Beiträge von Tiberius Flavius Quirinalis

    Eine endgültige Antwort hatte ich nicht erwartet, doch ließ ihre Antwort ein wenig Hoffnung in mir aufkommen.


    "'Vale' werde ich nicht sagen, gehen also erst recht nicht. So einfach werde ich mich nicht geschlagen geben.


    Ich weiß nicht, wie groß meine Erfolgsaussichten sind, doch dies ist mir egal. Ich werde um dein Herz kämpfen.


    Wir haben nicht lange miteinander geredet, doch für mich lange genug, um herauszufinden, dass es sich lohnt um dich zu kämpfen!"


    Schweigen breitete sich aus. Mir ging alles mögliche durch den Kopf. Vielleicht wusste ich noch nicht, wie ich um sie kämpfen sollte, aber irgendwie wird es, nein, muss es funktionieren. SO einfach gebe ich mich jetzt nicht geschlagen.


    "Ist alles gesagt, oder möchtest du noch etwas wissen?"

    Ich bemerkte, wie sie wieder wegschaute und hatte Angst ich hätte irgendetwas falsch gemacht.


    "Und nun, wie soll es weitergehen? Ich möchte die ganze Sache hier jetzt nicht einfach abhaken... So nach dem Motto: Wenn ich hier kein Glück geahbt habe, probiers ich es eben woanders. Das ist nicht meine Art."

    Es sei nicht leicht, ihr Herz zu erobern... Das überraschte mich nun nicht mehr.


    "Sicherlich sollte Ehrlichkeit selbstverständlich sein. Doch schau, wie es in der heutigen Gesellschaft zugeht. Ich habe das Gefühl, dass Ehrlichkeit manchmal nicht mehr viel Wert ist."


    Ich hielt kurz inne, eigentlich einfach nur, weil ich gerade nichts zu sagen wusste. So versuchte ich mit einem Blick in ihre Augen irgendetwas zu finden, wobei ich selbst nicht wusste, wonach ich suchte.


    "Manchem scheinen deine Anforderungen zu hoch gesteckt, doch ich halte sie für angemessen."

    Zitat

    Original von Aurelia Deandra

    Sim-Off:

    Das war gut! :D Damit hast du gepunktet.


    Sim-Off:

    Sehr gut! :D Ich arbeite mich voran! ;)


    Positiv überrascht schaute ich Deandra an. Sie lenkte das Gespräch in eine Richtung, die ich vor ein paar Minuten nicht für möglich gehalten hatte.


    "Ich werde es versuchen... Es ist nicht sehr leicht, es pauschal zu beantworten. Eine Frau sollte offen sein, Rücksicht nehmen können. Ehrlichkeit und Toleranz halte ich für sehr wichtig, außerdem sollte sie nicht eingebildet sein. Außerdem sollte sie natürlich sein und nicht versuchen, eine Rolle zu spielen.
    Was ich nicht tolerieren kann? Ist eigentlich einfach, genau das Gegenteil von dem, was ich dir genannt habe."
    , grinste ich.


    "Und für dich? Wie sieht für dich ein Mann aus, auf den du dich einlassen würdest?"

    Deandra schien ein wenig befreit zu sein, hatte ich es geschafft oder war es etwas anderes?


    Manchmal können Frauen Fragen stellen, auf die man fast nur falsch antworten kann...


    "Selbst wenn du nicht so hübsch wärst, wäre deine Situation aus meiner Sicht nicht belangloser. Natürlich achtet man auf das Äußere eines Menschen, aber es ist nicht bei weitem das einzige. Ich halte es nicht für sonderlich rühmlich, sich ein Urteil über einen Menschen nur auf Grund seines Aussehens zu bilden. Und auch die Wahl einer Frau richtet sich bei mir nicht allein nach dem Aussehen."


    Vielleicht denkt sie, dies wäre keine ehrliche Antwort, vielleicht auch nicht. Doch meinte ich es ernst.

    "Wie ich schon sagte, ich respektiere deine Ansichten..."


    Meine Laune verschlechterte sich zusehends, allerdings war ich nicht wütend auf Deandra. Nein, es machte sich eine gewisse Traurigkeit in mir breit.


    "Es ist schade...", stockte ich, "Du bist eine hübsche Frau. Es schmerzt mich dich unglücklich zu sehen."

    Ich erwiderte ihr Lächeln, doch versteinerte sich meine Mine, je mehr sie über ihre Situation erzählte.


    Mein Blick suchte ihren Blick.


    "Nein, das sind wahrlich keine gute Nachrichten..."


    Fast schon traurig schaute ich sie an. Hatte eine so schöne Frau einen Mann verdient, der nicht zu seinem Versprechen stand, dem es wohl egal war, wie es ihr ging?


    "Ich respektiere deine Ansichten. Über diesen Mann möchte mir eigentlich kein Urteil bilden, aber meinst du, es ist vernünftig eine Frau, dessen Liebe man besitzt, einfach warten zu lassen? Kümmert er sich darum wie es DIR geht? Wie es in DIR aussieht?"


    Bei den letzten beiden Sätzen legte ich die Betonung bewusst auf das Wort "DIR".

    "Sicherlich sollte man nicht zu schnell über einen Menschen urteilen, das gilt für ein schlechtes wie auch für ein gutes Urteil."


    Ich nahm eine etwas aufrechtere Position an.


    "Mit durchaus patrizischen Ansichten meinte ich, dass ich mir meines Standes bewusst bin. Von Menschen die unter unserem Stand stehen erwarte ich, dass sie sich dessen bewusst sind und sich dementsprechend Verhalten. Ich habe auch Freundschaften mit Plebejern, keine Frage, aber man sollte sich des Unterschiedes bewusst sein.
    Desweiteren stehe ich natürlich zu unserem Kaiser. Gerade als Patrizier fühle ich mich ihm besonders verpflichtet.


    Aber nun zu dir. Natürlich ist es von Interesse, was dich bewegt."

    "Es ist vielleicht nicht ganz üblich, dass die Frau eine eigene Entscheidung treffen darf. Doch was soll ich mit einer Frau an meiner Seite, die ständig nur unglücklich ist?"


    Ich räusperte mich.


    "Also, zu meiner Person. Ich lebe zwar in Hispania, bin aber ein waschechter Römer mit durchaus patrizischen Ansichten. Einige Schicksalsschläge haben mich nun vorerst nach Hispania verschlagen, wo ich in der Villa Flavia Catus lebe.
    Vor etwas längerer Zeit war ich Magistatus von Carthoga Nova. Mein letztes Amt war dann der Posten des Duumvirs in Tarraco. Anschließend zog ich mich aus den öffentlichen Ämtern zurück, um ein wenig zu entspannen."


    Verlegen schaute ich sie an.


    "Ich hoffe, es war nicht zuviel... Erzähl etwas von dir!"

    Als ich sah, wie sich Deandra setzte, suchte ich mir gegenüber Deandra ebenfalls einen Platz, der, meiner Meinung nach, genug Abstand zu ihr wahrte.


    Endlich schaute sie mich an. In ihren Augen und ihrer Stimme konnte ich Scheu erkennen.


    "Es ist so", sprach ich mit unsicherer Stimme, "Eine Verbindung der Aurelia und Flavia ist von Vorteil. Allerdings möchte ich dich nicht drängen. Ich möchte nicht, dass du eine für dich falsche Entscheidung triffst. Aber überdenke es gut."


    Tief holte ich Luft und suchte den Blickkontakt.


    "Du wirst mich nicht kennen, oder?"

    Als Deandra das Atrium betrat traute ich meinen Augen nicht. Man sagte mir, sie sei schön, doch war es eine glatte Lüge. Nein, sie war wunderschön, schöner als mir jemals zu erhoffen gewagt habe.
    Sie schien völlig nervös zu sein.


    "Salve! ja ich wollte dich sprechen. Man sagte mir, du wüsstest bescheid?"


    Grad jetzt scheint mich der Mut zu verlassen, den ich kurz vor der Porta noch hatte...

    "Salve! Mein Name ist Tiberius Flavius Quirinalis, ich wünsche Aurelia Deandra zu sprechen."


    Didia Fausta hatte mich schon vorher verlassen, sie ist in Rom geblieben. Was machte das auch für einen Eindruck. Schließlich sollte ich solche Angelegenheiten auch ohne eine Frau regeln können.