Römer hatten in der Tat auch schon Haustiere, auch wenn sie dazu sicherlich ein anderes Verhältnis hatten als wir heutzutage. (Sprich: Wenn es in der Stadt durch fehlende Getreidelieferungen mal wieder eine Hungersnot gab, gab es danach auffallend weniger Hunde. Die Römer haben alles gegessen, auch die eigenen Kuscheltiere.)
Gerade bei Hunden gab es quasi zwei Arten (von Rassen kann man zu dem Zeitpunkt bei keinem Tier wirklich reden. Wirkliche Züchtungen wie Schäferhund etc. sind relativ neumoderne Erfindungen).
Einmal sogenannte Molosserhunde. (Das sind die, die heutzutage Richtung Dogge, Boxer, Bernhardiner gehen. Also Rassemerkmal großer, eckiger Kopf und Schlappohren). Das waren Kriegs- und Wachhunde, die für ihre besondere Aufmerksamkeit berühmt waren.
Daneben hatten Römer aber auch eine kleinere Züchtung, über die nicht so viel bekannt ist. Da gibt es einige Textpassagen hier und dort, dass das wohl zierlichere Hunde waren, und gerade Frauen die gerne bei sich in den Zimmern hatten. Genaue Beschreibungen oder Bilder fehlen da (so ein großer Wachhund macht halt bei einem "Cave Canem" mehr Eindruck als eine kleine Fußhupe als Mosaik) größtenteils.
Wirklich reiche Römer hielten sich auch schon spezielle, schlankere Hunde für die Jagd, oder besonders sensible Tiere als Hilfe für Blinde. Das ist aber wohl die absolute Ausnahme gewesen.
Dennoch schätzten die Römer schon gerade den Hund sehr als Begleiter. Ich müsste nochmal die genaue Textstelle heraussuchen, aber ich meine, Cassius Dio beschreibt einmal sehr lobend einen Hund, der seinem ermordeten und in den Tiber geworfenen Herrchen hinterherspringt, um ihn wieder an Land zu ziehen und lobt das als "wahre Freundschaft". Wie gesagt, das müsste ich nochmal suchen, aber ich glaube, der war's.
Katzen hatten Römer nur "testweise". Sie kannten das von den Ägyptern, dass man Katzen auch irgendwie zahm kriegt und dann wohl auch streicheln kann. Aber so wirklich rausgekriegt, wie man das macht und dass die keine fauchenden Bestien sind, haben die Römer das erst schon fast am Umbruch zum Mittelalter. Also Katzen waren fast ausschließlich Mausefänger.
Was Römer sich gerne auch mal hielten, waren Schlangen. Die halten auch die Speisekammer von Mäusen frei und galten als Glücksbringer und Heiltiere. Deshalb ist bei jeder Heilgottheit (Aesculap, Serona, selbst Merkur...) eigentlich auch immer irgendwo eine Schlange mit bei den Symbolen. Auch das Lararium ist mit Schlangenzeichen geschmückt. Bei Römern war da also ncihts mit "Iiiih, Schlange! Erbsünde, pfui", sondern eher "Oh, Schlange, geheimnisvoll, Zeichen des Lebens". (Wobei man dazu sagen muss, dass die meisten europäischen Schlangenarten für den Menschen auch nicht wirklich gefährlich sind.)
Papageien kannten Römer nur bedingt. So viele Papageienarten gab es in Europa nicht, die Haltung war schwierig. Die Tiere waren also teuer und starben durch falsche Haltung auch gerne mal. Aber ncihts desto trotz wurden die Tiere durchaus auch gehalten, mitunter auch verspeist. Graupapageien sind da auch belegt.
Daneben hielten Römer aber auch gerne Singvögel (zum Teil auch, um sie später zu futtern).
Siebenschläfer wurden in speziellen Tongefäßen gehalten, um sie zu essen, die galten als ganz besondere Delikatesse.
Für Kinder ein besonderer Spaß war es wohl auch, einen Ziegenwagen zu besitzen. Ist in etwa so wie ein kleiner Streitwagen, nur halt mit einer Ziege oder einem Schaf als Zugtier. Diese Darstellung findet man mitunter auf Grabsteinen von Kindern.
Und natürlich ließen es sich gerade die Kaiser nicht nehmen, irgendwelche exotischen Tiere in Zoos zu halten, um die dann in der Arena sterben zu lassen. Um mal zu zitieren: "Kaiser AUGUSTUS (63 v. Chr. - 14 n. Chr.) soll eine Sammlung von 3500 Tiere besessen haben, darunter ein Nashorn und ein Flusspferd, angeblich 420 Tiger und 260 Löwen, ferner Robben, Bären, Elefanten, Adler, Krokodile und eine Riesenschlange." (http://www.zoodirektoren.de/in…7:zur-geschichte-der-zoos)
Die zählen aber alle nicht wirklich als Kuscheltier.
Kurz zusammengefasst: Zum Angeben oder zum Essen hielten die Römer recht viel. Zum Kuscheln und Liebhaben eigentlich nur Schoßhunde (und wenns hart auf hart kam, auch die zum essen.)