Beiträge von Silko

    Das war unerwarteter aber freudiger Besuch. "Arbjon, du scheinst zu riechen, wenn trainiert wird!" Silko grinste breit. "Du wurdest zu den Praetorianern berufen? Das ist eine große Ehre für Dich und Deine Familie. Und wenn ich das sagen darf, wurde hier eine sehr gute Wahl getroffen."


    Selbst Silko hatte schon von der Leibgarde des Kaisers gehört. Er freute sich für den Germanen, war aber auch ein wenig traurig, denn er hatte ihn als Gesprächspartner sehr zu schätzen gelernt. Aber Silko war sich sicher, dass Arbjon seine Aufgabe ausgezeichnet machen würde.

    Zusammen mit Harlif kam er zurück zu der noch offenen Tür von Dagnys Zimmer. "Hier ist er." sagte er mehr zu sich als zu Dagny oder Witjon. Er trat beiseite um Harlif vorbei zu lassen, machte aber keine Anstalten zu gehen.

    "Na schon müde?" fragte Silko gegen Ende der dritten Runde. Witjon war noch nichts anzusehen...anscheinend schien das Schreiben fit zu halten.

    Silko blickte Witjon fragend an. Er meinte zwar ein kurzes Nicken gesehen zu haben, war sich aber nicht sicher. Allzu glücklich wirkte die ansonsten so fröhliche und forsche Dagny auf jeden Fall nicht...

    Silko war überrascht als Witjon ihm öffnete. Er blickte an ihm vorbei und sah Dagny. Anschließend schaute er wieder Witjon an und antwortet laut genug, damit auch sie es hören könnte: "Harlif ist gekommen um Dagny zu sehen. Da ich nicht wusste ob sie das auch möchte, habe ich ihn warten lassen und bin gekommen um zu fragen, ob sie ihn empfangen möchte."

    Verwundert sah er Marga an. Dass die Köchin der eigentliche Chef in der Casa war hatte er schnell gelernt, aber dass sie auch eine Priesterin war, war ihm neu. Das könnte interessant werden.

    Silko fühlte sich bei der Frage von Marga nicht angesprochen und beobachtet stumm die weiteren Vorgänge.

    "Nun erstmal sollten wir uns ein wenig aufwärmen, sonst kann es leicht sein, dass Deine Muskeln verkrampfen. Ich schlage vor wir drehen gemütlich drei Runden um den Garten. Anschließend werden wir noch ein wenig die Grundtechniken proben. Wenn du das so gut machst wie das letzte Mal können wir dann noch ein wenig tiefer gehen. Aber jetzt auf, und pass auf die germanischen Wanderwurzeln auf, du weist ja die wären beinahe Dagny zum Verhängnis geworden." Silko zwinkerte Witjon zu und setzte sich in Bewegung.

    Heute war es also soweit: Silko machte sein erstes alleiniges Waffentraining mit den Ducciern. Er hatte die Gerätschaften in den Garten der Casa geräumt und war gespannt wer so alles kommen würde.

    Silko stellte sich ein wenig abseits und beobachtete die Zeremonie interessiert. Es schien ein Opfer an ihre Götter zu sein, dass der den sie Brandimar nannten, gesund zurückgekehrt war. Dabei blieb er wachsam, denn in letzter Zeit hatten sie definitiv zu viele ungebetene Besucher in der Casa gehabt.


    Die kleine schwarze Katze streifte seine Beine und drückte sich an ihn. Er nahm sie auf den Arm und graulte ihr den Kopf und sie schnurrte zufrieden...es wurde auch den richtigen Göttern gedacht.

    Silko klopfte an die Tür von Dagnys Zimmer und wartete auf Antwort.
    Er war gespannt ob sie Harlif wohl empfangen würde.

    Durch die Hros und den Garten? Hm, jetzt hatte er ein ernstes Wörtchen mit jemandem zu reden.


    Er zeigte mit der rechten Hand auf eine Steinbank:
    "Warte hier. Ich werde fragen ob Duccia Helena dich empfangen möchte."


    Sprach er und machte sich auf den Weg zu Dagnys Zimmer.

    Als Silko gerade um eine Ecke bog stieß er fast mit jemandem zusammen, den er auf den ersten Blick nicht erkannte. Also baute er sich vor ihm auf...
    Auf den zweiten Blick allerdings erkannte er Harlif, den er ja auf der Walburgs-Feier kennen gelernt hatte und der Dagny solch einen Kummer bereitet hatte. Nun, durch die Eingangstür war er nicht gekommen, denn von dort kam Silko gerade selber. Mit ruhiger, tiefer sonorer Stimme, aber seine Abneigung nur wenig verbergend und mit hochgezogener Augenbraue, sprach er Harlif an:


    "Darf ich fragen wie du hier hinein gelangt bist? Durch die Eingangstür sicher nicht."


    Er war hier für die Sicherheit zuständig und solche Dinge gingen ihm gehörig gegen den Strich. Wenn hier jeder hineinkam wie es ihm passte, wie sollte er dann für die Sicherheit der Bewohner sorgen?

    Nun war Silko mit seiner ersten Figur fertig. Sie stellte die Göttin Bastet dar, die ihn auch in dieses Haus begleitet hatte. Er platzierte sie auf den kleinen Tisch neben seinem Bett und machte sich daran Bastets launische Schwester aus dem Holz zu schälen.


    Kurz nachdem er angefangen hatte, legte er das Stück aber schon beiseite und begann ein Kamel aus dem Holz zu schnitzen.





    [SIZE=7][Edit: Kamel][/SIZE]

    "Danke, Herr", Silko nahm den Becher und setzte sich. Normalerweise trank er nichts, aber ein Becher konnte ja nicht schaden. Außerdem hatte er noch niemals Met getrunken. Als sie damals bei den Langobarden waren hatte er sich an Wasser gehalten, weil sie ständig mit Übergriffen rechnen mussten. Silko setzte an und nahm einen kleinen Schluck. Es schmeckte süß und schwer, so dass man kaum merkte wie stark das Getränk eigentlich war. Er nickte anerkennend.


    Dieser Harlif wollte als die liebe und hübsche Dagny zur Frau nehmen. Was sie wohl an dem fand...Silko war sich sicher, dass ein Mann der sich als Lügner bezeichnen ließ Dagny nicht gewachsen sein konnte. Sein Herr schien ihn ebenfalls nicht zu mögen.


    Als er Arbjon sah, prostete er ihm und seinem Bruder freundlich zu, blieb aber wachsam, weil er auf einen Ausbruch von Harlif wartete.

    Als Silko auf die Feier kam schien die Stimmung ziemlich schlecht zu sein. Grund dafür schien ein Kerl zu sein, den er noch nicht gesehen hatte. Aulus stürmte offensichtlich wütend davon und sein Herr schien mit dem Fremden in Disput zu sein. Silko trat neben Lando und musterte den Störenfried ausdruckslos. Er mochte diesen Kerl von Anfang an nicht, zeigte das aber in keinster Weise.

    Silko sprach leise zu Arbjon, damit es die anderen nicht hören könnten: "Ich werde das Training gewissenhaft fortführen. Du wirst sehen, wenn du das nächste Mal nach Hause kommst, werden sie fast so gut wie du sein." Silko ginste und zwinkerte Arbjon zu. Er hatte den Eques gerne und hoffte er möge gesund wieder zurückkehren.