Kurz unterbrach Axilla ihre Tätigkeit, als Avianus meinte, er hätte neulich noch etwas anderes wichtiges besprechen wollen, was dann aber untergegangen war. Allerdings konnte sich Axilla kaum etwas vorstellen, das neben den Themen 'anstehende Hochzeit' und 'Schwangerschaft' noch hätte bestehen können. Als Avianus dann aber eben jenes Thema nannte, konnte man für einen kurzen Augenblick wohl die Enttäuschung in Axillas Gesicht ablesen. Er war also zu der sogenannten Hochzeit gegangen. Zwar hatte Axilla fast nichts anderes erwartet, aber dennoch versetzte es ihr natürlich einen Stich, dass sich auch ihr eigener Cousin gegen sie wendete, und das bei einer Sache, die eindeutiger gar nicht hätte sein können. Decima Seiana war eine Ehebrecherin. Das wurde noch nicht einmal mehr von der Gegenseite bestritten.
Aber Axilla wollte sich nichts anmerken lassen, und Avianus aus Frust anzumaulen hätte wohl auch nur begrenzt Sinn gemacht. Nein, sie würde die Sache auf ihre Weise allein regeln, und damit hatte sich die Sache dann. Also nahm sie das Sortieren ihrer Täfelchen wieder auf und meinte nur recht trocken: “Eine persona infama kann keine gültige Ehe eingehen, wie du sehr wohl weißt.“ Und damit war von ihrer Seite aus eigentlich auch alles gesagt, was sie darüber dachte, dass Seneca es dennoch versucht hatte. Und ob sich ihre Meinung diesbezüglich geändert hatte.
Beiträge von Iunia Axilla
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Axilla saß auch im Inneren ihres Officiums. Sie hatte Antwort von dem Optio aus Mantua erhalten und gerade eine Antwort fertig gestellt. Diesen Brief würde sie allerdings einem Boten übergeben und nicht dem Cursus Publicus. Nicht, weil letzterer unzuverlässig war. Aber immerhin beinhaltete die Antwort auch einen nicht unerheblichen Wechsel über mehr als eintausend Sesterzen beinhaltete. Plus zusätzliche Wechselgebühr, die der Geldwechsler einbehalten würde, verstand sich. Da wollte Axilla nicht das Risiko eingehen, dass der Wechsel auf dem Weg verschwand, und sie wollte ihm auch keinem unbekannten in die Hand drücken und einfach darauf vertrauen, dass beim Cursus Publicus nur ehrbare Leute beschäftigt wären. Lieber wollte sie jemanden, bei dem sie wussten, wo dessen Kinder wohnten, so dass derjenige einen sehr guten Grund hatte, nicht einfach zu verschwinden.
Kurz wunderte sich Axilla schon, als es auf einmal klopfte. “Ja? fragte Axilla unsicher, und als die Tür sich schließlich öffnete, war sie nicht minder überrascht, dass es offensichtlich Avianus war. (Noch mehr hätte es Axilla wohl nur verwundert, wenn Begoas endlich gelernt hätte, erst anzuklopfen und dann reinzukommen.)
“Ah, Aulus, du bist es. Was gibt’s?“ fragte sie freundlich und versuchte nebenbei, noch ein wenig Ordnung in die verrutschenden Wachstäfelchen auf ihrem Schreibtisch zu bekommen. -
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“Och, ein belegtes Brötchen wäre nicht schlecht“ scherzte der Bote auf die Frage, ob man ihm sonst noch etwas Gutes tun konnte. Frech grinste er den Angestellten vor ihm an. “Aber ich glaube, ich versuche da lieber die Caupona hier um die Ecke. Ich glaube, ich hab da vorhin gesehen, dass die Erbsen gemacht haben. Sah ganz lecker aus.“ Und sofern sein Gegenüber da jetzt keinen Grund wusste, warum man diese Garküche meiden sollte, war das jetzt wohl eine gute Idee.
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Oh, da hatten sie wohl tatsächlich aneinander vorbei geredet. Aber jetzt verstand Axilla wenigstens, wie das Ganze gemeint war und konnte sich dementsprechend auch vorbereiten. Ein solches Gebet musste immerhin auch am besten im Vorfeld genau ausgearbeitet und auf den perfekten Wortlaut geprüft sein. Am besten, sie schrieb es daheim auf und nahm die Schriftrolle dann mit zum Opfer, um nichts wichtiges zu vergessen. “Oh, gut, gut...“, erwiderte sie also schon halb in Gedanken an einzelne Formulierungen.
Kurz zögerte Axilla, ob sie sich vorstellen sollte oder besser alles geheim halten sollte. Aber auf der anderen Seite, wenn sie ihre Anklage dann öffentlich machte, stand sie sowieso dann im Rampenlicht und der Tempeldiener hier würde sie dann auch nachträglich zuordnen können. Noch dazu standen die Livier nun nicht in einer allgemein bekannten Verbindung zu den Decimern, und aus ihren vagen Andeutungen von eben konnte ohnehin niemand wohl rekonstruieren, worauf sie hinaus wollte. Von daher: Wieso eigentlich nicht?
“Mein Name ist Iunia Axilla. Und wenn du mir eine gute Quelle für weiße Stiere nennen könntest, wäre ich in der Tat sehr dankbar. Am besten gleich zwei, falls das erste Tier doch einen Makel haben sollte. -
Der Bote schaute erst nur fragend, dann sah er auf die Adressierung. “Ähm.... ich nehm den Brief nochmal mit und komm nachher nochmal.“ Er hatte doch keine Ahnung, er war doch nur der Überbringer der Nachrichten!
Gesagt, getan. Zwei Stunden, eine verwirrte Herrin, eine panische Tabula-Suche und einige Anweisungen später war besagter Bote wieder da, grüßte den Mitarbeiter der Briefbeförderungsstelle seines Vertrauens und meldete triumphierend: “In der Via Colonna in Mantua!“
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Schau mal in das Spielhandbuch unter den Reiter "Anleitungen". Wenn du da dein Prätorenhandbuch siehst, dann ist es richtig eingestellt. Ansonsten muss da irgendjemand irgendwas noch klicken
Aber dort müsstest du es finden, wenn du es sehen kannst.
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Richtig. Dein Konto wird auf Inaktiv gestellt, alles, was drauf ist, wird eingefroren. Ist quasi derselbe Vorgang, wie wenn du ins Exil gehst. Danach ist ja auch dein Geld, deine Betriebe und deine Waren noch da, wenn du zurückkommst. Nur geht halt jetzt dein Konto ohne dich "ins Exil"
Du hast dann keine Balken mehr unter deinem Profil (siehe Beispielsweise bei Gracchus), wird ja auch nichts weiter verbraucht oder abgebaut. Die sind halt einfach dann weg. Und wenn du es wieder aktivierst, sind sie wieder da. (Ob sie dann aber erstmal leer sind, oder der Stand quasi mit eingefroren wird, DAS weiß ich nicht) -
Ad G. Tallius Priscus
MantuaIunia Axilla G. Tallio Prisca s.d.
Gerne beantworte ich einem Veteranen der von mir höchst geschätzten Legion seine Fragen.Sofern die Qualität des abgebauten Steines stimmt, so dass dieser auch für größere Bauwerke oder Steinmetzarbeiten als Material taugt, stelle ich an den Ursprungsort des Steinbruches keine Anforderungen. Jeder Platz, der hinreichend große und stabile Steinblöcke, bestenfalls aus Granit oder Basalt, hervorzubringen imstande ist, ist mir recht.
Ich benötige eine regelmäßge Menge von mindestens 24, besser noch 48 Steinblöcken der Maße 1 gradus x 1 gradus x 1 passus.
Zur finanziellen Frage bin ich grundsätzlich bereit, ein zinsfreies Darlehen in der vollen Höhe der Anschaffungskosten zu gewähren. Solange ich die vereinbarte Menge an Stein kaufen kann, soll dieses Darlehen zinsfrei bleiben und flexibel zurückgezahlt werden können. Auch stünde es dir wahlweise frei, die Darlehensrückzahlung ganz oder auch teilweise durch Stein zu begleichen. Sollte ohne vorherige Absprache zu einem Zeitpunkt die Lieferung des Steines mehr als 2 Wochen in Verzug geraten, musst du aber verstehen, dass ich in einem solchen Falle eine Mahnung mit einer Vertragsstrafe in Höhe von 5 % der Restdarlehenssumme erwirken würde. Bei länger ausfallenden Lieferungen ohne vorherige Absprache sähe ich mich auch gezwungen, beim Prätor Klage einzureichen und die Rückzahlung des restlichen Darlehens dann zu fordern.
Allerdings gehe ich nicht davon aus, dass es zu einem solchen Fall kommt, so dass das zinsfreie Darlehen bis zu seiner vollständigen Begleichung zinsfrei bliebe und wir hoffentlich auch lange darüber hinaus eine prosperierende Partnerschaft in dieser Causa führen könnten.Vale
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Sim-Off: Auf Wertkarte, bitte
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Ein Sklave kam irgendwann am frühen Nachmittag zum Domus Iulia und übergab dort ein Wachstäfelchen, an das noch ein Brief aus Papyrus mit wachs angeheftet war.
Iunia Axilla M. Iulio Diviti s.d.
Anbei übersende ich dir ein Schreiben von Flavius Scato. Ein Bote hat wohl unsere Domus miteinander verwechselt und den Brief hier abgegeben.
Verzeih, dass das Siegel schon gebrochen ist, ich habe den Irrtum selbst erst bemerkt, als ich den Brief zu lesen begann. Auch wenn es nicht unbedingt die beste Möglichkeit ist, von der Sache zu erfahren, möchte ich dir an dieser Stelle auch mein Beileid zu deinem Verlust aussprechen.Vale
[Blockierte Grafik: http://i60.tinypic.com/2njd1n5.jpg]
Roma, ANTE DIEM III NON OCT DCCCLXV A.U.C.
Ad
Marcus Iulius Dives
Domus Iulia
Roma, Italia
____________________________________________________________Wir wollen nicht klagen, dass sie gegangen sind,
sondern dankbar sein, dass wir sie hatten.
In diesem Sinne wünsche ich dir in diesen schweren Stunden den Trost deiner Verwandten und Freunde, nach der Zeit der Trauer jedoch auch wieder einen hoffnungsvollen Blick in die Zukunft. Sei dir meines Beileids ob des Verlustes deines Vetters Gaius Iulius Pacuvius bewusst.Vom hohen Senat zum Vigintivir gewählt ist es meine Pflicht, dem Praetor Urbanus in Erbschaftsprozessen zur Hand zu gehen, was nun speziell auch diesen Fall betrifft. So ist es meine Aufgabe, dir mitzuteilen, dass du nach Intestatrecht als rechtmäßiger Erbe der folgenden Vermögenswerte festgestellt wurdest: Geld, Waren.
Dir steht es nun frei, ob du dieses an keinerlei weitere Verpflichtungen geknüpfte Erbe annimmst oder nicht. Solltest du dich gegen eine Annahme des Nachlasses entscheiden, wird dein Erbanteil auf die übrigen Erbberechtigten aufgeteilt respektive der Res Publica zugeführt.
Ich bitte dich, mir möglichst zeitnah, spätestens jedoch bis zum NON NOV DCCCLXV A.U.C. (5.11.2015/112 n.Chr.) mitzuteilen, ob du dieses Erbe anzutreten gewillt bist. Denn sollte ich bis dahin keine Antwort in mein Officium von dir erhalten haben, bin ich gezwungen dies als Ablehnung der Erbschaft anzusehen.
Mögen die Unsterblichen deinen Verwandten sicher ins Elysium geleiten, dir und den Deinen aber ein langes und erfülltes Leben schenken.
Vale bene![Blockierte Grafik: http://www.niome.de/netstuff/IR/SiegelCaduceus100.png]
Caius Flavius Scato
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Auch dieser Tag brachte wieder eine Menge Post mit sich. Nach diversen Täfelchen kam auch eine Wachstafel aus Mantua hervor. Axilla brach das Wachssiegel und öffnete die Tafel. Von einem ehemaligen Signifer war das schreiben, der sich für ihren Aushang interessierte. Axilla strahlte. Als Angehöriger der Legion hatte der Mann schonmal von vornherein einen Vertrauensbonus, und Optio war der Mann auch noch gewesen! Da kannte er sich in der Tat damit aus, Leute herumzukommandieren.
Axilla schnappte sich ein eigenes Wachstäfelchen – dieses wollte sie erst einmal aufheben, bis klar war, ob etwas hieraus werden würde oder nicht – und kritzelte mit dem Stylus kunstvoll los.Ad G. Tallius Priscus
MantuaIunia Axilla G. Tallio Prisca s.d.
Gerne beantworte ich einem Veteranen der von mir höchst geschätzten Legion seine Fragen.Sofern die Qualität des abgebauten Steines stimmt, so dass dieser auch für größere Bauwerke oder Steinmetzarbeiten als Material taugt, stelle ich an den Ursprungsort des Steinbruches keine Anforderungen. Jeder Platz, der hinreichend große und stabile Steinblöcke, bestenfalls aus Granit oder Basalt, hervorzubringen imstande ist, ist mir recht.
Ich benötige eine regelmäßge Menge von mindestens 24, besser noch 48 Steinblöcken der Maße 1 gradus x 1 gradus x 1 passus.
Zur finanziellen Frage bin ich grundsätzlich bereit, ein zinsfreies Darlehen in der vollen Höhe der Anschaffungskosten zu gewähren. Solange ich die vereinbarte Menge an Stein kaufen kann, soll dieses Darlehen zinsfrei bleiben und flexibel zurückgezahlt werden können. Auch stünde es dir wahlweise frei, die Darlehensrückzahlung ganz oder auch teilweise durch Stein zu begleichen. Sollte ohne vorherige Absprache zu einem Zeitpunkt die Lieferung des Steines mehr als 2 Wochen in Verzug geraten, musst du aber verstehen, dass ich in einem solchen Falle eine Mahnung mit einer Vertragsstrafe in Höhe von 5 % der Restdarlehenssumme erwirken würde. Bei länger ausfallenden Lieferungen ohne vorherige Absprache sähe ich mich auch gezwungen, beim Prätor Klage einzureichen und die Rückzahlung des restlichen Darlehens dann zu fordern.
Allerdings gehe ich nicht davon aus, dass es zu einem solchen Fall kommt, so dass das zinsfreie Darlehen bis zu seiner vollständigen Begleichung zinsfrei bliebe und wir hoffentlich auch lange darüber hinaus eine prosperierende Partnerschaft in dieser Causa führen könnten.Vale
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Gut gelaunt brach Axilla dann auch gleich das Siegel des nächsten Briefes. Kurz wunderte sie sich noch, dass es das Siegel der Flavier war. Sie glaubte nun eher weniger daran, dass sich Flavius Gracchus nach all den Jahren noch an ihr Treffen in den Lucullischen Gärten erinnerte – wenngleich sie bisweilen noch (teils peinlich berührt, aber doch gerne) daran zurückdachte. Und welcher andere Flavier sollte ihr weswegen schreiben?
Nach den ersten paar Zeilen klärte sich die Frage aber auf. Der Brief war gar nicht an sie oder jemanden aus der Familie. Da hatte nur irgendjemand nicht richtig lesen können oder war sonstwie unaufmerksam gewesen.Axilla seufzte und zückte ein weiteres Täfelchen:
Iunia Axilla M. Iulio Diviti s.d.
Anbei übersende ich dir ein Schreiben von Flavius Scato. Ein Bote hat wohl unsere Domus miteinander verwechselt und den Brief hier abgegeben.
Verzeih, dass das Siegel schon gebrochen ist, ich habe den Irrtum selbst erst bemerkt, als ich den Brief zu lesen begann. Auch wenn es nicht unbedingt die beste Möglichkeit ist, von der Sache zu erfahren, möchte ich dir an dieser Stelle auch mein Beileid zu deinem Verlust aussprechen.Vale
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Dann rief Axilla einen Sklaven, der diese Schreiben – mit diversen anderen – entweder ihrem Bestimmungsort in Roma zuführen sollte, oder aber zum Cursus Publicus bringen sollte.
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Damit schien ja alles geregelt zu sein. Auch wenn der Bräutigam in spe doch noch sehr verwirrt wirkte und die Braut auch relativ still blieb. Während die beiden also ein Opfer für Iuno planten, ging Axilla im Kopf schon einmal durch, was bei einer Feier wohl angemessen wäre und was eher nicht. Und ob Avianus wohl seine halbe Centurie einladen wollen würde, oder doch mit seinem Optio vorlieb nehmen würde. Für die Vertragsunterzeichnung brauchten sie wohl die üblichen fünf Zeugen... was zur Not auch größtenteils interfamiliär ging, aber um ein paar Gäste kamen sie wohl so oder so nicht drumherum. Aber die frage, wen man einladen musste, musste letztendlich wohl doch das Brautpaar treffen.
“Hm? Oh, ja, natürlich“, meinte Axilla, aus ihren Gedanken hochgeschreckt, auf Avianus' Vorschlag, Sibel das Haus zu zeigen. So viel zu zeigen gab es dabei zwar nicht, aber Axilla dachte sowieso, dass das mehr eine Ausrede war, um mal ein paar Minuten für sich wieder zu sein. “Wenn Sibel aber heute schon hier einziehen soll, macht als erstes einen Gang zu den Kaninchenställen und sucht ein schönes als Opfer für die Laren aus. Dann gibt’s zur Cena heute Karnickel. Aber das muss dann ja ausbluten, und natürlich müssen wir es erst opfern.“ -
Entschuldigung an alle, die momentan auf mich warten. Hab drei sehr stressige Wochen mit diversen Familienfesten und einem zahnenden Säugling hinter mir. Versuche, heute alles abzuarbeiten, was so liegen geblieben ist.
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gemacht
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Zitat
Original von Aulus Iunius Avianus
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Ein Bote aus Rom hatte diesmal einen etwas spezielleren Auftrag. Er sollte keinen Brief ausliefern, vielmehr einen Aushang tätigen. Also suchte er eine möglichst öffentliche Stelle, um folgendes dort zu verkünden und auszuhängen:
Gesucht!
Ich, Iunia Axilla, suche einen verlässlichen und vertrauenswürdigen Geschäftspartner zur Errichtung und dem Betrieb eines Steinbruches.
Finanzielle Mittel sind keine Voraussetzung! Bei Bedarf wird eine Finanzierung gestellt.Interessenten mögen sich für nähere Vertragseinzelheiten in der Casa Iunia schriftlich melden.
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Ein Bote aus Rom hatte diesmal einen etwas spezielleren Auftrag. Er sollte keinen Brief ausliefern, vielmehr einen Aushang tätigen. Also suchte er eine möglichst öffentliche Stelle, um folgendes dort zu verkünden und auszuhängen:
Gesucht!
Ich, Iunia Axilla, suche einen verlässlichen und vertrauenswürdigen Geschäftspartner zur Errichtung und dem Betrieb eines Steinbruches.
Finanzielle Mittel sind keine Voraussetzung! Bei Bedarf wird eine Finanzierung gestellt.Interessenten mögen sich für nähere Vertragseinzelheiten in der Casa Iunia schriftlich melden.
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Bei den Göttern, das war aber eine schwere Geburt! (Und Axilla wusste, wovon sie sprach, sie war bei einigen Geburten hautnah dabei gewesen.) Aber schließlich war zumindest die Absichtserklärung erfolgreich in beiderseitigem Einvernehmen getroffen worden. Jetzt musste nur noch Avianus' Vorgesetzter, also Decimus Livianus, bei der ganzen Sache auch mitmachen. Denn wenn der sich weigerte, war alles noch so schön besprochen, aber vollkommen zwecklos. Denn die dreißig Dienstjahre hatte Avianus noch nicht voll. Und auch, wenn keiner der beiden das sicherlich hören wollte, sollte man es zumindest doch noch einmal erwähnen, befand Axilla.
“Da du keine Römerin bist, können wir uns einen großen Teil des ganzen Brimboriums sowieso sparen, da wir damit niemanden beeindrucken müssen. Der einzig rechtswirksame Bestandteil, der sein muss, ist, dass du vor Zeugen in das Haus einziehst. Der ganze andere Schnickschnack ist schon unter Römern optional. In diesem speziellen Fall würde ich aber auf jeden Fall noch einen Ehevertrag aufsetzen, der das schriftlich festhält. Dann bestehen keine Zweifel an der Rechtmäßigkeit. Naja, solange Consular Decimus denn dem zustimmt.
Daher würde ich mit irgendwelchen Planungen da auch warten, bis ihr sein Einverständnis habt.“ Nichts war peinlicher, als eine geplante Hochzeit wieder bei den Gästen absagen zu müssen. “Alles weitere würde ich von der Größe der Feier abhängig machen. Wenn ihr nur ein paar Freunde einladet, können wir auch einfach ein größeres Essen geben im Anschluss an die Vertragsunterzeichnung, und alles gleich hier im Haus. Wenn es größer wird, können wir auch noch ein Segensopfer machen. Aber den Brautzug können wir uns denke ich wirklich sparen.“ Den hatte Axilla auch bei ihren Hochzeiten eher als nervig denn als feierlich empfunden. Von dem peinlichen Moment, wenn man sich auf den hölzernen Phallus setzen sollte, ganz zu schweigen...
“Aber bevor Sibel hier einzieht, egal wann das jetzt sein soll, wird in jedem Fall ein Opfer am Hausaltar entrichtet! Darauf bestehe ich.“ Axilla war ja nicht übermäßig religiös, aber ihre Laren hegte und pflegte sie ebenso wie die Manen der Vorväter.
“Und Aufgaben werden wir für dich dann schon finden. Jeder macht sich hier nach seinen Fähigkeiten nützlich.“ Ein Grund, warum Axilla striktes Verbot hatte, in der Küche etwas anzufassen. Hausherrin hin oder her, da hatte sie nur die Fähigkeit, alles verkohlen zu lassen. Wenn eines Tages ein Rezept herauskommen würde, an dessen Ende die Anweisung stand 'und zum Schluss anbrennen lassen, bis sich tiefschwarze Stellen zeigen', dann war ihre große Stunde gekommen. Aber bis dahin versuchte sie besser, nichts zu kochen.