Beiträge von Iunia Axilla

    Axilla war durchaus erleichtert, dass sie mit Silanus nicht darum streiten musste, dass Torquatus und sein Sohn hier einfach einziehen würden. Sie hatte diese Zusage ja schon vor seiner Rückkehr gegeben, aber nominell war natürlich dennoch er der Hausherr. Dass es mit ihm so viel einfacher war, als mit Seneca, dafür war Axilla durchaus sehr dankbar. Aber sie und Silanus waren eigentlich schon immer sehr viel mehr auf einer Wellenlänge gewesen. Das war ja auch ein Grund, der zu ihrer desaströsen Liebelei überhaupt erst geführt hatte, und zu dem sehr schwierigen Abnabelungsprozess für sie beide.


    Und dann kam er auch gleich noch einmal auf Titus zu sprechen. Natürlich. Es war ja nicht alltäglich, dass hier jemand auszog, erst recht nicht in so jungen Jahren. Dennoch reagierte Axilla da nach wie vor sehr gelassen. “Ach, das klingt schlimmer, als es ist. Ich kenne die ganzen Sklaven in der Casa Pompeia, ich hab mich jahrelang um sie alle gekümmert. Und der Junge wird in einigen Tagen ja schon 16. Manch anderer in dem Alter geht zur Legion und kämpft irgendwo in Dakien ums überleben“, winkte Axilla also gelassen ab. “Er ist jetzt einfach in dem Alter, in dem man auch einmal Dummheiten macht. Aber sein Patron lenkt ihn schon auch in die richtige Bahn, und den Weg hab ich ihm ja durchaus vorgegeben. Da soll er ein wenig rebellieren. Wenn sein Auszug da alles ist, was er an Unsinn macht, finde ich, sind wir gut weggekommen.“

    Bauplatz in Rom war selten, Menschen, die ihren Familienstammsitz veräußern mussten, noch seltener. Bauplatz in ansprechendem Gebiet zu finden, das war ein Glücksgriff. Axilla hatte gehofft, dass Torquatus diese Hürde schon genommen hätte und wenigstens wüsste, wo die Reise hinging. Dass selbst das noch ungewiss war, war da schon eine etwas unschöne Erkenntnis.
    “Ich werde mich einmal umhören, aber so auf Anhieb weiß ich niemanden.“ Vielleicht brachte das ein oder andere Gespräch in der Therme ja etwas nützliches zutage. Oder das ein oder andere Gespräch mit den Klatschtanten der Nachbarschaft.


    Die Donatio erst später zu regeln, war Axilla ganz recht. Sie nahm einen Schluck Posca, um damit ein halbiertes Ei runterzuspülen und legte sich etwas lasziv auf die Seite, um Torquatus besser ansehen zu können. “Ja, einen Termin bräuchten wir in der Tat noch. Hast du schon einen bestimmten im Auge?“

    “Ihr Vater war nicht unzustimmen? Bei einem der höchstdekorierten Ritter unseres Reiches?“ fragte Axilla ungläubig nach. Gut, sie wusste nicht, wie krank Silanus damals gewesen war. Sie konnte sich schon vorstellen, dass ein Vater seine Tochter nicht an einen künftigen Leichnam ketten wollte oder sie zur Pflegerin eines Kranken degradiert sehen wollte. Aber trotzdem war sie in Sachen Familie immer zuerst einmal auf der Seite ihrer Verwandten. Also kommentierte sie diese Neuigkeit erbost mit: “So ein Idiot! Der sollte sich glücklich schätzen, in unsere Familie einheiraten zu dürfen!“


    Während sie sich über diese Ungerechtigkeit der Welt und das Unvermögen ihrer Umgebung also aufregte, bekam sie die Nachfrage ihres Vetters nur so halb mit. Zumindest bemerkte sie nicht, wie erschrocken er mit einem Mal war und ahnte nichts von den Sorgen, die er sich deswegen machen könnte oder auch nicht.
    “Wie, was? Achso, die Domus Fabia. Ja, Torquatus versucht momentan, seine Wohnsituation zu verbessern, insbesondere will er einen besseren Standort für sein Heim. Da die jetzige Casa Fabia kaum mit unserem Heim konkurrieren kann und ich meinen Kindern ja auch nicht einfach so einen Umzug zumuten kann, werden wir wohl anfangs noch hier wohnen. Er und sein Sohn bekommen dann einfach bis auf weiteres Gästezimmer. Keine Sorge, dass die neue Domus Fabia bald fertig wird, dafür werde ich schon auch sorgen. Aber ganz so schnell wirst du mich trotzdem nicht los.“

    Torquatus hatte ja schon mehrfach angedeutet, dass seine momentane Behausung mehr als inadäquat war, daher war seine neuerliche Beteuerung des ganzen keine große Überraschung mehr. Trotzdem machte es Axilla langsam aber sicher neugierig, ob es denn wirklich SO schrecklich war. Nicht, dass sie es deswegen ausprobieren wollte, aber einmal nachsehen wollte sie schon.
    “Ach, Platz ist nicht das Problem, wir haben hier unten drei leere Gästezimmer. Da würden wir dich und deinen Sohn schon unterkriegen, und natürlich wärt ihr als Gäste auch willkommen. Aber – das verstehst du sicher – sollten wir dann schon auch einmal besprechen, bis wann die Domus Fabia dann fertig gestellt sein wird. Nicht, dass der Eindruck entsteht, die vorübergehende Lösung wäre doch eine endgültige.“
    Axilla hatte zwar nichts dagegen, auch bis in alle Ewigkeit in der Domus Iunia zu wohnen, allerdings sähe das schon sehr seltsam aus und hatte auch etwas leicht peinliches, wenn ein römischer Procurator nicht einmal in einem eigenen Haus wohnen konnte.


    Zu der Frage der Donatio zuckte Axilla leichthin die Schultern. “Was ich mir wünsche, kaufe ich mir normalerweise dann auch gleich. Von daher benötige ich nicht wirklich etwas. Überrasch mich einfach.“

    So ging es schließlich in die letzte Runde. Vorne fuhr Menekles uneinholbar dem Feld davon und konnte so den Sieg für sich verbuchen bei diesem Trainingsrennen. Auch Pepe ließ sich zumindest den zweiten Platz nicht mehr nehmen, wenngleich er so deutlich hinter Menekles lag, dass er die Aufholjagd gleich sein ließ. Man musste seine Pferde ja nicht zuschanden peitschen.


    Doch dahinter bewegte sich das Feld noch einmal. Pheidon war immer noch in seinem atemberaubenden Spurt, den er sich wohl für die letzten Runden aufgehoben hatte, und zog so sowohl an Lusorix, als auch an Mastanabal vorbei. Durch dieses Überholmanöver kam Lusorix scheinbar so aus dem Takt, dass er nicht nur hinter den Purpureafahrer zurückfiel, sondern hinter seinen Teamkollegen Pigor Secundus kurze Zeit später ebenfalls. Beim Zieleinlauf konnte er sich gerade so eben auf selber Höhe wie Pigor Secundus halten und beendete so das Rennen auf einem geteilten fünften Platz.


    Das Ende des Feldes wiederum beherbergte keine Überraschung. Strabax fuhr vor Hermippus als vorletzter durchs Ziel.

    Ein Bote brachte eine Tafel vorbei.


    Im Namen der Factio Purpurea wird Menekles von Thiria als erster Fahrer an den Equirria teilnehmen. Sollten sich so wenige Factiones melden, dass ein zweiter Fahrer benötigt wird, so wird auch Pheidon von Calydon starten.
    Für den Fall, dass außer der Purpurea nur noch eine weitere Factio an den Start ginge, verzichtet die Purpurea, da ein Wettkampf zwischen nur zwei Factiones uns nicht als den Equirria würdig erscheint.


    Wir wünschen eine Antwort über das endgültige Starterfeld vor dem Rennen, um adäquate Vorbereitungen treffen zu können.


    Sim-Off:

    Setzdaten sende ich, sobald das Startfeld steht, direkt an Macer.

    Offenbar hatte sie ihrem Cousin den Wind aus den Segeln genommen, denn er gab diese Schlacht auf, noch ehe sie begonnen hatte. Axilla nahm es ihm nicht übel. Weder, dass er Bedenken geäußert hatte, noch, dass er ihr recht gab. (Letzteres ohnehin nicht, wer hatte nicht gerne recht?) Sie wusste, er meinte es nur lieb. Nur hatte sie sich die Sache wirklich lange überlegt. Nicht unbedingt die Ehe mit dem Fabier, dieser Antrag hatte sie selbst überrascht. Aber dass sie nicht lange fackeln würde, wenn sich erneut die Chance zu einer Ehe ergeben würde, das hatte sie durchaus schon lange zuvor beschlossen und sich wirklich gründlich überlegt. Eine glückliche Fügung hinterfragte sie da nicht lange.


    Sie erwiderte also sanft den Händedruck ihres Cousins und lächelte ihn an. “Ich fürchte, meine Freundinnen sind selber alle verheiratet.“ Immerhin war Axilla schon über dreißig und ihre Freundinnen damit ebenfalls. Ihrem Cousin wünschte sie für die Ehe eigentlich eine jüngere Frau, die ihm ein dutzend Kinder schenkte. Alles über 25 Jahren erschien ihr daher deutlich ungeeignet dafür.
    “Aber heißt das, du hast in der ganzen Zeit in Hispania niemanden kennen gelernt?“ fragte Axilla dann noch einmal nach, diesmal doch eindeutig neugierig. Ja, ihr Cousin war krank gewesen, aber das hieß ja nicht, dass man wirklich nie aus dem Haus kam oder nie Besuch empfing. Und Silanus war nun ja auch kein Vulcanus, was das Aussehen betraf. So blind konnte die Frauenschaft Hispanias ja nun wirklich nicht gewesen sein, dass er all die Jahre wirklich gar niemanden kennengelernt hatte.

    Ans Kuscheln dachte Axilla momentan nicht, und sie dachte auch nicht, dass Torquatus dies erwartete. Also wurde er in der Hinsicht wohl enttäuscht, als sie selbst einfach nach den Stückchen geschmorter und scharf eingelegter Gurke griff, die es neben Eiern und Käse zur Vorspeise gab.


    “Ja, habe ich. An einigen Stellen musst du noch ergänzen, ich habe keine Ahnung, in welcher Tribus du eingetragen bist, und was du mir als donatio übertragen willst, musst du natürlich auch selber angeben. Aber einen ersten Entwurf habe ich.“
    Axilla gab Corinna einen Wink, und die stille Sklavin eilte davon, um das Schriftstück zu besorgen. Kurz darauf war sie damit auch schon zurück und übergab es an ihre Herrin, die es aufrollte und an Torquatus schob.



    Pactum Nuptialium


    PARS PRIMA – Allgemeiner Eheteil
    (1) Dieser Vertrag ist eine schriftliche Aufstellung Ehevertrags zwischen den Eheleuten


    Fabius Torquatus aus der Gens der Fabier, Sohn von Quintus Fabius Vibulanus, aus dem tribus im weiteren Vertrag als Ehemann, Bräutigam oder Mann bezeichnet;


    und


    Axilla aus der Gens der Iunier, Tochter von Atticus Iunius Cassiodor, aus dem tribus Esquilina, im weiteren Vertrag auch als Ehefrau, Braut, Mutter oder Frau bezeichnet.


    (2) Beide Parteien erklärten vor Eheschließung, dass
    alpha) sie sui iuris sind und keine anderen Rechte an ihre Person geltend gemacht werden können, die diese Ehe ungültig sein lassen könnten. Dies beinhaltet im Speziellen, aber nicht ausschließlich, patria potestas, Verlöbnisse oder bereits gültig geschlossene Ehen.
    Beta) sie und ihre Verwandten, insbesondere die Eltern, Großeltern und Urgroßeltern, keiner Infamie unterlegen waren. Weiter erklären sie, dass auch keine anderen Ehehindernisse vorliegen, die die Ehe für ungültig erklären könnten.
    Gamma) sie die Ehe aus eigenem Willen schließen.


    (3) Eine Sponsalia wurde nicht bekannt gegeben.


    (4) Die Ehe wird sine manu geschlossen. Ein Gewaltübergang auf den Ehemann durch usucapio wird ausdrücklich ausgeschlossen. Selbst im Fall, dass das trinoctium nicht durchgeführt wurde, sollen dennoch keine Rechte, weder über Person noch über Vermögen der Braut auf den Bräutigam übergehen.


    (5) Wohnsitz ist die zum Zeitpunkt der Eheschließung noch zu errichtende Domus Fabia.
    alpha) Die Braut behält sich ein zeitweiliges Wohnrecht in der Domus Iunia in Roma vor, dessen Inanspruchnahme die Ehe weder auflöst noch unterbricht.


    PARS SECUNDA – Dos und donatio
    (1) Die donatio ante nuptias besteht aus


    Die Braut darf diese nach ihrem Ermessen verwenden, aber nicht verkaufen oder verschenken. Bei Beendigung der Ehe durch Scheidung sind diese Geschenke in jedem Fall zurückzugeben, unabhängig von der Schuld einer der Parteien.


    (2) Die Dos wird von der Braut selbst gestellt.
    alpha) Die Braut übergibt dem Bräutigam das Eigentum an einem Landstück sechs leuga südwestlich von Misenum von der Größe von anderthalb heredia, abgegrenzt durch Begrenzungssteine. Dieses darf er bewirtschaften und bebauen, aber nicht veräußern, verschenken oder beleihen. Ebenso darf er dieses Land nicht an andere Personen vererben als die Braut oder gemeinsame Kinder.
    beta) Bei Beendigung der Ehe durch Scheidung erhält die Braut das Eigentum an dem Grundstück zurück. Dem Ehemann steht eine Kompensation des Wertes nach dem Gesetz in Geld zu für die Zeit der Ehe, aber nicht mehr als vier sechstel des Grundstückswertes insgesamt. Aus der Dos kann kein fortführendes Anrecht auf Wege, Dienstleistungen oder Absatzplätze durch den Ehemann gestellt werden.
    gamma) Bei Beendigung der Ehe durch Tod der Ehefrau geht das Eigentum des Grundstückes über an den ältesten, gemeinsamen Sohn beider Parteien. So dieser nicht vorhanden ist, an das älteste, gemeinsame, andere Kind. Ist auch dieses nicht gegeben, dann geht das Eigentum über an den ältesten, Lebenden Sohn der Braut aus früherer Ehe.


    PARS TERTIA – Kinder
    (1) Beide Parteien erklärten, dass sie fruchtbar sind und gemeinsam Nachkommen zeugen möchten. Bei Unfruchtbarkeit eines Teiles hat der andere Ehepartner das Recht zur Scheidung, ohne dass ihm daraus Nachteile entstehen. Dies schließt insbesondere eine Schmälerung bei Herausgabe von Dos oder Donatio mit ein.


    (2) Söhne aus dieser Verbindung sollten nicht nur, wie es Sitte und Brauch ist, den Ahnen der Fabii ihren Respekt und ihre Ehre erweisen, sondern auch denen der Iunii. Insbesondere sollten sie zu den Parentalia an den Gräbern der Iunii Opfer bringen und diesen Brauch auch an ihre Kinder weitergeben.


    (3) Über Maßnahmen zur Erziehung der Kinder bis zum Alter von sieben Jahren kann die Ehefrau selbständig entscheiden. Der Ehemann erhält bei allen Entscheidungen ein Einspruchsrecht. Dies schränkt seine Rechte durch Patria Potestas NICHT ein.


    (4) Auch im Falle einer Scheidung verbleiben Kinder unter 7 Jahren in der Obhut ihrer Mutter. Kinder zwischen 7 und 14 Jahren sollen entweder an vier Tagen im Monat, oder, falls dies aufgrund von Reisetätigkeit unpraktikabel ist, an 45 direkt aufeinanderfolgenden Tagen eines Jahres in der Obhut ihrer Mutter verbringen.




    PARS QUARTA – Eigentum


    (1) Jeder Ehegatte behält sein Eigentum. Durch die Ehe finden keine Vermischungen der beiden Eigentumsteile statt.
    alpha) Jeder Ehepartner behält seine eigenen Sklaven. Der andere Ehepartner kann diesen zwar Befehle erteilen, ihre Treuepflicht gilt allerdings nur demjenigen Ehepartner, dem sie gehören. Auch nur derjenige Ehepartner kann sie bestrafen oder verkaufen.


    (2) Wie es Recht und Sitte ist, sind Schenkungen während der Ehe unter den Ehepartnern nicht zulässig und verbleiben rechtlich im Eigentum des Schenkenden.


    PARS QUINTA – Rechtsklauseln
    (1) Sollten einzelne Bestandteile dieses Vertrages nicht, nicht mehr oder künftig nicht dem geltenden Gesetz entsprechen, so wird dadurch die Wirksamkeit der übrigen Vertragsbestandteile nicht berührt. Unwirksame Klauseln sollen durch solche ersetzt werden, die ihrem Sinn nach den jetzigen entsprechen und vor dem Gesetz Bestand haben.



    Zeugen dieser Verbindung und einzelner Punkte dieser Vereinbarung sind:




    Während er las, beobachtete Axilla ihren Zukünftigen von der Seite. Dass er schon wieder Wein trank, war ihr nicht entgangen. Und sie konnte nicht sagen, dass ihr das wirklich gefiel. Das war eine Sache, die sie im Auge behalten musste.

    Da nicht jeder überall seine Augen haben kann und auch nicht jeder überall mitliest, mach ich hier jetzt einfach mal einen Thread auf.


    Es gibt ja bereits den Thread für Stellenangebote, die sich an Mitspieler richten, um bestimmte Sufgaben zu übernehmen, am besten bestimmte Charaktere.


    Dafür ist dieser Thread NICHT da. Also postet selbige bitte auch weiterhin DORT.


    Dieser Thread ist einfach nur dafür da, andere Spieler darauf hinzuweisen, wenn man irgendwo ein Thema hat, das sich noch über weitere Mitspieler freuen würde. Egal, wer diese Mitspieler auch sein mögen.
    Wenn ihr also über den Markt schlendert und einfach wen zum mitschlendern sucht, oder ihr euch verlaufen habt und wahlweise ausgeraubt oder gerettet werden wollt, oder einfach nur irgendwo in der Taverne besoffen über den Sinn des Lebens diskutieren wollt, HIER ist eure Anlaufstation, um dies euren Mitspielern mitzuteilen.
    (Bitte immer mit Link zum jeweiligen Thema)

    Verlieben.... Axilla atmete einmal tief durch, so dass es schon wehmütig klang. Im Gegensatz zu ihr war Silanus noch nie verheiratet gewesen, und er hatte auch noch keine Kinder. Sie wusste, er meinte es lieb, aber ihre Erfahrung war im Bezug auf Ehe einfach sehr viel fortgeschrittener als seine. Und sie hatte sich schon lange von dieser Art der Liebe verabschiedet.
    “Ach, Silanus... In wen hab ich mich denn schon alles in meinem Leben verliebt und was hat es mir gebracht? Verliebt sein ist schön und gut, wenn man jung ist. Und noch schöner ist es, wenn sie nicht nach der ersten Zeit gleich wieder verfliegt. Verliebt sein ist doch kein Fundament, auf das man bauen kann, das ist mehr wie... Schmetterlingsflügel. Hübsch anzusehen, aufregend, aber ein Haus tragen sie nicht.“
    Axilla ergriff die Hand ihres Cousins, um so noch ein wenig mehr Nähe herzustellen. Auch in ihn war sie schließlich vor langen Jahren mal eine Zeit lang verliebt gewesen. Das wusste er so gut, wie sie auch. Daher wussten sie beide, dass das allein nicht ausreichte. “In Imperiosus war ich nie verliebt, und trotzdem war ich auch einige Jahre sehr glücklich. Und ich habe zwei wundervolle Söhne in diese Ehe geboren, die ich wirklich liebe, mehr, als ich je einen neuen Mann lieben könnte. Und es ging viele Jahre gut so.


    Ich will noch ein Kind, Silanus. Avianus hat einen kleinen Sohn, Lucius, und es war so schön, diesen kleinen Mensch im Haus zu haben. Jetzt, wo Avianus mit seiner Frau aufs Land gezogen ist und der Kleine weg ist, vermisse ich das so sehr. Noch habe ich zwei, drei Jahre, um noch einmal Mutter zu sein. Noch einmal ein Baby in meinen Armen zu halten. Silanus... du weißt nicht wie das ist, so einen Menschen in den Armen zu halten, der ganz und gar der Deine ist. Ich wünsche dir so sehr, dass du auch bald einmal Vater wirst, damit du das verstehen kannst.


    Ich will nicht jahrelang suchen, ob ich vielleicht jemanden finde, in den ich mich vielleicht noch einmal verliebe. Überhaupt, verliebt sein hat bislang immer nur zu Schmerz und Leid, und Tränen und Einsamkeit geführt. Ich will etwas, das bleibt.“


    Natürlich hätte Axilla auch noch mehr sagen können. Zum Beispiel, dass ihr Herz auch nach all den Jahren und trotz all der Stiche, die ihm versetzt wurden, noch immer an demselben Mann hing und nicht frei war. Und DEN konnte sie nicht heiraten. Warum also Zeit mit einer Suche verschwenden, die doch nie Erfolg haben könnte?

    Als Silanus zu schwanken anfing, machte sich Axilla doch arge Sorgen um ihn. Vielleicht musste sie mit ihm doch vorsichtiger sein, als er sie erst hatte glauben lassen wollen. Glücklicherweise war sein Maiordomus gleich mit einem Stuhl da, und Axilla bat auch gleich um einen weiteren. Wenn sie schon mitten im Atrium sitzen wollten, anstelle von den Alae am Rand, dann doch bitte beide. Und auf seinen Schoß konnte sie sich ja wohl kaum setzen.
    “Warum sollte ich dich veralbern?“ fragte Axilla verwirrt, während sie sich auch hinsetzte und die Beine übereinander schlug. “Was hast du einzuwenden gegen eine Ehe mit einem Fabier? “ Axilla versuchte in ihrem Gedächtnis zu forschen, ob ihre Familie schon einmal etwas mit den Fabiern zu tun gehabt hätte, was dagegen sprechen könnte, aber ihr fiel beim besten Willen nichts ein. Sie wüsste noch nicht einmal, ob sie jemals einen anderen Fabier getroffen hatte. “Wen soll ich denn sonst heiraten?“ fügte sie also fast schon lachend hinzu. Der Fabius war immerhin Procurator und damit einer der höchsten Ritter des Reiches. Dass der noch unverheiratet war, war da schon ein Glück an sich. Es gab wohl nur wenige Ritter, die Axilla eine höhere Stellung einbrächten.

    In der vierten Runde schließlich konnte Pheidon sich nicht länger an der Spitze halten. Sein purpurner Kollege Menekles überholte ihn und übernahm damit die Spitze. Dahinter holte Pepe immer weiter auf, und auch Lusorix folgte nur eine knappe Wagenlänge dahinter.
    Pigor Secundus hatte endgültig seinen Takt gefunden und schloss die Lücke zwischen dem vorderen Feld und dem hinteren, und auch Mastanabal dahinter spornte seine Tiere immer weiter an. Den Schluss bildeten Strabax und dahinter Hermippus.


    Die fünfte Runde schließlich brachte durchaus etwas Bewegung ins Feld. Zwar führte nun noch immer Menekles, aber dahinter konnte sich Pheidon nicht länger halten. Seine Pferde schienen nach dem anfänglichen Spurt ausgelaugt, und so fiel er weiter zurück. Sowohl Pepe als auch Lusorix konnten an ihm vorbeiziehen, so dass er sich mit einem vierten Platz begnügen musste.
    Dahinter lieferten sich Mastanabal und Pigor Secundus einen erbitterten Zweikampf. Am Ende der Runde kam aber Mastanabal noch vor dem Albata-Fahrer durchs Ziel.
    Strabax und Hermippus bildeten noch immer die Schlusslichter.


    Die sechste Runde schließlich brachte die nächste Überraschung. Vorneweg fuhren noch immer Menekles, gefolgt von Pepe. Aber dahinter setzte sich der bislang fünftplatzierte Mastanabal: In einem gewaltigen Spurt überholte er in der ersten Kurve sienen Factiokollegen Pheidon, holte auf der Geraden auf Lusorix auf und überholte diesen schließlich in der zweiten Runde. Doch auch danach trieb er seine Pferde immer weiter an und setzte sich damit nach vorne ab.
    Pigor Secundus konnte diesen Sprint nicht mitziehen und blieb daher auf dem sechsten Platz, vor Strabax und Hermippus.

    “Oh, dein Cubiculum ist noch immer, wo es war, aber dein Officium ist in der Zwischenzeit meines.“ So schnell kam also doch das Thema auf. Axilla grinste ihren Vetter an. Damals, als Silanus gegangen war, war die Domus noch weit voller gewesen, Axilla hatte den Platz schlichtweg gebraucht, um in Ruhe ihrer Arbeit nachgehen zu können. Jetzt war das Haus stiller, leerer und hatte mehr freie Zimmer. Daher konnte sich Silanus einfach eines der beiden freien Officia nehmen und sich dort einrichten, denn neu einrichten musste er sich dort ohnehin.


    “Aber gut, wenn du nichts möchtest, dann erzähle ich dir als erste lange Geschichte dann einmal von Titus. Aber ich muss anders anfangen. Ich habe mich nun doch endlich von Pompeius Imperiosus geschieden.“ Kurz wartete Axilla die Reaktion im Gesicht ihres Cousins ab, immerhin war dies eine nicht ganz kleine Neuigkeit. Sie war ja sechzehn Jahre mit Imperiosus verheiratet gewesen, trotz allem. Eine Scheidung war nie so ganz einfach. “Ich meine, es war ja eigentlich höchste Zeit, es war ja schon lange keine Ehe mehr. Ich meine, das letzte Mal, dass Imperiosus sich um seine Familie gekümmert hat, da war Cossus gerade geboren. Der Junge ist jetzt zehn Jahre alt! Und sein Vater gondelt sonstwo durch die Weltgeschichte und verschleudert sein Geld. Nein, das war einfach nicht mehr tragbar.“ Axilla schüttelte den Kopf und wirkte gleichzeitig doch traurig. Nach wie vor wäre es ihr eigentlich am liebsten gewesen, das alles wäre doch anders gewesen, als es war, wenngleich sich nun alles doch zum Guten geändert hatte. Daher erhellte sich ihr Gesicht auch wieder, als sie weiter zu sprechen begann. “Um keine Einbußen an meinen Stand zu haben und möglichst schnell wieder einen passablen Ehemann zu finden, habe ich mich um den Ritterstand für mich bemüht – oh, und erhalten. Ich bin Ritterin, mit Ring und allem!“ Soviel Unterbrechung musste sein, um diese großartige Neuigkeit schon einmal zu verkünden. Und Axilla wäre ja auch nicht Axilla, wenn sie nicht dann und wann vom Thema abkam.
    “Äh, wo war ich? Ja, ich ging also zur kaiserlichen Kanzlei und hatte ein Gespräch mit dem Procurator a memoria, Fabius Torquatus. Und als dieser gehört hat, dass ich wieder zu haben bin, naja, da hat er sofort die Gelegenheit ergriffen und mir einen Antrag gemacht.“ Auch hierbei grinste Axilla wieder verschwörerisch. Sie war nach wie vor durchaus stolz auf sich und ihre Wirkung auf Männer, die sie nach wie vor zu haben schien. Andere Frauen suchten Jahrelang nach einem Mann, sie traf einen einfach so, ohne zu suchen.
    “Und ich hab da auch nicht lange gefackelt und zugesagt. Wir sind uns beide sympathisch und er hat eine ansprechende Stellung. Nur Titus war, als ich ihm die Neuigkeit gesagt habe, nicht so erbaut davon und... naja, er wird jetzt sechzehn und wie alle Jungs in dem Alter weiß er natürlich aaaalles besser. Und weil es ihn nicht weiter gebracht hat, hier zu schmollen, schmollt er jetzt in der Casa Pompeia.“ Axilla zuckte mit den Schultern. Kinder in dem Alter waren wirklich anstrengend. Und dabei war Axilla noch froh, dass Atticus ein Sohn war. Söhne waren generell einfacher als Töchter, so sagte man.

    Zitat

    Original von Lyciscus


    Zuerst, gibt es eine Zeitrechnung? Sprich Stunden, Tage, etc. wenn ja wie werden diese berechnet? Im Zusammenhang würde mich interessieren ob ein Charakter an mehreren stellen "spielen" darf? Als Beispiel, ich bin ein Bürger der gerade ein Gespräch mit seiner Frau zuhause führt, im gleichen Zug wird aber eine Sklavenauktion gestartet, ist es möglich auch in diesem Thread zu schreiben/spielen?


    Wir haben hier die sogenannte "Szenentrennung", das heißt, die Zeit ist ein bisschen flexibel. Grundsätzlich kannst du also in so vielen verschiedenen Themen unterwegs sein, wie du willst (du solltest halt den Überblick bewahren, damit niemand auf eine Antwort von dir zu lange warten muss). Aber du musst schon so ein bisschen dabei auf die Logik achten.
    Wenn du beispielsweise schreibt, dass du an einem bestimmten Feiertag XY machst, kannst du nicht irgendwo anders schreiben,d ass du genau an dem Tag doch AB gemacht hast.
    Und natürlich - was halt mal passieren kann - wenn die Stadtwache dich wegen irgendwas einsperrt, dann bist du für eine bestimmte Zeit eingesperrt und kannst nicht fröhlich in der Stadt schreiben. (Was schon vorher an Theman da war, darfst du natürlich zuende schreiben, nur halt mit neuen Sachen solltest du warten, bis du weißt, dass du wieder frei bist)



    Grundsätzlich gilt: Man steuert NUR den eigenen Charakter (und ggf. eigene NSCs, die man selbst erfunden hat).
    Für alles andere sollte man dem Mitschreiber eine kurze Nachricht schreiben und einfach mal fragen. Kostet nichts und erspart viel Ärger :D



    Zitat

    Ein weiteres Thema das mich interessiert, wer interagiert mit wem? Wird hier vieles ausgemacht oder Spontan geregelt?
    Ich gebe ehrlich zu das ich Spontanität, Kreativität und Fantasie Liebe, daher würde es mir gefallen wenn man als Bürger zb. einfach mitten in ein treffen platzen kann und die anderen Spieler darauf reagieren müssen/können. Ist es dadurch dann auch möglich wie bei einer Auktion das sagen wir zb. 20 Leute gleichzeitig ihre Rolle an einem Ort spielen?


    Sowohl, als auch. Es gibt sowohl abgesprochene Themen, als auch welche, wo jeder vorbeikommen kann. Meistens schreibt der Ersteller des Themas da auch einen Kommentar wie "Wer Lust hat, kann dazu kommen" explizit rein.
    Prinzipiell gilt: Solange kein explizites "bitte nicht stören" an einem Thread hängt und es ein Ort ist, an dem dein Charakter auch realistischerweise sein kann, kannst du dich dazu schreiben.
    (Du kannst also nicht plötzlich in irgendwelche Häuser oder den Senat oder in die Castra Praetoria oder so. Aber wenn jemand über den Markt schlendert, da kannst du selbstverständlich einfach dazu)

    Nachdem man bei den letzten Spielen nun ja nicht hatte starten können, hatten die Fahrer der Purpurea und die der Albata kurzerhand für ein paar Tage später ein Trainingsrennen angesetzt. Immerhin wollte man sich zumindest einmal mit den anderen wieder gemessen haben. Zur Auffüllung der Bahnen hatte man auch Strabax und Hermippus hinzugeladen, denn je mehr mitfuhren, umso realistischer war es schließlich.


    Früh am Morgen traf man sich also auf dem Marsfeld, und nachdem alles vorbereitet war, konnte es auch schon losgehen. Einer der Wagenmechaniker war so nett und gab das Startsignal.


    Und schon ging es los. Zwar war die Albata haushoch überlegen, was Erfahrung anging, aber das schienen die Fahrer der Purpurea nicht zu wissen. Alle drei purpurnen Gespanne erwischten einen außerordentlich guten Start und konnten so die erste Runde klar für sich entscheiden. Vorneweg fuhr Pheidon, dicht gefolgt von Menekles und Mastanabal.
    Erst über eine Wagenlenker dahinter kam der junge Lusorix als erster weißer Fahrer, noch eine Wagenlänge hinter ihm dann Pepe. Pigor Secundus erwischte einen dermaßen schlechten Start, dass er, trotz Rolle als Favorit, nun mit den beiden factiolosen Fahrern Hermippus und Strabax um die letzten Plätze kämpfen musste.


    In der zweiten Runde allerdings änderte sich dann doch das Bild und die weißen Fahrer schienen aufzuwachen. Pheidon fuhr zwar immernoch uneinholbar vorneweg davon. Selbst der zweitplatzierte Menekles hatte keine Möglichkeit, an seinem Kollegen dran zu bleiben. Doch dahinter hatte Pepe wohl seine Form wiedergefunden. In der ersten Kurve holte er zu Lusorix auf und zog auf der langen geraden dann mit seinen weißen Pferden an ihm vorbei. Den immer weiter hinter dem Führungsfeld zurückfallenden Mastanabal schnappte er sich schließlich in der zweiten Kurve, wo er die Innenbahn erwischte und den Purpurnen so nach außen abdrängte.
    Im hinteren Feld hatte Pigor Secundus nun sogar gegen Hermippus den verloren, so dass der eigentlich beste Fahrer des Feldes nur noch als Vorletzter über die Ziellinie fuhr. Heute war wohl nicht sein Tag.


    Die dritte Runde brachte wenig Veränderung. Pheidon fuhr weiterhin souverän an der Spitze, gefolgt von Menekles. Dahinter holte Pepe mehr und mehr auf, so dass er am Ende der Runde an das Führungsfeld aufgeschlossen hatte und nun doch eine Chance für ihn bestand, seinen anfänglichen Patzer wieder auszubügeln.
    Dahinter hatte es nun auch Lusorix geschafft, an dem purpurnen Mastanabal vorbei zu kommen, wenngleich sich beide Wagen eine lange Zeit einen erbitterten Zweikampf um eben diesen vierten Platz geliefert hatten.
    Im hinteren Feld schließlich konnte Pigor Secundus die Schmach wohl nicht länger auf sich sitzen lassen, denn er spornte seine Pferde nun zu einer erhöhten Geschwindigkeit an. Auf der langen Geraden konnte er so nun doch an Hermippus vorbeiziehen und zumindest ein wenig seines Rückstandes zum Mittelfeld ausgleichen.


    Also, wir haben jetzt erstmal nicht vor, Germania zu schließen, soviel vorneweg.


    Wenn sich jemand aber in Germania total unwohl fühlt und lieber woanders hin will, kann er natürlich immer bei der SL anfragen und am besten auch gleich genau sagen, wo er hin will und wieso. In den meisten Fällen werden wir da unser möglichstes auch tun.


    Solange wir nicht einmal eine Legion richtig bespielt kriegen, macht es aber - jetzt persönliche, Nicht-Moderator-Meinung - wenig Sinn, eine zweite Legion aufzumachen, die genau genommen rein gar nichts zu tun hat, als eben da zu sein. An der Grenze kann man wenigstens noch Patroullien reiten, Abteilungen zu benachbarten Stämmen schicken oder sich irgendwas ausdenken für die Legionäre. So im vollkommen befriedeten Italia ist es schon ein bisschen langweilig, sofern man nciht andauernd Krieg gegen die Parther erklären will. Der Grund, warum die Legio I ja überhaupt geschlossen wurde, war ja, dass da die Soldaten nur im Lager hockten und sich langweilten ;)


    Im Internen haben wir auch schon das ein oder andere besprochen und es ist auch schon in der Planung, zum nächsten Amtsjahr (also nach April) Germania einen neuen LAPP zu verpassen. Das geht üblicherweise mit einer höheren Aktivität dann einher. Wenn du so lange warten willst, erübrigt sich dein Problem vielleicht von selbst.


    Allerdings kann die SL niemanden zum schreiben oder zum erstellen einer ID in unseren Provinzen zwingen. Vielleicht wäre da mal ein wenig Werbung eher hilfreich, den ein oder anderen in den hohen Norden zu locken.

    “Ich werde schweigen wie ein Grab“, versprach Axilla ihrem Cousin und ließ sich nur allzu gerne von ihm wieder in die Arme nehmen. Es war so lange her, und nach so einer langen Zeit verblassten all die Streits und Zankereien zu einer vagen Erinnerung und zurück blieb nur die Erinnerung an die schönen Momente, die die Zeit überdauerten, und die Sehnsucht nach eben jenen. Und so genoss Axilla diese traute Zweisamkeit nach so unendlich langer Zeit und kuschelte sich sich an Silanus.
    “Ich verzeih dir alles, Silanus, solange du jetzt bloß hier bleibst“ nuschelte Axilla nicht minder zurück und bemühte sich, dass ihre Stimme nicht vor Rührung beschlagen klang. Auch blinzelte sie die närrischen Tränen weg, die einfach aufsteigen wollten, obwohl niemand sie gerufen hatte. “Versprich mir, dass du erstmal hier bleibst, und dann vertreiben wir all die schlechten Gedanken.“


    Irgendwann aber ließ Silanus sie dann doch los, und auch Axilla löste sich dann ein wenig aus der Umarmung und atmete erst einmal tief durch. Nein, sie wollte jetzt nicht weinen, auch wenn es Freudentränen wären. Aber ihr Cousin sollte nicht als ersten Eindruck von Zuhause seine verheulte Cousine sehen, die ihre Emotionen nicht unter Kontrolle hatte.
    Daher war sie sehr froh, dass er sich auch gleich nach ihren Kindern erkundigte. Wie immer, wenn jemand das tat, strahlte Axilla zuerst instinktiv mit dem Stolz einer Mutter, ehe sie sich an die Probleme der Kindererziehung wieder erinnerte und etwas ernster wurde.
    “Ich weiß nicht, ob sie dich erkennen, sie waren beide ja damals noch sehr klein. Titus wahrscheinlich, aber Cossus konnte damals ja noch nicht einmal über die Klinenkante gucken. Aprospos, hast du Hunger? Oder willst du dich setzen?“ Auch, wenn Axilla nicht zur nächsten Amme werden wollte, so ganz konnte sie auch nicht aus ihrer Haut, ihren Vetter jetzt ein bisschen zu bemuttern.
    Trotzdem fuhr sie gleich plappernd fort, zu erzählen. “Und Cossus ist gerade noch bei seinem Lehrer, aber spätestens heute beim Abendessen siehst du ihn auf jeden Fall. Und Titus... also, ihm geht es auch gut, aber der Junge hat beschlossen, dass er lieber im Haus der Pompeier wohnen will... es ist eine längere Geschichte.“ Die sie Silanus natürlich erzählen würde, aber erst einmal wollte sie doch wissen, ob sie ihm noch nach der langen Reise etwas gutes tun konnte.

    Sim-Off:

    Sorry, irgendwie hatte ich gedacht, ich hätte schon geantwortet...


    Dass Torquatus in solchen Dingen auch eher praktisch veranlagt war, war ein weiterer Pluspunkt. Oh, Axilla konnte sich inzwischen perfekt den gesellschaftlichen Zwängen angepasst verhalten. Aber wer wollte das schon ernsthaft? Vor allen Dingen, wenn es um so lächerliche Kleinigkeiten ging, wie wann man was sagen durfte und wann nicht?
    Nachdem sie beide also wieder mit Schuhen gegen den kalten Boden bewaffnet waren und Torquatus sich angezogen hatte, konnten sie also ins kleine Triclinum wechseln. Axilla in ihrem losen Überwurf ging voran. Nach der Wärme des Bades erschien die winterliche Luft im Peristyl geradezu eisig, also zog sie den Mantel etwas enger um ihre Brust und eilte etwas schneller zu der Tür des Tricliniums, wo es etwas wärmer war.


    Hier drinnen war schon alles vorbereitet. An der Wand stand der Tisch, auf dem schon die ersten Vorspeisen auf Platten warteten, die von den Sklaven dann der Einfachheit halber angereicht werden würden, ebenso wie Wein, Essig und Wasser. Auf den Klinen warteten bequeme Kissen darauf, benutzt zu werden, und in der Ecke verbreitete eine Kohlepfanne schummeriges Licht. Um den Raum zu erhellen waren einige Öllampen entzündet.
    Axilla also begab sich zu der nächstliegenden Kline und krabbelte mit betont aufreizenden Bewegungen darauf, um sich nieder zu legen. Bei gerade einmal zwei Gästen war eine Sitzordnung obsolet, und Axilla glaubte nicht, dass ihr Zukünftiger sich daran stören würde, dass auch sie auf einer Kline liegen würde, anstatt sittsam in einem Korbsessel zu sitzen. Sie spekulierte ja durchaus darauf, dass er sich einfach auf dieselbe Kline zu ihr legen würde, so dass sie sich richtig unterhalten konnten. Und vielleicht noch mehr.
    “Ich hoffe, das Essen hier findet deinen Geschmack“, meinte sie also vieldeutig und sah ihn herausfordernd an, ehe sie sich etwas Posca anreichen ließ und auf den kleinen Tisch vor sich stellte.

    Als Axilla den Brief ihres Vetters erhalten hatte, war sie außer sich vor Freude gewesen! Es wäre so schön, wenn Silanus sich nach seiner wirklich jahrelangen Krankheit endlich, endlich erholt hätte, und dass er gar nach Rom wieder kommen wollte, wäre da beinahe schon ein göttliches Zeichen! Oh, wie hatte sie ihn in all den Jahren vermisst? Wie schön wäre es gewesen, mit jemandem reden zu können, als Aulus Seneca im Begriff war, die Familie für einen Ehebruch zu zerstören! Und wie tröstlich wäre es gewesen, in den dunklen Stunden des Bürgerkrieges nicht so gänzlich allein zu sein, nachdem ihr Mann so durch Abwesenheit in dieser finsteren Zeit geglänzt hatte! Überhaupt, die langen Jahre des einsamen Daseins, während ihr Mann irgendwo in der Aegaeis herumhurte, wären wohl leichter zu ertragen gewesen, wenn sie wenigstens einen einzigen Vertrauten gehabt hätte. Silanus war zwar auch nicht Urgulania, aber er war eben doch das nächstbeste zu ihr.


    Axilla hatte also den Tag nach Erhalt des Briefes wahlweise tanzend, singend oder einfach nur strahlend verbracht und die Sklaven schon herumgescheucht, das Zimmer von Silanus wieder bereit zu machen. Dass sie ihm in der Zwischenzeit sein Officium abspenstig gemacht hatte und er daher eines der anderen Officia nehmen musste, würde sie ihm erklären, wenn er da wäre. Leider wusste sie nicht, wann das war, aber sie freute sich schon darauf.


    Dass dieser Tag aber bereits der nächste Tag sein würde, damit hatte sie nun wahrlich nicht gerechnet. Als die Sklaven ihr Bescheid gaben, dass Silanus schon im Atrium stand, konnte sie es erst gar nicht glauben. Vermutlich waren ihr Vetter und sein Brief am Ende noch mit dem gleichen Schiff gesegelt, anders war dies kaum zu erklären.
    Sofort also verließ Axilla die Bibliothek, in welcher sie gerade ein wenig gelesen hatte, und stürmte am tablinum vorbei direkt ins Atrium. “Silanus! rief sie freudig, als sie ihn sah, und rannte auf ihn zu, um ihn stürmisch zu umarmen. Jahre schienen dabei von ihr abzufallen und sie fühlte sich plötzlich wieder jung. Erst, als sie ihn so feste an sich gedrückt hatte und sich sicher war, dass er kein Geist war, sondern wirklich in Fleisch und Blut vor ihr stand, erinnerte sie sich daran, dass er ja krank gewesen war und diese stürmische Begrüßung daher vielleicht nicht das beste für seine Gesundheit.
    “Oh, tut mr leid. Ich hoffe, es geht dir soweit gut, dass ich dich hier nicht gleich wieder zurück ins Krankenlager schicke mit meiner Begrüßung.“ Verlegen sah sie ihren Vetter an, aber ihr Grinsen blieb. “Es ist nur so unendlich schön, dich wieder zu sehen!“ erklärte sie ihren Überschwang.

    Nachdem es nun ja wieder eine neue Wahl gibt, hol ich den Thread zum Fragenstellen auch wieder nach oben, falls es Fragen gibt.


    Da es bei der letzten Wahl nicht allen Beteiligten so ganz klar war, wie die "Beteiligung anderer" bei einzelnen Punkten gemeint war: Es geht NICHT darum, wer die meisten Tochter-IDs in Rom hat. ;)
    Wenn ihr natürlich eine spannende Geschichte mit mehreren eurer eigenen IDs im Zuge des Wahlkampfes ausspielt, gibt das natürlich dann auch entsprechend Punkte. Aber die tatsächliche Miteinbeziehung anderer SPIELER und die Schaffung von Spielanreizen für andere sind eigentlich das, was von den "Göttern der Wahl" zusätzlich honoriert wird ;)