Rufus war noch ganz durcheinander, aber Axilla konnte das sehr gut verstehen. Jetzt, wo die Wut nachließ, war ihr auch auf einmal ganz flatterig zumute, und sie drehte sich einmal um die eigene Achse, um selber zu schauen, ob noch ein weiterer Angriff bevorstand.
“Nein, das war ein Krokodil. Ich hab schonmal eins gesehen, aber von weiter weg und das war auch nicht so groß und ist nur rumgelegen. Aber das hier war ja richtig hungrig!“
Ganz offenbar mochten Krokodile lieber Fisch als sie. Sie schaute noch mal auf das Wasser, aber da war nichts. Und so langsam machte sich ein neues Gefühl in ihr breit. Ein kribbeln, das ihren ganzen Körper durchzog, als wolle er prüfen, ob alles lebendige noch funktionierte. Es war wie kleine Funken auf der Haut, kitzelnd und elektrisierend. Und es brachte Axilla dazu, erst zu grinsen, dann unterdrückt zu lachen. Sie lebte noch! Und Rufus auch! Und sie hatten ein Krokodil gesehen!
“Wenn wir das erzählen, das glaubt uns kein Mensch.“ Noch immer giggelte sie fröhlich vor sich hin.
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Und plötzlich stand Axilla alleine mit der Angel da, während Rufus nach vorne ging und an der Leine selber zog. Sie versuchte, ihm irgendwie zu helfen, in dem sie mitzog, aber irgendwie glaubte sie eher nicht daran, dass das wirklich etwas bewirkte. Und dann hatte er offenbar den Fisch aus dem Wasser, denn er hielt ihn etwas seitlich. Das Ding war groß, bestimmt so lang wie Rufus’ Unterarm, und zappelte wie irre hin und her. Axilla zwang sich zu einem anerkennenden Lächeln, denn irgendwie hatte sie gehofft, dass das Ding wenigsten klein war. Jetzt würde sie es wirklich essen müssen!
Doch dann gefror ihr Lächeln. Plötzlich schoss etwas riesiges aus dem Wasser, das sie im ersten Augenblick gar nicht richtig erkennen konnte und schnappte sich den Fisch. Mit einer wilden Bewegung riss es ihn von der Schnur, an der er baumelte, während Rufus schon einen rettenden Satz zur Seite machte und weiterlief.
In diesem Moment schaltete bei Axilla etwas um. Sie dachte nicht darüber nach, was sie machte, es war, als würde ihr Körper ganz allein reagieren, und sie brüllte das Krokodil an und warf mit der Rute danach. Die Echse zischte in ihre Richtung, und Axilla brüllte noch mal und wedelte dabei mit den Armen, als wolle sie angreifen. Zwischen ihr und dem Krokodil war einiges an Sicherheitsabstand, so dass keiner wirklich zu dem anderen gleich hätte können. Der Echse war das komische Menschlein wohl suspekt und sie trollte sich zufrieden mit der errungenen Beute wieder schwerfällig ins Wasser.
Erst jetzt kam Axilla wieder dazu, sich umzusehen, und bemerkte Rufus, der hinter ihr war. Er war wohl vor dem Vieh weggelaufen. Kluge Entscheidung. Was hatte sie sich nur dabei gedacht, es verjagen zu wollen? Sie erinnerte sich an ihren Vater. Wenn du Angst hast, gibt es drei Möglichkeiten, wie die meisten Menschen reagieren. Die einen laufen davon, die anderen erstarren und werden ganz blass, und die dritten werden wütend. Als Soldat, darf dir keins der der Sachen passieren.
Bedrückt senkte sie kurz den Kopf. Sie hätte sich gewünscht, sie hätte seinen Rat beherzigen können. Unsicher kaute sie auf der Unterlippe, bis Rufus näher heran war.
“Ist dir auch nichts passiert?“ fragte sie voller Sorge. Krokodile waren gefährlich, das hätte auch nach ihm und nicht nach dem Fisch schnappen können. -
Und plötzlich hatte wohl doch ein Fisch angebissen. Und gleich ein so großer, dass Rufus ihn nicht allein aus dem Wasser bekam. Im Grunde wär es Axilla lieber gewesen, er hätte keinen gefangne. So, wie sie vorhin gesprochen hatten, würde er ihn sicher noch mit ihr essen wollen. Und sie mochte doch wirklich keinen Fisch! Zumindest nicht heute an ihrem Geburtstag.
Trotzdem stand sie auf und schaute, sie sie Rufus am besten helfen konnte. Das war gar nicht so einfach, denn er zog ja auch schon mit beiden Händen an der Rute. Sie packte also so gut es ging mit an die Rute und versuchte, zu ziehen. Allerdings gab es da ein paar sterische Gründe, die das ganze doch recht schwierig machten. Es war einfach nicht soviel Platz da, als dass da zwei Leute vernünftig an der dünnen Rute ziehen konnten. Dennoch tat Axilla ihr bestes, um Rufus da zu helfen. -
Axilla sah zu Rufus hoch bei seiner Bemerkung über Wölfe und lächelte nur. Er glaubte doch wohl nicht an die Geschichten von Wölfen, die Menschen fraßen? Da machte man einmal laut Krach und jeder Wolf nahm reißaus vor einem Menschen. Dumm waren die Tiere ja auch nicht. Sie wusste zwar nichts über Germania und die Wölfe dort, aber sie konnte sich nicht vorstellen, dass Meister Isegrimm dort soviel angriffslustiger sein sollte als in Hispania. Aber da sie es ja auch nicht genau wusste, wollte sie da nicht belehrend wirken. Wenn man von etwas keine Ahnung hatte, war es besser, den Mund zu halten.
Plötzlich flüsterte Rufus und sie sah gebannt auf das zuckende Stückchen Kork. Neugierig wartete sich, ob das Ding unter Wasser verschwand. Es tanzte und hüpfte auf den sanften Wellen des kleinen Nilarms, an dem Alexandria lag, aber ging einfach nicht unter. Es tanzte einfach nur und bewegte sich, aber es passierte nichts.
“Bist du sicher, dass das so funktioniert?“ fragte sie schließlich skeptisch. Angeln war ja furchtbar langweilig. Da passierte ja gar nichts, auch nicht, wenn man still war. -
Axilla musste lächeln, als Rufus vom Meer erzählte. Sie hatte auch die meiste Zeit auf Deck verbracht, mit dem Kopf auf der windabgewandten Seite der Reling. Trotzdem war es für sie kein Grund, deswegen allzu zerknirscht zu sein. Es wurde ja sehr vielen Leuten bei Schiffsreisen schlecht. Sie musste da nicht ausführlich drüber berichten, aber so schrecklich war es nun nicht.
“Nein, ich hab nicht gejagt. Als ich klein war hat mit Vater gezeigt, wie man Schlingen legt, um Kaninchen zu fangen, aber was richtig großes? Nein, wer hätte das denn essen sollen?“
Axilla lehnte sich bequem zurück und stützte sich mit den Händen nach hinten ab. Hier am Ufer war es irgendwie kühl, obwohl sie eigentlich in der Sonne waren. Lediglich das nahe Schilf spendete ein wenig Schatten.
“Und natürlich gibt es in Hispania auch Wölfe, und Luchse und Wildkatzen. Bären hab ich keine gesehen, aber die gibt es wohl auch in den Wäldern. Und wilde, schwarze Schweine gibt es auch, sogar ganz viele. Aber so gefährlich ist das nicht. Die Wölfe hauen sowieso immer ab, sobald man auch nur in die Nähe kommt, und solange man die Wildkatzen in Ruhe lässt, lassen die einen auch in Ruhe. Bloß bei den Schweinen muss man aufpassen, aber die sind ja sehr laut, und ich kann richtig schnell und gut klettern.“
Mit den Tieren im Wald hatte Axilla noch nie ein Problem gehabt. Da wusste sie beinahe instinktiv, wie sie reagieren musste, um in Ruhe gelassen zu werden. Tiere waren da einfacher als Menschen. Menschen hatten Erwartungen, Tiere nur Bedürfnisse. Ein Bedürfnis zu befriedigen war weitaus einfacher als eine Erwartung. -
Entweder war der Mann mit ihrer Antwort überfordert, oder er war mit offenen Augen eingeschlafen. Anders konnte sich Axilla sein langes Schweigen nicht erklären. Und dabei hatte sie es doch eilig! Wenn sie weiter hier so trödelten, dann war Nikolaos wahrschienlich von den wütenden Massen da draußen schon lange erschlagen und lag irgendwo im Straßengraben, und sie würde immer noch darauf warten, ob sie nun durch durfte oder nicht.
Etwas ungeduldig schaute sie deshalb den Magister Officiorum an. “Und?“ -
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Irgendwie hoffte Axilla, sie würden jetzt keinen Fisch fangen. Zum einen, weil sie gerade auch keinen Hunger hatte – mal wieder – und zum anderen, weil sie sich zum Geburtstag was schöneres als das vorstellen konnte. Außerdem wollte sie sich nach dem Kaninchenvorfall bei den Parentalia lieber nicht mehr als Köchin versuchen, das könnte doch peinlicher als das übliche werden.
Als Rufus von ihrem Vater und seinem Vater sprach, wurde Axilla wieder etwas stiller. Sie verschränkte ihre Arme über den Knien und legte den Kopf oben drauf. Sie konnte sich gar nicht vorstellen, wie es wäre, sich nicht mehr an ihn zu erinnern. Dabei lief ihr ein wahrer Schauder über den Rücken. Das wäre das schrecklichste, was sie sich auch nur erdenken könnte, ihn nie gekannt und erlebt zu haben. Egal, wie sehr sie ihn jetzt vermisste, das wäre noch schlimmer gewesen.
“Ja, er war sehr weise. Und gerecht und stark und freundlich und so selbstsicher, dass man einfach wusste, alles wird gut…“
Axilla starrte einfach auf den Flusslauf vor sich hin. “Und wenn er lächelte, dann war einfach alles in Ordnung, egal wie schlecht man sich eben noch gefühlt hat.“ Ja, sein Lächeln vermisste sie besonders.
Sie atmete einmal tief durch und leise seufzend wieder aus. Sie fühlte sich traurig, wollte es aber gar nicht sein. Und sie wollte Rufus davon auch eigentlich gar nicht erzählen. Sie hatte noch nie jemandem so wirklich von ihrem Vater erzählt. Es fragte sie auch nie jemand nach ihm, so dass es auch keine Notwendigkeit dazu gab.
Sie schüttelte die wirren Gedanken kurz mit einem Kopfschütteln ab und versuchte, sich wieder abzulenken. Sie wollte nicht traurig sein.
“Und in Germania gibt es viele Flüsse und Seen, an denen man angeln kann?“ fragte sie also und war sich nichtmal sicher, ob sie das nicht schonmal gefragt hatte. Sie wollte nur auf ein anderes Thema kommen. -
Das mit den Aalen klang ekelig und daher irgendwie seltsam faszinierend. Allerdings konnten sie dafür ja wohl schlecht Helios schlachten. Und Axilla hätte auch gar nicht gewusst, ob es hier überhaupt Aale gab.
“Doch, natürlich gibt es in Hispania Flüsse und Seen, und Tarraco liegt ja auch am Meer. Aber dort fischen sie eher mit Netzen und nicht mit der Angel.
Aber ich hab noch nie geangelt. Wenn ich mal Zeit für mich gebraucht hab, bin ich eher in den Wald gegangen. Bäume liegen mir mehr als Flüsse. Und ich mag Fisch nicht so. Vater… hat gesagt, man soll nur das jagen, was man essen will. Und ich hab lieber daheim dann gegessen.“
Axilla plapperte fröhlich vor sich hin und erzählte, während sie sich einfach am Ufer niederließ. Die Schulter war schon wieder ganz vergessen. Fast so wie die Frage nach dem Hippodingens, so dass es eine kleine Redepause gab, ehe Axilla sich noch mal leicht streckte und über den Fluss schaute.
“Also, ich seh keines. Ich glaube aber, die gibt es auch im Fluss. Aber die würden wir dann schon sehen, wenn die hier wären, die sind ja sehr groß.“
Das wär doch mal ein tolles Geburtstagserlebnis! -
Dass Rufus sie so untersuchte war schon ein wenig komisch. Vor allem, da die Shculter ein wenig zwickte. Aber Axilla wollte ja auch nicht wehleidig sein und hielt also auch still. Als dann Rufus ihr aber Spucke durch den Riss in der Tunika auf den Kratzer schmierte, schaute sie schon ein wenig skeptisch.
Natürlich leckte sie sich Kratzer, an die sie herankam, auch instinktiv ab, ebenso wie jeder Hund und jedes Tier überhaupt das bei sich selbst tat. Aber dass ein anderer sowas bei ihr machte, das war schon seltsam. Aber er hatte ja auch nicht richtig geleckt, sondern den Finger genommen. Dennoch wusste Axilla nicht so recht, ob das im freundschaftlichen Rahmen noch in Ordnung war. Aber wenn der Kratzer dadurch nicht mehr blutete, war es ihr erstmal recht.
“Ähm, ja, danke. Brennt ein bisschen. Aber wenn es nicht schlimm ist, dann macht das ja nichts. War wahrscheinlich nur der Schreck.“ Axilla wollte ja nicht noch wehleidig erscheinen. Beim Klettern früher hatte sie sich dauernd irgendwas aufgeschürft oder sich Splitter in die Handballen getrieben, da sollte so ein kleiner Kratzer jetzt auch nicht weiter wild sein.
Sie überlegte, ob sie es noch mal mit dem Angeln versuchen sollte. Wenn man vom Pferd gefallen war, sollte man ja auch gleich wieder aufsteigen. Und sie wollte ja auch nicht wehleidig scheinen. Aber irgendwie hatte es die Angel mit dieser Aktion in Axillas Gunst versaut. Das war keine Freizeitbeschäftigung für sie, hatte sie beschlossen.
“Ach, ich überlass das glaub ich wirklich besser dir und schau mir das an. Ich glaube eh nicht, dass ein Fisch bei mir anbeißt. Und so kann ich schon zuschauen, wie man es richtig macht und mit dir besser reden.“ -
Rufus dachte bei dem Wort Koppel wohl an eine umzäunte Weide und nicht an die Lederbänder, oder er kannte diese Gerätschaft nicht. Allerdings konnte sie sich das kaum vorstellen, die Germanen mussten ihre Pferde im Feld auf ihren Kriegszügen ja auch irgendwie bei sich behalten, wenn man kein festes Lager errichten konnte. Aber es war ja auch nicht so wichtig, denn wenn er eine dabeigehabt hätte, hätte er auch gewusst, was sie meinte. Und er sagte ja, Helios würde nicht weglaufen.
Axilla bekam eine Angel in die Hand gedrückt und eine Erklärung. Sie hatte nicht gewusst, dass Fische Fleisch fraßen. Aber sie hatte sich da auch nie für interessiert. Sie nahm also das Stückchen Fleisch, dass Rufus ihr ebenfalls gab, und piekste es vorsichtig auf den Haken. Sie wollte sich den nicht gleich als erste Amtshandlung in den Finger treiben, also ließ sie sich dabei Zeit und ging vorsichtig zuwerke.
Als das Fleisch schließlich so saß, dass es nicht gleich wieder abfiel, versuchte sich Axilla mit der anderen Anweisung. Den Haken ins Wasser schleudern, so weit es ging? Sie besah sich kritisch die Angelrute und zuckte dann mit den Schultern. Na gut, dann eben so weit es ging.
Die Rute fest in beiden Händen nahm sie den dünnen Rohrstock hoch mit Schwung hinter den Kopf, so dass der Faden und der Haken einen schönen Rückwärtsbogen über sie hinweg beschrieb. Und dann ruckte sie mit Schwung wieder vor. Das heißt, sie wollte mit Schwung wieder nach vorne, allerdings wollte der Haken das nicht so ganz. In der Vorwärtsbewegung verfing er sich an ihrer Tunika auf Schulterhöhe und trieb sich so weniger Zärtlich in die darunter liegende Haut.
“Aaah!“ entfuhr es der gepeinigten Iunierin, die hektisch versuchte, sich nach dam Haken umzudrehen, der ihre Schulter aufgeschrappt hatte und noch immer in dem Stoff der Tunika gefangen war.
“Au, die Dinger sind ja gefährlich“, jammerte sie ein wenig, während sie danach angelte und das Ding dann mit einer herrischen Bewegung von ihrer Schulter befreite. “Blödes Teil. Blute ich? Ich glaub, ich überlass das angeln besser dir, bevor ich mich noch ganz zerlege.“
Sie konnte nicht auf ihre Schulter schauen, aber es fühlte sich so an, als würde sie ein wenig bluten. Urgulania würde ihr den Kopf abreißen! -
Okay, da ich mich mit Urheberrecht ein klein wenig auskenne:
Grundsätzlich gilt: Deeplinken darf man immer, Hotlinken nur mit Erlaubnis desjenigen, dem 1. der Server gehört, auf dem das Bild liegt und 2. derjenige auch die Rechte an dem Bild hat.
(Für alle, die nicht wissen, was jetzt was ist: Ein Deeplink ist eine ganz normale Internetadresse mit www und allem drum und dran, auch mit dem [ url]-tag, weil man da auf die Seite verlinkt wird und nicht Teile der dortigen Seite zu sich herholt.
Ein Hotlink wiederum ist das, was wir bei den [ img]-tags haben, denn das Bild liegt auf einem anderen Server, wird aber dann hier angezeigt. Man „klaut“ damit traffic von demjenigen, der das Bild hochgeladen hat, denn das Bild wird zwar von seiner Seite geladen, er profitiert aber nicht von den Besuchern. (Könnte ja sein, dass er auf seiner Seite Werbung hat, die pro Klick an ihn gezahlt wird o.ä.))
Imageshack erlaubt übrigens hotlinken über die dort eigens angebotenen CodesSo, bei Bildrechten ist das ganze schon um einiges komplizierter.
Grundsätzlich gilt: derjenige, der ein Bild geknipst hat, hat damit die Rechte an dem Foto. Auch das Recht auf Ausstellung und Vervielfältigung.Aber (und jetzt kommts) es gibt einige Sonderrechte, die das einschränken.
Zum einen erstmal Personenrechte. Eine Person hat grundsätzlich die Rechte an dem Bildmaterial, wo sie drauf ist. Es darf niemand einfach geknipst werden, wenn er das nicht möchte.
Außer: Er ist zufällig mit auf dem Foto drauf (z.B. wenn eine Demo fotografiert wird, dann geht’s ja nicht um einzelne Personen, sondern um die Gesamtheit an Personen. Oder wenn man einen Kirchplatz knipst und da läuft grad jemand drüber)
Zweite Ausnahme: Er steht im öffentlichen Interesse. Sprich: Prominente.Dann gibt es noch die besonderen Rechte, wie sie manchmal bei Sehenswürdigkeiten sind. Im Museum beispielsweise gibt es ja häufig ein Knipsverbot (auch wegen dem Blitz, aber in Neuschwanstein z.B. herrscht generelles Fotografierverbot). Wenn man sich da nicht dran hält und einfach trotzdem knipst, erwirbt man dadurch nicht die Rechte am Bild. Man ist zwar immer noch Urheber, hat aber kein Recht auf Ausstellung und Vervielfältigung, das behält das Museum. (Oder anders gesagt, man dürfte den Film nicht entwickeln lassen ohne Zustimmung des Museums)
Das erstmal grundsätzlich bei Fotos im Rohzustand.
Wenn man Fotos von anderen bearbeitet (was man eigentlich auch nicht einfach so darf) erhält man dann ein eigenes Urheberrecht, wenn das neue Werk die künstlerische Schöpfungshöhe erreicht. Oder anders gesagt: Nur Einfärben und Zuschneiden ist noch kein Kunstwerk, ne ausgefeilte Fotokollage aus 100 Bildern schon eher.Jetzt gibt es aber noch eine Möglichkeit, trotzdem Bilder nutzen zu dürfen:
Viele Erlauben die Nutzung ihrer Bilder im privaten Bereich. Privat heißt hierbei nicht „von einer Privatperson“ und auch nicht „ohne damit Geld zu verdienen“, sondern im Sinne von „nicht öffentlich einsehbar“.
Also genau gesagt: Wenn ein Gast auf einer Seite Bilder nicht sehen kann und man nachweisen kann, dass nur derjenige Personenkreis Bilder sehen, der das aus gruppenbezogenem Interesse sehen soll (also beispielsweise die Spieler in diesem schönen Rollenspiel zur Veranschaulichung der Plätze, an denen sich die ID’s befinden), dann ist das privat und damit häufig erlaubt.Wer sich ausführlich für das Thema interessiert, dem kann ich die Schatzwächter ans Herz legen ( http://www.schatzwaechter.de ). Das sind auch Privatpersonen, aber die kennen sich mit genau solchen Fragen sehr gut aus und sind auch sehr nett.
So, abschließend noch: Ich bin kein Rechtsanwalt und damit muss das da oben nicht vollständig sein und ist auch keine Rechtsberatung
Ich hoff, ich hab dich jetzt nicht mit Infos erschlagen.
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Axilla hatte keine Ahnung, wer die drei mit den komischen Namen waren, aber sie nahm einfach an, dass es ältere Verwandte waren. Aber bei Männern war das mit dem heiraten ja auch nicht so dringend wie bei Frauen. Wenn ein Mann erst mit dreißig oder vierzig heiratete, war das auch noch völlig im Rahmen. Bei einer Frau war 20 eine magische Grenze, bis zu der man dringend verheiratet sein sollte. Und so lang war das bei Axilla nicht mehr. Eigentlich war 15 eher so das Alter, in dem man heiratete. Eigentlich.
Rufus antwortete nun doch auf die Angel-Frage, schien da aber nicht besonders glücklich zu sein. Axilla war zwar durchaus neugierig, aber sie war kein Trampel und kannte es nur zu gut, wenn man über etwas nicht sprechen wollte. Also beließ sie es dabei und ritt mit ihm einen Moment einfach schweigend dahin. Sie redete zwar gern und viel, aber sie musste nicht unbedingt andauernd reden. Die kurze Strecke bis zum Fluss konnte sie auch mal schweigen.
Außerdem fiel ihr so auf die Schnelle und nach den ganzen trüben Gedanken kein vernünftiges Thema ein.So erreichten sie den Fluss, der träge und langsam in den See sich ergoss. Am Ufer stand viel Schilf, aber an den meisten Stellen war es gut zurückgeschnitten worden. Sie suchten sich also eine Stelle, wo sie ans Wasser auch herangehen konnten, ohne sich durch die dichten Stangen erst kämpfen zu müssen, und stiegen von Helios ab.
“Hast du eine Koppel mit oder läuft Helios nicht weg?“
Die Lederbänder, die man Pferden einfach um die Vorderläufe machen konnte, damit diese nur kleine Schritte zum Grasen mehr machen konnten, waren praktisch, aber nicht jedermann hatte immer eine dabei. Und manche Pferde hatten auch keinen so ausgebildeten Fluchtdrang, als dass man eine bräuchte. -
Bei den Worten, wen er heiraten würde, musste Axilla schmunzeln. Das klang schon süß, aber konnte man sich das so aussuchen?
“Darfst du da denn soviel mitreden? Ich weiß gar nicht, wie viel ich bei mir mitreden darf. Ich meine, auf dem Papier darf ich das zwar selbst bestimmen, aber ich kann ja meine Cousine und meinen Cousin nicht so einfach vor den Kopf stoßen?
Wenn ich es mir aussuchen dürfte, wie mein Mann sein muss…. er müsste…er müsste mir das Gefühl geben, dass alles gut wird und dass er genau weiß, was zu tun ist. Und er müsste… ach, egal, ich meine… weißt du, die Iunier haben so einen uralten Namen. Der erste Consul von Rom war Iunier! Da darf ich dann sowieso nicht einfach nur jemanden heiraten, den ich mag, da muss ich dann an andere Sachen denken. Und Silanus war hier ja auch Tribunus Augusticlavus und ist Ritter und so weiter, und Urgulania ist auch Exegetes. Das ist zwar in Rom vielleicht nicht so viel, aber trotzdem. Ich meine…“
Axilla atmete einmal tief und schnaubend durch. Was sollte sie da noch sagen? So war es nun mal! Das Leben war nun mal so, da konnte man sich nicht alles einfach so aussuchen, nur weil man gerne wollte. Sie sollte froh sein, wenn sie einen Mann von Stand fand, der sie dann auch noch behielt, wenn er merkte, dass sie keine Jungfrau mehr war.
Das Thema leid schüttelte Axilla hinter Rufus einfach nur den Kopf. Sie wollte wirklich nicht übers heiraten nachdenken. Zu schade, dass er nicht einfach auf ihre Angeln-Frage eingegangen war. Das wäre einfacher gewesen und hätte sie nicht so zum nachdenken gezwungen. Axilla hasste es, über Dinge nachzudenken, auf die sie keinen Einfluss hatte.
“Lass uns von was anderem reden, ja?“, meinte sie schließlich resignierend. -
“Na, ich hoffe, du traust dich dennoch mit so einem alten Weib wie mir auf die Straße“, neckte Axilla zurück. Weil Rufus so viel größer als sie war, hatte sie angenommen, er sei älter als sie. Dass er wirklich jünger war überraschte sie doch ein wenig. Aber es war ja auch nur ein paar Monate.
“Naja, ich kann ja aber nicht so einfach losziehen und machen, was mir Spaß macht. Ich meine, ist ja auch nicht ganz ungefährlich. Ich glaube, wenn Urgulania wüsste, wie oft ich allein am Markt bin, würde sie mich noch vorsichtshalber einsperren“, lachte Axilla leichthin. Sie machte schon sehr viele Sachen, ohne sich darüber Gedanken zu machen, aber es gab halt doch Grenzen. Sie hätte sich nie getraut, irgendwo auf einen Baum zu klettern, wenn die Chance bestand, gesehen zu werden. Daheim in Tarraco hatte sie das dauernd gemacht, da sahen sie nur Leute, die das von ihr kannten. Aber hier in Ägypten fühlte sie sich noch fremd. Abgesehen davon, dass es ohnehin keine Bäume gegeben hätte.
“Und heiraten muss ich wohl auch bald. Terentius Cyprianus, also, das ist der Präfekt der Legion hier in Nikopolis, hat sich schon mit meinen Cousin darüber unterhalten. Aber da war ich froh, dass ich sui iuris bin, denn die haben über mich gesprochen, als wär ich ein Gaul, der zum Verkauf ansteht. Da hätt ich ganz entschieden nein gesagt, aber Silanus – also, das ist mein Cousin – hat das ganze schon abgewiegelt.
Aber ich denke… naja, egal.“ So genau wollte Axilla darüber ja auch gar nicht nachdenken. Sie würde irgendwen heiraten müssen, und wenn sie einen Mann fand, der standesgemäß war und sie gut behandelte, durfte sie sich nicht beklagen. Vor allem, da sie ja nicht unbedingt ein Ausbund an Tugend war.
“Gehst du daheim oft angeln?“ fragte sie also unvermittelt, um das Thema zu wechseln. -
So unbeschwert…. Wenn er nur wüsste… Axilla schüttelte schnell den trüben Gedanken ab und zwang sich selber zu der eben beschriebenen Unbekümmertheit. Sie wollte nicht darüber nachdenken, ob sie wirklich so unbeschwert war oder eigentlich nicht und wischte so alles mit einem erzwungenen Lächeln, das aber durchaus sehr echt aussah, beiseite.
“Ja, ich kann sogar sehr gut klettern. Auch wenn ein Mädchen sowas ja eigentlich nicht macht. Bin auch nie runtergefallen. Also doch, einmal, aber das zählt nicht, da war der Ast morsch und ich hab’s zu spät gemerkt und konnt mich an keinem anderen mehr festhalten. Also ist genau genommen der Ast mit mir oben drauf runtergefallen.“
Warum erzählte sie ihm das eigentlich? Im Grunde wollte sie ja eigentlich lieber vorbildlich sein und dem noblen Namen der Iunii gerecht werden. Da wär es ihr lieber, auch Ragin würde sie eigentlich als vornehme, römische, angehende Matrone sehen und nicht als Mensch gewordenes Eichhörnchen. Auch wenn er ihr Freund war und durch diese Tatsache von ihr ohnehin schon weitaus mehr wusste als die meisten. Genau genommen wusste er jetzt schon viel mehr über sie als Silanus oder Urgulania, und dabei kannten sie sich gerade einmal einen Monat.
“Aber hier gibt es ja keine Bäume, auf die man klettern kann. Und ich sollte das ja auch gar nicht mehr tun, sondern erwachsen werden und dem Familiennamen gerecht. Ich meine, jetzt bin ich ja schon 17, und wenn… ach, egal.“
Eigentlich hatte sie sagen wollen „und wenn Vater nicht gestorben wäre, wäre ich schon seid zwei oder drei Jahren verheiratet“, aber das machte sie auch wieder traurig, was sie nicht sein wollte. Außerdem wollte sie nicht, dass Rufus es falsch auffasste.
“Wir können ja mal wegen der Geschichte schauen. Ich kenn ja gar keine über Eichhörnchen“, griff sie also schnell seinen Vorschlag auf. Im Grunde mochte sie ja Geschichten. -
“Und wie ihr groß seid. Riesig!“ sagte Axilla gespielt empört und ruckte dabei Ragin scherzhaft einmal kräftig zu sich, um ihn zu schütteln und ihm die Luft aus den Lungen kurz zu pressen. Frechdachs!
“Römer sind halt nur etwas kleiner als die Germanen. Aber nur weil etwas kleiner als das größte ist, heißt das nicht, dass es nicht wichtig ist.“
Den Satz hatte sie oft gehört. Iason war zwar nicht unbedingt ein Anhänger von Seneca, aber er hatte versucht, dessen Taten und Lehren Axilla beizubringen. Bis auf diesen Satz war allerdings nicht besonders viel hängen geblieben.Und dann erzählte Rufus von ganz vielen Sachen, von denen sie keine Ahnung hatte. Die Geschichten waren ihr alle samt unbekannt, und was das für ein komischer Baum war wusste sie auch nicht, und was ein Nidhuster war schon gleich gar nicht. Und was er so toll an Eichhörnchen fand und warum er nach der kurzen Zeit schon meinte, das würde zu ihr passen, verstand sie auch nicht so ganz. War sie wirklich so wild und verspielt und unbedacht, dass man bei ihr gleich an die Puschelschwanzträger denken musste?
“Ich kenn die Geschichten gar nicht…“, fing sie also etwas unsicher an. “Ich kenn glaub ich gar keine Geschichten über Eichhörnchen. Nur als Begleiter von Nymphen oder Faunen oder so…“
Sie kaute sich unsicher auf der Unterlippe rum. “Warum meinst du, dass das zu mir passt?“ traute sie sich dann doch. -
“Die sind noch größer als du? Du bist ja jetzt schon fast einen Kopf größer als ich. Sind denn alle Germanen wirklich so groß?“
Das hatte Axilla natürlich schon gehört, dass die allesamt riesig wären. Aber da sie noch nie wirklich viele gesehen hatte, wusste sie auch nicht, ob das nun stimmte oder eher nicht. Sie war für eine Römerin ihres Alters in etwa Mittelmaß. Nicht wirklich groß, aber auch nicht so, dass man sagen müsste, sie wäre klein. Doch gegen Ragin fühlte sie sich irgendwie klein, und wenn der einer der kleinsten in seiner Familie war, dann mussten die anderen ja so groß wie Ánthimos sein oder noch größer.
“Ich glaub nicht, dass das an der Hitze liegt. Im Süden ist es ja noch heißer, wo die Nubier herkommen. Und alle, die ich da kenne, sind auch größer als die Griechen und die Ägypter. Und auch als die Römer. Aber warum das so ist, weiß ich nicht.“
Er fand, dass der Name zu ihr passte. Axilla wusste nicht so recht, ob das wirklich so war. Für sie implizierte der Name was zartes und zerbrechliches, sie aber benahm sich eher wie ein Trampeltier denn wie eine Gazelle. Und das ganze Chaos, was sie immer anstellte passte wohl auch nicht zu einem lieben Mädchen mit schmalen Schultern. Gedankenverloren legte sie ihren Kopf von hinten gegen seine Schulter und schloss kurz die Augen.
“Ich weiß nicht, ob der so passt. Mein Lehrer meinte immer, ich sei wie ein Eichhörnchen. Ich finde, das passt viel eher.“
Sie war ein wenig traurig, als sie daran dachte und die Augen wieder öffnete, und so blieb sie einfach so nahe bei Ragin, ohne groß darüber nachzudenken. -
Kurz überlegte Axilla, ob sie Rufus auch im Gegenzug den Kosenamen gestehen sollte, den sie als Kind gehabt hatte. Aber sie traute sich nicht wirklich. Zum einen war es nicht dasselbe, und zum anderen klang es schon sehr albern. Welcher erwachsene Mensch wollte schon gern Eichhörnchen heißen? Außerdem befürchtete sie, dass dann Erinnerungen hochkommen würden, die sie nicht haben wollte. Nicht, dass sie sich vor Rufus noch gehen ließ.
“Ähm, naja, Axilla bedeutet „kleine Schulter“. Weißt du, bei meiner Geburt war ich schon sehr klein und schmächtig und zierlich… naja, meine Mutter war auch eine sehr zarte Frau, und ich bin ja auch das einzige Kind meiner Eltern…“
So genau wollte sie das eigentlich gar nicht erzählen, also holte sie einmal kurz tief Luft, um dann das ganze schnell zu beenden.
“Naja, irgendwie ist das dann geblieben. Und es hätte ja auch schlimmer sein können.“
Helios machte mit einem Mal einen leichten Galoppsprung und Axilla musste sich fester an Rufus klammern, um nicht einen frühzeitigen Abgang zu machen. Verlegen ließ sie wieder etwas lockerer und schaute an seiner Schulter leicht vorbei. Immerhin war er doch ein gutes Stück größer als sie.
“Ich glaube der Weg da vorne führt zum Nil, wenn du wirklich lieber am Fluss direkt angeln magst und nicht am See.“ Axilla hatte keine Ahnung, wo man denn nun besser Fische fangen könnte. -
Axilla saß mit beiden Beinen zur linken Seite von Helios herabbaumelnd hinter Rufus und hielt sich gut an ihm fest. Ihre Tunika war zu lang, um rittlings auf dem Pferd zu sitzen, und sie wollte sie nicht bis über die Knie hochziehen. Das sähe wohl komisch aus, wenn sie kaum außerhalb der Stadt angefangen hätte, ihr Kleid hochzuziehen, vor allem in Anbetracht dessen, was ihr sowieso schon unterstellt wurde. Da benahm sie sich lieber einmal richtig und setzte sich im Damensitz hinter Rufus, auch wenn sie sich so bei ihm deutlich mehr festhalten musste, als wenn sie richtig gesessen wäre. Aber sie hoffte, ihm machte das nichts aus, dass ihre Hände nun nicht nur wie das letzte Mal an seiner Seite waren, sondern bis an seine Brust reichten und dort zwar vorsichtig, aber doch fest lagen.
“Sollte ich dich dann nicht eigentlich lieber weiter Rufus nennen, damit du dich an den Namen mehr gewöhnst?“ fragte Axilla etwas blauäugig. Außerdem hatte sie Angst, dass sie seinen Namen noch falsch aussprach und ihn damit noch versehentlich beleidigte. Sie hatte ja keine Ahnung, wie ernst sowas bei den Germanen war, sie kannte bislang nur die Geschichten, die wohl jeder kannte. Aber besonders interessiert hatte sie sich für die nordöstlichen Nachbarn des Imperium eher weniger.
“Was bedeutet das eigentlich? Also, dein germanischer Name?“ Immerhin hatte er gemeint, der wäre ihm lieber, weil er mehr bedeutete.