Beiträge von Iunia Axilla

    Wie sie ihn angeschaut hatte... Bewahre dich, Freundin, vor Eifersucht, dem grüngeäugten Scheusal, das besudelt die Speise, die es nährt. Axilla erinnerte sich an die poetisch klingenden Worte eben jenes Germanen, den Archias scheinbar so sehr hasste, nur weil Axilla ihn angehimmelt hatte. Sie sah beiseite und wischte sich nochmal die Tränen weg, wandte Archias damit vollständig den Rücken zu. Ihre Erklärung reichte ihm nicht, und wieder kam er mit dieser abstrusen Anschuldigung.
    “Wenn was? Ich hätte nicht ja sagen müssen, wenn was? Wenn ich einen anderen will?“ Jetzt warf sie doch noch einen verletzten Blick über ihre Schulter zu dem Häuflein Elend auf dem Sessel in ihrer Nähe. Aber nur kurz, ehe sie sich wütend wieder abwandte. “Denkst du das von mir? Wirklich? Dass ich so eine Frau bin? Ja? Dass ich dich nach all dem, was war, nur geheiratet habe wegen deinem Namen? Ich hab dir gesagt, was ich für dich fühle. Ich dachte, das reicht dir.“
    Die anderen Anschuldigungen an sie – denn nicht anders konnte Axilla das sehen – waren noch viel gemeiner. Wenn er Angst haben musste, dass sie einsam und verliebt war. Wenn sie ihn betrog, das wollte er sagen. Wenn er auch nicht diese Worte benutzte, Axilla verstand es sehr wohl. Und dass er das von ihr glaubte, tat unendlich weh. Sie waren noch nicht einmal zwei Wochen verheiratet, und er glaubte bereits, sie würde ihn betrügen. Mit Vala.
    “Ich habe nicht mit ihm geschlafen Axilla betonte jedes dieser Worte einzeln. Es tat ihr weh, dass Archias sowas auch nur annehmen konnte. Vielleicht war es ihre eigene Schuld, weil sie eben auch mit ihm geschlafen hatte, ohne verheiratet zu sein. Weil sie mit Piso geschlafen hatte, wenngleich er sie dafür betrunken gemacht hatte. Weil sie ihm auch das mit Silanus gesagt hatte. Vielleicht war es ihre Schuld, dass er so über sie dachte. Dennoch tat es weh.
    “Und Vala hat mit dem Überfall nichts zu tun. Vielleicht hat er dir gedroht, weil er wütend auf dich war wegen der Schüssel. Ich meine... du hast ihn vor allen lächerlich gemacht. Sicher war er wütend. Aber er würde mir nie, nie, nie etwas tun. Versteh das doch! Vor ihm brauchst du mich nicht zu beschützen. Und du könntest mir auch sonst in Bezug auf ihn vertrauen.“
    Noch immer tat es weh, dass er glaubte, sie würde ihm untreu sein mit Vala. Sie hatte gar nichts verwerfliches getan! Gar nichts! Und dennoch unterstellte er ihr so schreckliche Sachen, für die er sie erschlagen dürfte, würde er sie inflagranti erwischen.
    “Und mit Schutz meinst du die fünf Custos, die mich auf jeden schritt bewachen. Überwachen. Wie meinst du, könnte ich dir jemals untreu überhaupt sein, wenn ich keinen Schritt vor die Tür machen kann, ohne so eingekesselt zu sein, hm? Ich kann ja noch nichtmal auf die Märkte gehen ohne diesen bewaffneten Schwarm um mich herum.“ Das war etwas, das Axilla wirklich mittlerweile ärgerte. Anfangs war es ja ganz gut gewesen, um Selbstvertrauen zu fassen, aber mittlerweile regte es sie nur noch auf.
    “Vertraust du mir denn gar nicht? Du sperrst mich ein, und merkst es noch nicht einmal.“

    Als Piso auf einmal anfing, zu brüllen, zuckte Axilla deutlich sichtbar zusammen. Sie hatte ja schon gedacht, dass er wütend sein würde, aber so sehr? Sie bereute, dass sie Archias das hier nicht allein hatte machen lassen, denn sie kam sich ganz schrecklich fehl am Platz vor. Das hier war eine Sache zwischen den beiden Männern, sie war nur Zaungast. Sie hatte hier nichts zu suchen, das mussten die beiden unter sich ausmachen. Sie sollte eigentlich gar nicht hier sein.
    Sie woltle gerade schon eine Ausrede erfinden, sich zu verabschieden und die beiden unter sich zu lassen, als Archias dann auf einmal zu ihr schaute und seine hahnebüchene Theorie nun auch Piso angedeihen ließ. Axilla stand einen Moment lang der Mund offen, als sie Archias so reden hörte. Er hatte sie nur wegen dem Überfall geheiratet? Weil er sie vor Vala in Sicherheit bringen wollte? Das war der Grund? Das?
    Ein klein wenig Zorn stieg bei diesem Gedanken in Axilla auf, die andere Gründe angenommen hatte. Dass er einfach mit ihr endlich zusammensein wollte, und nicht mehr warten wollte. Dass er nicht mehr wie mit einer Konkubine mit ihr schlafen wollte, sondern wie es sich gehörte mit seiner Frau. Dass er sie liebte, bei den Göttern! Nicht wegen Vala.


    Nun ging sie doch zwei Schritte vor, und sah sich gezwungen, doch etwas zu sagen. Das konnte sie so nicht stehen lassen. Vala hatte nichts gemacht. “Aber Vala hat doch gar nichts gemacht, Caius. Das war ein Überfall. Ein ganz normaler Überfall. Vala war ja nicht einmal in der Nähe von dem Ganzen!“ War er denn so eifersüchtig auf den Germanen, dass er ihr da so gar nicht glauben wollte?
    Und dass sie das Kind verloren hatte war auch etwas, was Axilla eher zähneknirschend realisierte. Sie hatte ja nichtmal gewusst, dass Piso von dem Kind gewusst hatte. Falls er es gewusst hatte und nicht eben jetzt erfahren hatte. Dass Archias da so mit seinem Freund drüber reden würde, das hatte axilla nicht geahnt, und sie kam sich ein wenig verraten vor. Immerhin ging es hierbei auch um ihre Ehre! Selbst wenn sie alle 3 wussten, dass es mit der nicht so weit her war. Dennoch! Am Ende glaubte Piso gar noch, das Kind wäre von ihm gewesen...

    Ja, ein Schwert zu haben und es benutzen zu können waren zwei verschiedene Dinge. Aber wenn man eines hatte, dann lernte man doch auch, es zu gebrauchen, oder nicht? Dass Archias das bislang gar nicht konnte, wurde ihr erst jetzt präsent, und sie wusste gar nicht, was sie dazu sagen sollte.
    Aber er ließ ihr ja auch gar keine Zeit, da er ja gleich nach Silanus fragte. Und auch wieder nach Vala, was Axilla nur hilflos die Hände ballen und noch weiter auf und ab laufen ließ.
    “Ja, das war Silanus. Ich hab's dir schonmal sagen wollen, als Urgulania gestorben war. Aber... Ist das denn so wichtig? Ich war einsam, und verliebt, und er war eben da und hat mir Geborgenheit gegeben. Und... ich meine, ich wünschte mir ja, ich hätte es nicht getan. Ganz ehrlich, ich wünschte mir, ich hätte es nicht getan. Aber das hab ich nunmal. Und deshalb ist er auch so kalt zu mir, eben weil ich gesehen habe, dass es ein Fehler war.“
    Bei dem letzten Satz war Axilla stehen geblieben und hatte eine Hand über ihre Augen gelegt. Sie hatte Kopfschmerzen, ganz derbe Kopfschmerzen. Die ganze Verantwortung und das, wie ihr Leben nach außen hin wirken mochte, ihre Fehler und Unzulänglichkeiten erdrückten sie wieder und brachten ihren Kopf beinahe zum Platzen. Und sie wollte am liebsten heulen und auf der anderen Seite wieder doch nicht. Sie wollte keine schwäche zeigen und sicher kein Mitleid heischen.
    “Und was interessiert dich so an Vala? Ich hab nicht mit ihm geschlafen, falls es das ist. Er hat noch nicht einmal versucht, mich ins Bett zu bekommen, er war immer freundlich und höflich und zuvorkommend. Reicht dir das?“ Der Satz war geschnappt, aber deshalb, weil Archias sie zwang, darüber zu reden. Wobei sie auch jetzt so gut es ging auswich. Sie wollte nicht an Vala denken, wenn sie bei Archias war. Erst recht nicht darüber, was sie für ihn fühlte oder auch nicht. Das hatte hier nichts zu suchen, und sie wollte sich damit nicht auseinandersetzen. Und erst recht nicht ihrem Mann gegenüber.
    “Und ich will auch gar nicht wissen, mit wem du schon alles... oder mit wem du noch wirst. Ich will es nicht wissen.“ Jetzt heulte sie doch, aber aus Trotz und Wut, und ärgerlich wischte sie die Tränen beiseite und drehte sich von Archias weg, starrte die Rüstung ihres Vaters an.

    War es falsch? Es war schlicht nicht richtig. Nicht in Axillas Vorstellung. “Aber... wenn keiner da ist... du kannst dich doch nicht nur auf die anderen verlassen, oder? Ich meine...was ist denn so falsch daran, es selber auch zu können, wenigstens so ein bisschen? Und eine Rüstung zu haben und ein Schwert?“ Axilla verstand die Welt nicht mehr. Archias war doch auch groß und stark und er liebte sie. Wieso wollte er da überhaupt nicht kämpfen? Das ging einfach in Axillas Kopf nicht hinein.


    Und dann kam auch schon der nächste Hammer von Archias. Silanus. Und Vala. Axilla öffnete den Mund und holte Luft, aber sie konnte nichts sagen. Blass wurde sie auch in einem Maße, dass Archias es wohl sehen musste. Wer hatte ihm denn DAS gesagt? Gut, das mit Silanus hatte sie ihm schonmal gesagt. Naja, versucht. So halb. Aber Vala? War das so auffällig gewesen bei der Hochzeit?
    Axilla stand auf und ging ein paar Schritte auf und ab, wie einer der Löwen in den Käfigen des Colloseums. Sie konnte jetzt nicht ruhig an ihn geschmust dasitzen, das ging nicht. Dafür war die Unruhe zu groß.
    “Serrana hat dir das erzählt mit dem Soldaten, nicht?“ Sonst hatte Axilla es niemandem gesagt, gar niemandem. Er konnte es nur von ihr haben. Diese elende Tratsche! Jetzt bereute Axilla, auf ihrer Hochzeit gewesen zu sein und nicht nach außen hin deutlich ihre Ablehnung dieser ganzen Inszenierung festzumachen. Aber im Moment fühlte sie sich auch sehr verraten.
    “Und, ja, das war Silanus. Und es ist sehr lange her und hat auch überhaupt nichts mit dem jetzt zu tun. Und überhaupt, was fragst du mich sowas? Ich hab doch dich geheiratet. Reicht dir das nicht als Antwort?“
    Vala ließ Axilla geflissentlich ganz außen vor. Das wollte sie jetzt nicht bereden.
    “Ich frag dich doch auch nicht, wen du schon vor mir alles gehabt hast.“

    Leander fehlte ihr. Leander fehlte ihr furchtbar. Archias sagte zwar, dass sie wirklich toll aussah, und die Ornatrix des Hauses Aelia hatte auch wirklich was auf dem Kasten, aber... Leander hätte Axilla ganz ehrlich gesagt, wie sie wirkte, und er hätte sicher Verbesserungsvorschläge für ihre Garderobe gehabt. Er hatte gewusst, welche kleinen Accessoires ihr standen und was albern wirkte. Nur er war tot, und Axilla hatte niemanden, den sie nach sowas fragen konnte. Sie fragte Archias zwar, aber der fand irgendwie alles toll. Und das war nicht sehr hilfreich.


    So mehr als nur nervös in einem Kleid aus hellgrüner Seide ließ Axilla sich hinter ihrem Mann herziehen und betrat das Tablinum. Piso war bereits hereingeführt worden und stand nun da. Axilla begegnete seinem Blick und konnte ihre Nervosität wohl nur schwer verbergen. “Salve“, meinte sie fast eine Spur zu leise und hoffte inständig, dass sie das ganze hier heil überstehen würde.


    Da löste sich dann auch schon Archias von ihr und ging auf seinen Freund zu. Axilla blieb einfach stehen und bemühte sich, möglichst unsichtbar zu sein. Sie wusste, was Archias Piso sagen würde. Und nachdem er so komisch bei seinem Glückwunsch eben geklungen hatte, glaubte sie nicht, dass ihn das besonders freuen würde. Am liebsten wäre Axilla jetzt gerade einfach zu Nebel verpufft, um so unauffällig und unsichtbar wegzuwehen.

    Was guckte er sie denn jetzt so an, als wäre sie diejenige, die unsinniges Zeug redete? Archias hatte natürlich recht, dass der Palast bewacht wurde, aber was hieß das schon? “Ja, aber du weißt genauso gut wie ich, dass die sich auch anders entscheiden können. Die Götter mögen es verhindern, aber es ist nicht erst eine kaiserliche Familie von den Schwarzröcken beiseite geschafft worden.“ Axilla war weit davon entfernt, vor den Prätorianern Angst zu haben, aber es war ein ihrer Meinung nach unwiderlegbares Argument. Die Prätorianer hatten auch schon Kaiser getötet. Selbst wenn diese grausame Scheusale gewesen sein mochten, das bewies dennoch, dass die Garde weitaus mehr Macht hatte, als so mancher glauben mochte.
    “Und das tut doch auch gar nichts zur Sache! Ich meine, die Legiones beschützen auch Roms Grenzen. Und die Straßen werden auch von den Cohortes bewacht. Aber das heißt doch nicht, dass alles immer und überall sicher ist. Und ein Mann ist doch dazu da, um seine Familie zu beschützen.“
    Kaum hatte Axilla ausgesprochen, merkte sie, dass ihre Worte vielleicht ein wenig hart waren. Aber sie konnte sie auch nicht zurücknehmen. Es war ja ihre tiefste Überzeugung, dass ein Mann wehrhaft zu sein hatte. Es war ganz tief in Axilla verwurzelt, so tief, dass es daneben gar keine andere Möglichkeit für sie gab. Ein echter Kerl war auch Soldat. Das war so. Punkt. Und als solcher brauchte er auch das richtige Werkzeug. Punkt. Sie konnte das nicht abschwächen oder gar zurücknehmen. Das war so!


    Aber ablenken mochte gehen, und so kam sie auf das andere Thema wieder zu sprechen.
    “Aber Imperiosus hat mich nur eingeladen, weil ich bei ihm mitgefahren bin, glaube ich. Oh, da fällt mir ein, ich wollte ihn noch Decimus Livianus vorstellen...ich glaube, das Wort kann ich nicht halten...“ Axilla bezweifelte, dass der Senator sie jemals wieder in seinem Haus empfangen würde, nachdem sie seiner Nichte den Mann ausgespannt hatte. Sie konnte es ihm nichtmal verdenken...

    Oh, oh, oh, da hatte sie wohl einen Nerv getroffen. Axilla tat es gleich wieder leid, so frech geworden zu sein, aber Archias hatte nunmal ein Bäuchlein. Kein schlimmes, aber das war eben nicht nur Muskel. Anders als bei... nein, sie sollte so nicht denken. Ganz und gar nicht. Sie liebte Archias ja, genau so wie er war. Sie wollte ihn ja gar nicht anders.
    “Nein, natürlich nicht. Ich will dich doch nur ärgern“, meinte sie ordentlich geknirscht und gab ihm gleich nochmal einen Kuss, diesmal mit unterstreichender Leidenschaft, während ihre Hand auch über seine Brust fuhr. Eine Berührung an eben jenem Bauch vermied sie gekommen, um ihn nicht auf falsche Gedanken kommen zu lassen.
    Seine Frage mit dem 'wozu' aber verwirrte Axilla doch sehr. “Wozu was? Eine Rüstung?“ Sie blinzelte ihn etwas perplex an, weil ihr die Worte fehlten. Wollte Archias sie auf den Arm nehmen? “Na, na... wenn du keine hast, dann brauchst du doch eine. Und ein Schwert. Ich meine... du, du musst doch dein Heim verteidigen können. Nicht?“ Irgendwie erwischte Archias sie damit grade ziemlich kalt. Die Frage war für sie so abwegig, dass sie noch nichtmal ansatzweise darüber nachgedacht hatte, Archias könne mit sowas gar nichts anzufangen wissen. Weil er war für Axilla ihr großer, starker Beschützer, und da war es ein natürliches Attribut, dass er auch über die entsprechenden Fähigkeiten einfach verfügen musste.


    Da war die Cena dann schon wieder fast nebensächlich. Und auch Archias Worte schafften es nicht, ihre Verwirrung gänzlich hinwegzufegen. “Ähm, ja, könnte ich machen. Wenn du meinst, dein Koch würde sowas dann mal kochen...“ Ihrer stimme war immernoch anzuhören, dass sie eigentlich in Gedanken grade ganz wo anders war.
    “Na, aber... ich meine... ich hab sie mal gesehen, aber ein Freund ist doch nochmal was anderes. Und... also, ich möchte doch, dass sie mich gern haben. Ich meine, das sind ja deine Freunde, und, und, und... also, ich meine, ich bin ja dann Gastgeberin, und ich will es doch dann richtig machen. Ich meine, das hier ist ja auch der Palast, und wir sind jetzt verheiratet, und....“
    Und wieder fühlte sich Axilla ganz erschlagen von der ganzen Pracht und der ganzen Verantwortung innerhalb dieser Mauern und merkte, wie klein und fehl am Platze sie doch eigentlich war. Und am liebsten wäre sie jetzt einfach nach draußen gerannt, über die Felder zum nächsten Wald, bis ihre Lunge und jeder Muskel gebrannt hätte, nur um von all dieser Verantwortung und Anspannung wegzukommen.

    Als Archias meinte, ihm wäre die Rüstung zu eng, musste Axilla einfach auch zu seinem Bauch gucken. Selbst wenn er nicht betonend drauf geklatscht hätte, hätte sie wohl hingeguckt. Und ja, in die Rüstung ihres Vaters würde er wohl nicht reinpassen. Axillas Vater war zwar wohl auch nicht größer gewesen als er – auch wenn er in ihrer Erinnerung ein Riese war – aber er war doch bedeutend schlanker gewesen. Und durchtrainierter. Mehr wie Vala, nur mit etwas breiterem Kreuz und ein bisschen mehr Muskeln.
    Axilla kam sich bei diesem Gedanken wirklich ertappt vor, und sie schaute schnell wieder zu der Rüstung. “Naja, die meisten, die es sich leisten können, lassen sich eine Rüstung machen und anpassen, grade die Offiziere. Nur weil man eine Rüstung kriegt, heißt das ja nicht, dass man die nehmen muss. Und gibt ja viele, die.... also, nicht so... also, ich meine, die...“ Axilla suchte eine freundliche Umschreibung, fand aber keine, also entschied sie sich für eine freche. “... ihren Wohlstand sichtbar vor sich her tragen.“ Dabei giekste sie ihm einmal schelmisch grinsend in den Bauch, gab ihm aber gleich darauf als Wiedergutmachung einen Kuss. “Aber du könntest dir ja trotzdem mal eine machen lachen. Sollte doch jeder Mann haben, nicht?“ Zumindest in Axillas Vorstellung sollte jeder Mann für seine Familie auch kämpfen können, und das nicht nur mit Worten.


    Axilla zuckte aber nur leicht die Schultern, für sie war das so selbstverständlich, dass sie nicht glaubte, da müsse man darüber großartig reden. Wenn er keine Rüstung bislang hatte, war das ganz klar, dass er eine brauchte. Daher ging sie auch anstandslos zum Thema Essen über, das viel näher lag.
    “Meinst du, hier kriegt man irgendwo Bücher mit ägyptischen Rezepten? Keine Ahnung, in Alexandria hätte ich gesagt, in der Nähe des Museions. Da gab es ja jede Menge Schriftrollenhändler, die Abschriften für das Museion verkauft haben. Aber hier...“ Axilla zuckte die Schultern. Er war doch der Urrömer, sie war aus Tarraco. Und selbst dort hätte sie keinen Buchladen für sowas gekannt.
    “Gut, dann sag ich dem Koch, er soll das Ferkel schlachten. Hmmm, scharf ist doch in Ordnung, oder? Ich mag scharf, aber nicht, dass deine Freunde sich dann beschweren? Wobei, hier kriegt man sowieso nicht so scharfe Gewürze...“
    Axilla redete fast mehr mit sich als mit Archias, während sie schon grübelte und rätselte. Immerhin war das dann ihre erste Cena als Ehefrau, und sie wollte wenigstens versuchen, einen guten Eindruck zu hinterlassen, wenngleich sie schon wusste, dass sie es nicht würde perfekt können. Dennoch war sie jetzt schon leicht aufgeregt deswegen.
    “Und meinst du deine anderen Freunde... also... meinst du, die werden mich mögen?“ Eigentlich war die Frage vollkommen aus der Luft gegriffen, aber jetzt, wo Axilla so über die ganze Cena nachdachte, war das doch durchaus etwas, was sie mehr beschäftigte als das Essen.

    “Na, was meinst du denn, warum ich so oft bei dir drüben bin, hm? Bei soviel Ordnung kann doch kein Mensch schlafen“, entgegnete sie ebenso frech und so, als wäre das auch wirklich der einzige Grund, warum sie bislang noch keine Nacht in ihrem Cubiculum verbracht hatte. Auch wenn beide wussten, dass der offensichtliche Grund auch nicht der Hauptgrund dafür war. Axilla war nur nachts nicht gern allein, so dass sie nicht nur zu Archias geschlichen kam, um Zärtlichkeiten auszutauschen, sondern auch, um einfach nur an ihn geschmiegt zu schlafen.
    Sie bemerkte den Blick von Archias, und einen Moment fühlte sie sich ertappt. Bestimmt konnte Archias das merken an der Art, wie sie ihn beinahe los ließ und etwas unsicher zu der Rüstung schaute. Axilla hatte ihm ja schon desöfteren erzählt, wie wichtig ihr Vater ihr war. Aber das hier war wahrscheinlich das erste Mal, dass er davon so ein eindrückliches Zeugnis vorgeführt bekam. “Ähm, das Rüstungsfett muss noch wieder ein wenig eintrocknen, dann pack ich sie wieder ein. Ich will nur nicht, dass sie kaputt geht“, erklärte sie kurz, ohne dass Archias sie danach eigentlich gefragt hätte.


    Da kam der Brief als Ablenkung ganz recht, da musste sie nichts erklären. Sie hoffte zumindest, dass sie nichts erklären musste, denn eigentlich hatten sie das Thema mit Piso unter den Tisch fallen lassen. Was Axilla auch alles andere als unrecht war. Sie musste nicht unbedingt mit Archias darüber reden, mit wem sie aus welchem Grund auch immer geschlafen hatte. Umgekehrt wollte sie es von ihm ja auch nicht wissen. Gut, grade bei Piso war das nicht so einfach, da er und Archias Freunde waren, aber das Prinzip blieb dasselbe. Axilla wollte über gar keinen ihrer Liebhaber reden. Nicht, wenn es nicht unbedingt sein musste.
    “Oh, achso. Dann... nur du und er, oder soll ich da auch dabei sein?“ Axilla wusste ja nicht, wie Archias das geplant hatte. Und sie wusste auch nicht, ob sie unbedingt so im kleinen Kreis auf Piso treffen wollte. Wer wusste, was dabei auf den Tisch kommen würde? Wo er doch schon so wenig begeistert in dem Brief klang.
    Gut, dass die Frage nach dem Essen ablenkte. “Naja, nur so ein wenig. Ich wollte ja gerne so Hühnchen wie in Alexandria, du weißt schon, die in der Honig-Pfeffer-Kruste mit dem roten Zeugs drumrum, was so ein wenig scharf ist. Aber das kennt der Koch hier nicht. Er wollte nun zur Vorspeise Eier machen mit irgendwelchen Soßen und danach wollte er Singvögel braten, aber da weiß ich nicht so recht. Die sind doch so klein, da ist so wenig dran. Vielleicht lieber ein Ferkel? Milchlamm hat er auch noch vorgeschlagen, aber ich finde, das schmeckt so streng nach Schaf. Und zum Nachtisch eben Obst und Honig. Was meinst du?“

    Huch, mit einem mal wurde Axilla von schräg hinter ihr angesprochen. Dass sie den Aureliern so nah stand, dass diese ihr Gespräch hören konnten, war ihr gar nicht bewusst gewesen, sie hatte nur Augen für Merula gehabt, alle anderen waren im Moment mehr als zweitrangig. Und grade Personen, die sie nicht kannte, gingen da dann völlig unter.
    So drehte sich Axilla im ersten Moment etwas irritiert herum und lächelte etwas ertappt. “Freut mich auch. Aurelia Flora, Aurelia Narcissa. Oh, hallo Tiberia Septima.“ Den Namen von Septimas Mann hatte Axilla vergessen, aber der stand sowieso am weitesten weg und da hätte sie so laut werden müssen, dass man es außerhalb ihres kleinen Zirkels gehört hätte, also bekam der nur ein Lächeln und ein Nicken. Ihn mit „Aurelius“ zu begrüßen wäre ihr etwas unpersönlich vorgekommen, wo sie ja als älteste anwesende Iunia hier theoretisch die Matrona des Hauses und damit Gastgeberin war. Und sie machte sich ja wegen dieser mehr als unorthodoxen Art der Hochzeit schon genug Gedanken darüber, wie das wirken mochte.
    Doch jetzt galt es erst einmal Merula aufmerksam zu lauschen, dessen Ausführungen zu Alexandria für sie weit interessanter waren als alles, was dort vorne mit dem toten Lamm vorging. Auch wenn es gerade um Serrana ging, aber wenn der Priester nicht riskieren wollte, das nächste Opfer eines iunischen Dolches zu werden, würde er die Litatio so oder so verkünden und höchstens nach der Hochzeit das Brautpaar darauf ansprechen und zu ein paar Sühneopfern an Iuno nötigen. So lief das nunmal, alles andere wäre ein handfester Skandal – und würde bedeuten, dass Sedulus den Priester nicht gut genug bezahlt hätte. Und daran glaubte Axilla nicht, als Senator würde er auf sowas schon geachtet haben.
    So wandte sie sich wieder in Richtung Merula und flüsterte noch leiser zurück, damit sie die anderen, die vielleicht abergläubisch waren und dem opfer folgen wollten, das tun konnten. “Dann ist Nikolaos krank? Ich glaube, ich sollte ihm wirklich schreiben. Klingt nicht gut, wenn er nichtmal mehr Politik machen will. Er war immer ein sehr guter Archepyrtanes.“ Und einer der wenigen, denen Axilla zugetraut hatte, etwas gegen Terentius Cyprianus effektiv zu unternehmen.
    Als Merula dann meinte, er wäre für die Politik vorgeschlagen wurde, musste Axilla grinsen. “Die Alexandriner lieben die Iunier. Du wärst sicher gewählt worden. Vielleicht überlegst du es dir ja bei der nächsten Wahl. Anthimos Bantotakis hatte mir auch geschrieben, dass er es gern gesehen hätte, wenn ich Eutheniarche geworden wäre. Aber stell dir das mal vor, ich als Verantwortliche für die Getreidesendungen. Da würde am Ende Rom verhungern, weil ich was verwechselt hab.“ Sie musste grinsen und sich beherrschen, nicht zu lachen.
    Da sie nicht glaubte, dass jemand anderen außer sie die Zustände in Alexandria interessierten, gab sich Axilla auch keine Mühe, ihre neuen Bekanntschaften in das leise Gespräch einzubinden. Später würde sich sicher irgendein Thema noch ergeben, sofern ihre Teilnahme daran überhaupt gewünscht war. Und Axilla musste sowieso vermeiden, die Aurelier direkt darauf anzusprechen, warum sie denn eigene Sklaven mitgebracht hatten, von daher widmete sie sich lieber ihrem Vetter.
    “Beziehungen zu den Germanicern? Nein. Die Mutter von Serranas Mutter ist eine, aber das ist ja keine wirkliche Beziehung.“
    Immerhin war es allgemein bekannt, dass man nur über die männliche Linie wirklich verwandt war. Immerhin war die allgemeine Meinung, dass der Mann das Kind in die Frau pflanzte und diese es mehr oder minder nur ausbrütete. Daher war Laevina für Axilla auch natürlicherweise nicht Serranas Großmutter.
    Als dann aber alle Aufmerksamkeit von dem Auftritt des Glatzkopfes angezogen wurde, lauschte Axilla doch, was die anderen so sagten, nachdem Archias ihn auch nicht kannte. Schließlich war es Septima, die aufklärte, wer das denn war, wenn Axilla es auch eher an den Lippen ablesen musste als wirklich hörte. Das da war Salinator?
    Axillas Augen hefteten sich auf den Mann und musterten ihn. Sie hatte sich den praefectus urbi anders vorgestellt. Irgendwie... imposanter. Fieser. Unheimlicher. Hassenswerter. Immerhin hatte er die Anklage, die Urgulania gegen Terentius Cyprianus eingereicht hatte, abgeschmettert. Aber der Mann hier sah so... so.... so.... normal aus. Er hatte eine mehr oder weniger kleine Plauze, die er vor sich hertrug, Glatze, und sah sonst eigentlich ganz normal aus. Kein fies schielendes Auge, keine gehässige Stimme, kein gar nichts. Axilla war sich bewusst, dass sie ihn sehr offensichtlich musterte, aber es war ihr auch wurscht, ob er das mitbekam. Sollte er doch. Sie würde nur zu gern mal mit ihm ein paar Takte reden. Da war sogar die ganze Hochzeit und das drumherum vergessen.

    Es war so unwirklich, fast, als würde Axilla das Träumen. Archias nahm ihre Hand und steckte ihr den Ring an den Ringfinger der linken Hand, und dann zog er sie an sich und küsste sie. Nicht kurz, wie es sich geziemt hätte, sondern tief und innig, und Axilla schmiegte sich einfach nur an ihn und erwiderte es. Einen Augenblick wollte sie nicht an die Wirkung nach außen denken. Allgemein waren große Gefühlsäußerungen, gerade im Bereich der Liebe, verpönt, sie widersprachen den Lehren der Stoa und waren nicht doch derart, dass sie der dignitas abträglich waren. Aber im Moment war es Axilla egal, das hier war so unwirklich, dass sie darüber gar nicht so recht nachdenken konnte.
    Als er sie losließ, war ihr schwindelig, und viel mehr als ein etwas dümmliches Grinsen brachte sie nicht zustande. Sie sah sich die Gesichter der anderen an, die irgendwie skeptisch und doch freudig wirkten, nahm die Glückwünsche entgegen. Es war immer noch unwirklich, aber das machte nichts. Es fühlte sich gleichzeitig viel zu wunderbar an, und sollte es doch ein Traum sein, war es ein schöner. Ein verwirrender, aber ein schöner.


    “Danke“, meinte sie nur mit einem nicht auslöschbaren Lächeln bei jedem neuen Glückwunsch, und immer wieder drückte sie leicht Archis Hand, der sich ja die ihre geschnappt hatte. Aber er war wirklich da neben ihr, das passierte wirklich. Und Axillas Herz schlug wie wild jedes Mal, wenn sie sich so wieder vor Augen führte, dass das keine Einbildung war.


    Als Archias dann meinte, er wollte sie entführen, musste sie doch kurz frech zu ihm rüberschauen. “Ich bin doch keine Sabina“, meinte sie kurz frech lachend, aber gleichzeitig verriet jede Faser ihres Körpers, dass es ihr ganz und gar nicht unrecht war, wenn er nun die deductio in domum gleich in Angriff nehmen würde. Und dann waren sie wirklich verheiratet! Axilla konnte es noch immer nicht glauben. Sogar noch vor Serrana. Vor nichtmal 3 Monaten hatte sie noch geglaubt, in Schande leben zu müssen, wenn sie das Kind nicht töten konnte, ehe es jemand merkte. Und jetzt war sie mit einem Mal verheiratet. Manchmal war das Leben verrückt.

    Axilla lag eine kleine, gemeine Bemerkung auf der Zunge, dass sie doch kein Hund war, den man zu sich rief, aber sie ließ es bleiben. Sie wusste, das dachte sie nur, weil sie grade auf Krawall gebürstet war, und im Grunde wollte sie ja zu ihm und kuscheln. War nur ein wenig der Effekt, den wohl jeder Katzenbesitzer nachfühlen konnte: Man holte eine Katze nicht zum Kuscheln, sie kam zum Kuscheln.
    Nun, sei es wie es sei, Axilla saß schließlich auf Archis Schoß und ließ sich den Rücken kraulen, während sie ihm zuhörte.
    “Ja, erdrückt“, ließ sie sich resignierend gegen ihn sinken. “Als ob der Palast und das alles mich erschlagen wollte mit seiner Pracht. Ich weiß, es klingt albern, aber es ist so.... so.... ordentlich einfach hier. Ach, ich kann's nicht besser erklären.“ Wie sollte sie das auch erklären können, dass sie sich nach Chaos und Freiheit sehnte? Sie war ja im Grunde frei. Und im Grunde hatte sie ja auch noch Chaos. Nur eben war sie jetzt eine verheiratete Frau, noch dazu eine mit einem Eques verheiratete Frau. Über dies eine, die nun mit dem Kaiser über 5 Ecken verschwägert war. Da hatte die Gesellschaft wohl einfach Erwartungen, und Axilla wollte diese gar nicht erfüllen. Sie wusste, dass sie das nicht hinbekommen würde, und dieses Wissen erdrückte sie einfach.


    Und endlich rückte auch Archias damit raus, welche Laus ihm über die Leber gelaufen war. Dass die Laus aber Flavier war und sich Piso nannte, das war dann doch überraschend. Da schien der Ärger mit der Tafel – und Axilla musste wirklich kurz heimlich schmunzeln bei der Vorstellung, dass die in die Latrine gefallen war – fast schon nebensächlich.
    “Ach, zeig mal her“ nahm sie ihm den Brief ab und las selber, was Piso so schrieb. Noch immer hatte sie etwas Bauchschmerzen, was den Flavier anging. Sie könnte sich selbst ohrfeigen, dass sie an dem Morgen, nachdem er sie abgefüllt hatte, nochmal mit ihm geschlafen hatte. Sie hätte das nicht tun sollen. Dann hätte sie sich rausreden können, dass es nur der Alkohol war. Dann hätte sie ihn sogar anzeigen können, wegen stuprum. Aber das hatte sie nicht, sie hatte ihn am Morgen geküsst und auf sich gezogen und nochmal mit ihm geschlafen, und dafür könnte sie sich wirklich ohrfeigen.
    Daher hatte Axilla auch immernoch ein wenig Angst, wenn es um den Flavier ging. So las sie fast schon ängstlich den Brief, aber konnte zum Glück nichts wirkliches finden. Sie atmete einmal erleichtert durch und knuffte dann Archias leicht in die Seite.
    “Ich denke, er wird schon etwas böse sein, wenn er hört, dass wir schon geheiratet haben. Aber vermutlich wird er das nicht so zeigen, wenn die anderen auch da sind, oder? Ich weiß nicht, du kennst ihn besser als ich.“ Wobei Axilla ihn ja auch besser kannte, als ihr lieb gewesen wäre.

    Jetzt war der Großteil der Dinge, die Axilla aus der Casa Iunia mitnehmen wollte, endlich auch hier seinen Platz gefunden. Zwar längst nicht alles, aber doch das meiste. Und so weit war die Casa ja nun auch nicht entfernt, als dass sie zur Not nicht eben hin könnte und etwas holen.
    Nicht minder chaotisch wie Archias hätte es eigentlich ein heilloses Durcheinander sein müssen, aber anders als ihr Mann ließ Axilla mehr mit sich reden und hörte auf die Sklaven, was diese auch schon mitbekommen hatten. So hatte sie sich beraten lassen, wo was am Besten Platz finden sollte, so dass es alles in allem sehr ordentlich war.
    Einzig bei einer Sache hatte Axilla nicht mit sich reden lassen, nicht einmal im Ansatz: Die Truhe mit den Sachen ihres Vaters. Diese stand in der Nähe ihres Bettes, und daneben der Rüstungsständer, wenngleich das dort noch so fehl am Platze wirken mochte. Aber da hatte Axilla jede Diskussion im Keim erstickt.


    Als Archias nun nicht gekommen war, hatte Axilla damit angefangen, die Rüstung eben aufzubauen und zu pflegen. Das war noch ein Punkt, bei dem sie nicht mit sich reden ließ. Wehe dem Sklaven, der versuchen wollte, ihr dabei zu helfen. Das machte sie allein, und zwar ganz allein.
    Aber irgendwann war die Rüstung schön aufgebaut, sämtliche Teile neu gefettet und saubergemacht, und Archias war noch immer nicht da. Ein wenig grummelig wurde Axilla da schon, denn hier im Palast traute sie sich noch nicht so recht, allein herumzustreunen und einfach eine Beschäftigung zu suchen. Und so war ihr im Moment vergleichsweise langweilig.


    Als Archias dann endlich kam, saß sie gerade auf dem Bett und starrte Löcher in die Luft. Anstatt einer Erklärung bekam sie nur einen kurzen Kuss auf die Stirn, während er sich in den nächsten Sessel fallen ließ und sich nach ihrem Tag erkundigte.
    “Kurz zusammengefasst: Langweilig. Oh, Caius, ich weiß gar nicht wo hin mit der ganzen Zeit! Ich brauch ganz dringend Arbeit, also, so richtige Arbeit. Was zu tun, eine Aufgabe...“
    Axilla ließ sich nach hinten fallen und reckte die Arme nach oben, um weiter wild gestikulieren zu können, während sie ihr den halben Tag aufgestautes Redebedürfnis erstmal befriedigte. “Gibt es hier eigentlich auch eine Bibliothek? Und dr Garten, darf ich da einfach so rein, oder ist der nur zum Angucken, wenn jemand den Kaiser sehen will? Überhaupt, ich hab gar keine Ahnung, was ich hier darf und was ich nicht darf, ich meine... gnaaaAAA! Ich komm mir hier wie ein Eindringling vor. Das ist alles so groß und so... so.... kaiserlich! Und ich, ich bin....“
    Mit einem resignierendem Schnauben drehte sich Axilla auf die Seite und stützte ihren Kopf mit der Hand einfach ab, sah so zu Archias hinüber. “Ich komm mir so erdrückt vor.“
    Sie sah etwas wehleidig zu ihrem Mann, als sie merkte, dass irgendwas nicht in Ordnung war. Er hatte da einen zerknüllten Brief in der Hand und sah aus, als wär ihm eine gewaltig große Laus über die Leber getanzt. “Was ist denn los? Probleme?“ Sie nickte nur leicht in Richtung des Briefes in seiner Hand und schaute besorgt drein. Irgendwas hatte er doch!

    Einer von Axillas Leibwächtern war kurzerhand zum Boten degradiert worden und brachte im Cursus Publicus zwei kleine, versiegelte Briefe vorbei.
    “Familienwertkarte Iunia“, murmelte er verdrießlich und legte das Schreiben dem anwesenden Stationarius hin.



    Anthimos Bantotakis
    Megaro Bantotakia
    Alexandria
    Aegyptus


    Chaire Anthimos!


    Es ist so viel unglaubliches hier in Rom passiert, dass ich nicht einmal weiß, wo ich anfangen soll.
    Ich habe geheiratet! Caius Aelius Archias, vor nicht einmal einer Woche. Ich weiß nicht, ob er dir bekannt ist, er war in Alexandria Stationarius beim Cursus Publicus. Er ist ein entfernter Verwandter des Kaisers, und deshalb lebe ich jetzt im Palast. Wenn du mir also zurückschreiben magst, musst du die Post dorthin schicken – wobei ich auch die von der Casa Iunia erhalten werde, falls du dorthin schon etwas geschickt hast, ehe du diese Zeilen liest.
    Deshalb werde ich wohl auch so schnell nicht zurückkehren. Mein Mann ist hier Procurator, und natürlich bleibe ich bei ihm. Ich fürchte, ich muss Nikolaos auch noch gestehen, dass er einen neuen Scriba braucht. Endgültig.


    Aber es ist auch etwas schlimmes passiert. Leander wurde bei einem Überfall getötet. Du weiß, mein Sklave, der eigentlich mein ständiger Schatten war. Wir wurden überfallen, und beim Versuch, den Angreifer zu überwältigen, wurde er getötet. Ich frage mich, ob das wohl jemals aufhört mit den Morden an denjenigen, die ich liebe? Erst Urgulania, und nun habe ich ihn verloren.
    Wo wir gerade bei Urgulania sind: Habt ihr meinen Brief bekommen? Ich wollte ihn ans gesamte Pyrtaneion schreiben, weil ich denke, dass es alle angeht, was mit einer aus ihren Riehen geschehen ist. Und ich finde, einen Ochsen zu opfern war keine zu große Bitte. Habt ihr es gemacht, im Serapeion? Ihr habt nichts davon geschrieben.


    Und zuletzt habe ich noch eine große Bitte an dich. Malst du noch? Ich habe vor ein paar Wochen einen Senator kennengelernt, dem ich gerne ein Geschenk machen will. Und zwar ein Bild von den Blumen des Paneions. Du weißt schon, das Beet mit den vielen Orchideen am Fuß des Heiligtums. Könntest du mir davon ein Bild malen und schicken? Natürlich bekommst du dafür Geld. Sag einfach dem Verwalter meiner Farbmischerei, wieviel du bekommst, oder lass es dir in Farben auszahlen.
    Und um einen zweiten Gefallen muss ich dich bitten: Könntest du ein paar dieser Orchideen für mich eintopfen und mir schicken? Vielleicht 10 Pflanzen, damit wenigstens eine die Reise übersteht? Wenn mein Verwalter Kosmetik nach Rom schickt, kann er dafür sicher in einer Kiste einen Platz schaffen, vielleicht auch jemanden mitschicken, der sich um die Pflanzen kümmert. Es wäre mir wichtig, und ich weiß, du wirst es sorgfältig ausführen. Ich hätte gern nicht nur ein Bild, sondern obendrein eine lebendige Blume.


    Ich danke dir schonmal im Voraus.


    Chaire, und gib auf mein geliebtes Alexandria gut acht.


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    Ad
    Marcus Duccius Rufus
    Casa Duccia
    Mogontiacum
    Germania



    Salve Ragin!


    Ich bin verheiratet! Caius Aelius Archias heißt er. Vielleicht erinnerst du dich an ihn, du hast ja auch beim Cursus Publicus in Alexandria kurz gearbeitet, als er auch da war.
    Es tut mir leid, dass ich dich nicht eingeladen habe, aber es kam ziemlich plötzlich. Vielleicht weißt du, dass er eigentlich mit einer anderen, Decima Seiana, verlobt war? Nunja, er hat sich entlobt, weil er mich heiraten wollte. Er liebt mich, kannst du dir das vorstellen? Und ich ihn auch. Ich meine, ich kenne ihn jetzt schon so lange, fast 2 Jahre. Er war der erste Freund, den ich in Alexandria hatte, und er hat mich sogar zu den Pyramiden mitgenommen. Und die ganze Zeit hab ich nichts gemerkt. Seltsam, nicht?


    Aber es ist auch was schlimmes passiert. Ich wurde überfallen. Leander hat versucht, mich zu verteidigen, wurde dabei aber getötet. Ich weiß gar nicht, was ich ohne ihn machen soll, er hatte immer alles im Kopf, um mich daran zu erinnern. Und jetzt ist er weg... Und es ist meine Schuld! Ganz sicher ist es das. Ich hätte ihm irgendwie helfen müssen. Ich weiß, dass ich das hätte tun müssen, aber ich hab einfach nichts getan. Ich mache mir solche Vorwürfe deswegen.


    Achja, und danke für den Tipp mit den Prudentiern. Ich habe Vala tatsächlich bei ihnen gefunden. Dein Verwandter ist wirklich sehr nett, ich hab ihn wirklich sehr gern. Auch wenn er manchmal etwas ruppig erscheint, ich glaube, auf seine Art ist er der ehrenhafteste Mensch, den ich kenne.
    Wenngleich Archias ihn nicht leiden kann. Der glaubt doch tatsächlich, Vala wollte mir was tun, kannst du dir das vorstellen? Totaler Blödsinn, wenn du mich fragst, und nur Eifersucht. Obwohl er nicht eifersüchtig sein muss, Vala hat nie auch nur einen Versuch unternommen, mich irgendwie zu verführen oder sowas. Du hast wirklich einen sehr respektvollen Verwandten!


    So, aber genug von mir. Wie geht es dir? Was treibst du so? Ist bei euch dort oben nun auch schon Frühling?


    Vale


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    Sim-Off:

    Familienwertkarte Iunia bitte

    Das ging ja fast so fix wie bei den Wachen in der Basileia! Axilla strahlte den Prätorianer an und sah neugierig zu, wie er einen Vermerk auf eine Tafel kritzelte.
    “Prima. Bekomm ich dann nochmal bescheid, oder geht das so?“ Vielleicht hätte Axilla einfach Archias reden lassen sollen, immerhin lebte sie gerademal 2 tage nun hier und er war ihr Mann, aber über sowas dachte sie doch erst gar nicht nach. Außerdem mochte sie Soldaten wirklich gern und unterhielt sich auch gerne mit ihnen.

    Axilla war Archias einfach hinterhergelaufen. Sie brauchte irgendwann nochmal eine Karte dieses Hauses, allein hätte sie sich mindestens 5 Mal verlaufen. Hier war alles so groß und es gab so viele Räume, und alle Gänge sahen irgendwie gleich aus. Aber im Moment ließ Archias sie ja sowieso so gut wie nie auch nur eine Minute allein – wobei sie diese meistens sowieso in seinem Cubiculum verbrachten.
    Sie kamen also bei den Prätorianern an, und Axilla sah sich neugierig um. Angst hatte sie keine. Nicht vor Soldaten. Und schon gar nicht vor den Schwarzröcken. Nein, im Moment fühlte sie sich sogar wirklich ausgesprochen Wohl in ihrer Haut und lächelte allen nur freundlich zu.

    Jetzt wirkte der Ädil auf einmal gar nicht mehr so feindselig wie vor einigen Momenten noch. Vielleicht hatte sie ihn einfach nur auf dem falschen Fuß erwischt. Oder eben jetzt auf dem richtigen, denn er schien ihr schon weit freundlicher. Mit einem Strahlen nahm sie die Urkunden entgegen und rollte sie sorgfältig wieder in die Lederhülle ein, die sie auch mit geschickten Fingern schnell verschloss, während sie schon fröhlich plauderte.
    “Nunja, Alexandria hat die besten Ärzte der gesamten Welt. Immerhin lehren und lernen die dort am Museion. Also wenn es eine Heilung für den vielleicht baldigen Consul gab, war es doch fast logisch, dass sie dort ist, oder?“ Für Axilla zumindest klang es ganz und gar logisch. Und sie kannte ja sogar den Arzt, der den Flavier behandelt hatte. Gut, dass Anthimos sowas konnte, hätte sie um ehrlich zu sein nicht gedacht, aber über das Wissen, was in Alexandria gelagert war, ging einfach nichts.


    Der Aurelier überlegte über bei ihrem einfach fröhlich und freundlich dahingesagten Vorschlag recht lang und sah sie dabei wieder etwas komisch an. Axilla blickte einfach nur treuherzig zurück und verstand nicht, was es da so lang zu überlegen gab. Anthi würde es ganz sicher machen, da hatte sie keine Bedenken. Und sie wollte ohnehin nochmal nach Alexandria schreiben.
    Als der Aurelier dann schließlich antwortete, verstand Axilla noch weniger. Bezahlen? Warum wollte er denn bezahlen? Und er sagte das so streng, als wolle er da keine Widerworte hören.
    “Dort ist es noch viel schöner, nur kann ich das nicht so gut beschreiben. Das muss man sehen. Ich werde dann Anthimos schreiben. Hmmm, wenn ich das Bild dann vorbeibringe, kannst du es ja dann bezahlen, wenn du unbedingt möchtest. Ich wollte es dir eigentlich schenken.“ Axilla dachte sich da gar nichts dabei, sondern lächelte den Aurelier nur offenherzig an. Sie hatte da keinerlei Hintergedanken dabei, war ja nichts schlimmer. Aber wenn er es unbedingt bezahlen wollte, sollte er. Sie hatte auch schon eine noch viel bessere Idee, während sie so darüber nachdachte, und strahlte deswegen noch viel mehr.
    “Aber du hast sicher noch sehr viel zu tun, und ich hab sicher schon genug von deiner Zeit beansprucht.“ Auf die Nerven gehen wollte sie ihm schließlich nicht, jetzt, wo er gerade etwas aufgetaut schien. Daher gab er ihm jetzt die Möglichkeit, sie hinauszukomplimentieren, während sich in ihrem Kopf schon ein Plan formte.

    Jetzt war es sowieso schon zu spät, so zu tun, als würde man dem Opfer mit Spannung entgegenfiebern. Natürlich würde der Priester die Litatio verkünden, und wenn die Leber nur ein kleines, schwarzes, schrumpeliges Nichts war. Wenn er das nicht tat, würde er Axilla aber von einer ganz anderen Seite kennenlernen! Und außerdem wollte Axilla jetzt nicht still sein, wenn sie ihren Lieblingscousin schonmal da hatte, obwohl sie mit ihm nicht gerechnet hatte. Aber ihre Lautstärke passte sie dem Opfervorgang an.
    “Wie ein Fremder? Niemals, nicht, solange ich hier bin. Mir bist du immer Familie. Und du musst mir alles von Alexandria erzählen. Dort waren jetzt Wahlen, nicht? Wie haben sie denn die Ämter besetzt? Ist Nikolaos noch Gymnasiarchos? Und du musst mir auch unbedingt erzählen, wie die Lage in der Stadt ist. Nachdem Terentius Cyprianus ja nun Statthalter ist...“ Axilla ließ den Satz offen, aber ihr Lächeln war dabei verschwunden.
    In diesem Moment schloss auch Archias auf und begrüßte Merula, stellte Axilla noch dem unbekannten Dritten vor. Und betonte dabei ganz stolz, dass sie seine Frau war, und Axilla schoss etwas die Röte ins Gesicht. Da löcherte sie Merula mit Fragen und vergaß dabei total, ihm die wichtigste Neuigkeit in ihrem Leben mitzuteilen. Und unter Merulas Erstaunen litt sogar die Vorstellung des Unbekannten, der bislang nur Volub hieß.
    Merula sah zwischen ihnen beiden kurz hin und her, dann lachte er. Axilla schaute verlegen zu Boden, grinste dabei aber so, dass man ihr echte Scham nicht abnehmen wollte.
    “Ja, wir haben erst vor ein paar Tagen geheiratet. Ohne groß etwas zu planen oder zu feiern. Caius hat mich da etwas überrascht. Sonst hätt' ich dich natürlich eingeladen!“
    Aber sie planten ja eine Feier für die Freunde, im Nachhinein. Axilla würde Merula da vielleicht einfach mit einladen, wenn er etwas länger in Rom blieb. Archias hatte sicher nichts dagegen. Aber das fragte sie lieber, wenn weniger Leute zuhörten.


    Ein weiterer Mann betrat die Feier und schritt daher, als wär er wichtig. Axilla kannte aber den großen Glatzkopf, der eine kleine Wampe vor sich hertrug, nicht. Sie betrachtete nur teils skeptisch, teils amüsiert, wie der das Opfer ignorierte und direkt zu Calvena stiefelte, um zu meinen, sie hätte einen besseren Mann verdient. Auch noch einen Staatsmann! Axilla unterdrückte bösartige Gedanken und grinste nur kurz etwas schief über die unorthodoxe Art und Weise des Mannes. Sie stupste kurz Archias, als sie sah, dass ein anderer Mann ihm salutierte. “Kennst du den?“


    Da riss auch schon Merula wieder ihre Aufmerksamkeit an sich, und Axilla blinzelte kurz überlegend, als er sie nach einem Gästebuch fragte. Gästebuch? Machte man das denn jetzt so? Axilla wusste davon nichts, allerdings hatte sie sich aus den Hochzeitsvorbereitungen auch dezent zurückgehalten.
    “Das weiß ich auch nicht. Ich bin mir nicht sicher, ob es hier sowas gibt, oder vielleicht später in der Casa Germanica? Aber wenn das Opfer vorbei ist, kannst du ja fragen, wenn du den Brautpaaren gratulierst?“ Jetzt hatte der Unbekannte auch endlich einen ganzen Namen, der ihn als Peregrinen preisgab. Nicht, dass das Axilla irgendwie stören würde.


    “Aber Lucius, erzähl doch mal, wie ist es in Alexandria derzeit. Ich werd ja nichtmehr hingehen in nächster Zeit, um selber nachzuschauen. Haben die Pyrtanen Serapis einen Ochsen geopfert, wie ich sie gebeten habe? Und sonst, wer ist in welchem Amt. Wie geht es den Bantotaken? Und... erzähl mir einfach alles!“ Das war vielleicht kein Thema für die Hochzeit, aber wie es um ihre geliebte Stadt bestimmt war interessierte Axilla weitaus mehr, als ob Iuno die Verbindung zwischen Sedulus und Serrana wirklich gut hieß oder der Priester nur sowas verkünden würde.

    Nachdem die Wetten abgeschlossen waren, zog Axilla Archias gleich schon mit zu der Arena. Wieder ärgerten sie die Leibwächter, die ihr dauernd vor den Füßen herumliefen und einfach nicht schnell genug waren, so dass sie ihnen ständig schon auf die Hacken trat. Entnervt sah sie zu Archias hinüber, aber zum Glück war der Weg nicht so lang und sie schnell an ihrem Platz angekommen. Es waren sogar recht gute Plätze, relativ weit vorne und leicht erhöht. Und der erste Kampf hatte schon angefangen. Axilla schob einen ihrer Wächter beiseite und lehnte sich so weit vor, wie es irgendwie ging, um auch ja jede Bewegung mitzubekommen.
    “Haben wir schon was verpasst?“ fragte sie niemanden bestimmtes und schaute dann gebannt auf die beiden Kämpfer. Vor lauter Vorfreude bemerkte sie nicht einmal Sermo, der gerademal ein paar Plätze links von ihr seinen Platz gefunden hatte – und einer der wenigen gewesen wäre, den sie überhaupt kannte. Noch ein Umstand, den sie schleunigst ändern musste, jetzt, da sie in Rom blieb.

    Vor den Kämpfen konnten noch Wetten geschlossen werden, und Axilla wollte am liebsten selber vor drängeln, um ihre Wette abzugeben. Aber der guten Sitten und des Anstandes wegen war dann doch einer ihrer fünf Leibwächter – über die sie mit Archias noch ein ernstes Wörtchen reden musste. Einer in Ordnung, aber FÜNF? - nach vorne geschickt worden. Als dieser sich durch die Massen an Leute gekämpft hatte, gab er für Axilla also folgende Wette ab.
    “100 auf Seuthos, 100 auf Cassius und 100 auf Lobo.“


    Axilla hatte kein wirkliches System oder tiefgreifende Logik, nach denen sie entschied. Beim ersten Kampf ging es rein nach aussehen, und Ursus sah aus wie ein großes Ungetüm, während der Retiarius schlank und hochgewachsen und einigermaßen anziehend war. Beim zweiten Kampf hatte sie sich für den Murmillo entschieden, einfach, weil sie dessen Aufmachung ein wenig an einen Legionssoldaten erinnerte. Und beim dritten Kampf fand sie die Technik mit zwei Dolchen einfach interessant und war gespannt, ob diese schnelle und wenige Art zu kämpfen denn eine Chance hatte.
    Der Leibwächter kam also mit den Wettscheinen wieder und gab sie seiner kleinen Herrin, die sie freudestrahlend entgegennahm und ganz stolz Archias präsentierte. “Schau, mein erster Wettschein!“ verkündete sie stolz, fast wie ein Feldherr, der gerade seinen ersten Triumphzug feiern durfte. Sie grinste ihren Mann an und besah sich nochmal ihre Wetten. Egal ob sie gewann oder verlor, allein der Spaß war es ihr wert.


    [Sim-off] Hast das Geld auch gleich[/simoff]