Arivnia war eine liebenswerte Person, die nicht so einen Trubel um Standesunterschiede machte, das beste Beispiel dafür war Crista, eine Sklavin, die heimlicherweise zu so etwas wie ihrer besten Freundin geworden war, auch wenn diese schon seit einiger Zeit fort war. Zu Sklaven war sie immer gütig, doch wenn sie unverschämt waren kannte Arvinia keine Verständnis. Sie schaute zu den anderen Sklaven, die bis eben noch hochschauen wollten, nun aber ihren Kopf ruckartig senkten.



    "Entschuldigt bitte, er wird sicher bald hier sein." entgegnete sie den beiden Mädchen. Um den kurzen Anfall an Patrizismus wegzudrängen fragte sie die beiden ein wenig aus.


    "Ja da hast du Recht Calvena. Für welche Gottheiten habt ihr euch entschieden?" viel Ahnung hatte sie nicht von den Regeln und Gesetzen im Cultus, aber durch Durus bekam sie genug mit, um zu wissen, dass jeder Priester und jede Priesterinn sich einer Gottheit besonders widmeten.

    Lange hatte die junge Tiberia keinen zum Reden gehabt, deswegen mussten diese ganzen Gedanken, Stimmungen, Sorgen und Fragen raus und so sprudelten sie wie ein Bach auch dahin.


    Auf Serranas Worte nickte sie verständnisvoll und zustimmend. "Da hast du recht Serrana." mit Crista hatte sie immer über alles geredet, trotz dieses großen Standesunterschiedes, aber vielleicht auch genau deshalb. Wie es ihr wohl in Germania ergangen ist?


    Auf einmal griff Calvena nach ihrer Hand, packte sie und zog sie zu sich.
    Was passierte da? Sowas kannte Arvinia gar nicht, diese Nähe, als Patrizierin gehörte sowas nicht zum Alltag, nicht einmal unter Verwandten .. das letzte mal hatte sie mit ihrer Cousine Albina so eine Nähe gehabt und das war für ihre Glückwünsche zu ihrer Hochzeit.
    Arvinia hielt inne und war wie versteinnert. Ihre andere Hand hatte sie auf ihrem Oberschenkel abgelegt.
    Langsam regte sie sich, ganz vorsichtig und scheu. Sie wanderte Richtung Knie, dann hob sie ab und nach mehreren Ruckartigen Vorwärtsbewegungen legte sie ihre Hand auf Calvenas Handrücken.


    "Das .. das wäre wirklich toll! Aber ich kenne sie nicht .. meint ihr das .. das geht so einfach?" die beiden freuten sich? Oh wie Arvinia diese Worte genoss, ihr Herz machte seit langem wieder einen Luftsprung, jetzt wurde sie etwas hibbelig. "Also ja! Das wäre wirklich schön! Ich .. ich denke ich muss noch meinen Cousin fragen.." ob sie das so einfach durfte? Immerhin war sie erst 17 und zu einer Familie ins Haus gehen, die sie gar nicht kannte? Ohne zu wissen was sie genau erwartet? Dann sagte sie überzeugt mit ruhiger aber erfreuter Stimme. "Er wird schon nichts dagegen haben." auf ihrem Gesicht machte sich ein Lächeln breit, welches Wärme und Dankbarkeit zugleich ausstrahlte.

    "Die Freude ist ganz auf meiner Seite Calvena." fügte sie noch hinzu.
    Über den nächsten Satz der Germanica musste sie doch sehr lachen, allerdings hielt sie ihre Hand vor den Mund, auch wenn es gleichaltrige Mädchen waren, worüber sich Arvinia sehr freute, war sie aus patrizischem Hause und konnte sich nicht ganz so frei geben.


    "Verzeiht, aber ja du hast recht, eine Vestalin zu sein ist bestimmt eine große Ehre, doch .. ja das war es auch schon an Gutem." jetzt schmunzelte sie doch ein bisschen.
    Doch das verging ihr ziemlich schnell, als Calvena weiter redete und nach ihren Freunden fragte.
    Betrübt schaute die Tiberia auf den Boden, dass was sonst eigentlich nur Sklaven taten, aber 'Freunde' ja .. das war eine Sache, die ihr wirklich nahe ging. Zarghaft hob sie wieder ihren Kopf und strich sich ihre lockigen Strähnen aus dem Gesicht. Dann fasste sie sich ein Herz und versuchte eine passende Antwort zu finden.





    "Schon .." sie räusperte sich und schluckte hörbar ".. schon gut. Wisst ihr, ich bin jetzt ein Jahr hier, und es war mir noch nicht gegönnt engere Verbindungen zu schließen. Ich kenne drei vier Frauen hier in Rom, doch diese auch nur flüchtig. Die jenige von ihnen, mit der ich am meisten Kontakt habe ist meine Cousine Tiberia Albina, doch seitdem sie mit dem Senator Purgitius Macer verheiratet ist, bekomme ich sie nur noch kaum zu Gesicht und .." wie sollte sie jetzt weitermachen, sie wollte nicht sagen, dass es ihr im Hause der Tiberier an etwas fehlte, so war es auch nicht, aber .. "ich bin nicht für die Einsamkeit geschaffen .." die beiden Mädchen schienen gut miteinander befreundet zu sein, sie hatten bestimmt auch viele Freundinnen, hach .. sie waren Plebejer, jene hatten es einfach in diesem Punkt etwas leichter.. von Crista wollte sie den beiden nicht erzählen, sie kannte die beiden ja erst seit wenigen Augenblicken.

    Eine Germanica und eine Iunia, Verwandte von wichtigen Männern, die Arvinia kannte! Zum einen war da Germanicus Avarus und Iun.. hm, gerade fiel der 17 Jährigen der Name gar nicht ein, aber sie war sich sicher, dass sie wen aus dieser Familie ebenfalls kannte!
    Zu Durus, wollten sie, zu wem auch sonst, ihr Vetter hatte in den letzten Tagen so viele Menschen empfangen, da wusste sie selber gar nicht, ob das nun alles Klienten, Freunde oder Geschäftsmänner waren. Jendefalls nahm sie platz und wollte sich mit den beiden Frauen unterhalten.


    Sie lächelte auf Calvenas Frage hin
    "Aber natürlich darfst du das Fragen. Ich bin die Schwester des Quintus Tiberius Vitamalacus und somit Durus Cousine." das hätte sie aber auch schon vorher sagen können, wie unbedacht von ihr.


    "Immer wollen alle zu meinem Cousin, es ist lange her, dass jemand wegen mir hier war, deswegen schaue ich auch immer nach wer gerade zu Besuch ist, wenn ich Stimmen aus dem Atrium höre. Erlaubt mir eine Frage, wieso wollt ihr Durus sprechen?" falls er gleich käme und sie wegschicken würde, wüsste sie zumindest, wieso die beiden hier waren, aber da sie ihn Pontifex und nicht Senator nannten, musste es wohl um den Cultus Deorum gehen, wollten die beiden etwa .. ?

    Gerade schritt Arvinia aus ihrem Cubiculum, nachdem sie ein paar organisatorische Dinge wegen ihrer von ihrem Bruder geerbten Länderein bearbeitet hatte, als sie ein kleiner Sklavenjunge fasst überrumpelte.


    "Hey kleiner Mann, nicht zu stürmisch ja?"


    "Entschuldige bitte Herrin Arvinia, ich muss schnell ins Atrium, da sind nämlich Gäste weißt du?" und schon war er um die nächste Ecke mit seinem Tablett gehuscht.
    Gäste? Na da musste die junge Tiberia doch direkt mal selber nach schauen und sich davon überzeugen, wer diesmal zu Besuch war.


    Im Atrium angekommen, saßen dicht zusammengertuscht auf einer Bank zwei junge Frauen. Beide schienen ungefähr in Arvinias Alter zu sein. Erfreut daraüber, dass Besuch, der dieses mal auch für sie interessant war, im Hause war, ging sie auf die beiden zu.


    "Seid gegrüßt! Ich bin Tiberia Arvinia. Kann ich euch weiterhelfen?"

    | Stesichoros


    Die Freundlichkeit, die er den beiden Damen zurecht zukommen ließ, kam ebenso zurück, eine schöne Sache wie der Ianitor fand.


    "Gewiss, der dominus ist noch im Balneum, ich lasse nach ihm schicken."
    dann pfiff er und wieder kam der kleine Sklavenjunge zu ihm.
    "Der hier wird euch ins Atrium führen und euch mit etwas zu trinken versorgen, bis der dominus da ist."


    Dann ließ Stesichoros die beiden Damen passieren.





    IANITOR – GENS TIBERIA

    | Stesichoros


    An diesem Tag war nicht so viel los, wie an den vorherigen, wo Tiberius Durus seine Klienten zur Salutatio empfing. Daher war er des Einschlafens doch wirklich nahe gekommen. Er saß mit dem Ellebogen auf dem Knie abgestützt auf seinem Höckerchen und langweilte sich zu Tode. Ab und zu sah er einige Sklaven über die Flure nahe der Porta huschen, dort kurz nachdem sie weg waren bekämpfte er wieder die Müdigkeit.


    Auf einmal riss er die Augen auf und war hell wach geworden, es hatte geklopft.
    Erfreut sprang er auf und öffnete rasch die Türe. Vor ihm standen zwei Frauen mit ein paar Sklaven, so wie es aussah, waren es zwei Damen aus höherem Hause, daher fragte er freundlich.


    "Salve, womit kann ich euch weiterhelfen?"





    IANITOR – GENS TIBERIA

    Auch Durus, der Cousin der beiden Mädchen, war nun im Triclinium angekommen.
    Nachdem er Albina und Arvinia gegrüßt hatte legte er sich auf eine Kline und die beiden taten es ihm gleich.
    Hach was freute sich die junge Tiberia auf das gemeinsame Essen mit ihren Liebsten. Wo man gerade von Liebesten spricht und man Albinas Fragen lauschte .. wurde ihre Stimmung sofort schlechter.
    Traurig schaute sie drein. Orestes .. ihr Manius .. die Hochzeit, die sie sich so sehr gewünscht hatte würde erst einmal nicht statt finden, Durus hatte sich mit Corvinus nicht einigen können. Und dabei liebte sie ihn so unermesslich. Ihre Gefühle waren so stark, so intensiv, dass sie in jeder freien Minute an ihn dachte, was bei ihr damals so viel Schmetterlinge in den Bauch gezaubert hatte, allerdings jetzt immer mehr Schmerz hervor rief. Wie tausend Nadeln, die ihr Herz trafen. Die Tränen zurück haltend schaute sie auf den Boden. Durus würde sich auf Albinas Frage antworten und davon erzählen.

    Völlig normal wie jeden Tag zu Speis und Trank und dachte an nichts. Sie schlenderte gemütlich und gelasen durch die irgendwie leere Villa ihrer Familie, alles war so anders geworden. Manius war wie immer schwer beschäftigt, ihre Cousine hatte geheiratet und lebte somit bei ihrem Gatten und Orestes hatte sich auch schon länger nicht mehr gemeldet. Die Selbstbeschäftigung stank ihr ganz gewaltig. Als sie allerdings das Triclinium betrat, um sich auf eine Liebe zu legen erschrak sie.


    "Albina!" was für eine Überraschung! Ihre Cousine war zu Gast, die Zeit seit dem sie sich das letzte mal gesehen hatten kam Arvinia viel zu lange vor und war viel zu langsa vergangen.


    Sie eilte zu ihr und begrüßte sie mit einer Umarmung, nachdem sie ihre Cousine an den Händen fasste und sie von der Liege zog.


    "Ich freue mich sehr dich zu sehen! Wie geht es dir? Wie geht es deinem Mann?"

    Arvinia schmunzelte heimlich ihren Begleiterinnen zu. Diese Art von Akzent hatte sie noch nie vernommen und zudem hatte der Händler eine knuddelige Weise an sich.
    Als er wieder kam und der junge Patrizierin den Teppich zeigte, begutachtete sie ihn und kam zu einem Entschluss.


    "Wie ich sehe, verfügt ihr über schöne Teppiche mit ordentlicher Qualität. Allerdings bin ich mehr auf der Suche nach Bildern aus den fernen Landen, eher weniger nach Mustern, habt ihr so etwas?" immerhin sollte Albina der Teppich etwas bringen, Muster waren nicht außergewöhnlich und ziemlich langweilig, Bilder hingegen, konnten einiges ausdrücken.

    "Aber gewiss Manius! Sehr gerne." endlich konnte sie sich mit ihrer Freundin nach draußen begeben, in den wunderschönen Garten, der vor einigen Wochen noch von zahlreichen Wunden wegen des Brandes versehrt war. Allerdings waren diese jetzt verheilt und so genoß Arvinia jeden Moment in dem familiären Grün.


    Die beiden Patrizierinnen nahmen auf einer Bank nahe des Springbrunnens platz und Laevina ließ ihr keine Chance zu erst Fragen zu stellen. Da konnte Arvinia nur errötend lächeln. "Ja .. ja das bin ich! Und wie glücklich ich bin und vor allem sein kann diesen Mann heiraten zu dürfen! Wir kennen uns jetzt schon einige Monate. Wir haben uns in einer Nebenstraße nahe des Forums getroffen, ohne meinem Cousin Durus davon zu erzählen, haben wir uns weiter heimlich getroffen und usn verliebt. Liebe Laevina! Liebe! Ich kann das fühlen, was uns eigentlich versagt ist .." es war einfach wunderschön. Aber schon plagte sie das schlechte Gewissen, Laevinas Heirat war nur eine arrangierte .. ohne Liebe .. trotzdem fragte sie ihre Freundin danach. "Und .. wie steht es mit dir und Manius? Magst du ihn?"

    "Sei mir gegrüßt Händler." erwidert Arvinia dem Araber. Diese Sprache hatte sie noch nie gehört, ab er schien Latein mit einem markanten Akzent zu sprechen.


    "Meine Base heiratet bald, ich suche einen schönen Teppich für ihre zukünftigen Gemächer. Ein großer Teppich mit schönem Muster und vor allem in bester Qualität, ich hoffe ihr habt so etwas." Hach .. ihr gefiel es eigentlich gar nicht so zu reden. Aber ihr Vater hatte ihr oft genug gesagt, dass sie sich als Patrizierin gegenüber Händlern und anderen Menschen tieferer Schichten so verhalten soll. Etwas hochnsäig wie sie fand .. aber sie wollte auch kein schlechtes Licht auf ihre Familie werfen, wenn man sagen würde, dass sie nicht die Manieren einer Patrizierin, sondern die eines Bauernmädchens hätte.