Beiträge von Habia

    Nachdem Habia seine Wegzehrung aus der Küche der Casa geholt hatte, machte er sich auf um sein Pferd abzuholen. Der Stallbursche stand schon wie das letzte mal mit dem Pferd parat und wartete nur noch, bis Habia aufstieg.
    Als Habia auf dem Pferd alle seine Reiseutensilien verstaut hatte, saß er auf. "Ahh, diesmal eine neues Pferd, ich hoffe es ist genauso zuverlässig wie das andere vom letzten mal." Die Aussage von Habia beantwortete der Stallbursche, wie schon das letzte mal mit einem Schulterzucken. "Komischer Kautz." Sprach Habia leise vor sich hin und ritt davon.

    "Nun Dominus, das dürfte kein Problem für mich sein." Die Karte rollte Habia zusammen und steckte sie sich unter den Arm. "Hmmm eigentlich hast du mir alles erklärt, deswegen habe ich auch keine Fragen mehr, ich mache mich dann mal auf den Weg, Dominus." Habia verneigte sich und verließ das Officium.

    Es war noch früh am Tag. Ich hatte mich gerade um die Pferde der Casa gekümmert, als ich den Weg ins Officium meines Dominus fand. Vor der Tür stehen, wischte ich meine Hände an die Tunika und klopfte an.
    Nachdem ich zum eintreten aufgefordert wurde, betrat ich das Officium.
    "Salve Dominus." Und ich bewegte mich eilig zu dem Schreibtisch an dem der Dominus zu arbeiten schien. "Du sagtest du hast eine ganz spezielle Aufgabe für mich?" Gespannt schaute ich zu dem Schreibtisch, auf die Antwort des Dominus wartend.

    Als Habia das >Herein< aus dem inneren des Officium`s vernahm, öffnete er die Tür und betrat dieses.
    Er trat auf dem am ende des Zimmers befindlichen Schreibtisch zu und begann seinen Satz aufzusagen.
    "Salve Prafectus, mein Dominus, Decimus Annaeus Varus schickt mich. Er hat mir ein Schreiben mitgegeben."
    Sprach Habia mit etwas gesenktem Kopf und hielt dem Praefectus das Schreiben hin.




    Ad
    Herius Hadrianus Subdolus
    Praefectus Vehiculorum
    Provincia Italia
    Sedes administrationis Italiae
    Roma


    Salve Praefectus,
    entschuldige bitte, das erst jetzt ein Antwortschreiben aus der Mansio von Mantua seinen Weg zu dir findet, doch bedarf es einer etwas genaueren Kontrolle vom Zustand der Mansio, um den weiteren reibungslosen Ablauf in der Mansio zu gewährleisten.
    Die Pferde und die notwendige Ausrüstung sind in hervorragendem Zustand. Auch über das Personal gibt es keine Einwände, alles in allem gibt es kaum etwas zu beanstanden. Nur das Schreibmaterial geht langsam zur Neige, darum werde ich mich aber in den nächsten Tagen selbst hier in Mantua kümmern.
    Und so verbleibe ich,




    mit freundlichen Grüßen,



    Decimus Annaeus Varus





    ~Mantua~
    ANTE DIEM VII ID APR DCCCLVIII A.U.C. (7.4.2008/105 n.Chr.)


    Nachdem Habia das Schreiben übergeben hatte machte er zwei schritte rückwärts und sprach weiter.
    "Im übrigen soll ich viele Grüße von meinem Dominus ausrichten."
    Nun war der Auftrag eigentlich ausgeführt und Habia wartete nur noch auf eine Antwort des Praefectus.

    Habia hatte die Stadttore passiert und sich gleich zum Officium des Praefectus Vehiculorum begeben. Als er durch die Straßen lief, erschauderte es ihn. Wie froh war er als er damals aus Rom fortging. Diese Hektik, dieses chaotische Treibe, waren nichts mehr für einen alten Mann. Er war froh, in einer kleineren Stadt nun sein Zuhause zu haben.
    Sein Pferd hatte er bei etwas Heu und Wasser außerhalb von Rom an einer Taberna angebunden um die letzten Meter zu Fuss zurückzulegen.
    Da Habia sich in Rom auskannte, war auch kein großes Suchen vonnöten.


    Er betrat das große Gebäude, ging den Gang entlang und stand nun endlich vor der großen Tür des Officium`s.
    Habia zog den Behälter. indem sich das Schreiben von Varus befand nach vorn, um es gleich griffbereit zu haben.
    >Klopf, klopf<

    Sein Hintern war schon etwas wund, kein Wunder, war es doch scho eine Weile her, als Habia das letzte mal auf einem Pferd saß und zumal die Strecke ja kein Honigschlecken war.
    Es half nichts, einen ganzen Tag bis auf ein paar Pausen war er schon durchgeritten. Am Wegesrand kamen ihm immer mehr Menschen, zum Teil waren es aber auch Wegelagerer entgegen.


    Habia glaubte ganz hinten am Horizont die Stadttore von Rom ausmachen zu können. Es könnte aber auchg genauso gut eine Fata Morgana sein.
    Das Pferd was man ihm gegeben hatte, hielt bis dato auch, was man ein gutes Pferd nennen kann.
    Und so verging die Zeit und Habia kam der ewigen Stadt zusehens näher.

    Habia hatte Glück. Die eben noch am Himmel zu sehenden Wolken waren nur ein Strohfeuer und so machte er sich daran, so schnell wie möglich nach Rom zu kommen. Das er auf seine alten Tage noch solch weite Strecken hinter sich bringen würde, hätte er im Traum nie gedacht aber umso länger er sich auf dem Rücken des Pferdes befand, desto mehr kamen die alten Errinnerungen hoch und das Gefühl für das Reiten wuchs von jedem Schritt den er zurücklegte mehr und mehr an.
    "Heeiiiiiaaaaaa....." Spornte er sein Pferd an und das Pferd legte sich ins Zeug.

    Habia hatte die Casa verlassen, nachdem er sich in der Küche noch etwas Verpflegung für den langen Weg eingepackt hatte.
    Gewiss, es war schon eine Weile her, als er das letzte mal auf dem Rücken eines Pferdes verbrachte, doch verlernt hatte er es sicher nicht.
    Ein Stalljunge schien schon auf ihn zu warten, denn jener Stand mit einem Pferd, welches ausgerüstet zu sein schien vor der Casa.
    "Das ist nun das edle Ross, welches mich auf seinem Rücken nach Rom und wieder zurück bringen soll?" Der Stalljunge nickte nur mit dem Kopf. So verstaute ich die restlichen Sachen noch, die ich mir selber aus der Casa besorgt hatte am Pferd und schwang mich, mit etwas Mühe auf den Rücken. Habia schaute zum Himmel, ein paar Wolken zogen auf und er hoffte innerlich, das sie ihn heute wohl verschonen mögen.
    Und schon war Habia vom Grundstück der Casa Annaea verschwunden.

    Alles schien schon vorbereitet als ich ins Atrium kam. Meine erste Aufgabe, mit der mich mein Dominus betraute, führte mich schon wieder aus Mantua heraus,
    wo ich eigentlich hoffte, ein wenig länger hier hier zu verweilen dürfen.
    Nun gut, dachte sich Habia, es nützt ja nichts.
    Gespannt lauschte ich den Anweisungen des Dominus aber in Rom kannte ich mich zumindest aus, da war kein langes suchen vonnöten.
    "Soweit habe ich alles vertanden, Dominus."
    Ich nahm den Brief an mich und machte schon anstalten zu gehen, da steckte mir der Dominus noch etwas Kleingeld zu, was Habia sicher auch gut gebrauchen kann, da dieser Ausflug auch nicht innerhalb eines Tages zu bewältigen war.
    "Ich mache mich dann auf den Weg, Dominus. Ich werde mich beeilen." und so verließ ich das Atrium, um mir mein zur Verfügung gestelltes Pferd näher zu betrachten.

    Nachdem ich mich ein wenig eingerichtet hatte, begab ich mich zu meinem neuen Dominus, um einen Auftrag für ihn zu erledigen.
    Ich schlich leise durch die Casa, bis ich ins Atrium gelangte.
    "Salve Dominus, du sagtest, du hast einen Auftrag für mich? Hier bin ich, stets zu deinen Diensten."

    Das klang alles recht vielversprechend und von längerer Dauer, was ja die Hoffnung von Habia war.


    "Ich werde mein bestes geben, Dominus."


    Habia wurde sein Zimmer zugewiesen, so das er ab sofort zur Verfügung stand.

    Der Ianitor schien mich etwas skeptisch zu beäugen. Der Dominus schien nichts von meiner Ankunft verbreitet zu haben.


    "Mein Name ist Habia, ich möchte zu meinem neuen Dominus Annaeus Varus."


    Antwortete Habia mit leiser Stimme auf die Frage seines begehrens hin.

    Der Sklavenhändler schien froh zu sein, mich endlich los zu haben. Deshalb stellte er mich auch vor der Porta der Casa Annaea ab und zog weiter. Sein Geld schien er schon erhalten zu haben, anders konnte ich mir die Methode, wie er mich herbrachte nicht deuten.


    Vor der Porta stehen, betrachtete ich erst einmal das Anwesen, was hoffentlich die letzte Station meines Lebens war. Ich war müde, des ewigen herumreisens. In meinem Alter sehnte ich mich einfach nach einer Aufgabe, die ich zur Zufriedenheit meines Herrn ausfüllte und nicht ständig der Bedienstete einer anderen Casa oder Villa zu sein.


    Etwas zögerlich, darauf gespannt wartend, was mich hier wohl erwartet klopfte ich an der Porta an.


    >Klopf, klopf<