Beiträge von Tiberius Flavius Quirinalis

    "Laodike... Ein sehr schöner Name. Er hört sich ein wenig griechisch an, ist das richtig?"


    Meine Einstellung zu Sklaven war schon immer toleranter als die des Durschnitts-Patriziers und so interessierten mich die Sklaven sehr...

    "Wieso beschämen? Wir sind doch miteinander verwandt!", grinste ich. Wenn ich an die erste Begegnung mit Marcia denke... Sie ist nicht rot geworden, sondern hat sich nur erschreckt... Und da huschte mir schon wieder dieses verliebte Lächeln über mein Gesicht, allerdings lenkte ich schnell wieder ab.


    "Hoffen wir, dass Messalina bald mehr Zeit hat.
    Carthago Nova ist eine kleinere Stadt, da ist noch nicht so viel los. Es soll bald ein größerer Hafen gebaut werden, aber ansonsten ist es sehr ruhig dort. Das macht aber den Reiz dieser Stadt aus, wenn Du etwas mehr Ruhe brauchst, als Du in Tarraco bekommt, dann besuche mich doch mal in meinem Büro in der Curia!"

    "Nein, es war wahrlich keine leichte Entscheidung..." Etwas Traurigkeit huschte über mein Gesicht...


    "Aber man darf nicht ewig vergangenen Zeiten hinterherlaufen und nun ist eine neue Zeit angebrochen!
    In der nächsten Zeit hoffe ich, meine anderen, neuen Verwandten zu treffen, besonders auf Messalina freue ich mich. Und wenn alle so liebreizend wie Du sind, dann kann ja nichts mehr schief gehen!"
    , lächelte ich Calpurnia an.

    Ich sah wie der Sklave hereinkam, den Brief an Helena übergab und sie kreidebleich wurde, als sie ihn las. Als sie hinausrannte, war mir fast klar, was passiert sein musste...
    Ihr Vater ist wohl gestorben... In diesem Augenblick fühlte ich mich überflüssig, denn mir fehlte die Kraft, um aufzustehen, ihr hinterherzulaufen und sie zu trösten.

    "Salve, Calpurnia! Die Freude liegt ganz auf meiner Seite!"


    Eine wenig überrascht, aber erfreut, war ich über diese Umarmung, die ich erwiderte. Calpurnia war anscheinend nervös, mir erging es aber nicht viel anders.


    "Sollen wir ins Atrium gehen? Dann brauchen wir uns nicht hier auf der Türschwelle unterhalten! ;)"

    "So sehe ich das auch! Wir können und werden uns noch weiter und besser kennen lernen. Wäre doch schade, sollten sich unsere Wege jetzt schon wieder trennen würden!
    Übrigens, du warst doch in Rom, oder? Ich hatte von Gaius Didius Sevycius gehört, du hast Marcia dort getroffen?"


    Mit einem erwatungsvollen und verliebten Blick schaute ich zu Helena.

    Da ich ziemlich unsicher war, wie ich mich verhalten sollte als adoptierter Bruder, meldete ich mich bei der Sklavin.


    "Salve! Zu kannst Flavius Tiberius - nein, halt. Melde Tiberius Flavius Quirinalis!"


    Immer noch hatte ich Probleme mit meinem neuen Namen.

    "Du hast Recht, unserer Freundschaft sollte diese Sache nicht im Wege sein..."


    Ich hielt die Hand von Helena länger fest.


    "Ich erinnere mich an unser erstes Gespräch über Marcia", sagte ich und musste schmunzeln... "Wie sehr hatte ich Angst gehabt, dass es Ärger geben könnte... Weißt du, ich habe noch nie einen Menschen getroffen, der so auf die Sorgen eines anderen eingehen konnte; ich wünsche mir manchmal deine Kraft."


    Es folgte eine längere Pause, in der ich tief durchatmete.


    "Wenn ich trotzdem ein gern gesehener Gast in euerer Villa bin, dann werde ich euch natürlich öfters besuchen kommen!"


    Lächelnd blickte ich zu Helena.

    Sie war so zuvorkommend.


    "Ja, ich werde in Hispania bleiben und zur Flavia Catus wechseln. Als patrizischer Römer werde ich auch noch den Mut aufbringen, Maximus dies alles persönlich zu berichten. Aber ich danke dir!
    Es hat auch was mit Marcia zu tun... Der Streit mit dem Pater Factiones der Praesina, hat sicherlich dazu geführt, dass er Marcia nicht der Tiberia anvertrauen wird! Allerdings erwarte ich deswegen kein Verständnis von dir... Ich habe das Gefühl, ich tue das alles aus Liebe zu Marcia und die Factio als Grund ist nur eine Art Ausrede, die ich mir selbst einrede... Es tut mir alles so leid..."


    Ich lächelte zurück. Helena war der zuvorkommendste Mensch, der mir je begegnet ist, sie wird ein herber Verlust für mich werden...

    Erstaunen kam über mich, als sie anfing zu reden... Damit hatte ich nicht gerechnet.


    "Nein, mein Weggang ist endgültig... Es tut mir leid, vielleicht bin ich ja eine so straffe Führung nicht gewohnt."


    Überflüssig, zu erwähnen, dass ich es selbst fast schon als Fehler ansah, doch ich stand zu dieser Entscheidung...


    "Ich mag dich auch sehr und ich möchte nicht den Kontakt abbrechen, nicht zu dir und nciht zu Livia und nicht zu den anderen, die mir ans Herz gewachsen sind!"


    Und wieder hatte ich mit meiner Beherrschung zu kämpfen...

    "Danke, dass du gekommen bist!"


    Jetzt musste ich also ihr die ganze Geschichte mit dem Genswechsel erzählen...


    Sim-Off:

    Da du das ja alles kennst, muss ich das ja nicht nochmal schreiben, ne? :)


    ...und war gespannt auf ihre Reaktion. Vermutlich würde sie ausrasten, aber ich darf mich nicht beschweren.