Beiträge von Silko
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Silko war froh, dass er eine Wahl hatte. Natürlich wäre er auf Befehl mit den Tempel gegangen, aber nicht freiwillig. So wäre ein Frevel an seinen Göttern und das wollte er auf gar keinen Fall.
"Ich werde hier bleiben, wenn du nichts dagegen hast, Herr." Er hoffte das die Götter irgendwann die Strafe des Sklaventums von ihm nahm. Also wollte er keine Gefahr eingehen, die Götter zu erzürnen, nicht mit so etwas. Bei einem Befehl wäre es etwas anderes gewesen, da ihn seine Strafe ja dazu verpflichtete seinem Herrn zu gehorchen.
Außerdem würden die beiden Turteltauben dann vielleicht ein paar Minuten alleine bekommen. Sie schienen sich gegenseitig anzuhimmeln und Silko hatte wenig Lust für Phelan die Anstandsdame zu spielen. Bei Eila wäre das was anderes gewesen...
"Ich warte dann hier, oder soll ich mich woanders postieren?" -
Der Nubier musste sich ein Lächeln verkneifen, dass das Mädchen Phelan "stattlich" gennant hatte. Damit war er wohl die stattlichte Hühnerbrust in ganz Rom.
Silko nickte nur ernst auf die Erwiederungen der beiden. Sie schienen den Aventin sehr zu unterschätzen. Aus vorherigen Besuchen wusste er, dass es hier ganze Banden gab, und gegen vier oder fünf bewaffnete Räuber würde auch er keine Chance haben. Schließlich konnte er schlecht die beiden gleichzeitig vorne und hinten beschützen. Aber eigentlich hatte Phelan doch Recht: Ein Kampf, sei es nun Training oder ernst, würde Silko wirklich gefallen. Allerdings nicht mit diesen Beiden hier auf dem Aventin. Also hoffte er, dass Flava rechtbehalten würde und sich potentielle Diebe leichtere Opfer suchen würden.
Als die junge Dame stolperte hätte Silko sie aufgefangen, aber sie hielt sich an Phelan fest, so dass der Custos Corporis seine Hände schnell wieder wegzog, bevor er sie berührte, und wieder einen Schritt nach hinten ging.
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Also ich hab mit Silko vor, sollte er jemals freigelassen werden, eine Gladiatorenschule auf zu machen. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass er Übermorgen freigelassen wird
Inwieweit das dann überhaupt möglich ist, weis ich auch noch gar nicht, da es für mich momentan (noch) nicht akut ist.
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Silko hatte sich gewundert als Phelan ihm gesagt hatte sie würden auf den Aventin gehen. Normal hätte er ihm geraten diesen Ort zu meiden, denn dort wohnten die Armen und eben auch die Kriminellen. So nahm er heute zwei Krummdolche mit, die er unter seiner Kleidung verbarg. Natürlich wusste er, dass es in Rom verboten war Waffen zu tragen, aber man würde die Dolche nur finden, wenn man ihn durchsuchen würde, und das war nicht unbedingt alltäglich. Das Phelan dort die junge Dame treffen würde, von der er ihm schon vorgeschwärmt hatte, erklärte die ganze Sache: Da wollte jemand imponieren und den harten Kerl raushängen lassen! Aber klar, warum eigentlich nicht? Er gönnte es ja dem jungen Duccier, den er so in sein Herz geschlossen hatte. Also marschierten sie los zum Aventin.
Dort wartete eine wirklich sehr hübsche junge Römerin, die schon ein wenig nervös zu sein schien. Warum hatte Phelan die junge Dame eigentlich hierher kommen lassen? Es wäre viel sicherer gewesen sie irgendwo anders abzuholen! Ein Custos Corporis würde aus dem angehenden Priester sicher nicht mehr werden...
Als sie ihm vorgestellt wurde verneigte er sich leicht und begrüßte sie mit seiner tiefen Stimme. "Salve, Decima Flava. Es ist mir eine Ehre deine Bekanntschaft zu machen." Sein Latein war perfekt und nahezu ohne einen Aktzent.
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Jagd? Das klang gut! Darauf stieß Silko gerne an. "Auf die Jagd!" Aha, er hatte also doch ein Mädchen. Solange er aber noch keine nubische Frau von gutem Blute gesehen hatte, hätte er auch noch nicht die schönsten Frauen gesehen. Kurz dachte er an Amneris. Sie war zwar nicht von gutem blute, aber sie hatte es trotzdem in ihren Adern gehabt, dass hatte er ihr sofort angesehen.
Dann redete Phelan irgend welches irres Zeug. Silko verstand nicht wirklich, was er ihm sagen wollte. "Ich weis nicht viel über eure Götter, denn ich bete zu anderen Göttern, aber du meinst deine Götter finden es gut, wenn du einfach anderen Göttern Opfer darbringst? Also ich weis nicht, aber meine Götter wären da bestimmt nicht erfreut darüber und würden denjenigen sicher strafen."
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"Und wenn man sich der Göttin Iuno gewidmet hat, muss man seinen Met verschütten?" Diese römischen Götter waren noch merkwürdiger, als die der Germanen. "Und wieso hast du dich einer Göttin für Frauen geweiht? Ich dachte du seist ein Jäger? Haben die Römer keine Gottheit für die Jagd?" Ob Phelan vielleicht eher auf Knaben stand? Zumindest hatt er ihn bisher nie mit einer jungen Frau zusammen gesehen. Auf dem Markt war er mit drei Kerlen davongezogen. In diesem Moment musste Silko an Witjon denken: Ob das was geworden war mit diesem hübschen Mädchen? Er nahm einen Schluck Met und wandte sich wieder Phelan zu: "Entschuldige bitte, dass ich so direkt frage, aber ich verstehe einfach nicht, wie man sich von seinen Göttern abwenden kann und sich anderen Göttern zuwenden kann." Silko hob entschuldigend die Schultern.
Eigentlich war es ja egal, welche falschen Götter er anbetete. Silko betete auch weibliche Gottheiten an, doch waren diese wild und oftmals kriegerisch und nicht so sanft wie diese Iuno. Sein letzter Herr war ja ein richtiger Römer gewesen, aber dieser hatte ihn damit zum Glück in Ruhe gelassen.
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Als Silko vom Palast zurückkam, fand er Phelan im Kaminzimmer wieder. "So, da bin ich wieder. Ich war ganz schön überrascht, dass Arbjons Vorgesetzter Prudentius Balbus Procurator ist. Hier ist sein Antwortbrief." Er reichte dem Duccier die Schriftrolle.
D Duccius Verus
Ich habe deine Nachricht erhalten und da ich recht neugierig bin, was ich für dich und die deinen tun kann, lade ich dich hierher in mein Officium ein.
Komme in den nächsten Tagen hierher und zeige diese Einladung den Milites der Torwache um passieren zu können.Tiberius Prudentius Balbus
~~Procurator a libellis~~[Blockierte Grafik: http://pages.imperiumromanum.net/wiki/images/5/5d/Siegel_Administratio_Impera.gif]
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Silko nahm den Brief entgegen. "Danke Herr, ich werde deine Grüße ausrichten. Vale." Silko ging einige Schritte rückwärts und drehte sich dann kurz vor der Tür herum, verließ das Officium und schloss sachte die Tür hinter sich. Draußen wartete der missmutig dreinblickende Miles. "Wir können, ich bin fertig.", meinte Silko freundlich. So brachte ihn der Miles zurück zum Tor, und Silko machte sich auf den Weg nach Hause.
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Diese Frage überraschte ihn. Natürlich wusste er nicht was Phelan von Balbus wollte. Er hatte zwar einen verdacht, aber er war sich da nicht sicher. Zumal er ja nicht wusste was in dem Brief stand.
"Nein, ich weis leider nicht welches Anliegen mein Herr hat."
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Silko öffnete die Tür und schaute erstaunt, als er Prudentius Balbus hinter dem Schreibtisch sitzen sah. Eigentlich hatte er gedacht er sei Arbjons Vorgesetzter bei den Praetorianern. Aber eigentlich war das dem Sklaven auch egal und so war er erfreut ihn wiederzusehen, denn er hatte ihn damals sofort sympathisch gefunden.
"Salve," Silko neigte den Kopf, bevor er weitersprach "ich habe einen Brief von Decimus Duccius Verus für dich, Herr." Er trat vor zum Schreibtisch, überreichte Balbus den Brief und machte zwei Schritte zurück, er wollte ja nicht aufdringlich wirken.
Ab:
Decimus Duccius Verus
Discipulus Cultus Deorum
Casa Duccia RomaAd:
Procurator a libellis
Administratio Imperatoris
Palatium AugustiSalve werter Procurator,
in meiner Funktion als Vertreter meiner Familie in Rom bitte ich Dich um einen kurzen Augenblick deiner Zeit, um Dinge zu besprechen die für mich und die meinen von größter Bedeutung sind.
Ich bitte Dich daher darum, mir mitzuteilen wann es uns möglich wäre uns offiziell zu treffen.
Der Sklave, der diesen Brief überbracht hat, ist angewiesen auf Antwort zu warten.
Ich verbleibe in freundlichem Gruß,
Decimus Duccius Verus
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Decimus Duccius Verus
Casa Duccia - Roma / Italia
[Blockierte Grafik: http://img.photobucket.com/albums/v477/skreet/DucciaSiegel_blau_100px.png] -
Der Miles brachte Silko an die Türe des Officiums des Procurators. Silko klopfte an, und wartete auf Antwort. Dabei machte er eine entschuldigende Geste zum Miles, der hier mit ihm laufen musste. Aus eigener Erfahrung wusste er was es hieß immer jemandem hinterlaufen zu müssen.
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Silko lies sich bereitwillig durchsuchen. Bis auf den Brief hatte er eh nichts weiter dabei, was für einen der Torwächter interessant gewesen wäre.
"Mein Name ist Silko, ich bin der Custos Corporis der Gens Duccia. Decimus Duccius Verus schickt mich, er ist der Vertreter der Duccier hier Rom. Von ihm ist der Brief.", beantwortete er knapp die Frage des Praetorianers.
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Silko war beauftragt worden einen Brief an den Procurator in den Kaiserpalast zu bringen. Und da man ja nicht jeden Tag in den Palast des Kaisers kam, freute sich der Nubier auf diese Aufgabe besonders. So hatte er sich extra seine schönsten Kleider angezogen und war zum Palatium Augusti marschiert.
Natürlich war er unbewaffnet. Er hoffte, dass keiner der Praetorianer Wache hatte, der bei dem "Buchzwischenfall" dabeigewesen waren, denn die hatten ihn sicher nicht in bester Erinnerung behalten. Aber da sich Silko keine Gesichter gemerkt hatte, wusste er nicht ob der Praetorianer der da nun vor ihm stand, dabeigewesen war oder nicht.
"Salve, ich bin hier um einen Brief an den Procurator a libellis zu überbringen.", fing er das Gespräch an. Wie es weitergehen würde war ihm eigentlich schon klar, aber manchmal geschahen ja noch Zeichen und Wunder.
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Silko zwinkerte Phelan kurz zu, verzog dabei aber keine Miene. Da er schräg hinter Eila stand konnte sie es nicht sehen.
Er war froh, dass der angehende Priester hier ein Machtwort sprach. Schließlich war dieser der Mann hier in der Casa und so hatte sein Wort hier doch ein nicht zu unterschätzendes Gewicht, auch wenn in Mogontiacum wohl niemand auf ihn gehört hätte.
Natürlich war es aber unerlässlich, dass er mitkam. Zum Einen war es sicher nicht ganz ungefährlich und zum Anderen gebot es einfach der Anstand, dass eine junge Dame im heiratsfähigem Alter nicht alleine mit einem Mann Ausflüge unternahm.
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Nicht auf Dauer hierbleiben? Silko war hin und her gerissen: Einerseits hasste er es hier in Rom zu sein. Es war furchtbar langweilig, er hatte keine richtige Möglichkeit zu trainieren und auch die Sache mit dem Praefekten der Praetorianer steckte ihm noch in den Knochen. Das waren alles Gründe warum er es begrüßen würde so schnell wie möglich hier zu verschwinden. Wenn es nicht Amneris gäbe. Gut, er hatte die Nubierin jetzt schon einige Wochen nicht mehr gesehen und doch war sie in seinen Gedanken ständig präsent. Aber auch die Frage wohin Eila dann wohl gehen würde beschäftigte den dunkelhäutigen Hünen. Würden sie wieder nach Mogontiacum gehen? Das würde ihm sehr gefallen. Zwar war Germanien gerade jetzt im herbst ein äußert unwirtliches Land, aber Silko hatte die Zeit in der Casa Duccia sehr genossen. Er würde sich freuen dorthin zurück zu kehren. Aber es war ja noch lange nicht gesagt, dass sein Schützling das auch wollte. Vielleicht wollte sie ja der Familie gänzlich den Rücken kehren und nach Gallien, Hispanien oder Ägypten abhauen... Silko beschloss wachsam zu sein und sie nicht einfach verschwinden zu lassen, wenn sie das denn wirklich vorhatte.
Sein Gesicht nahm einen grüblerischen Ausdruck an, der leider seinem "ich schaue böse"-Gesichtsausdruck frappierend ähnelte.
Die Idee mit dem Ausritt gefiel ihm aber sehr gut- Endlich mal raus aus der Stadt! Das sie das vielleicht ohne ihn machen wollen würde, war für ihn völlig abwegig.
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Diese Stadt war so verdammt groß, aber irgendwie schien sie nur eine Taverne zu haben. Oder das Schicksal brachte ihn immer hierher. Dort drüben war er mit Amneris gesessen...sein Blick ruhte einige Sekunden auf ihrem Platz und dann wandte er sich wieder Phelan zu.
"Das scheint eine gute Taverna zu sein. Auch wenn ich gestehen muss, dass mir die Taverna Silva Nigra beser gefällt." Er grinste breit. Dort hatte er mit Witjon zusammen beim Armdrücken gewonnen. Er hatte den Schreiberling gewinnen lassen-es war ja undenkbar, dass ein Sklave gegen seinen Herrn gewinnen konnte. Außerdem hatte ihm das sichtlich gut getan.
"Wie läuft es mit deiner Ausbildung? Soviel wie du zu tun hast, könnte man meinen du wärst schon bald fertig. Welchem Gott hast du dich nochmal verschrieben?" Welcher es auch war, es war sicher keiner der richtigen Götter, die Silko anbetete. Aber das war dem Hünen egal, denn irgendein Missionarswille war ihm gänzlich fern. "Gab es eigentlich nochmal Probleme mit diesem Gallier?" -
Offenbar war Phelan ziemlich gut darin Silko einzuschätzen. Oder war er einfach zur Zeit allgemein sehr wenig diskret was seine Gemütsverfassung anbetraf? So hob der große Nubier erstmal die Augenbrauen. "Lysander? Natürlich." Nur um dann deutlich besser gelaunt zu antworten. "Kneipe klingt gut. Ich bin mit allem zufrieden, was mich mal hier rauskommen lässt. Eila ist zur Zeit leider nur wenig unterwegs und mir scheint wohl ein wenig die Decke hier auf den Kopf zu fallen."
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Na wunderbar! Seine Mundwinkel sackten ein wenig nach unten. Konnte das nicht Lysander machen? Schließlich war Silko ein Custos Corporis und kein Tabellarius... Aber trotz allem war er nunmal auch ein Sklave und somit hatte er solche Anweisungen nicht in Frage zu stellen. "Jawohl. Wohin bringe ich dieses Schreiben?" Das wusste Silko natürlich nicht. Woher denn auch? Er verschickte keine Post und er wurde das erste Mal angewiesen so etwas für seine Herren zu machen. Vielleicht hatte er Glück und wurde auf dem Rückweg ja von Räubern überfallen...