Beiträge von Marcus Octavius Matrinius

Schließlich betraten auch der Optio und der PP den Campus, um die Legionäre bei ihren Übungen zu beaufsichtigen.

Ich kam gerade mit Haeftus zusammen um die Ecke, um auf dem Campus weiter zu trainieren, als wir beide einige Legionäre sahen, die händeringend beim PP um Entschuldigung baten.

Wir bekamen nur Bruchstücke mit, als wir an den besagten Personen vorbeikamen.

Sarius: Woher hätten wir denn ahnen sollen, dass sie so plötzlich auftauchen?

Scheinbar hatten sich einige der Legionäre über die Anwesenheit des PP so erschreckt, dass einer von ihnen, während des Wurfes, das Pilum aus der Hand rutschte und es dem PP knapp am Kopf vorbei gezischt war und es beim Optio knapp vor den Füßen landete.

Wir erreichten also unseren Platz und begannen mit unseren Aufwärmübungen.

Ich hörte die bekannte Stimme des PP und trat ein.

Anschließend stellte ich mich stramm vor den Schreibtisch und salutierte dem dahinter sitzenden PP.

Salve! Ich bin gekommen, um um einen Tag Ausgang zu beten.

Sagte ich mit deutlicher Stimme.

Ich erreichte den Campus, wo ich schon einige andere Personen beim trainieren beobachten konnte und wärmte mich zunächst mit einigen Übungen auf.

Anschließend begann ich einige Runden um den Campus zu laufen und erhöhte bei jeder erflogreichen Runde das Tempo ein wenig.

Nicht schlecht, dachte ich so bei mir, während ich wieder zum stehen kam.

Nun übte ich einige Attacken mit dem Gladius an einer Holzpuppe, was ich schon mit beachtlicher Leistung hinbekam.

Schließlich kam ich zum Pilum..........

Ich betrachtete es eine Weile, wie es so ruhig in meinen Händen lag.

Du verfluchtes Ding, dachte ich, während meine Lippen die Worte stumm nachformten.

Ich beherrschte den Nahkampf wirklich gut und Ausdauer war auch nie eine Frage bei mir wert gewesen, aber das Ding hier in meiner Hand machte mich irgendwann noch wahnsinnig.

Während meiner Grundausbildung war das Pilum meine einzigste Schwäche gewesen und bis jetzt war es das auch geblieben.

Doch dies wollte ich nun unbedingt ändern!

Ich stellte mich in Position, wisierte einen der Holzscheiben an und warf.

Kein Treffe.............., zweiter Versuch,......haarscharf am Ziel vorbei............, dritter Versuch,........getroffen aber nur am äußeren Rand.

Es machte mich allmählich Wahnsinnig und die nächsten zwei Versuche gingen erneut ins Leere.

Ich atmete einige Male tief durch und schloss kurz die Augen.

Du schaffst das Matrinius, sagte ich mir immer wieder, dann öffnete ich die Augen und warf.

Treffer...............endlich!

Es war zwar nicht exakt die Mitte, aber fast.

Sichtlich zufrieden übte ich noch ein wenig weiter, um den Tag mit einem zufriedenen Ergebnis zu beenden.

20 Versuche; 14 Treffer; 10 exakt in die Mitte und 4 knapp vorbei.

Ich klopfte an die Tür der Stube des PP und wartete auf ein Zeichen.

Schließlich fand ich den Tempel des Mars und begutachtete ihn von allen Seiten.

Dabei gingen mir so einige Dinge durch den Kopf.

Eine richtige Bindung zur Religion und den Göttern hatte ich noch nie wirklich gehabt, weshalb ich mir den Tempel eher mit ein wenig skepsis betrachtete.

Ich konnte mich mit dem Gedanken nie wirklich anfreunden, mein Leben nicht selbst im Griff zuhaben und stattdessen auf das Wohlwollen von irgendwelchen Göttern zu hoffen.

So stand ich eine Weile da und dachte über die Religion, ihren Sinn und Platz in der Welt nach, bis mir einfiel , dass mein Dienst ja gleich begann.

Und so machte ich mich, mit schleunigsten Schritten, auf den Weg zurück.

Nun hatte ich endlich auch mal die Gelegenheit, die Therme zu besuchen.

Ich legte meine Kleider ab und tauchte tief ins angenehme Nass.

Einfach nur herrlich!

Ich lehnte mich am Rand des Beckens zurück und ließ die Gedanken ein wenig schweifen.....................

Endlich konnte ich in die Stube der Milites zurückkehren.

Ich warf mich sogleich auf die Matte und dachte über den zurückliegenden Tag nach.

Endlich, endlich hatte ich meine Grundausbildung hinter mir und war nun endlich ein vollwertiges Mitglied der Armee.

Zufrieden lehnte ich mich in meiner Matte zurück und überlegte, was mich jetzt wohl die nächsten Tage erwarten würde.

Am nächsten Tag traten alle übrig gebliebenen Probati am Campus, in Reih und Glied auf, und warteten, nun doch sichtlich zufrieden, auf den PP.

Wir stellten uns schnell wieder in Reih und Glied vor dem PP auf und warteten auf weitere Befehle.

Schließlich erholten wir uns von unserer Verblüffung und übten weiter.

Am Ende hatte jeder von uns mindestens einmal getroffen, auch wenns nicht
immer die exakte Mitte gewesen war.

Wir sammelten also die Plia wieder ein und warteten auf weitere Befehle.

Wir stellten uns entsprechend auf und begannen mit den Übungen.

Beim ersten Versuch traf keiner von uns, doch das spornte uns noch mehr an.

Hallibus zumindest war wie Feuer und Flamme und machte sich zum erneuten Wurf bereit.

Er holte aus und warf das Pilum.

Dann ging alles ganz schnell.

Einige Probaten drehten sich zu Hallibus um und staunten nicht schlecht über diesen kraftvollen Wurf, während der Rest das Pilum verfolgte, dass Richtung Zielscheibe flog und es schließlich mit voller Wucht durchstoßte und an der dahinter stehenden Holzwand schließlich zum stehen kam.

Ich pfiff durch die Zähne.

Was für ein wahnsinns Wurf, dachte ich, während Haeftus neben mir die Kinnlade herunter fiel.

Auf die Frage vom PP hin, meldete sich Haeftus zu Wort und versuchte sein Glück.

Das als Wurfspeer verwendete Pilum dient in der Gefechtseröffnung dazu, den Schwung eines feindlichen Angriffs zu brechen oder einen eigenen Vorstoß vorzubereiten.

Etwas verunsichert, mied Haeftus vorerst den Blick des PP und starrte einfach weiter geradeaus.

Na das hatte uns noch gefehlt!

Also legten wir uns auf den Boden und arbeiteten Stück für Stück, unsere Liegestützen ab.

1, 2, 3, 4, 5, 6, 7,............................................................................

Nachdem wir fertig waren stellten wir uns wieder vor dem PP auf.

Allerdings konnte man uns nun unsere Erschöpfung ansehen.

Tja, da gab es wohl nichts mehr hinzuzufügen.

Wenn einige wenige etwas flasch machten, fiel das eben auf die gesamte Truppe zurück.

Wir halfen also den Verursachern das Chaos zu beseitigen und stellten uns dann, mit den Pila, in einer Reihe vor dem PP wieder auf.

Der ist doch nur neidisch weil er es selbst nicht besser weiß!

Wir stürmten zur Lagerhalle und holten uns jeweils 5 Pila und kamen anschließend zum PP zurück.

Ich war mit einigen wenigen als erster wieder beim PP, doch die anderen schienen nun schon ungewöhnlich lange auf sich warten zu lassen.

Ich warf also einen Blick zurück und konnte nur noch ein einziges Chaos erkennen.

Vor lauter Eile schienen die letzten Probati die Regale mit den Pila umgeworfen zu haben und versuchten nun den davonzurollenden Pila hinterher zueilen.

Ich dachte angestrengt nach und sagte gerade heraus, was mir einfiel.

Bei den Fernkampfwaffen gibt es u.a. eine einfachen Schleuder und das Iaculum, das als kurzer Wurfspeer dient. Außerdem gibt es noch das Pilum und den Reflexbogen, der nur von ganz bestimmten Einheiten eingesetzt wird.

Dies war momentan alles, was ich von Fernwaffen wusste.

Zu früh gefreut!

Hallibus lag noch nicht ganz auf dem Boden und außerdem schien er den Schlag von vorhin wieder gut weggesteckt zu haben.

Er richtete sich wieder auf und startete einen neuen Angriff.

Diesmal vorsichtiger als vorher, denn er schien begriffen zu haben, dass ich doch kein so leichter Gegener für ihn war.

Doch seine nun eher zurückhaltende Art machte es mir leichter vorzustoßen!

Ich parierte einige seiner Hiebe, bis er sich vor Frust, wieder zu einem eher wilderen unkoordinierteren Schlag hinreißen ließ.

Diesen Angriff ließ ich, durch eine eher seitlichere Haltung meines Schwertes weiterlaufen und durch den von Hallibus mitgebrachten Schwung nach vorne, ließ ich ihn mit einem weiteren Hieb gegen den Rücken zu Boden gehen.

Und das Duell dieses ungleichen Paares begann!

Hallibus ließ nicht lange auf sich warten und eröffnete das Duell, mit einem langen ausladenden Hieb in meine Richtung.

Dieser Hieb war nicht nur stark, sondern auch ungewöhnlich schnell für seine Größe.

Ich wich ihm nur um Zentimeter aus und startete sogleich einen geziehlten Angriff auf sein rechtes Bein.

Eins war sonnenklar, mit Stärker allein konnte ich Hallibus nicht besiegen.
Ich musste vorallem schnell und wendig sein, was aufgrund meines Körperbaus
kein all zu großes Problem darstellen sollte.

Doch so langsam, wie ich dachte, war Hallibus keineswegs, er wich meinem Hieb gegen sein rechtes Bein, womit ich ihn in die Knie zwingen wollte, mit einem Ausfallschritt nach hinten aus und startete sogleich einen Gegenangriff, der knapp an meinem Kopf vorbeirauschte.

Halt doch mal still! Sagte Hallibus halb lachend, während er wie wild versuchte ein Körperteil von mir zu treffen.

Dann war endlich meine Chance gekommen, durch seine wilden unkoordinierten Angriff vernachlässigte er seine Deckung, was ich schließlich ausnutzen konnte.

Während eines weiteren seiner Angriffe schaffte ich eine Rolle vorwärts unter seinem ausgestreckten Waffenarm durch und stand mit einem Satz, zur großen Verblüffung von Hallibus, direkt vor ihm.

Diesem kurzen Moment der Verblüffung nutze ich aus und verpasste ihm einen geziehlten Schlag in die Magengegend, wodurch er kruzerhand in die Knie ging.

Damit hatte ich wohl gewonnen.

Na ganz toll!

Jetzt musste ich mich also mit diesem Muskelprotzt duellieren.

Wir traten nun, wie befohlen, zusammen und beobachteten uns gegenseitig, während sich um uns der Kreis schloss.

Hallibus kam mir schon vom ersten Tag an unsympatisch vor und wie der mich jetzt schon ansah.

Wie eine Löwe der kurz davor stand seine Beute zu reißen!

Wir gingen also in Kampfstellung und warteten auf das Startzeichen des PP.

Wir probierten also, auf Befehl des PP, die neue Grundstellung aus und setzten unsere Übung fort.

Bei den meisten schien es schon ganz gut zu laufen.

Bei ein paar wenigen hatte der PP noch Verbesserungen durchzuführen.