Beiträge von Silko

    Silko nickte zufrieden und klatschte zustimmend. "Sehr schön, so mag ich das sehen. Genau so muss ein Stich ausgeführt werden. Der Holzkamerad wäre wohl definitiv tot. Das bisschen mehr auf den Rippen scheint dir wirklich gut zu tun." Silko grinste breit.


    "Ich bin froh wieder hier zu sein und wieder trainieren zu können. Langsam habe ich auch angefangen Fett anzusetzen." Er rieb sich auffällig den Bauch. "Ich würde sagen wir werden jetzt noch ein bisschen gegeneinander kämpfen. Schnapp dir auch einen Schild und greif mich an. Aber nicht so fest, ich bin wohl nicht so gut in Form wie du." , meinte er zwinkernd.

    Zu gerne hätte Silko den in die Mangel genommen. Ärmchen wie Zahnstocher hatte der gehabt, aber eine Klappe wie der Kaiser persönlich.


    "Du meinst diesen gallischen Stinkbock auf dem Sklavenmarkt? Dem hätte ich gerne mal die Hörner gerichtet, das kann ich dir sagen." Er lachte kurz und tief. "Die Gallier sind eh ein komisches Völkchen. Alle ein wenig größenwahnsinnig sag ich euch. Ich war ja lang genug in Lugdunum um die kennen zu lernen. Wenn die ein paar Becher Wein intus haben, denken die es sei ein Zaubertrank und sie wären unbesiegbar! Gallier und Berauschendes sind eine gefährliche Mischung." Silko lachte abermals. In Lugdunum hatte es desöfteren Ärger mit den Einheimischen gegeben. Seit dem war sich Silko sicher: Die Gallier waren ein Volk von Verrückten und der Knabe auf dem Markt hatte das abermals bestätigt!

    Sie hatte Silkos tiefstes Mitleid. Er wusste auch wie das war jemanden zu verlieren den man liebte...oder man zumindest glaubte man liebte ihn. Seine letzte Wunde war sicher noch frischer als Eilas, aber er war auch ein großer starker und erfahrener Mann. Sie wirkte im Moment beinahe zerbrechnlich. Er hätte gerne seinen Arm um sie gelegt um sie zu trösten, aber das wäre wohl im höchsten Maße ungebührlich gewesen.


    "Ich kann mir nicht vorstellen, dass es an dir liegt. Jeder richtige Mann müsste froh sein, eine Frau wie dich an seiner Seite zu haben. Du bist ausgesprochen hübsch, von gutem Wuchs und hat eine Haut wie Elfenbein. An dem Tag als ich in die Casa Duccia kam und dich sah, dachte ich sofort: Silko, dachte ich, da kommt ein Haufen Arbeit auf dich zu ihr die aufdringlichen Verehrer vom Leib zu halten. Außerdem hast du Temperament und bist unbeugsam. Ich muss sagen ich habe dich da auch unterschätzt." Schmerzlich dachte er an den Vorfall in Rom zurück. "Solch ein Temperament sieht man in meinem Land als Eigenschaft von Königinnen und Edelfrauen. Es ist ein edler Zug, aber normale Männer können damit oft nicht umgehen. Ich kenne weder Marbod, noch kenne ich Irminar, aber ich kann keine große Meinung von Männern haben, die eine Frau wie dich zurücklassen, egal was vorgefallen ist."


    Dem armen Mädchen konnte man schlimmstenfalls einen schlechte Geschmack bei Männern nachsagen, da war sich Silko sicher. Ihr Temperament mochte für Silko in iseiner Eigenschaft als Custos Corporis beinahe in den Wahnsinn treiben. Aber als Mann fand er sowas durchaus sehr anziehend, bei einer Frau. Amneris war auch so gewesen... Silko seufzte und schaute einige Augenblicke stumm in den Garten.


    "Du wirst einen Mann finden, der deiner würdig ist, da bin ich mir sicher. Aber vielleicht solltest du keinen Duccier nehmen, die sind alle ein wenig verrückt.", versuchte er zu scherzen

    Silko hörte ihr aufmerksam zu. Er wusste, dass die Duccier ihn nicht wie einen normalen Sklaven behandelten, und dafür war er ihnen auch dankbar. Eila war offenbar unsicher, denn das Stochern mit dem Ast drückte nichts anderes aus. Was sie ihm sagte, war eigentlich nichts anderes als das, was er schon vermutet hatte.


    "Ich weis was du meinst. Und es war mutig wieder hierher zu kommen. Aber was wirst du jetzt tun? Ich denke wal weglaufen hat sich nicht als die richtige Lösung erwiesen, oder?"


    Es tat ihm leid, dass Eila offenbar so litt. Aber ihre Andeutung klang merkwürdig. Dunkler Schatten. Was hier wohl passiert war?

    Silko nickte zustimmend. "Das war schon viel besser, schließlich ist das Gladius hauptsächlich eine Stichwaffe. Hätte er allerdings ein Schild gehabt, hättest du wohl das getroffen. Aber da ich nicht denke, dass du vor hast in eine Schlacht zu ziehen wirst du das nicht brauchen." Er ging zu der Holzpuppe. "Am Besten versucht du den Gegner hier zu treffen." Er zeigte auf die Stelle zwischen Schulter und Hals. "Dort ist der Gegner meist am schlechtesten gerüstet." Er ging wieder einen Schritt nach hinten. "Ich werde dir jetzt eine Schlagkombination zeigen. Sie ziehlt darauf ab, den Gegner zu beschäftigen und am Ende einen tötlichen Stich zu setzen." Er drehte das Gladius einmal in der Hand, und dann setzte er erst drei starke Hiebe auf den Körper und mit dem vierten, führte er einen Stich in den Hals aus. "Noch Fragen? Wenn nicht...dann mach ihn fertig!"

    Silko runzelte die Stirn. Mit Schwertkampf hatte das Gehaue das er da veranstaltet hatte, wenig zu tun. "Also um sich wütend zu machen, war es gut. Aber da hätet du aber wohl besser eine Schaufel genommen." Silko schüttelte den Kopf. "Du hast zwar viel Kraft in die Hiebe gelegt, aber keinerlei Präzision. Und wenn ich mir deinen Körperbau so anschaue, ich hoffe du siehst mir das nach, solltest du dein Augenmerk lieber auf Schnelligkeit und Präzision als auf Kraft legen."

    Aber dann grinste er. "Ich hab meine schlechte Laune aber auch vorhin an dem Holzkammeraden ausgelassen." Er nahm ein Schild und gab es Witjon. "Jetzt möchte ich, dass zu den Holkameraden mit dem Schild anstößt und ihm einen präzisen und schnellen Stich versetzt."

    Silko machte seinen abendlichen Rundgang über das Anwesen. Die Casa hatte er bereits hinter sich und war auf dem Weg zu den Ställen. Schon ein paar mal waren dort die Tore nicht richtig verschlossen gewesen, daher prüfte er die jetzt immer besonders gewissenhaft.


    So war er gerade auf dem Weg durch den Garten, als er auf eine Gestalt aufmerksam wurde. Er ging langsam näher, entspannte sich aber wieder als er merkte, dass es sich um Eila handelte. Sie wirkte irgendiwe verloren und traurig. Beinahe so wie am Anfang ihrer Reise. Silko hatte sie die ganze Zeit in Ruhe gelassen, aber nun entschloss er sich sie darauf anzusprechen. Er mochte sie, auf eine väterliche Art und Weise.


    "Ist es nicht ein wenig kalt für eine junge Dame hierdraußen im Garten?", fragte er, wartete aber nicht auf Antwort. "Weißt du, als Custos Corporis muss man gut beobachten können und Gesichtsausdrücke deuten können. Als wir nach Rom aufgebrochen sind, hattest du den gleichen Gesichtsausdruck wie jetzt. Dort war es besser, aber nun ist er wieder da. Manchmnal tut es gut, wenn man seine Probleme mit jemandem teilen kann. Da deine aber offenbar hier mit der Familie zusammenhängen, möchte ich mich dafür anbieten. Ich weis ich bin nur ein Sklave, aber ich kann ein Geheimnis für mich behalten, und ich habe schon einiges an Erfahrung sammeln dürfen in meinem Leben."


    Er setzte sich neben sie und ließ seinen Blick über den Garten schweifen.

    Silko grinste. Allerdings würde er sich beim Waffentraining nie schlagen lassen. Schließlich würde das seinen Schülern einen falschen Eindruck vermitteln-und der würde irgendwann mal tötlich sein können.


    So nahm der Nubier das andere Übungsgladius und warf es Witjon zu. "Du siehst so aus, als hättest du ein Warmlaufen nicht mehr nötig. Hat dich eine Horde Weiber verfolgt? Schließlich muss ein alleinstehender Duumvir ja ein begehrter Junggeselle sein."


    Er grinste. "Magst du mich angreifen, oder erst den Holzkameraden, damit du wieder ein wenig in Übung kommst?"

    Zitat

    Original von Marcus Petronius Crispus


    Silko lachte sanft. "Doch auch bei uns ist sie am Himmel. Aber unser Land ist ihr näher als eures und deswegen ist sie dort heißer. Wenn du einmal nach Aegypten oder Meroe kommst, wirst du sehen was ich meine."


    Dann erhob er sich wieder.


    "Er ist ein kluger und aufgeweckter Junge.", meinte er anerkennend zu Crispus. "Ich wünsche euch beiden noch viel Freude auf dem Fest." Silko nickte dem großen und dem kleinen Römer noch einmal freundlich zu und machte sich dann auf den Weg Richtung Festzelt.

    Silko spürte einen Stoß von der Seite und drehte sich schnell um. Es waren die jarelang geschulten Reflexe eines Kämpfers. Doch die beiden Gestalten, die da vor ihm standen sahen eigentlich ganz und gar nicht gefährlich aus. Der Mann, ein etwas älterer Römer entschuldigte sich gar bei ihm-die Saturnalien waren schon eine komische Zeit. So antwortete er mit seiner tiefen Stimme: "Ich habe mich zu entschuldigen," das Herr dass er normal angefügt hätte fiel den Saturnalien zum Opfer "Ich habe euch beiden leider nicht gesehen. Ich hoffe ich habe niemandem Schmerzen zugefügt."
    Dann fragte der Kleine, warum er denn so schwarz war. Silko liebte Kinder, also ging er in die Knie und erklärte es ihm freundlich: "Weil die Sonne, wir nennen sie Re, in meiner Heimat viel heißer scheint als hier. Bei uns ist es immer warm und die Sonne ist nie so weit weg, wie hier in Germanien. Wenn hier Sommer ist, werden die Menschen ja auch ein wenig braun. Bei uns ist das immer so, daher sind wir viel dunkler als ihr." Silko zwinkerte dem Jungen freundlich zu.

    Im Zuge der Saturnalien hatte Silko entschlossen sich einen Besuch im Lupanar zu gönnen. Normalerweise waren Sklaven dort ja nicht gerne gesehen, aber er war sich sicher, dass das an den Saturnalien kein Problem sein dürfte. Außerdem hatte er 100 Sesterzen dabei, und die würde sich kein Lupanarbetreiber entgehen lassen, da war er sich ebenfalls sicher.


    Ein wenig mürrisch wurde er von Bilbus dem Besitzer empfangen.
    [Blockierte Grafik: http://www.rollenspiel-germanien.de/Bitmap/avas/Alter_Mann6.jpg"Was willst du hier?" Sklaven hatten für gewöhnlich kein geld, also waren sie hier nicht gerne gesehen. Und diesem kerl sah man nunmal deutlich an, dass er einer war. Was sollte ein Nubier hier in Germanien denn sonst sein?


    "Ich möchte die Dienste eines deiner Mädchen in Anspruch nehmen.", antwortete Silko mürrisch. Wie der Alte ihn musterte gefiel ihm ganz und gar nicht, und der Umstand dass er hier in ein Lupanar musste, hob sie auch nicht unbedingt. Sein früherer Herr hatte auch drei Sklavinnen gehabt und eine dort war sowas wie seine Gefährtin gewesen. Hier aber gab es außer ihm gar keinen Sklaven und so saß er seit nunmehr über einem halben Jahr auf dem Trockenen. Zumal der Vorfall mit der Einbrecherin in Rom ihm gezeigt hatte, wie sehr er sich danach sehnte bei einer Frau zu liegen.


    "Und wie willst du das bezahlen?", kam es nochmal schnippisch vom alten Betreiber des Lupanar. Silko holte den Beutel hervor und ließ die Münzen klimpern. Sofort wurde Bilbus Gesicht freundlicher. "Setz dich doch mein Freund. Was darf ich dir zu Trinken bringen?"


    Silko nickte zufrieden und setzte sich. "Gib mir bitte einen Met.". Er war zu einem Freund des germanischen Getränkes geworden. Promt bekam er auch einen hingestellt. Kurz danach kam Bilbus mit zwei Damen an. "Diese beiden sind momentan frei. Wenn sie dir nicht gefallen, wirst du eine Weile warten müssen."


    Silko betrachtete die beiden eine Weile stumm. Er hatte ja gehofft eine Dame seiner Hautfarbe zu finden, obwohl er sich natürlich darüber im Klaren war, dass das eher unrealistisch war. Allerdings gefiel ihm die eine schon recht gut. "Ich nehme die Rechte." Er hatte sich für Keisha entschieden, eine Sklavin die ursprünglich aus Britannien stammte.
    [Blockierte Grafik: http://www.rollenspiel-germanien.de/Bitmap/avas/45.jpg]


    "Ich sehe, mein nubischer Freund, du hast Geschmack.", meinte der Alte und die Sklavin setzte sich mit einem Lächeln auf die Lehne von Silkos Sessel. Dann wandte sich der Besitzer an das Mädchen: "Du weist ja, wo noch frei ist."


    Keisha erhob sich, nahm die Hand des Hünen und zog ihn sanft mit sich. Silko leistete wundersamerweise wenig Gegenwehr und ließ sich "abführen"...

    Da Silko heute freibekommen hatte, war er natürlich auch in die Stadt gegangen. Außerdem hatte er ja noch ein Säckel mit Sesterzen, die es galt unter die Leute zu bringen. Der Nubier kam gerade rechtzeitig zu Witjons Worten. Lustigerweise war das Essen im Festzelt wohl kostenlos...dann würde er die 100 Sesterzen halt anderweitig unter die Leute bringen müssen. Mal schauen wer sich hier noch so tummelte...

    Eigentlich hatte er mit Ärger gerechnet, wegen dem Vorfall mit dem Praetorianerpräfekten-und er hätte das auch noch gut verstanden. Sie hatten nur beinahe unglaubliches Glück, und einen Beschützer namens Balbus, gehabt und waren daher davongekommen. Aber eigentlich war Landos Schwester wirklich in Ordnung: Silko mochte Eila sehr, sie war ein gutes und kluges Mädchen mit einem Temperament, dass von hohem Stand zeugte.


    Daher war er schon ein wenig überrascht, was Lando da zu ihm sagte. Natürlich kannte Silko die Saturnalien. Aber daran hätte er im Leben nicht gedacht. Früher war er in Lugdunum mit den anderen Sklaven um die Häuser gezogen. Aber was sollte er hier schon machen? Er kannte nicht einen anderen Sklaven in Mogontiacum. Trotzdem freute er sich natürlich über das überaus großzügige Angebot seines Herrn und es wäre unhöflich gewesen das zurückzuweisen...


    "Danke, Herr. Das ist sehr großzügig von dir. Ich kenne die Saturnalien von meinem früheren Herrn. Daher habe ich keine weiteren Fragen." Silko hob den schweren Beutel auf und blickte dann zu Lando.

    Nach einiger Zeit wurden Silkos Glieder langsam schwer und begannen leicht zu brennen. Genau so musste sein: So fühlte er, dass er lebte und dass er ein Mensch war. Diese Monate in Rom hatte er sich gefühlt wie ein Gegenstand, und dieses Gefühl war nur einmal unterbrochen worde...


    Er ließ von dem Holtkameraden ab, und wurde Witjons Anwesenheit gewahr. Dieser stand auf der Terasse und beobachtete ihn. "Da ist ja der Herr Duumvir. Ist der Herr Duumvir mittlerweile ein Schreiberling geworden, der sich mit einem Gladius verteidigen kann? Oder müssen wir von vorne anfangen?" Silko grinste breit. Er erinnerte sich an das Training mit Witjon und Arbjon, als es um dieses Thema ging. Letzteren hatte er in Rom leider viel zu selten gesehen.

    Silko hob missbilligend die Augenbraue. Schließlich war Eila diejenige, die auf der Hinreise so gut wie nicht geredet hatte. Warum wusste er bis heute noch nicht. Vielleicht hatte sie ja damals schon ein Attentat mit einem Buch geplant...


    Trotzdem lauschte er weiter ruhig ihrer Erzählung und genoss dabei die Suppe und den Met. Außerdem genoss er die Anwesenheit der anderen Duccier und musste beinahe schmunzeln, allerdings nur beinahe, als er Ragin und Sontje nebeneinander sitzen sah. Sie erinnerten ihn irgendwie an Phelan und Flava, als sie auf dem Aventin waren. Plötzlich stockte Eilas Erzählung und Silko schaute in die Runde, ob er nicht was verpasst hatte. Aber da das offenbar nicht der Fall war, löffelte er weiter seine Suppe und schwieg. Bei soviel jungem Gemüse das schnatterte, hielt er sich lieber erstmal zurück.

    Silko hatte sich bei Bastet bedankt, dass sie ihre Reisegruppe beschützt hatte. Den ganzen Weg über hatte er immer wieder Katzen gesehen, und sich daher auch sicher gefühlt. Allerdings war er ein wenig in Sorge, denn die kleine schwarze Katze, die er hier immer versorgt hatte, war ihm seit ihrer Rückkehr noch nicht unter die Augen gekommen. Wenn sie wirklich verschwunden wäre, wäre das ein schlechtes Omen für das Haus und die Familie.


    So war er also in Gebet vertieft, als er hörte wie sich die Tür öffnete. Allerdings ließ er sich davon nicht beirren. Schließlich waren die Götter für ihn die einzigen, die über seinem Herrn standen. Nach einigen Augenblicken war er fertig und erhob sich. Als er sich umdrehte, sah er Lando vor sich stehen. Er sah schlecht aus, allerdings stand es Silko natürlich nicht zu, sich dazu zu äußern.


    "Herr.", meinte er knapp und nickte ihm zu. "Entschuldige bitte, dass ich dich nicht sofort beachtet habe. Es ist nicht gut die Götter zu erzürnen. Wie kann ich dienen?"

    Sillko öffnete leise die Tür zur Unterkunft. Es war spät geworden, und er hatte vergessen seine Sachen an seine Schlafstatt zu stellen. Nun kam er also mit seinem ganzen Gepäck hinein. Alle schienen schon zu schlafen, wie ihm ein Blick verriet. Erfreut stellte er fest, dass Sveija wirklich wieder da war, und beim Anblick von Marga und Albin musste er grinsen. Er hatte die Köchin und den Alten irgendwie vermisst. Also räumte er, im Schein einer Öllampe, seine Sachen schnell unter sein Bett und begann sich dann zu entkleiden und bettfertig zu machen. In Rom hatte er ein eigenes Zimmer gehabt, aber so war es ihm bedeutend lieber, denn hier spürte man seine Einsamkeit nicht ganz so stark.


    Zu guterletzt stellte er noch die Figur der Göttin Bastet, die er geschnitzt hatte, auf den Stuhl neben sein Bett.

    Silko hatte lange geschlafen in dieser Nacht und war so für seine Verhältnisse relativ spät aufgestanden. Allerdings nicht, weil er sich noch in seinem Bett aufgehalten hätte. Viel mehr hatte er einen Gedanken im Kopf: Ich muss endlich wieder trainieren!


    So hatte er das Trainingsgerät in den Garten geräumt und sich mit einigen Runden warmgelaufen. Nach fünf Runden ließ er es sein, denn die Reise und die lange Trainingspause hatten doch ihre Spuren hinterlassen, dass merkte er deutlich.


    Anschließend hatte er den Holzkammeraden aufgestellt und bearbeitet diesen nun mit harten Hieben mit dem Übugsgladius, was jedes mal ein dumpfes tock durch den Garten hallen ließ. Obwohl er nicht dick angezogen war, fror er nicht, im Gegenteil: Nach einigen Minuten begann er zu schwitzen, so dass sein Kopf und sein Körper zu rauchen schienen.

    Silko saß bequem in dem Sessel und löffelte still seine Suppe. Eigentlich wäre er stehen geblieben, allerdings war er sofort in den Sessel "kommandiert" worden. Die heiße Suppe und der ebenfalls heiße Met taten ihm ausgesprochen gut. Am Liebsten hätte er die Augen geschlossen und wäre sofort eingeschlafen. Die Reise war anstrengend gewesen, vor allem jetzt im Winter. Allerdings hatte er den beiden Ducciern nicht wiedersprochen, als sie aufbrechen wollten. Lieber wäre Silko auf den Alpen erfrohren, als noch einen Tag in Rom zu bleiben! Die Erinnerung an Amneris traf ihn unerwartet, und er vezog kurz schmerzlich das Gesicht. Dann aber kam Ragin herein. Er sah schon ganz anders aus, als noch vor einem halben Jahr, irgendwie erwachsener.
    Lächelnd nickte der Nubiuer dem kleinen Kerl zu, und löffelte dann still an seiner Suppe weiter.

    Silko freute sich ebenfalls und drückte Witjon fest. Beinahe hätte er gesagt: Es ist schon wieder zu Hause zu sein. Aber das war es ja nicht. Also lächelte er milde und meinet mit seinem tiefen Bass: "Ich freue mich auch wieder hier zu sein."
    Auch ihn hatte die Reise mitgenommen, aber lieber würde er tot umfallen, als das zu zeigen. Allerdings war er schon sehr verwundert dass Phelan eine Schwester hatte. Das ja fast schon wieder nach Arbeit aus. Hoffentlich mochte sie keine Bücher...Aber nett sah sie auf jeden Fall aus.


    Wie immer blieb der hünenhafte Nubier aber kontrolliert und hielt sich bei der freudigen Begrüßung zurück und beibachtete die Szenerie genau.